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Die eingesteckte Flasche

Aus dem Augenwinkel hatte ich auf dem Monitor der Videoüberwachung eine "komische Geste" gesehen. Ein Mann in den Dreißigern hatte sich zunächst in eine Ecke hinter einem der Stützpfeiler gedrängt und dann beim Umdrehen und Weitergehen irgendwie seine Jacke gerichtet. Für mich mit meinem Erfahrungsschatz sah das verdächtig danach aus, als hätte er etwas eingesteckt.

Das alles war kurz vor der Kasse passiert, wenn ich reagieren wollte, musste es schnell gehen. Ich spulte die Aufzeichnung zurück und sah mir die letzten Sekunden noch einmal an. Es war zu erkennen, dass der Mann irgendwie eine dunkle Flasche in der Hand hielt, die jedoch nicht nach Alkohol aussah. Verdammt, was ist das nur?
Inzwischen war er an der Kasse angekommen und packte aus seinem Rucksack zwei große Flaschen Bier auf das Transportband. Okay, dann war wohl doch alles in Ordnung. Nur mal wieder einer von diesen Rucksack-Einkäufern.

Während der Typ bezahlte und den Laden verließ, sah ich mir das Video noch ein paar mal an. Je länger ich auf den Bildschirm glotzte, desto sicherer war ich mir, dass das nicht eine der Bierflaschen war, die ich da anfangs gesehen hatte. Aber was dann? In der Getränkeabteilung hatte er tatsächlich nur die beiden Flaschen Haake-Beck aus einer der Kisten genommen und in den Rucksack gesteckt. In den Gängen mit Wein und den Spirituosen war er gar erst, das kann es also auch nicht gewesen sein. Es wurde immer seltsamer, zumal ich mir ganz sicher war, dass der Mann mich gerade beklaut hat.

Ich sah mir schließlich seinen kompletten Weg hier durch den Laden an. Zwischendurch ging er auch in den Gang mit Ketchup, Essig und Öl – und da offenbarte sich schließlich auch, was er eingesteckt hatte: Eine Flasche Bertolli-Olivenöl für acht Euro. Möge er die Flasche zerbrechen, auf der Schmiere ausrutschen und sich weh tun.

So schnell wird man Ex-Stammkunde

Er kam mehrmals täglich, der etwas heruntergerockte Flaschensammler, der irgendwie ganz weit am unteren Ende der Gesellschaft existiert. Wir haben ihn bislang immer trotz seines Zustands für anständig erachtet.

Nun stand er gerade mal wieder vor dem Leergutautomaten und stopfte seine gesammelten Werke in das Gerät. Ich stand gerade ein paar Meter entfernt im Lager vor einem anderen Gerät und habe ein paar Kopien angefertigt. Dabei fiel mir in der Hand des Mannes eine Packung nicht kühlpflichtige Dauerwurst auf. Er ging von dem Automaten hin und her und verschwand plötzlich für zwei Sekunden aus meinem Sichtfeld, anschließend hielt er die Packung nicht mehr in der Hand.

Ich hatte das alles mehr oder weniger aus dem Augenwinkel gesehen und war mir auch schon im nächsten Augenblick nicht mehr hundertprozentig sicher, ob ich das richtig gesehen und interpretiert hatte oder ob da alles mit rechten Dingen abgelaufen war. Ich ließ den Kopierer alleine, hüpfte die zwei Treppenstufen ins Kassenbüro und und spulte die Videoaufzeichnung zurück, um mir die letzte Minute vor dem Leergutautomaten noch einmal genauer anzusehen.
Während ich die Kopien anfertigte, war Ines in meinem Büro geblieben und hatte wohl ebenfalls dort die Livebilder aus der Videoanlage beobachtet.
Nur einen kleinen Moment später kam sie nach vorne gestürmt und rief mir schon quer durchs Lager zu: "Was hat der da gerade eingesteckt?!" Okay, ich hatte mich nicht getäuscht. Wenn zwei erfahrene Personen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln den selben Sachverhalt beobachten, dann war es wohl auch so. Der Blick in die Videoaufzeichnung bestätigte unsere Beobachtungen. Später ließ sich auch anhand der Videobilder genau nachvollziehen, welchen Artikel der Mann aus dem Regal genommen und vor dem Leergutautomaten in seiner Jackentasche hat verschwinden lassen.

Inzwischen hatte der Flaschensammler den Laden zwar bereits wieder verlassen und war von uns nur noch am Ende der Seitenstraße zu sehen, aber er kam mehrmals täglich und würde auch nun wiederkommen – immerhin wusste er ja nicht, dass wir wussten, dass er etwas eingesteckt hatte.

Am nächsten Abend hat die Spätschicht ihn erkannt und seine Personalien aufgenommen, Anzeige folgt. Schade irgendwie.

Schwupps, eine Serie!

Unsere klauende Stammkundin kam im Grunde täglich.

Am Mittwoch hatten wir sie auf frischer Tat erwischt, nachdem uns ihr Verhalten am Dienstag zu Recht seltsam vorgekommen war.
Nun hatten wir uns aus reiner Neugierde gestern mal die gerade noch gespeicherte Videoaufzeichnung von Montag angesehen.

Sie kam immer "gegen Mittag" und im Schnelldurchlauf der Aufzeichnungen zwischen 12 und 14 Uhr fanden wir sie dann auch. Als sie den Laden betrat, war ihre Tasche leer, als sie an der Kasse wie immer fröhlich scherzend ihren Leergutbon einlöste, war die Tasche sichtbar gefüllt. Dank der Aufzeichnung ließ sich zumindest Teilweise nachvollziehen, welche Artikel sie dort eingesackt hatte. Auch dafür wird sie also eine Anzeige bekommen.

Weiter zurück können wir mit den Aufzeichnungen nicht, aber ich glaube, da würden wir noch viele weitere Diebstähle von ihr finden …

Schwupps, erwischt!

Das ging ja schnell. Die diebische Kundin von gestern war wieder da und hat wieder ihren Rucksack gefüllt – mit Waren im Gesamtwert von knapp 10 Euro.

Als sie in den Laden kam, klingelten bereits bei sämtlichen Kolleginnen und Kollegen die Alarmglöckchen. Wir ließen uns allesamt nichts anmerken und guckten ihr über die Videoanlage einfach zu. Komisch war schon, dass sie direkt nach dem Betreten des Marktes allerhand Geraffel aus ihrer Tasche nahm und in der Hand hielt, anstatt Handy, Schlüssel, Notizbuch und was weiß ich noch alles einfach bequem in dem kleinen Rucksack zu belassen. Warum sie das tat, ist nun klar: Sie brauchte den Platz für ihr Diebesgut.

Der Rest verlief gewohnt unspektakulär: Nachdem sie die Kasse passiert hatte und dort nur ihren Leergutbon einlöste, sprachen wir sie an und gingen mit ihr nach hinten. Die eingesteckte Ware wurde ihr ab- und ihre persönlichen Daten aufgenommen, das Hausverbot wurde ausgesprochen und die Frau nach draußen geleitet. Anzeige folgt.

Schwupps, Rucksack voll!

Was ist das heute nur für ein unheimlich wuseliger und ereignisreicher Tag … Zwischendurch ist ein Kunde an der Kasse umgefallen. Ein junger Mann war mit seinem Kumpel einkaufen und während sie bezahlten, strauchelte er kurz und kippte einfach um. Dabei schlug er dermaßen übel mit dem Kopf auf dem Fußboden auf, dass er mehrere Platzwunden erlitt. Nach einer Weile war er immerhin wieder ansprechbar, aber dennoch kümmerte sich in der Folge das Team eines Rettungswagens um ihn.

Zeitgleich betrat eine "gute" Stammkundin den Laden. Sie kommt mehrmals täglich und ist bis heute allen Kollegen als nette, freundliche Kundin bekannt. Gewesen.

Während wir uns um den verletzten Kunden kümmerten (was kein mutwillig verursachtes Ablenkungsmanöver war), hatte sie ihren Rucksack mit diversen Waren von uns gefüllt und diese letztendlich als selbst erlassenen Naturalrabatt zu dem einen Teil, das sie bezahlte, mitgenommen.
Diesen Diebstahl entdeckten wir zwar erst, nachdem sie den Laden verlassen hatte, aber da sie täglich kommt und sich sicher fühlen dürfte, wird der nächste Besuch bei uns nicht lange auf sich warten lassen. Entweder begeht sie die Diebstähle regelmäßig, dann werden wir sie auf frischer Tat erwischen – oder alternativ greifen wir sie uns einfach so und zeigen sie für diesen Vorfall an. Die geklauten Artikel lassen sich mittels der Videoaufzeichnung recht gut nachvollziehen. Wir werden sie kriegen, wir kriegen sie alle.

Himmel und Hölle

Der ohnehin bei uns nicht stattgefundene Sommer neigt sich dem Ende zu. Heute Morgen hatten Ines und ich zum ersten Mal nach Monaten wieder eine Jacke mit langen Ärmeln und Handschuhe an, es war schon kühl. Das Schöne daran ist, dass wir dadurch wieder morgens unterwegs die Sonnenaufgänge mit allem, was die Natur drumherum zu bieten hat, erleben können. So entstehen dann solche Fotos, wie vorhin im Park Links der Weser.



Die Entspannung wurde gleich wieder zerstört, als nur kurze Zeit nach unserer Ankunft hier in der Firma der erste Ladendieb des Tages buchstäblich im Vorbeigehen eine Flasche Weißwein in seinem Rucksack verschwinden ließ. Da uns der Typ schon bei der Leergutannahme aufgefallen war, guckten wir auf dem Monitor der Videoanlage hinter ihm her und landeten direkt einen Volltreffer. Anzeige, Hausverbot, die eigene Entspannung dahin. Danke, du Arsch.


Doppel-LD und Kistenrandale

Ob wir jemals zwei (voneinander unabhängige) Ladendiebe quasi gleichzeitig hier erwischt hatten, weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall ist es ein seltenes Ereignis, wenngleich ich mich nicht allzu sehr um die Aufregung reiße.

Ein Mann hatte eine Flasche Wein geklaut und sich dank eines aufmerksamen Kollegen dabei erwischen lassen. Während wir mit ihm im Lager warteten und ich versuchte, die Polizei ans Telefon zu bekommen, meldete sich Ines bei mir mit der Info, "dem kaputten Typen beim Leergutautomaten" mal auf die Finger zu gucken. Tat ich. Er gab sein Leergut ab, ging in den Laden, nahm eine Dose Bier, nahm eine Flasche Alkohol, die er in seiner Tasche verschwinden ließ, ging zur Kasse und bezahlt mit seinen Bons das Bier. Die Flasche Wermut bezahlte er nicht und wollte so den Laden verlassen. Das schaffte er jedoch nicht, da wir bereits dort auf ihn warteten.

Augenblicke später saßen beide Ladendiebe nebeneinander im Lager auf zwei Getränkekisten und so konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, resp. zwei LDs mit einem Anruf bei der Polizei erledigen. Während der Wartezeit redete sich der zweite immer mehr in Rage und äußerte seinen Missmut über uns bösen Menschen schließlich dadurch, dass er die Getränkekiste, auf der er bis dahin saß, hochriss und mit Wucht an die Decke schleuderte.

Nach diesem Vorfall rief ich über den Notruf noch einmal an und teilte die Dringlichkeit mit, denn wir wussten nicht, wie der Typ noch weiter abgehen oder auf uns losgehen würde. In der Hinsicht blieb er jedoch friedlich, von weiteren verbalen Attacken mal abgesehen.

Da bekommt der Ausdruck Doppelpack eine ganz neue Bedeutung …



Der erste LD mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung …


Mal eben die fremde Mütze von der Fensterbank …

Dass ich direkt beklaut werde, also die Ware mitgenommen wird, die wir hier zum Verkauf anbieten, gehört quasi zum Tagesgeschäft dazu.

Dass Kunden sich gegenseitig die Sachen wegnehmen, kommt seltener vor.


Eine Stammkundin hatte ihre Wollmütze während der Leergutabgabe auf die kleine Fensterbank vor dem Automaten gelegt – und natürlich prompt vergessen. Keine Stunde später hat ein anderer Stammkunde aus der Ethanol-Fraktion die Mütze entdeckt, begutachtet und nach dem Abgeben seines Leerguts scheinbar unauffällig und wie selbstverständlich eingepackt. Dumm nur, dass das alles im 1-A-Blickfeld einer Kamera passiert ist und ich den Mann fast täglich hier sehe.

Einige Tage später darauf angesprochen stellte er sich erst doof und stritt dann alles ab. "Ich muss mal gucken, was ich da machen kann", war seine Antwort, als ich ihm sagte, dass die andere Kundin gerne ihre Mütze wiederbekommen würde. Muss er wohl, sonst braucht er nämlich eine neue Bezugsquelle für die günstige Hopfenkaltschale.

LDs, weiter geht's!

Da haben wir gerade echt einen Lauf …

Kurz nachdem ich gestern Nachmittag für ein paar private Besorgungen unterwegs war, bekam ich einen Anruf aus der Firma: "Wir haben hier einen Ladendieb, der hat zwar einen Ausweis dabei, aber nur aus Georgien. Polizei holen?"
Polizei musste nicht sein, wir haben ja seine Daten. Der Mann war wohl auch sehr friedlich und hat die eine Flasche Haarshampoo, die er sich eingesteckt hatte, auch bereitwillig wieder ausgepackt.

Der biertrinkende Aggro-Typ von vergangenem Freitag, der hier in Handschellen herausgebracht wurde, war dann später auch wieder da. Noch bevor er irgendwas machen konnte, wurde er bereits erkannt und von den Kollegen auf die Straße gesetzt, diesmal ohne Rangelei. Da gibt es dann nachträglich noch eine Anzeige wegen des Hausfriedensbruchs.

Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn es wieder etwas friedlicher werden würde. Momentan ist es wirklich schlimm mit den unangenehmen Vorfällen hier im Laden.

Käse verhökern im begehbaren Kiosk

Ein Typ, der schon mehrfach bei uns durch unterschiedliche Ladendiebstähle aufgefallen war, die Anzeigen sind ihm vollkommen egal, ging mit einem vollen Karton Käse durch den Eingang raus. Eine Kollegin hatte den Ladendieb bemerkt und schnell bei mir Bescheid gesagt. Ines und ich sprangen auf und rannten hinter dem Kerl her, der in aller Seelenruhe mit dem Karton auf dem Arm durch die Seitenstraße in Richtung Innenstadt spazierte.

Kurz bevor wir ihn erreichen konnten, verschwand er durch eine Tür in einem Gebäude. "Jetzt hab ich dich!", dachte ich noch als ich ebenfalls durch die Tür trat – und staunte nicht schlecht, als ich mich mitten in einem begehbaren Kiosk hier im Umkreis wiederfand. Unser Ladendieb war bereits hinter dem Tresen verschwunden und zeigte dem Inhaber des Lädchens den Inhalt des Kartons. Weiter kamen sie nicht, Ines und ich hielten den Typen fest, bis die Polizei eintraf. Es folgte eine weitere Anzeige, aber den Wohnungslosen ohne irgendwelche Perspektiven dürfte auch diese ziemlich kalt lassen.

Erstaunt war ich darüber, was mir einer der Polizisten gesagt hat. Er kenne den Kiosbesitzer als ehrliche Haut und er sei zuverlässig und es sei seiner Meinung nach absolut ausgeschlossen, dass dieser irgendwelche Hehlerware ankaufen würde. Ernsthaft? Nach dem, was ich gesehen habe, wäre ich da an seiner Stelle nicht mehr ganz so sicher.

Ladendiebische Woche

Momentan haben wir es im Grunde täglich mit Ladendieben zu tun.

Ich versuche mal, das zu einem großen Beitrag zusammenzufassen.

1. Am Mittwoch Morgen fiel mir auf dem Fußboden in der Getränkeabteilung das abgerissene Etikett eines Seitenschneiders aus unserem Werkzeugregal auf. Der Blick in die Videoaufzeichnung offenbarte, dass ein Typ die Zange eingesteckt hatte. Und nicht nur das: Auf dem Weg durch den Laden hatte er auch noch für rund 35 Euro Milka-Schokolade in seinem Rucksack verschwinden lassen – weder das Werkzeug noch die Kalorienbombe hatte er natürlich bezahlt. Was mir zu dem Zeitpunkt nicht auffiel war, dass wir den Typen in der Vergangenheit bereits mehrfach hier schon erwischt hatten. Ich zeigte ein Foto im Kollegenkreis herum und bat darum, die Augen offen zu halten.

2. Am Abend des selben Tages kam der Typ wieder. Wieder Milka-Schokolade, diesmal für über 50 Euro. Die Kollegen erkannten ihn, dabei stellte sich heraus, dass es ein "alter Bekannter" war. Konsequenz für uns: Zwei Anzeigen wegen Ladendiebstahls und zwei wegen des Hausfriedensbruchs. Konsequenz für ihn: Keine.

3. Freitag Mittag rief mich intern eine Kollegin hat: "Da ist so ein komischer Typ in der Getränkeabteilung, da solltest du mal hinterhergucken!" In dem Moment, in dem ich die Ansicht der Videokameras auf meinen Bildschirm holte, öffnete der Mann gerade zwei Flaschen Bier mit den Zähnen und hielt sich beide Flaschen gleichzeitig an den Mund. Wir dachten, wir lösen das Problem ganz unbürokratisch. Da der Typ jedoch keine Papiere dabei hatte und auch sonst nicht kooperativ schien, riefen wir dennoch die Polizei an. Zunächst über den Zentralruf.

Während wir warteten, hatte der Biertrinker jedoch irgendeine Fehlzündung im Kopf, bedrohte erst Ines mit Gesten in ihr Gesicht und kam dann die kleine Bürotreppe hoch und wollte mich in dem engen Gang angehen. Dummerweise stolperte er dabei die Treppe herunter, klatschte in hohem Bogen seitlings auf den Lagerboden und wurde von uns, inzwischen hatte ich per 110 um dringende Hilfe gebeten, mit insgesamt vier kräftigen Leuten am Boden fixiert. Keine drei Minuten später war die Polizei da und hatte ihn keine zwei Minuten später bereits mit angelegten Handschellen hier herausgeführt.



Am nächsten Tag erfuhr ich von einem Beamten, der die Videoaufzeichnung abholte, dass der Mann sogar noch in der Wache einen Polizisten verletzt hatte. "Der hat ein Vorstrafenregister von hier bis Meppen", sagte er. Für alle, die den Spruch nicht kennen: Das Vorstrafenregister ist sehr lang.

4. Samstag Nachmittag steckte ein Mann zwei Dosen Red Bull ein, löste damit aber schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Ausweisen wollte oder konnte er sich nicht, also rief ich die Polizei an. Über Amt, was am Wochenende immer mal länger dauern kann. Nachdem wir eine Stunde gewartet hatten, fragte ich noch einmal nach und erfuhr, dass man uns vergessen hätte. Zwischendurch versuchte der Dieb, zu türmen. Wollte den Überraschungsmoment nutzen und einfach am aufpassenden Kollegen vorbeirennen. Am anderen Kollegen, der in der Gemüseabteilung gerade Ware nachfüllte, kam er dann aber nicht vorbei und trottete so wieder mit uns ins Lager. Letztendlich kam die Polizei dann auch, aber es ist so viel Zeit dabei draufgegangen …

5. Gestern Mittag hatte ich aus dem Augenwinkel eine "komische Geste" gesehen. Ein Mann stand in einer Ecke und ich hatte das Gefühl, dass ich irgendwie wahrgenommen hätte, dass er etwas in seinen Rucksack gepackt hat. Ganz sicher war ich jedoch nicht und so lief ich schnell nach vorne zur Kasse. Da lagen zwei Flaschen Bier, den Rucksack hielt der Mann in der Hand.
"Entwarnung", dachte ich zunächst. Ich lief ins Büro und guckte schnell in der Videoaufzeichnung nach. Es wirkte wohl so auffällig, aber offenbar hatte er da tatsächlich die beiden Bierflaschen untergebracht. Was er da in der Hand hielt, sah jedenfalls nach einem runden, dunklen Gegenstand aus.
Die Bierflaschen hatte er leider erst in der Zeit geholt, in der ich nach vorne gegangen war. Also guckte ich mir den weiteren Verlauf seines Aufenthalts hier an. Dabei stellte sich heraus, dass der Typ eine Flasche Olivenöl für knapp 10 Euro eingesteckt hatte. Bis ich diese Gewissheit hatte, war er leider schon aus dem Laden und in alle Richtungen außer Sichtweite.

Täglich Ladendiebe

Momentan ärgern wir uns hier im Grunde täglich mit Ladendieben herum. Ein paar davon stechen aus dem "Anzeige-Hausverbot-Abflug"-Konzept hervor und verdienen es, hier ausführlich erwähnt zu werden.

Die entsprechenden Notizen sind hier hinterlegt, ich gelobe, mich in den nächsten Tagen darum zu kümmern.

Am Samstag nur mit der Polizei telefoniert …

Das ist auch mal kurios: Abgesehen von einem Testanruf auf mein Handy sind am Samstag sämtliche ausgehenden Anrufe zur Polizei gegangen. Entweder über Amt oder direkt auf den Notruf 110.

Sowieso haben wir in letzter Zeit viele Ladendiebe. Fällt auf.


Aus dem Korb in den Rucksack

Wenn ich am Schreibtisch arbeite, gucke ich immer wieder mal aus dem Augenwinkel auf die Bilder der Videoanlage. Hinter einem der Regale in der Getränkeabteilung stand ein Mann, der einen Korb mit mehreren Bierflaschen vor sich auf den dort stehenden Getränkekisten abgestellt hat. Irgendwie fummelte er an seinem Rucksack herum, der er vor sich hielt, sah sich dabei immer wieder auffällig um, verschloss den Rucksack, setzte ihn auf den Rücken und ging mit dem Korb voller Bierflaschen weiter.

Das war jetzt eigentlich nur so halb verdächtig, da war ja schließlich noch Ware im Korb. Aber die Gesten und vor allem auch, wie er sich dabei umgesehen hat, ließen meine inneren Alarmglöckchen schrillen. Schnell spulte ich die Aufzeichnung zurück und sah mir die Situation noch einmal genauer an. Bingo: Als er durch die Getränkeabteilung ging, lagen noch zwei Dosen "Mixery Iced Blue", ein Biermischgetränk mit Guarana-Aroma in seinem Korb. Genau diese beiden Dosen hatte er in seinen Rucksack gepackt. Hah! Dann hatte ich das also richtig gedeutet. Man kennt ja die typischen Gesten und Verhaltensmuster seiner Pappenheimer.

"Den kralle ich mir!", dachte ich und ging zusammen mit einem Kollegen nach vorne in den Laden. Dabei war ich relativ entspannt, denn an der Kasse standen mehrere wartende Kunden und bis der Typ dran wäre, seine Bierflaschen zu bezahlen, wären wir längst vorne.

Dummerweise wollte dieser die Bierflaschen aber gar nicht bezahlen. Auf dem Weg durch den Markt hatte er den Korb einfach abgestellt und ist dann schnell an der Warteschlange vorbeigegangen und hat den Laden verlassen. Als der Kollege und ich vor die Ladentür traten, saß der Dieb bereits auf (s?)einem Fahrrad und hatte rund 60 Meter Vorsprung. Wir rannten zwar noch hinterher, aber der Typ drehte sich zwischendurch um, raste schließlich über die Hauptstraße und trat in die Pedale. Keine Chance für uns, ihn zu Fuß einzuholen.

Egal. Er weiß, dass er entdeckt worden ist und wird hoffentlich nicht noch einmal zu uns kommen. Und wenn doch, so haben wir alle jetzt mal ein Foto von dem Typen gesehen …

LD-Erkennung mit KI

Gestern bekam ich einen Anruf aus den Niederlanden. Der Mann wollte mir eine KI-unterstützte Ladendieberkennung in Echtzeit vorstellen. Spontan schüttelte ich innerlich den Kopf. Das klang irgendwie unnötig und auch nicht wirklich praxistauglich. Wie erkennt die Software, ob jemand eine Packung Tofu oder sein Handy in die Tasche steckt? Und wie sehr möchte man sich darauf verlassen und ständig durch die KI fälschlicherweise verdächtige Personen am Ausgang ansprechen? Ich zugegebenermaßen gar nicht.

Nein, brauchen wir nicht – entschied der Einzelhändler. Der Technikfreak in mir war allerdings neugierig geworden und so stimmte ich zu, mir eine Mail mit Infomaterial und Videos zu senden. Leider hatte ich mir den Firmennamen nicht gemerkt, die Telefonnummer lässt sich nicht im Web finden und die Mail kam natürlich auch nicht an. Schade.

Nun habe ich gerade mal gegoogelt: Es gibt sowas von WG Global, dahinter steckt das Unternehmen Veesion, die auch einen Sitz in den Niederlanden haben. Die Telefonnummer ist nicht ganz passend, aber ähnlich. Ob die das waren?

Egal, ich belasse es jetzt dabei. Aktuell habe ich viele andere Dinge, um die ich mich kümmern muss und insgesamt haben wir keine allzu großen Probleme mit Diebstählen.

Falls von euch da draußen jemand Erfahrung mit dem System von Veesion hat, bin ich für sachdienliche Hinweise hinsichtlich Verlässlichkeit jederzeit offen. :-)