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Flatterband am Alkohol-Gang

Da sich das Corona-Virus weniger schnell verbreitet, wenn der Alkohol für den Abend vor 23 Uhr gekauft wird, wird der Bereich mit Wein, Sekt und Spirituosen hier nun in der letzten Stunde des Tages mit Flatterband abgesperrt.

Beim Bier ist das leider nicht möglich, da in den Gängen auch immer andere Produkte stehen, aber so hat man schonmal einen Teil der Diskussion an der Kasse ausgeklammert.


Klopapiervorrat auf dem Kühlregal (2. Lauf)

Bremen ist neuerdings ein offizielles Corona-Risikogebiet. Am Freitag, nachdem die Ware gepackt war, präsentierte sich unser Regal mit Toilettenpapier komplett vollgestopft. Am frühen Abend war das Regal dagegen fast leer. Von vier Packungen mal abgesehen.

Ob das nun einfach nur ein Zufall war oder ob der neue Risiko-Status der Stadt eine erneute Welle des Bunkerns ausgelöst hat, kann ich noch nicht sagen. Vorsorglich hatte ich meine Bestellung zu heute aber "etwas" größer ausfallen lassen und wie vor einem halben Jahr wieder das Kühlregal mit Klopapier vollgestapelt. Vielleicht rettet uns das demnächst noch den Arsch. Pun intended.


Kein Alkoholverkauf ab 23 Uhr

Seit gestern und zumindest für die nächsten Wochen gilt hier in Bremen im Zeitraum von 23 bis 6 Uhr ein generelles Verkaufsverbot für Alkohol, von welchem wir hier folglich auch betroffen sind. Den Vorschlag, so lange generell eine Stunde früher zu schließen, da spät abends ohnehin jeder zweite Kunde alkoholhaltige Getränke hier einkauft, fand ich nicht gut und so müssen wir es irgendwie hinbekommen, ab 23 Uhr darauf zu achten, dass diese Vorgehensweise strikt eingehalten wird.

Habe schon in unserer IT-Abteilung angerufen und mal nachgefragt, ob unser Kassensystem die Möglichkeit bietet, bestimmte Artikel oder idealerweise komplette Warengruppen mit einer Uhrzeit zu kombinieren, so dass eine entsprechende Meldung auf dem Display erscheint. Leider ist das bei unserem System technisch nicht möglich und "mal eben" wird sowas auch nicht implementiert. Also müssen wir da irgendwie händisch und mit viel Aufmerksamkeit durch.

(Wie dieses Verkaufsverbot ab 23 Uhr dabei helfen soll, die Zahl der Infektionen zu begrenzen, erschließt sich mir nicht. Aber ich kann das auch nicht verstehen, bin ja schließlich kein Politiker.)


2500 Masken

Seit Bremen offiziell Risikogebiet ist, ist auch die Nachfrage nach Masken, Mundschutzen, Gesichtsmasken oder wie auch immer ihr es nennen wollt, gestiegen. So habe ich gestern einen Karton mit 2500 Stück bestellt. Zertifizierte Ware, die von jemandem hier im Umland mal in etwas zu großem Optimismus zu Beginn der Corona-Krise in "etwas" größeren Mengen angeschafft wurde und die er nun Kartonweise anbietet. Mal gucken, ob die sich hier zum Ladenhüter entwickeln oder ob ich bald schon die nächste Kiste nachbestellen muss. Der Preis (4,50 Euro / 10 Stück, bzw. 15 Euro für einen 50er-Karton) ist auf jeden Fall fair.


Safer Kiss

Ein Pärchen, vermute ich, kaufte ein. Sie waren sehr vertraut miteinander, unter den Masken hat man ihre Mimik aber natürlich nicht genau erkennen können.

Irgendwann drückte sie ihm einen "Kuss" auf die Wange. Ja, Maske auf Maske.

Seltsame Blüten treibt dieses Jahr …

Maskenpflicht, Attest und die Beschwerde

Eine Frau, Kundin oder vielleicht jetzt auch Ex-Kundin, rief an und wollte sich bei mir über meinen Mitarbeiter an der Kasse beschweren.

Konkret ging es darum, dass sie ohne Maske den Laden betreten und auch unbemerkt ihren Einkauf zusammengesucht hatte. Mein Kassierer sprach sie an, worauf hin sie erwiderte, dass sie ein Attest hätte und deshalb von der Maskenpflicht befreit sei. So weit, so unkompliziert. Eigentlich.

"Ja, haben Sie ihm das Attest denn gezeigt?"

"Natürlich nicht!"

"Das hätte aber helfen können, die Situation aufzuklären."

"Ich zeige doch nicht irgendwelchen Leuten mein ärztliches Attest. Dem Ordnungsamt oder der Polizei, aber sonst geht das niemanden etwas an."

Im Laufe der folgenden Minuten erklärte ich ihr, dass sie mit Attest durchaus hier einkaufen dürfe, aber wir das natürlich schon irgendwie überprüfen müssen. Wenn sie sich weiterhin weigert, bleibt ihr leider nur die Alternative, zukünftig woanders ihren Einkauf zu erledigen. Meine Güte, genau dafür ist das Attest doch schließlich da. Und wir sind ja auch nicht "irgendjemand", sondern die, die dafür verantwortlich sind, dass hier in den Räumen die Maskenpflicht umgesetzt wird. Ohne Maske kommt man nicht rein, außer man hat eben eine ärztliche Bescheinigung darüber, dass es ausnahmsweise mit der Maskentragerei eben nicht geht. Leute halten uns ja auch ihren Personalausweis vor die Nase, wenn sie Alkohol oder Tabak kaufen wollen. "Geht sie nichts an", haben wir da noch nie zu hören bekommen.

Sie will sich jetzt beim Landesbehindertenbeauftragten darüber beschweren, dass sie als Behinderte hier im Laden diskriminiert wird.

Zu dem Thema gab es vor ein paar Tagen erst einen Artikel im Weser Kurier. Dort wird vom Beauftragten moniert, dass Bürgern der Zutritt zu Geschäften verwehrt worden sei, selbst wenn ein Attest vorgelegt wurde. Aber genau das hat die Kundin eben ausdrücklich mutwillig nicht getan.

Wenn hier einer irgendjemanden diskriminiert hat, dann sie sich selber.

Zutritt nur mit Maske

Aufgrund der Gefahr einer zweiten Welle und der gefühlt wieder größer werdenden Zahl an Maskenverweigerern haben wir heute die Beschilderung aktualisiert und werden nun deutlich härter als in der Vergangenheit durchgreifen. Bislang haben wir Kunden ohne Maske zwar gewähren lassen, aber ab heute bleibt denen der Zutritt zu diesem Geschäft verwehrt.

Eine ältere Frau hatte ein Attest dabei, da habe ich dann ein Auge zugedrückt und direkt die eigene neue Anweisung missachtet – aber ansonsten werden wir das rigoros umsetzen.


Krumme Preise

Durch die Mehrwertsteuer-Senkung ensteht gerade ein ungewöhnlicher Effekt. Von den ursprünglich gepflegten Preisen werden die 2, bzw 3 Prozent abgezogen, wodurch viele krumme Preise entstehen. Ob neu angelegte Artikel momentan zentralseitig auch schon mutwillig so eingepflegt werden, kann ich derzeit nicht beantworten, wundern würde es mich jedoch nicht, um die plakative Wirkung der nicht auf 9 endenden Preise beizubehalten.

Mal gucken, wie sich das noch entwickelt, vor allem ab dem 1. Januar 2021.


Desinfektionsmittelspender am Eingang

Endlich sind die Spender wieder lieferbar und so habe ich meinen seit Corona bestehenden Wunsch umgesetzt und einen Spender mit Desinfektionsmittel direkt am Eingang befestigt.

Ich bin mit dem Platz zugegebenermaßen nicht so richtig glücklich, aber es galt dabei natürlich, das Ding für Kunden sichtbar und erreichbar zu montieren, ohne dass er so im Weg hängt, dass man ihn mit Rollcontainern oder Paletten demoliert oder gleich ganz von der Wand reißt.


Augen zu und durch …

Klar Ansage seit ein paar Tagen: Es findet kein Freimarkt und damit auch kein Freimarktsumzug statt. Mit dem Fehlen des Umzugs kann ich leben, aber der Freimarkt wird mir als Kirmes-Fan echt schmerzlich fehlen.

Ich werde den Rest des Jahres wie folgt verbringen … :-(


Kindermasken

Wieder einmal haben wir wiederverwendbare Masken von "van Laack" bekommen, diesmal eine Kiste voll mit kleinen, bunten Masken für Kinder. Da ist leider die Zuteilung seitens der Großhandlung etwas über die Stränge geschlagen und den Löwenanteil der Masken können wir zurückgeben. Ob Corona oder nicht, bei uns fragt kaum mal jemand nach sowas.

Ein paar werden wir aber behalten, ich will ja nicht ausschließen, dass nicht doch noch der eine oder andere Kunde danach fragt. :-)


Massenhaft Klopapier

Eine Sache kann ich mit Sicherheit feststellen: Die Lieferengpässe bei Toilettenpapier, die wir in den letzten Wochen erleben durften, sind offenbar endgültig vorbei. Teilweise haben wir sogar von der Großhandlung zugeteilte (nicht bestellte) Mengen bekommen, wie beispielsweise diese kürzlich gelieferten drei Rollcontainer voller Soffione-Klopapier, das mit den Blumen, die auf den ersten Blick ironischerweise wie Corona-Viren aussehen.


An die Wäsche

Ein Stammkunde, der die Corona-Reglementierungen sehr ernst nimmt und ein Mann, den ich nicht als regelmäßigen Kunden identifizieren konnte, gerieten an der Kasse aneinander. Letztgenannter trug nämlich keine Maske vor Mund und Nase. Nach kurzer verbaler Auseinandersetzung täuschte der eine bei dem anderen einen Schlag auf die Hutkrempe an, woraufhin dieser gleich in die Offensive ging und mit ausgestreckten Armen in Abwehrstellung ging. Die Situation eskalierte glücklicherweise nicht komplett und während der Unmaskierte schnell das Weite suchte, unterhielt ich mich noch eine Weile mit unserem Stammkunden.

Es ist nicht unsere Pflicht, die Tragepflicht hier im Laden durchzusetzen. Natürlich haben wir das Hausrecht und könnten Kunden ohne Gesichtsmaske den Zutritt verweigern. Da diese Leute aber ohnehin nur eine sehr kleine Minderheit sind und von diesen ein Teil möglicherweise auch noch berechtigte Gründe hat, keine Maske zu tragen, sparen wir uns den Stress der ständigen Auseinandersetzungen und lassen sie ohne weiteren Kommentar hier herein. Da ja ohnehin keiner mehr wirklich auf Kuschelkurs geht und die Abstände eingehalten werden, sollte das Schlimmste, das durch solche Leute hervorgerufen wird, der Ärger bei denjenigen sein, die sich an die Verpflichtung halten.

Aber sich deswegen hier im Laden fast an die Wäsche zu gehen, ist schon krass. Da steht man dann da, möchte eigentlich schlichten, möchte aber keinen der beiden Kunden vor den Kopf stoßen …