Ein guter Stammkunde beklagte sich darüber, dass er gerade ziemlichen privaten Kummer hätte, weil man ihm böse Dinge unterstellen würde, die so gar nicht stimmen. (Genauer kann ich hier jetzt nicht werden.)
Joah, sagte ich, sowas kenne ich. Wir haben auch immer wieder mal Begegnungen mit Behörden und falschen Beschuldigungen, die dann teilweise sogar anwaltlichen Beistand erfordern. Das kostet immer wieder Geld und Nerven und man nimmt es mit nach Hause, weil die Vorgänge natürlich nicht auf dem Weg nach Hause aus dem Kopf verschwinden. Das sagte ich ihm auch so.
Der Leergutautomat läuft meistens absolut problemlos.
Aber es tauchen auch Probleme auf: Flaschen werden nicht erkannt, Flaschen werden falsch berechnet, Flaschen werden überhaupt nicht berechnet, Bons werden nicht ausgedruckt, der zickt nur herum, der Automat ist total langsam und der Automat ist sowieso total scheiße und unfähig. Nachdem der Kunde zum vierten Mal geklingelt hatte, rotzte er mir seinen gesamten Missmut entgegen.
Achso, ja, genau. Der Kunde. Das ist (angeblich) alles bei ein und dem selben Kunden aufgetreten, der unseren Automaten mit allerlei Merkwürdigkeiten füllte oder füllen wollte. Beschädigte Gebinde, pfandfreie Flaschen und Dosen usw.
Echt seltsam, dass hunderte Kunden keine Probleme haben und wenn einer kommt, geht so ziemlich alles schief. Meine Meinung dazu: Das Problem stand vor dem Gerät.
Immer wieder kommen Leute in den Laden, die mir etwas verkaufen wollen. Damit meine ich jetzt speziell die neuen am Markt, die irgendwelche coolen Produkte haben, die sie für unverzichtbar halten. Proteinprodukte, Getränke, Riegel und andere Snacks in bio, fair, vegan, zuckerfrei, laktosefrei, glutenfrei. Immer wieder Nudeln aus allem was kein Getreide ist, Nüsse, vegane Produkte und, und, und. Und wenn das nicht reicht, werden pro verkauftem Produkt Bäume gepflanzt, Kinder in Somalia zur Schule geschickt oder Brunnen gebohrt. Nur wer dieses Produkt kauft, wird die Welt retten!
Lustig finde ich, dass bei diesen teilweise noch relativ winzigen Firmen gleich die hochtrabend klingenden Bezeichnungen auf den Visitenkarten stehen. Da ist dann nicht einmal mehr der Key Account Manager unterwegs, sondern der Chief Sales Officer (Gebiet EMEA natürlich!) persönlich am klinkenputzen. Und dann geraten die an einen wie mich, den sowas komplett kalt lässt.
Was jetzt folgt, habe ich schon ein paar Leuten erzählt. Die oben erwähnten Key Account Manager und Chief Sales Officers glauben es mir zwar nie, aber ich habe bezüglich meines Geschäfts mehr als zwei Jahrzehnte mehr Erfahrung als sie mit ihrem Startup. (Ich will damit deren Produkte und Ideen nicht schlechtreden, so ist das nicht gemeint! Jeder, der den Mut hat, sich selbstständig zu machen, hat Respekt verdient.) Aber: Ich habe meinen Laden bei Null beginnend aufgebaut und bin seit 22 Jahren fast täglich selber da auf der Fläche. Ich weiß, was funktioniert (meistens passt es zumindest) und auch, was unsere Kunden auf jeden Fall brauchen (wir haben im Grunde gerade den Platz für das Grundsortiment) und wonach ich noch nie gefragt wurde (nämlich nach fast allem, was so außerplanmäßig angeboten wird).
Wenn ich also diesen Leuten spontan ein "Nein" an den Kopf werfe und auch keine Lust mehr auf weitere Diskussion habe und das Gespräch relativ knapp beende, mag das hart klingen, ist aber oft der einzige Weg. Warum unnötig Zeit verschwenden, wenn dann trotzdem kein Handel zustande kommt? Eben.
Es gibt aber noch ein zweites Phänomen, das mit diesen vielen kleineren Lieferanten mit aller Regelmäßigkeit zu Problemen führt:
Angenommen, ich finde ein Produkt oder eine ganze Produktserie spannend, dann scheitert es oft am Mindestbestellwert. Klar, die Erstausstattung funktioniert fast immer. Aber dann ist ein Artikel leer und dann steht man da und bekommt keinen Nachschub. Dann ist irgendwann der zweite und der dritte Artikel leer, aber selbst wenn ich die drei leeren und den einen, der schon halb abverkauft ist, doppelt nachbestellen würde, reicht die Menge oftmals nicht aus. Das war dann meistens der Anfang vom Ende: Den leeren Platz füllt man mit anderen Produkten und irgendwann ist alles von diesem Lieferanten wieder verschwunden und dann war's das.
Daher habe ich mir angewöhnt, wenn ich Artikel interessant finde, gleich den Bezug zu klären. Über EDEKA-Lager nachzubestellen ist immer der einfachste Weg. Dann können wir einzelne Kartons bestellen. In kleinen Mengen nachbestellbar ist auch immer super, aber leider die Ausnahme. Oftmals sind die Mindestbestellmengen so hoch, dass es sich nicht lohnt, nur einen oder zwei Artikel ins Sortiment aufzunehmen. Damit hat sich das dann auch meistens ganz schnell wieder erledigt.
Daher mache ich es so: Wenn ich einen Artikel zwar spannend finde, es sich aber nicht lohnt, die Produkte ins Regal mit einzubauen, nehme ich immer gerne mal ein Display ab. So haben wir einen interessanten Artikel hier auf der Fläche stehen und man hat nicht wieder mal einen Vertreter vor den Kopf gestoßen.
Ich denke, das ist die für alle Beteiligten beste Lösung. Wie seht ihr das?
Eigentlich hatte ich vor, das vergangene Jahr hier im Blog mit einem pathetischen Resümee zu beenden. Dann hat am Donnerstag gegen 14:45 Uhr irgendein nicht näher identifizierbares Ereignis dermaßen viele Datenbankzugriffe verursacht, dass sich das gesamte System aufgehängt hat. Das Team von Manitu hat ganze Arbeit geleistet und so lief der Server gestern Nachmittag wieder – dazu noch ohne den Verlust irgendwelcher Daten. Chapeau!
Daher wünsche ich euch allen an dieser Stelle kurz und knapp einfach nur ein gutes neues Jahr. Viel schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden, aber wer weiß jetzt schon, was wir uns am 31.12.2021 alles für das nächste neue Jahr wünschen werden …
Vor einigen Jahren hatte uns ein Kollege buchstäblich über Nacht verlassen. Ohne ordentlich zu kündigen oder überhaupt irgendjemandem etwas zu sagen, verließ er innerhalb einer Nacht seine Wohnung und sein altes Leben und verschwand spurlos.
Er wurde danach wohl noch mehrmals gesichtet. Von solchen Begegnungen wurde mir nur mitgeteilt, dass er "ziemlich heruntergekommen" und bei einer Essensausgabe für Obdachlose gesehen wurde. Danach habe ich jahrelang nichts mehr gehört.
Eine Bekannte machte mich vor ein paar Tagen auf einen Zeitungsartikel aufmerksam. Da wurde über meinen Ex-MA berichtet, seine psychischen Probleme, wie er über diese hinweggekommen ist und nun als Genesungsbegleiter anderen Betroffenen hilft. Freut mich sehr für ihn, dass er den "Dreh" geschafft hat. (Wenngleich es damals für uns hier in der Firma schon wirklich blöde war.)
Mit unseren beiden steckerfertigen Kühlregalen für Salate und Getränke hatten wir keinen guten Start. Erst die Verzögerung durch den Unfall, dann fehlende Teile und dann insgesamt noch ein paar Probleme: Ein dicker Kratzer auf einem der Bleche, eine nicht (richtig) funktionierende LED-Leiste und ein Rollo, dass erst ständig von alleine runtergefahren ist und sich irgendwann dabei so schief aufgewickelt und verklemmt hat, dass es inzwischen schon gar nicht mehr funktioniert.
Aber darüber gräme ich mich nicht. Ab Montag sind die Kühlanlagentechniker des Herstellers ohnehin eine Woche hier im Haus und dann können sie sich darum gleich mit kümmern. Wird schon werden.
Normalerweise laufen meine Inventuren aufgrund der guten Vorbereitung stetig und wie ein Uhrwerk ab. Keiner ist gestresst, alles läuft relativ entspannt und wenn einer von euch die durchschnittliche Inventur in einem Filialbetrieb kennt, weiß er wohl, was das bedeutet.
Das liegt aber auch an der guten Vorbereitung: Ich organisiere mir eine ausreichende Anzahl an Helfern, die in den Tagen vor der Inventur schon eine ausführliche Einweisung inklusive Trainingsrunde bekommen. Jeder, der am Inventurtag hier mitzählt, kann das also in Theorie und Praxis und weiß, worauf es ankommt und wie die Abläufe sind. Dadurch passieren keine deutlich weniger Fehler und es wird Zeit gespart, was in der Summe die Nerven schont.
Aber gestern war irgendwie der Wurm drin.
Das fing damit an, dass insgesamt vier Leute nicht gekommen sind, also knapp ein Fünftel. Dazu kam, dass einige Leute in der Zeit vom Training bis zur Inventur anscheinend große Teile der Anweisungen wieder vergessen hatten und entsprechenden Murks ablieferten. Dazu kamen noch ein paar Kleinigkeiten, die aber nur noch das berühmte Tüpfelchen auf dem I waren.
Kurz: Die Inventur gestern hat mal keinen Spaß gemacht.
Leider ist mir erst eben aufgefallen, dass sämtliche Kommentare seit gestern nicht gespeichert wurden. Ich hab sie zwar gesehen (sofern sie zu freizuschaltenden Kommentaren gehören), aber sie haben alle die selbe ID-Nummer und sind entsprechend im Orkus der Datenbank gelandet.
Rechts in der Seitenleiste werden auch keine Kommentare angezeigt, was wohl mit dem selben Problem zu tun hat.
Spart euch also bitte die Mühe. Es wäre zu schade drum.
So schön es auf dem Foto auch aussieht – wir haben damit nur noch Probleme. Seit der Sache mit der abgefallenen Tür funktioniert die Heizung im Türrahmen nicht mehr, wodurch sich Eis dran bildet, der Schrank schließt nicht mehr richtig, es schlägt sich mehr Kondenswasser im Verdampfer ab, was Eisschichten und damit Temperaturprobleme zur Folge hat, die nur mit umständlichen (oder wenn es ein bestellter Monteur macht) teuren Arbeiten wieder zu beseitigen sind, dazu kommt die Arbeit für's Ein- und Ausräumen, dann noch Verluste durch angetaute Ware und, und, und…
Egal, wie der zeitliche und technische Ablauf der Modernisierung hier weitergeht: Der Schrank ist jetzt die erste größere Baustelle. Ich warte derzeit auf zwei Angebote für Außerbetriebnahme, Demontage und Entsorgung. Sobald ich da was habe, werde ich zwei der neuen Sydney-Kühltruhen bestellen, die aber leider eine Lieferzeit von mehreren Wochen haben. Diese beiden Truhen werden dann zunächst dort aufgestellt werden, wo momentan noch der TK-Schrank steht. Ist zwar etwas weniger Platz, aber mit dem Kompromiss werden wir leben (müssen). Nur so wie es jetzt ist, geht es nicht weiter.