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nein-zur-ausbildungsabgabe.de

Schon vor längerer Zeit wollte ich an dieser Stelle etwas zur angedachten "Ausbildungsabgabe" schreiben. Vor allem, dass dies wieder eine von sesselpupsenden Theoretikern ausgedachte Regelung ist. Von Politikern, die vom Leben nichts mitbekommen oder sich die Wahrheit "da draußen" schöndenken. Inzwischen wurde diese Abgabe im Senat beschlossen.

Wir leben im Jahr 2023. Die Menschen im ausbildungsfähigen Alter, also die komplette GenZ, möchte zu großen Teilen eine hübsche Work-Life-Balance ohne schmutzige Hände. Das Problem auf dem Arbeitsmarkt ist nicht, dass es nicht genügend Lehrstellen gibt. Das Problem ist, dass die Unternehmen diese einfach nicht besetzen können, weil es an brauchbaren Azubis mangelt – sofern man überhaupt noch einen findet, der das Konzept der körperlichen Arbeit nicht abstoßend findet. Gerade das Bauhandwerk tut sich da sehr schwer. Tischler mal ausgenommen, die haben genügend Nachwuchs, vielleicht auch noch die Zimmerleute. Wenn all diese Firmen auch noch eine Strafe dafür zahlen müssten, dass sie keine Auszubildenden haben, wäre dies eine Frechheit sondergleichen.

Eben bin ich an einer großen Werbung für nein-zur-ausbildungsabgabe.de vorbeigekommen. Dort gibt es Hintergrundinfos und einen Link zur Petition gegen diese Abgabe bei change.org. Ich weiß nicht, ob diese Petition jetzt nachträglich noch etwas an der Abgabe bewirken kann, aber ich habe auch unterschrieben.

Abbruch Kleingartengebiet Langeoog

Auch wenn das Kleingartengebiet in der Nähe des Flughafens ganz gezielt von den Pächtern aufgegeben wurde, es ist dennoch schade, dass da nun sechs Hektar Naturfläche mit irgendwelchen Industrie- und Bürogebäuden zugestellt werden.

Im Laufe des vergangenen Jahres wurde das ehemalige Kleingartengebiet komplett geräumt. Bewuchs wurde entfernt, die Gebäude abgerissen. Eine Sache, die mir nicht in den Kopf geht: Nicht ein einziges der Häuser war unversehrt. Vandalismus wurde an jedem einzelnen betrieben. Eingeschlagene Scheiben, herausgerissene Türen, Brandspuren, Graffitis, überall Müll. Auch wenn das Gelände aufgegeben wurde – muss sowas sein?

Dieses Bild war im März entstanden, als ein Teil der Gebäude noch stand:

Für die große Ansicht auf das Bild klicken!

Pilz oder Bauschaum

Als ich mit dem Fahrrad die Nordstraße entlangfuhr, fiel mir ein Baustumpf im Straßenbegleitgrün auf. Ich registrierte den Anblick zwar, fuhr jedoch weiter und grübelte dann doch noch eine Weile darüber, was ich nun genau gesehen hatte. Nach etwa 100 Metern drehte ich um und betrachtete den Baustumpf mal genauer.

Ich konnte mich zunächst einfach nicht entscheiden, ob das ein Pilz oder eine Ladung Bauschaum war, die ich dort gesehen hatte. Bei genauerer Betrachtung offenbarte sich, dass es auch in diesem Fall wieder ein Schwefelporling gewesen sein dürfte:


Hohler, dicker Baum

Im Westen der Stadt kenne ich schon seit etlichen Jahren ein verwildertes Grundstück. Ob der Sturm Mitte Februar damit zu tun hatte oder ob das Grundstück bebaut werden soll, weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind dort einige Bäume gefällt worden.

Beeindruckend fand ich diese Stammstücke: Mehr als einen Meter Durchmesser (!) und fast vollständig hohl. Sowas habe ich auch noch nie aus der Nähe gesehen:



Hier sieht man es noch einmal besser. Der Baum war wirklich dick:


Ein Stein mit Gesicht

Pareidolie, die Eigenschaft unseres Gehirns, in beliebigen Gegenständen Gesichter zu erkennen, kennt wohl jeder von euch. In Bremen Nord liegt an einer Landstraße dieser kleine Findling vor einem Haus und wenn die Sonne im richtigen Winkel steht, sieht es für mich immer so aus, als wenn der Stein zur schreienden Fratze wird …

Ohne die Sonne und ohne das Schattenspiel erkennt man da einfach nur einen Stein. :-)


Huchtinger Heerstraße 118

Im Stadtteil Huchting ist an der Huchtinger Heerstraße 118 Mitte September ein weiteres altes Haus mit interessanter Architektur verschwunden. Ich bin an dem Haus schon unzählige Male vorbeigefahren und habe schon so oft gedacht, dass das mal echt ein uriges Gebäude ist.

Für den Denkmalschutz ist (war) das Haus wohl nicht bedeutend genug, wenngleich es zumindest als "1-gesch. Wohnhaus von um 1910" den Weg in die Liste der erwähnenswerten Gebäude und Anlagen im Wikipedia-Artikel der Huchtinger Heerstraße geschafft hat.

An der Stelle wird vermutlich, ganz dem aktuellen Modetrend folgend, ein gesichtsloser, nichtssagender Flachdach-Mehrfamilienbau im pseudo-mediterranen Stil in Windeseile hochgezogen werden.




Brückenbaustelle B75 / Varreler Bäke

Derzeit werden die von Westen kommenden Pendler auf eine harte Probe gestellt: Die Brücke, welche die vierspurige B75 über die Varreler Bäke überführt, muss komplett erneuert werden. Damit es nicht zu einer jahrlangen Vollsperrung kommen muss, was vermutlich viele Autofahrer in den Selbstmord getrieben hätte, wurde die Brücke in der Mitte durchgesägt und wird in zwei Etappen abgebrochen und wieder neu gebaut, während der Verkehr jeweils einspurig über das verbliebene Teilstück geführt wird.

Die Baustelle ist mangels Erreichbarkeit nur schwer zu fotografieren. So ist nicht gut zu erkennen, dass hier schon die Hälfte mit den Fahrspuren Richtung Bremen komplett abgebrochen wurde. Spundwände für die neuen Fundamente wurden bereits in den Boden gerammt und damit stehen die Zeichen wohl bereits auf Wiederaufbau. Dennoch soll das Projekt noch bis Anfang 2023 dauern.

Mich lässt das ja relativ kalt. Meistens fahre ich ja mit dem Fahrrad zur Firma, so dass mir die üblichen Staus durch den allgemeinen Berufsverkehr und besondere Ereignisse, wie zum Beispiel diese Baustelle, immer relativ egal sind. ;-)


Metalhenge auf der Blocklanddeponie

Mitte Juli wurde hier auf dem höchsten Berg der Stadt, der "Blocklanddeponie" genannte und in fünf Jahrzehnten gewachsene Müllberg, der Aussichtspunkt Metalhenge eröffnet.

In rund 40 Metern Höhe (Nicht-Flachländer lachen über einen solchen "Berg") steht man inmitten eines Kreises aus ausgedienten Hafenspundwänden und kann je nach Wetterlage über 20 km weit in alle Himmelsrichtungen gucken.

Blick ins Blockland:





Durch ein Loch in den Spundwänden in Richtung Walle / Neustadt geguckt:



Da steht man auf einem Berg aus Müll, hat aber eine Artenvielfalt sondergleichen vor sich. Überall fliegt und krabbelt es, Bienen, Libellen, Spinnen, wirklich faszinierend. Hier ein dicker Weberknecht:


U-Boot-Bunker Valentin

Der U-Boot-Bunker Valentin hier in Bremen Nord wurde vor ein paar Jahren zu einer Gedenkstätte mit Besucherzentrum umgebaut. Ich kannte dieses gigantische Gebäude bislang nur von außen, diese riesigen kalten Hallen von innen zu sehen, vor allem in Anbetracht seiner Geschichte, ist bedrückend.

Wir waren sehr spät und auch eher zufällig dort, so dass keine Zeit für eine ausführliche Besichtigung blieb. Aber selbst die paar Minuten wirkten schon gewaltig nach. :-O



Diese von der Decke herabhängenden Trümmer sind auch im oben verlinkten Wikipedia-Eintrag beschrieben: "Einschlagsloch einer der zwei britischen Bomben, die Valentin trafen":


"Güzel"-Bude

Ein Freund von uns ist Immobilienmakler und nennt Häuser, in denen alles nur auf den ersten Blick zwar schön aussieht, aber in Wirklichkeit wild zusammengepfuscht wurde, gerne "Güzel-Buden".

In Bremen gibt/gab es sogar eine 1A-Güzelbude. Ich musste sehr lachen, als ich das Schild am Zaun einer inzwischen abgerissenen Bauruine entdeckte, bei der ich in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch immer den Eindruck hatte, dass dort nicht alles ganz gerade ist. :-)


Keine Fußball-Weihnachtsmänner 2021

Die Werder-Weihnachtsmänner sind hier in der Vergangenheit wiederholt zum Flop geworden. Auch für dieses Jahr konnten wir sie wieder bestellen, aber gebrannte Kinder scheuen das Feuer und so haben wir diesmal die Finger davon gelassen.

Hätte es welche von Borussia Mönchengladbach gegeben, wäre ich vielleicht schwach geworden, auch wenn mich die Werder-Fans dann möglicherweise gesteinigt oder unseren Laden abgefackelt hätten. Bayern gab es und die hätte ich ernsthaft bestellt, wenn die Einheiten überschaubarer gewesen wären. Zwölf Stück oder so. Aber gleich 38 Stück von den Weihnachtsmännern mit dem blau-weißen Rautenmuster auf der Brust wollte ich mir dann hier auch nicht hinstellen. Das war mir für den Spaß zu teuer.

Also gibt es dieses Jahr überhaupt keine Schokoweihnachtsmänner mit Fußball-Bezug.