Ob es nun sinnvoller ist, den Kunden leere Regale zu präsentieren oder die leeren Regale abzubauen und Freiflächen zu schaffen, liegt vermutlicher immer im persönlichen Gusto des Ladenbetreibers. In Findorff haben wir uns dazu entschieden, die ungenutzten Teile schon für unseren "Schrotti" freizugeben und abbauen zu lassen. Eine Woche nach dem (momentan noch planmäßig (*)) letzten Verkaufstag haben wir schon den Besichtigungstermin mit der Hausverwaltung und dem Vermieter und je weniger Material dann noch auf der Fläche steht, desto genauer können wir über die abschließenden Renovierungsarbeiten reden.
*) Ich will an dieser Stelle nicht ausschließen, dass schon vor dem 16.5. Schluss ist.
Das alte Brotregal auf den alten Rollgondeln und auch unser altes Bio-Wein-Regal, in das wir hier in Findorff zuletzt den Saft stehen hatten, sind bereits verschwunden:
Am 12. Mai (Dienstag) werden wir in der Münchener Straße zum letzten Mal mit Zeitschriften beliefert. Am Mittwoch wird noch einmal die Grundausstattung mit Tageszeitungen geben und am Morgen des Donnerstags wird der gesamte Bestand an Presseprodukten über die Remission abgeholt.
Die letzten drei Tage gibt es dort dann keine Zeitschriften und Zeitungen mehr, aber das fällt wohl nicht mehr nennenswert auf.
Ein schokoladiger Gruß mit Bedauern und Danksagung an die Kollegen in Findorff. Auch da haben / hatten wir sehr viele total liebe Kunden. Nur was nützt es, wenn der Markt rote Zahlen schreibt? So ganz willkürlich fiel die Entscheidung mit der Schließung ja nicht …
Die Palette Mehl war eine Sache und hat sich in den letzten Wochen rasend schnell verkauft. Warum wir im Markt in der Münchener Straße diese halbe Palette mit Thomy-Öl stehen haben, kann mir keiner so richtig beantworten. "Vielleicht hatte jemand die falsche Artikelnummer ausgewählt", mutmaßte die Marktleitung vorhin. Genau ließ sich das nicht mehr herausfinden. Wir werden das Sonnenblumenöl schon irgendwann los. Bestimmt. Hoffentlich.
Der Markt in der Münchener Straße leert sich zusehends. Inzwischen sind einige Regale schon so leer, dass die Kollegen das noch vorhandene Sortiment weiter Richtung Kasse konzentrieren. So ergibt sich, dass das alte Regal mit Feinkost / Speisezutaten inzwischen komplett leer ist, wie auf dem oberen Foto deutlich zu sehen. Dahinter befindet sich der auf dem unteren Bild abgebildete Gang. Diese Ware wird nun in das freie Regal umgeschichtet und dann wird dieser ohnehin sackgassenähnliche Bereich für die Kunden einfach gesperrt.
Frischwaren und einige absolut grundlegende Produkte werden momentan noch nachbestellt. Den Laden bis zum Schluss voll verkaufsfähig zu lassen, ist jedenfalls keine Option für mich. Wir haben einfach nicht die Lagerkapazitäten, das alles dann schlagartig irgendwo unterzubringen. Und auch wenn vieles davon hier in die Neustadt passen würde – so dehnbar sind unsere Regale hier auch nicht.)
Der Markt in Findorff nähert sich dem Ende. Inzwischen sind auch sämtliche relevanten Verträge gekündigt, allen voran natürlich der Mietvertrag. Aber auch solche Sachen wie Arbeitsbekleidung, Aufzugswartung und Energieversorger habe ich nicht vergessen.
Ebenfalls gekündigt ist der Telefonanschluss. Da ich darüber noch keine Bestätigung bekommen hatte, rief ich noch einmal bei swb / EWE-Tel an und bat um erneute Zusendung der Kündigungsbestätigung. Bei dem Gespräch kam heraus, dass ich für einen relativ kleinen einmaligen Betrag ein Sonderkündigungsrecht nutzen könnte, wenn ich die Gewerbeabmeldung vorlege. Sehr cool, damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt, noch bis Mitte 2021 zumindest die Grundgebühr für den nicht mehr verwendeten Anschluss bezahlen zu müssen …
Noch läuft der Wartungsvertrag für den Aufzug im Markt in der Münchener Straße und bei der letzten Wartung vor ein paar Tagen wurden ein paar notwendige Reparaturen festgestellt, deren Behebung insgesamt knapp 1000 Euro kosten soll.
Da wir aus den Geschäftsräumen bekanntlich in ein paar Wochen ausziehen werden, habe ich das Angebot einfach mal vollkommen unbeachtet ad acta gelegt.
Das Symbol der Nordlichter war der Leuchtturm. Vor vielen Jahren hatten wir uns einen (nicht ganz kleinen) Leuchtturm als Dekoobjekt für eines unserer Schaufenster hier in der Neustadt gekauft. Warum wir den irgendwann mal nach Findorff gebracht hatten, weiß ich nicht mehr ganz sicher. Ich glaube, die Kollegin dort wollte den einfach gerne haben. Auf jeden Fall steht der Turm nun schon seit über zehn Jahren dort im Schaufenster und symbolisiert irgendwie nichts.
Aber inzwischen ist die Farbe etwas ausgeblichen. Der rot-weiße Turm ist eher zu einem pink-weißen Turm geworden. DER wird aber bei der Auflösung des Marktes nicht entsorgt, irgendwie finde ich das Teil cool. (Außerdem war der mal sehr teuer.)
Die Kollegin in der Münchener Straße ist schon langsam dabei, die dunklen Ecken im Büro aufzuräumen. Schreibtischschubladen beispielsweise, in denen sich neben mit französischer Lyrik beschriebenen Pergamentrollen aus dem Hochmittelalter auch diese beiden Schätzchen befunden haben: Zwei Rollen Blankoetiketten mit "SPAR" bedruckt für unser altes DEWAS-System. Den dazugehörigen Drucker habe ich auch noch in der Halle stehen, aber ob das Ding jemals wieder zum Leben erweckt werden kann? In dem Fall ist es aber mal angebracht, das Material aufzubewahren. Der Drucker ist ja jetzt schon beinahe antik.
Zum Teil ist es natürlich auch den durch Corona bedingten Lieferschwierigkeiten zu verdanken, dass die Regale in Findorff nicht (mehr) sonderlich voll sind. Aber seit dieser Woche lassen wir die Artikel abverkaufen und bestellen nur noch die allernötigsten Dinge für den täglichen Bedarf nach, z.B. Toilettenpapier, hrhr …
Aus der etwas improvisierten Variante mit dem Restetisch ist auch in Findorff ein etwas alltagstauglicherer Spurckschutz an der Kasse entstanden. Zwar undurchsichtig, aber es erfüllt seinen Zweck. Für sechs Wochen sollte es zumindest so noch reichen …
Mit der Abmeldung des Gewerbes einer unselbstständigen Zweigstelle in der Münchener Straße zum 30. Juni 2020 ist der letzte Schritt getan. Wir bringen jetzt noch die letzten fünf Wochen hinter uns, dann wird aus- und aufgeräumt und dann geht es mit voller Konzentration hier in der Neustadt weiter.
Inzwischen hat sich auch bei unseren Kunden in Findorff herumgesprochen, dass wir den Laden in der Münchener Straße schließen werden. Diejenigen, die noch regelmäßig dort einkaufen, sind natürlich traurig. So sehr sogar, dass jetzt einige laut Aussage meiner Marktleitung sogar eine Petition für den Erhalt des Geschäfts starten wollen. Und / Oder mich persönlich überreden wollen, die Schließung noch einmal zu überdenken.
Aber es gibt kein Zurück. Zum einen sind die Verträge gekündigt, allen voran der Mietvertrag. Zum anderen wäre es einfach Wahnsinn, dort weiterhin Geld zu vernichten, während man auf Besserung hofft, und damit die Existenz meiner gesamten Firma zu gefährden. Sollte da also tatsächlich irgendwelche Anfragen in meine Richtung kommen, die Antwort wird auf jeden Fall und ohne jegliche Diskussion nein lauten.
Gestern kam hier kommentarlos ein kleines Päckchen mit zwei Rollen Markierungsband an. Vielleicht wollte mir da nach meinem Bericht von vergangenem Freitag mit Klebeband-Nachschub eine Freude machen oder die Firma hatte es auf eine Erwähnung im Blog abgesehen … Ich weiß es nicht. Aber seit heute habe ich immerhin eine Vermutung, denn das gleiche Paket kam auch in unserem Markt in Findorff an und daher könnte ich mir vorstellen, dass die Lieferung dieser Bänder von unserer Großhandlung pauschal für alle EDEKA-Märkte ausgelöst wurde.
Das ist sehr gut. Für die Einzelhändler, die bislang noch nichts davon hatten, natürlich sowieso – aber auch für uns. Wieso, zeige ich euch später noch.