Hier in der Umgebung gibt es viele Schulen. Und dort werden alljährlich (und momentan mal wieder) sogenannte Sponsorenläufe veranstaltet. Und wo sucht man natürlich zuerst nach dem erhofften Sponsoring? Richtig: In eher größeren privat geführten Unternehmen. Und da mein Laden hier einer der größten im Umkreis ist, kommen teilweise mehrmals täglich Schüler und erkundigen sich, ob ich sie sponsern könnte.
Nachdem ich nun schon einige Schüler unterstützt habe, musste einfach mal Schluss sein. Auch wenn's nicht leicht fällt und ich mir immer wieder einbilde, dass mich die Kiddies in dem Moment mit Gamaschen und Zwicker vor sich stehen sehen...
Ich sehe gerade, dass der "Einkaufswagen eines Mittbewerbers", den der betrunkene Flaschensammler heute Morgen hier herein- und zu meiner Freude auch wieder herausgefahren hatte, nun schräg gegenüber in einer Grundstückseinfahrt steht.
So eine Aufregung am frühen Morgen: Ein vorbeifahrender PKW-Fahrer entdeckte eine Parklücke auf der gegenüberliegenden Straßenseite und entschloss sich spontan und ohne zu blinken anzuhalten und auf der Straße zu drehen.
Dumm nur, dass genau dahinter der LKW unseres Brotlieferanten fuhr, der nicht mehr schnell genug reagieren konnte und den PKW trotz eines Ausweichsversuchs noch am Heck traf und diesen dabei in ein parkendes Taxi rammte.
Bilanz: Die linke Seite des Taxis, das Heck des PKW und die Front des LKW sind eingedrückt. Zum Glück sind wohl alle Beteiligten mit dem Schrecken davongekommen...
Gestern Abend waren die beiden Flaschensammler mit den "extra"-Wagen wieder da. Prall gefüllt mit Bierflaschen. Hurrah.
Eindringlich haben wir die beiden Herren darauf hingewiesen, die Wagen wieder mitzunehmen und auch nicht hier irgendwo in der Nachbarschaft stehen zu lassen – was sie auch einhielten.
Im Laufe der Nacht hat noch ein Einkaufswagen von Aldi den Weg auf den Parkstreifen vor meinem Geschäft gefunden und einen weiteren Aldi-Einkaufswagen habe ich nun bei mir im Lager stehen, da ihn irgendein Kunde oder Flaschensammler einfach hier stehengelassen hat.
Während der Vorbereitungen auf das bevorstehende Spiel Türkei-Deutschland wurde am Gebäude der benachbarten Moschee eine zwei Stockwerke hohe Türkei-Flagge aufgehängt.
Die werden sie später zum Tränen abwischen brauchen.
Es ist wie ein Fluch. Hier kann man Lebensmittel kaufen, also müssen wir uns um jeden herrenlosen Einkaufswagen kümmern. Scheinen zumindest manche Leute zu glauben...
Eine Kundin erzählte mir freudestrahlend, dass sie uns eine ganze Menge Einkaufswagen wiedergebracht hätte, die bei ihr an der Straßenecke gestanden hatten. Wie ich im selben Moment schon befürchtete, waren das natürlich genau die Wagen, von denen ihr hier gestern schon ein Foto gesehen habt.
Wie sagt man nun, dass die Arbeit vollkommen vergebliche Mühe war? Ich hab's freunlich, aber direkt versucht und hatte natürlich prompt eine recht beleidigt wirkende Kundin vor mir stehen, die, zumindest schien es so, gar kein Verständnis für meine Ablehnung zeigte.
Nun stehen die Wagen hier auf dem Gehweg, inzwischen 20 Meter näher am Laden als noch heute Mittag – und ich würde mich nicht wundern, wenn die gesamte Sammlung im Laufe der Nacht noch den Weg in meinen Laden findet.
Ich glaube, Nebenberuflich steige ich in den Schrotthandel ein.
Da vorne an der Ecke steht übrigens ein Einkaufswagen von Ihnen.
Ich dachte, an diese beiden Wagen, von denen einer inzwischen unfreiwillig den Weg in meinen Laden gefunden hatte und antwortete Ihr, dass der zwar so ähnlich aussieht, wie meine Wagen, aber denoch von "extra" ist.
Nein, nein. Von "extra" stehen da auch welche, aber von Ihnen ist da auch einer dabei. Da steht mittlerweile ja alles voll mit Wagen.
Tatsächlich...
Was für ein asoziales Verhalten von den Leuten:
(Von mir ist übrigens kein Wagen dabei. Auf einem steht zwar "Eurospar", aber der hat nichts mit mir zu tun...)
Schon den ganzen Morgen steht direkt vor meiner Eingangstür ein Gespann mit einem Anhänger eines SPAR-Kollegen aus Bremen Nord einem anderen Stadtteil.
Ein Haus hier in der Umgebung wird offenbar von einer ziemlich alternativen WG bewohnt. Jeder soll leben, wie er will, solange er nicht anderen seine Meinung aufzwängt. Vor einiger Zeit hing dort ein großes Plakat im Fenster, auf dem öffentlich zum Ladendiebstahl aufgerufen wurde, "um den Konzernen zu schaden". Seit dem habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu der Truppe.
Seit ein paar Tagen hängt dort das folgende Plakat: "Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen!"
Tolle Idee, echt. Und woher nehmen wir dann den Strom? Langfristig werden wir zwar alle um "erneuerbare Energien" nicht herumkommen, aber eine sofortige Abschaltung sämtlicher AKWs geht nunmal nicht. Was soll denn die Alternative sein? Die gute heimische Braunkohle aus Garzweiler? *koppschütteln*
(Sorry für die scheiß Bildqualität. Es dämmerte und meine Handykamera ist nunmal keine hochwertige Spiegelreflexkamera...)
Seit einiger Zeit radle ich Morgens mit dem Rad die Parkallee entlang. Vor Wochen noch konnte man die Werbung deines Spar-Kollegens in Schwachhausen noch viel besser erkennen. Nun (siehe Foto) sieht es eher wie ein 'wachsendes Spar-Schild' oder eine 'Spar-Hecke' aus
Ich find's auf jeden Fall so viel einprägender als ein 'normales' Plastikschild an irgendeinem Zaun - auch wenn der Werbeeffekt auf den Laden in der Nähe etwas verloren geht.
Schönen Gruß an Dich und Dein Team
Marco
Spätestens im nächsten Frühjahr wächst das Schild komplett zu und der Werbeeffekt ist dahin. Dann ist das "Schild in der Hecke" nichtmal mehr originell, sondern schlicht und einfach gar nicht mehr zu sehen. Wenn ich das nächste mal mit meinem Kollegen rede, werde ich ihn mal darauf hinweisen...
Die friedliche Koexistenz zwischen mir und dem "Discounter an der Ecke" (aka Penny) setzt sich bis zum Ende fort – in diesem Fall sogar bis in eine Mülltonne in der Nachbarschaft...
Von der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) in Zusammenarbeit mit der St. Johannis-Schule BREMEN (Int. Haupt- und Realschule und Gymnasium) wurde eine eindrucksvolle Wander-Ausstellung über die Shopping und Konsum- Kultur in unserem Lande erstellt.
Die Info Ausstellung zeigt 18 Bilder, wie Schülerinnen und Schüler der 6. + 7. Klasse, sowie des Grundkurs KUNST des 11. Jahrgangs über die heutige Shopping und Konsum- Kultur denken.
Der Ausstellungskatalog ist für 2,-- € zu erwerben. In dem Katalog sind Hinweise zur Situation in der Einkaufswelt zu finden und die Kritik der KAB an der Ökonomisierung der Welt aufgeführt.
ORT und ZEIT
Die Wander-Ausstellung ist vom Mittwoch den 7.05.2008 bis einschl. Sonntag den 11.05.2008 in den Räumen des Katholischen Bildungswerk, Bremen Balgebrückstr.22/ Schnoor, täglich v. 11.00 – 18.00 Uhr zu sehen.
Wer von 11-18 Uhr die Ausstellung angesehen hat, kann dann ja von 18-11 Uhr zu mir in den Laden kommen.
Wann macht die KAB eigentlich mal eine Ausstellung gegen Gaststätten, Discotheken, Taxis, Rettungsdienste, Energieversorger, Telefongesellschaften, Bundeswehr, öffentliche Verkehrsmittel, Fluggesellschaften, Großmärkte, Wachdienste, Baugewerbe und produzierende Industrie?
Irgendwie zum letzten Beitrag passend ist mir gerade eingefallen, dass ja ab heute und noch bis zum 4. Mai hier in Bremen das "Christival" stattfindet.
Das Christival wird als "coole" Veranstaltung für Jugendliche inszeniert. Die Inhalte der Veranstaltung sind jedoch alles andere als "cool" und schon gar nicht modern: Es wird massiv gegen Homosexualität gehetzt und versucht, Frauen wieder "an den Herd" zu bringen. Andere Lebensplanungen als Enthaltsamkeit bis zur zwangsläufig folgenden Ehe sind nicht akzeptabel und werden diskreditiert.
Jeder soll meinetwegen glauben, woran er will. Wenn ich aber lese, dass die fundamentalistischen Spinner Workshops anbieten, in denen Schwulen beigebracht werden soll, wie sie wieder "normal" werden können, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich lachen oder weinen soll.