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"Heiratsantrag" mit Brokkoli

Ein junges Pärchen kaufte ein, dabei blödelten sie immer wieder irgendwie miteinander herum. Die beiden waren vielleicht Mitte, höchsten Ende Zwanzig und wirkten irgendwie frisch verliebt.

In der Gemüseabteilung griff er sich plötzlich einen Brokkoli aus der entsprechenden Kiste und deutete einen Kniefall an, während er ihr das in Folie eingeschweißte Gemüse wie einen Strauß Blumen entgegenstreckte.

Im Wettstreit, wer verrückter ist, ging damit ein Punkt an die Kundenseite. Damit ist unser Vorsprung aber noch lange nicht gefährdet.

Schreck!

Ein Pärchen war im Laden und kaufte ein. Wir hatten die beiden nicht speziell im Blick, sie waren uns eher zufällig aufgefallen, weil gerade ohnehin nicht so viele Kunden bei uns im Markt waren. Eigentlich waren sie auch vollkommen unauffällig – bis der Mann sich plötzlich von seiner Begleiterin absonderte, durch den Laden schlich und sich irgendwie auffällig unauffällig hinter einem unserer Regale versteckte.

"Was macht der da?!", fragte Ines plötzlich. Der Puls schoss hoch, während wir auf den Bildschirm starrten. Es war jedoch keine verdächtige Fummelei oder irgendwelche "Einsteckbewegungen" zu sehen. Er stand da einfach und beobachtete unauffällig durch das Regal hindurch seine Frau oder Freundin …

… die sich langsam in Richtung Kasse bewegte und als sie auf seiner Höhe war, sprang er hinter dem Regal hervor und erschreckte sie. Damit hatte sie offenbar überhaupt nicht gerechnet, wir konnten zumindest sehen, wie ihre Seele entwich. Die Rache folgte auf den Fuß und sie klatschte ihm ihre Handtasche in die Seite.

Dieser Vorfall führte nicht zum Streit, stattdessen lachten sie gemeinsam. Schön zu sehen, dass es auch andere stabile, funktionierende Partnerschaften gibt. :-)

Zwei Alkis und ein fremder Hund

Ein Kollege sprach mich an und berichtete mir, dass ihn ein Stammkunde (A) angesprochen hätte. Vor dem Laden sei genau neben der Tür ein Hund angeleint und ein alkoholisiertes und ziemlich runtergerocktes Pärchen will den jetzt mitnehmen.

Ich kam mit nach vorne, um mir die Situation mal genauer anzusehen. Stammkunde A berichtete noch einmal aus seiner Sicht und dass er nicht zulassen möchte, dass der Mann und die Frau einfach einen Hund mitnehmen. Das konnte ich verstehen.

Da meldete sich der alkoholisierte Mann zu Wort. Er sagte, dass der Hund schon "über eine halbe Stunde" dort angebunden und ganz sicher ausgesetzt worden sei. Sie würden ihn jetzt mitnehmen, verlangten die Aushändigung regelrecht, um dann beim Tierarzt überprüfen zu lassen, ob der Hund gechipt ist und dann entsprechend handeln zu können.
Die beiden sahen alles andere als vertrauenswürdig aus. Wäre ich ihnen hier im Laden begegnet, hätte ich mich umgedreht und den Rückweg ins Büro angetreten. Von dort aus hätte ich den beiden, die hundertprozentig "VP" waren, mit der Videoanlage zugesehen. Aber sie waren nicht drinnen, sondern vor der Tür und wollten einen fremden Hund mitnehmen. Auch ich war strikt dagegen.

Da sowohl der Mann als auch seine nicht weniger klar wirkende Begleiterin im Laufe der Minuten immer lauter und aggressiver durchsetzen wollten, den Hund mitzunehmen, befürchtete ich, dass die Situation noch eskaliert. Zum Glück kam vorher noch Stammkunde B aus dem Laden, dem nämlich der Hund gehört.

Solche Leute muss es auf diesem Planeten wohl auch geben …

Lustige Strichcodes – 357

Ein etwas weniger spektakulärer Strichcode auf einem polnischen Knorr Nudelgericht in einem Becher (Deckel auf, heißes Wasser drauf), der mit einer Form eben dieses Bechers hinterlegt ist, auf dem ein Mann und eine Frau stehen. Dank an Herrn Ho aus Tsch. :-)


Safer Kiss

Ein Pärchen, vermute ich, kaufte ein. Sie waren sehr vertraut miteinander, unter den Masken hat man ihre Mimik aber natürlich nicht genau erkennen können.

Irgendwann drückte sie ihm einen "Kuss" auf die Wange. Ja, Maske auf Maske.

Seltsame Blüten treibt dieses Jahr …

Einkaufswagenfüllstand

Ein Pärchen mittleren Alters kaufte ein. Irgendwann sagte sie zu ihm: "Dann lass uns mal zur Kasse. Ich denke, wir haben alles."

Ich schielte mit dem Bestellgerät in der Hand vor dem benachbarten Regal stehend in den erst wenig gefüllten Einkaufswagen des Paares: "Das ist sehr schade, schließlich ist noch sehr viel Platz in dem Wagen!"

Aber das dachte ich nur. :-P

Ansage

Älteres Ehepaar, vermutlich beide schon über 80, war bei uns im Laden einkaufen. Eigentlich kaufte nur sie ein, denn er sollte ausdrücklich draußen vor der Tür warten.

Als sie gerade dabei war, die Einkäufe an der Kasse zu bezahlen, kam ihr Mann wieder in den Laden und und fing an, sich in Gegenwart aller anwesenden Kunden und Mitarbeiter lautstark über die Menge der gekauften Artikel zu beklagen.

Sie fasste ihn an den Schultern an, drehte ihn um und schob ihn wieder zurück: "Du willst ja schließlich auch was essen oder?"

Er ging wortlos nach draußen und warte auf seine Frau.

Bitte als zwei Personen behandeln!

Ein Mann und eine Frau, deren Beziehungsstatus uns unbekannt ist, die aber meistens gemeinsam in den Laden kamen und uns in der Vergangenheit auch schon öfter als "VP" (Verdächtige Person/en) aufgefallen waren, stand in der Warteschlange vor dem Leergutautomaten. Während sie brav wartete, ging er kurz in den Laden zum Brotaufstrich, nahm sich ein Glas Erdnusscreme und ging mit diesem wieder zurück zu seiner Begleiterin, die mit einem leeren roten Einkaufskorb wartete. Er stellte das Glas in den Korb und alles sah zunächst unverdächtig aus.

Nach ein paar Augenblicken nahm er seinen Rucksack vom Rücken, öffnete ihn und stellte das darin befindliche Leergut ebenfalls in den roten Korb. Ganz unauffällig ließ er dabei allerdings beiläufig das Glas mit dem Brotaufstrich in seinem Rucksack verschwinden. Er verschloss den Rucksack und setzte ihn wieder auf. So weit, so gut. Wir hatten endlich die Bestätigung für unser Gefühl. Zur Sicherheit, auch rechtlich, wenngleich der Diebstahl an dieser Stelle offiziell schon vollzogen war, wollten wir warten, bis die beiden durch die Kasse durch waren.

Nachdem sie das Leergut abgegeben hatten, gingen die beiden noch in die Getränkeabteilung, wo sie ihren eigenen Rucksack über einer Schulter hängen ließ und mehrere Flaschen Bier hinein tat. Zwei Flaschen legte sie in den SPAR-Korb und so gingen sie zur Kasse.

Zusammen mit zwei Kollegen fingen wir sie dort ab und zitierten sie wie immer nach hinten ins Lager. Während die Frau geständig war, mitmachte und direkt das Bier auspackte, machte der Typ erst mal 'ne Welle. Was wir überhaupt von ihm wollen und auf welcher Rechtsgrundlage er irgendetwas aus seinem Rucksack auspacken solle. Und wer wir überhaupt wären, dass wir ihn auffordern würden, seine Tasche auszupacken.

Letztendlich spielte er aber auch mit, vor allem wohl, weil seine Begleiterin offensichtlich einsichtiger und vernünftiger als er war und die ganze Zeit besänftigend auf ihn einredete.
Einen Ausweis oder ein äquivalentes Dokument hatten sie beide nicht mit und so rief ich zunächst die Polizei an, welche mir aber schon direkt am Telefon offenbarte, dass es "länger dauern" könnte. Während wir unsere wertvolle Zeit damit verbrachten, auf die Ordnungshüter zu warten, fingen die beiden an, miteinander zu diskutieren, wer nun Schuld daran hätte, dass sie überhaupt in dieser Situation wären und letztendlich auch, dass nun die Polizei kommen würde. Im Laufe dieser Diskussion distanzierte sie sich sogar körperlich von ihm, schob einen Stapel Leergutkisten zwischen sich und den Typen und sagte dann zu mir: "Behandeln Sie uns bitte als zwei Personen, ich hab mit dem nichts zu tun. Das eine hat er geklaut und das Bier war bei mir in der Tasche."

Hätten wir sowieso gemacht, aber dass sowas ausdrücklich gewünscht wird, hatte bislang von uns auch noch keiner erlebt. Wobei ich zugeben muss, dass Ladendiebe im Doppelpack auch eher selten sind.

Während wir noch auf die Polizei warteten, kam mir eine Idee, um die Sache eventuell zu beschleunigen: Die angegebene Adresse befand sich nämlich nur rund 200 Meter von uns entfernt und so lief eine Kollegin kurzerhand hin und überprüfte, ob die Namen auf den Klingelschildern am genannten Haus zu finden sind. Da dies zutraf, gingen wir davon aus, dass die Daten stimmten. Zumindest die Namen und Adressen passten und den Rest würde die Polizei schon herausfinden.

Ich rief also wieder bei der Polizei an und stornierte den Einsatz und die beiden ließen wir gehen – natürlich nicht, ohne das obligatorische Hausverbot ausgesprochen zu haben.

Viel zu billig!

Ein älteres (Ehe-)Paar ging eine Weile durch den Laden, schließlich wollten sie ihn an der Kasse verlassen, ohne jedoch etwas bezahlen zu wollen. Mein Mitarbeiter sprach sie an: "Haben Sie nichts gefunden? Kann ich Ihnen vielleicht helfen?"

Gefunden hatten sie schon was. Aber sie waren mit unseren Preisen nicht einverstanden – und zwar ausnahmsweise mal in die andere Richtung: Wir waren denen zu günstig.

Die Argumente waren:
Amaretto:
Kann man einfach nicht für vier Euro irgendwas anbieten. Ein anständiger Amaretto müsste wenigstens zehn Euro kosten.

Fairtrade-Produkte:
Wir haben so ein schön großes Regal mit Produkten aus fairem Handel, aber wie sollen denn bitte für die Erzeuger bei solchen Preisen überhaupt eine gerechte Entlohnung übrig bleiben?
Hab' ich bislang auch noch nicht erlebt. :-O

Hopp!!!

Es könnte mannigfaltige Gründe haben, die für einen Außenstehenden kaum zu erfassen sind. Wir wissen nicht, ob es vielleicht nur ein Spiel oder eine verlorene (oder gewonnene, je nach Standpunkt) Wette war. Wir wissen auch nicht, in welcher Beziehung der Mann und seine weibliche Begleitung zueinander stehen. Wir wissen nicht, was vor dem Einkauf geschah und wie es danach weitergeht.

Es bleibt dennoch ein komisches Gefühl, wenn man mitbekommt, wie jemand relativ öffentlich (s)eine Frau mit "Hopp!", "Sieh' zu!", "Trab an!" und ähnlichen Kommandos auf Trab hält.