Irgendein Stromversorger-Vergleichs-, Otimierungs- oder was weiß denn ich für ein Laden versucht seit Wochen schon immer wieder, bei mir durchzukommen. Die Nummer ist bei Tellows mit "8" bewertet ("sehr unseriös, nicht annehmen") und bei mir in der Fritzbox natürlich schon längst in der Sperrliste drin.
Dennoch wird teilweise mehrmals täglich versucht, bei uns durchzukommen. Da sitzt vermutlich niemand und wählt sich die Finger wund, das geht völlig automatisch. Mir egal, denen egal. Aber dennoch ist das irgendwie Ressourcenverschwendung. Die Spammer scheinen genug Geld zu haben, sonst würde sich das alles wohl nicht lohnen … Aber das, was die gestern geliefert haben, ist echt mal hartnäckig:
Seit längerer Zeit schon ist unsere Fritzbox so konfiguriert, dass sie Anrufe nicht mehr durchschaltet, wenn die Telefonnummer des Anrufers nicht übertragen wird.
Das ist zwar nicht ganz nett gegenüber Leuten, die aus welchen Gründen auch immer die Nummer nicht mit übertragen, aber diese Fälle sind heute eher selten. Die meisten derartigen Anrufe waren Werbemüll und mit der jetzigen Einstellung ist unser Alltag hier deutlich entspannter geworden.
Dann kam Corona und damit stieg der Anteil derer, die im Heimatbüro hocken. Vor allem Servicehotlines und ähnliche Bereiche ließen sich problemlos ins Home Office verschieben. Ob die Leute nun im Büro oder zu Hause vor dem PC hocken, spielte keine große Rolle. Aber ein Problem tauchte zwischendurch mal auf: Wer plötzlich zu Hause sitzt, telefoniert mit großer Wahrscheinlichkeit von seinem privaten Telefon. In der Position würde ich meine Nummer vermutlich via CLIR ebenfalls nicht in die Welt hinauströten.
Der Abend war etwas blöde, als die Kollegen auf den Anruf von unserer IT-Hotline (aus dem Home Office mit unterdrückter privater Telefonnummer) gewartet haben und nichts mehr ging – aber inzwischen haben sich alle mit der Situation hier arrangiert.
Um ihren Abzocke-Anrufen eine seriöse Note zu geben und sie glaubwürdig zu machen, gaukeln die Anrufer gerne mal die Telefonnummer unserer EDEKA-Zentrale in Minden vor. Das ist zwar illegal, aber das ist den Leuten im Rahmen ihrer Abzockerei völlig egal. Einem Mörder ist auch egal, dass der Besitz seiner Waffe nicht erlaubt ist.
Da aus besagter Zentrale hier nie Anrufe eingehen, aber die Betrüger es damit immer wieder versuchen, ist die Nummer bei mir seit längerer Zeit in der Sperrliste der Fritze. Mal ehrlich, wer hätte da gestern Abend um 22 Uhr von EDEKA aus bei uns im Laden anrufen sollen? Damit ist mir ziemlich klar, was da mal wieder versucht wurde …
Das vor gut einem Jahr angeschaffte IP-Telefon an der Kasse hat den Weg an die neue Fritzbox nicht geschafft. Es war damals schon ein Krampf, alle Einstellungen korrekt hinzubekommen und nun habe ich zu allem Überfluss auch noch die Zugangsdaten für das Gerät verlegt. Da über diese Technik ohnehin nicht der interne Anruf funktionierte und wir immer immer den Workaround verwendet haben, uns über unsere eigene Festnetznummer anzurufen, hatte ich vor ein paar Tagen beschlossen, hier eine für uns ganz neue, aber aus konstruktiver Sicht ziemlich altertümliche Technik zu verwenden.
Da wir genug Netzwerkleitungen an der Kasse liegen haben, steht jetzt ein ganz klassisches analoges Telefon da vorne, das ganz simpel kabelgebunden am FON1 der Fritze hängt. Keine blockierte Leitung mehr, keine Konfigurationsprobleme, das Ding läuft einfach:
Die Rufnummer ist zwar vermeintlich seit knapp einem Jahr in der Sperrliste, aber nun hat eine Mitarbeiterin von "Bioprotect" mit einer anderen Durchwahl angerufen und mich so erfolgreich ans Telefon bekommen.
Man will mir nichts verkaufen, sondern mich nur als total interessanten Referenzkunden für unsere Branche gewinnen und mir hier für 15.000 Euro Material einbauen, Zugangskontrollen, Alarm- und Videotechnik.
Im Grunde ohne Luft zu holen, schlug mir die Anruferin zwei Termine um die Ohren: "Unser Mitarbeiter, der Herr Meiermüllerschulz, würde Sie gerne nächsten Donnerstag besuchen und hätte dazu noch einen Termin um 10 Uhr und einen um 13:30 Uhr frei, welcher würde Ihnen besser passen."
"Wäre es nicht sinnvoller, mich generell nach meinem Interesse an Ihrem Angebot zu fragen, bevor Sie mir direkt Termine nennen?"
Die Anruferin konnte sich nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die bei "so einem tollen Angebot" überhaupt kein Interesse haben könnten. Vielleicht gehörte das auch einfach nur zu ihrem Telemarketing-Script, das sie bei den Kunden runterspult …
Wie ich hier schon einmal geschrieben hatte, ist der Telefonanschluss bei mir in der Halle zum 11. April gekündigt. Alarmanlage, Kommunikation und Internet ist dort auch im kabelgebundenen Büronetzwerk über eine LTE-Anbindung mit mehreren Dutzend Gigabyte Datenvolumen keine Sache.
Mutet dann aber doch irgendwie sonderbar an, wenn ein Schreiben mit einer geplanten Preisanpassung im Briefkasten landet, das wohl Massenware an alle Kunden war, in dem jedoch besonders betont wird, dass man zu den treuen Geschäftspartnern gehört.
Hat von euch da draußen jemand etwas Ahnung von Fritzboxen (7590) oder IP-Anschlüssen allgemein? Ich habe da nie drüber nachgedacht, vielleicht ist das Phänomen auch neu – aber die Geschwindigkeit des Internetzugangs der Fritte liegt deutlich unter den tatsächlichen Datenraten, die mein Anschluss hier bietet. Im Downstream wenigstens noch 70% und im Upstream sogar nur die Hälfte der eigentlich bereitgestellten Leistung. Ist das normal oder läuft hier irgendwas schief? Die Box ist auf dem neuesten Softwarestand und es läuft auch nichts an ihr vorbei auf der Leitung.
Nachtrag: Okay, vergesst es. Die Technik kann wohl mehr und ich hatte mich offenbar mal irgendwann, durch einen uralten, langsam DSL-Anschluss wenig verwöhnt, für den 35000er entschieden. Dessen Werte sind damit absolut im Soll. Ich glaube, ich werde mal ein Update beauftragen. Wir könnten hier an diesem Anschluss rauf bis 40K – und zwar im Upstream (100K Down).
Nach dem wir vorhin noch zwei Minuten lang einer Anruferin erklärt haben, dass wir heute nicht mehr gewillt sind, noch irgendetwas zu verkaufen, da wir selber Silvester feiern wollen, habe ich nun die Fritzbox so eingestellt, dass sie direkt in den Ansagemodus springt. Mangels hinterlegter Ansage ist der Anruf damit schlagartig beendet. So hatten wir nun noch etwas Ruhe hier.
Heiligabend waren wir nach Ladenschluss noch eine Weile in der Firma und die ganze Zeit über klingelte andauernd das Telefon. Ich hatte zunächst keine Lust, den Anruf entgegenzunehmen. Es wurde eine Handynummer angezeigt und mir war ziemlich klar, was der Anrufer wollte. Ich wäre Wetten darauf eingegangen.
Als wir nach Hause wollten, ich schaltete gerade im kleinen Büro alle Bildschirme aus, klingelte es wieder. Ach, sch… drauf, dachte ich mir und meldete mich trocken mit meinem Namen. "Hallo, wie lange ist heute geöffnet?" Ich erklärte wahrheitsgemäß, dass wir schon seit 14 Uhr geschlossen haben und ließ mich auch nicht auf die Diskussion ein, noch irgendetwas vorne an der Tür zu verkaufen. Die imaginäre Wette hatte ich damit übrigens gewonnen.
Dass die Telefonkartenabzocker die Telefonnummern, von denen aus sie angeblich anrufen, fälschen, ist ja bereits bekannt. Erst war es die E-Plus-Hotline, in letzter Zeit bei uns die Nummer der EDEKA-Zentrale in Hamburg. Das war eigentlich ganz praktisch, denn so konnte ich die Nummern sperren, ohne unsere Arbeit hier zu erschweren. Nie würde jemand von der Edeka-Telefonzentrale hier anrufen, warum auch? Wenn, dann melden sich einzelne Sachbearbeiter.
Neueste Masche ist es, die Nummer "unserer" EDEKA (Minden-Hannover) zu verwenden. Praktischerweise aber auch dort wieder die auf Null endende Zentralnummer, die ich natürlich ebenfalls längst in die Sperrliste der Fritzbox verbannt habe.
Der Akzent der Anruferin erinnerte den Kollegen an Apu von den Simpsons, nur eben weiblich und jünger. So taufte er sie auf "Apus kleine Schwester" – und genau so habe ich diese Nummer nun auch in der Sperrliste unserer Fritzbox eingetragen. (Tellows-Score 7)
Seit ich die Weiterleitung auf mein Handy eingerichtet habe, gab es schon vier Versuche, uns über die (gefälschte) Nummer der Edeka-Zentrale Hamburg zu erreichen – nur gesprochen habe ich seit dem noch mit keinem der Betrüger. Ich melde mich ganz seriös mit "Edeka-Markt Harste, guten Tag" und dann wird immer gleich oder nach ein paar Sekunden aufgelegt.
Ich habe absolut keine Ahnung, ob die Abzocker das irgendwie riechen oder ob denen, wenn ich z.B. gerade privat unterwegs bin, die supermarkttypischen Nebengeräusche fehlen oder ob die das mit der Weiterleitung doch merken. Aber so lange sie nicht bei einem meiner Mitarbeiter durchkommen und es tatsächlich schaffen, trotz aller Warnungen und der bekannten Verfahrensweise hier im Betrieb, die Leute einzulullen und so Geld zu ergaunern, ist auch schon viel gewonnen.
Das ging fix: Die Telekom hat die Kündigung des Anschlusses bei mir in der Halle bereits schriftlich bestätigt. Bis zum 11. April 2020 läuft der jetzt noch und (spätestens) dann geht dort alles über die Mobilfunknetze.