Als ich am Vormittag mit dem Rad in der Firma eintraf, stromerte ein rotbrauner Kater durch unseren Innenhof. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen ("Tux" übrigens auch schon seit langer Zeit nicht mehr …), aber offenbar war er kein Streuner, denn er trug ein Halsband.
Das Kerlchen war, wie viele Kater, ganz aufgeschlossen und anhänglich und hat sich nicht nur auf den Rücken geworfen und ein paar Streicheeinheiten gefordert, sondern war mir auch noch in unseren Käfig gefolgt. Da ich mir keine neue Katze fangen wollte, wartete ich ein paar Augenblicke mit dem Abschließen, bis der Miezekater mir wieder gefolgt war. Hübsches Tier auf jeden Fall, vielleicht besucht er uns nun ja häufiger mal.
Ein Bekannter, der bei der Polizei beschäftigt ist, hat uns besucht. Er kam mit einem Streifenwagen und fuhr auf den Hof. Selten, dass mal einer von den Moscheebesuchern, der sein Auto da mittendrin geparkt hat, von alleine angerannt kam und umgeparkt hat.
Vorige Woche hatte ich hier Besuch von Blogleser Sebastian, der einfach mal Hallo sagen wollte und sich mit einer Flasche Wein aus seiner Heimat im Rheinland für mein Blog bedankt hat. Sehr lieb und vielen Dank für die Flasche.
Der Wein ist übrigens eine Domina vom Weingut Kriechel aus dem Jahr (vor) der Hochwasserkatastrophe, der als "Flutwein" den Weg auf den Markt gefunden hat. Diese Weine haben teilweise vollkommen unbeschadet in ihren Fässern die Flut überstanden, andere, die schon in Flaschen abgefüllt worden waren, haben in den lädierten Flaschen mit zerfetzten Etiketten ihren Weg zu den Kunden gefunden.
Ich hatte Besuch von einem alten Schulfreund. Während wir hinten auf dem Hof an seinem Auto standen und sich der Vorgang der Verabschiedung immer mehr in die Länge zog, unterbrach er den aktuellen Dialog für einen Einwurf: "Also angenommen, ich würde jemanden kennen, der Asphaltarbeiten erledigt und der auch immer mal am Abend eine mehr oder weniger große Menge ungenutztes Material übrig hat, würdest du den dann eventuell mal kennenlernen wollen?"
Die kleine Tuxedo-Katze hat uns heute mal wieder besucht. Inzwischen kennt sie mich und wenn ich sie locke, springt sie auf die Rampe und lässt sich von mir streicheln und kraulen. (Zitat mehrerer Kinder, die zu meinen Nachbarn gehörten: "Aufpassen, die beißt und kratzt". Nöö, mich nicht, mich mag sie.)
Eben ist sie kurzerhand an mir vorbeigeschlichen und hat sich kurz im Lager umgesehen. An der Tür neben dem Leergutautomaten blieb sie stehen und hat in den Laden gesehen. Ob da gerade ein Kunde kam oder ob ihr die Sache allgemein nicht ganz geheuer war, weiß ich nicht, aber sie ist dann auch gleich wieder zu mir auf die Rampe gelaufen und hat sich vor mir gleich wieder auf den Rücken geworfen. Ich glaube, wir werden uns hier noch öfter begegnen.
Diese kleine Katze habe ich schon häufiger hier auf dem Hof gesehen. Hat sie einen festen Wohnsitz oder ist sie ein Streuner? Kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist das Tier entweder generell sehr offen oder hatte irgendwie gespürt, dass von mir keine Gefahr ausgeht. Sie war überhaupt nicht kontaktscheu und hat sich bereitwillig von allen Seiten kraulen und streicheln lassen.
Vielen Dank an den (mir) unbekannten Blogleser, der unserem Laden hier vor ein paar Tagen einen Besuch abgestattet und mir eine Packung Wibele von Sauter mitgebracht hat.
In Absprache mit Firma Sielaff hatte ich zugestimmt, eine mehrköpfige Delegation einer anderen Handelskette hier zu empfangen, damit sie sich diesen ganz aktuellen Automaten mal aus der Nähe ansehen können. Vom Hersteller waren auch ein paar Leute dabei, die gezeigt und erklärt haben.
Irgendwann war mir ganz schwindlig vor lauter Augenverdrehen. Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass man als potentieller Kunde nicht zu viel Begeisterung für ein Produkt zeigen soll, vor allem beim Haus- und Autokauf, um den Kaufpreis eventuell noch drücken zu können. Aber das Verhalten dieser Herren war in meinen Augen nur noch lächerlich.
Flaschen dermaßen schnell in den Automaten zu stopfen, wie es nicht einmal die hirnigsten Kunden machen würden, und dann das kapitulierende Gerät als "untauglich" zu titulieren, ist schon eine Glanzleistung.
Kopfschüttelnd hatte ich die restlichen Minuten der Besichtigung beobachtet.
Werbeanruf einer Firma, die unsere Digitalisierung vorantreiben möchte, im zweiten Satz nach der Begrüßung fielen eine Menge spezifischer Schlagwörter: Social Media, Vernetzung, Instagram, Facebook, blafasel usw. Man hätte ein tolles Konzept und eine Menge anderer Märkte, darunter auch EDEKAs, würden schon bei denen Kunde sein und darum würde gerne deren Mitarbeiter, der Herr Meiermüllerschulz, in der nächsten Woche mal hier vorbeikommen und mir das Konzept vorstellen.
"Schicken Sie mir doch einfach ein paar Informationen via E-Mail, dann kann ich mir das in Ruhe angucken und mich bei Interesse wieder bei Ihnen melden", entgegnete ich.
"Persönlich ist schon besser, da kann man die Dinge detaillierter erklären."
"Mal ehrlich?!", platzte es aus mir heraus, "Wir haben eine weltweite Pandemie, private Kontakte werden verboten, Firmen geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Vertreterbesuche fallen aus, man soll Homeoffice machen – und sie zwängen mir einen Außendienstmitarbeiter förmlich auf?"
Darauf hatte sie dann auch keine passende Antwort mehr.
Letzte Woche hatte mich Sebastian mal wieder besucht und mir ein kleines Fläschchen* seiner selbstgebrauten Hopfenkaltschale gebracht. Vielen lieben Dank dafür! Werden wir uns in den nächsten Tagen mal genüsslich einverleiben.
Wird eigentlich Zeit, dass wir mal zum Gegenbesuch ins Sauerland reisen.
*) Zum Größenvergleich steht neben der kleinen Flasche eine gewöhnliche 1l-Milchpackung.
Heute hat sich ein Rotkehlchen hier in den Laden verirrt. Nachdem es eine Weile im Verkaufsraum herumgeflogen war, ist es glücklicherweise erst ins Lager und dann sogar bis in mein Büro geflattert. Glücklicherweise deshalb, weil es raus musste, denn erstens möchte ich keinen Vogeldreck auf den Regalen oder der Ware haben, zweitens wäre es fatal, wenn das flatternde Tier die Alarmanlage auslösen würde. Als das Rotkehlchen ins Lager flog, war ich schon mal glücklich. Der Raum ist einerseits überschaubarer als die Verkaufsfläche, andererseits hätten wir einfach das Licht ausschalten und den Vogel durch die große Tür entkommen lassen können. Netterweise flog Erithacus rubecula sogar bis ganz in mein Büro. Noch kleinerer Raum, großes Fenster – perfekte Bedingungen, den Vogel nach draußen zu komplementieren.
Ich schloss die Tür hinter mir, öffnete mein Fenster und wartete ab. Erstaunlicherweise war das Rotkehlchen sehr entspannt, zumindest wirkte es so. Andere Vögel, die sich im Laufe der Jahre hier in den Laden verirrt hatten flatterten wild umher, rammten gegen Wände und fielen hinter Regale und Ware. Der kleine Kollege hier saß auf meinen Einrichtungsgegenständen und guckte mich neugierig an. Bis das kleine Kerlchen den Ausgang gefunden hatte, boten sich mir noch ein paar Momente um die Kamera zu zücken.
Eine Kundin aus der Schweiz kaufte hier ein und kam dann noch mit einer Handvoll loser und gerollter Münzen unserer Ex-Währung hier an die Lagertür. Noch während ich überlegte, dass wir die Rollen am besten mal eben auspacken sollten, um alles zählen und sortieren zu können, entschied sie sich, mir die Sammlung einfach zu schenken. Diskussion zwecklos. Da sie um eine oder zwei Ecken herum eine Bekannte meines einzigen Bekannten in der Schweiz ist, protestierte ich auch nicht weiter. Dafür drückte ich ihr aber noch eine Flasche unseres besten (und teuersten) Rotweins in die Hand. So waren dann alle glücklich.
Ach, Google, wie kommst du denn auf sowas? Da steht man mal während einer kleinen Radtour ein paar Minuten an einem geschlossenen Bahnübergang (Brauerstraße in Bremen) und schon wird man von Google Maps automatisch der nächsten erkannten Adresse zugeordnet. Die Tafel freiwillig besucht, das wüsste ich aber.
Da kommt man aus seinem eigenen Markt in Findorff, guckt zu Hause aufs Smartphone und bekommt dann angezeigt, wo man war und dass man doch bitte eine Bewertung hinterlassen soll. Die direkte Verbindung zwischen mir und dem genannten Geschäft ist Google wohl eher nicht so bekannt.
In den paar Tagen in denen wir ein Problem mit unserem Waschbecken hatten, ließ eine Kollegin gut gemeint einen Kunden auf unsere Toilette. Damit bin ich generell nicht ganz glücklich, denn wir haben keine separate Kundentoilette und ich finde es nicht toll, fremde Leute erst durch unser Lager und dann auf unsere von uns selbst genutzten Toiletten zu lassen, zumal wir dort immerhin schon im Laufe der Zeit die unhygienischsten Dinge mit Blut und Fäkalien erlebt haben. Brr …
Die unhaltbaren hygienischen Zustände (das verstopfte Waschbecken) veranlassten ihn wohl, vielleicht war ihm auch sonst irgendeine Laus über die Leber gelaufen und er suchte nur einen Grund, um uns irgendetwas heimzuzahlen, das Gewerbeaufsichtsamt Bremen über die Situation auf unseren Toiletten zu benachrichtigen. Einige Tage später tauchte eine Mitarbeiterin der Gewerbeaufsicht hier auf und sprach mich auf die ihr geschilderte Situation an. Ich habe mir nicht mal ihren Dienstausweis zeigen lassen und meinte nur spontan, dass sie mir doch bitte folgen soll. Wir gingen zu den Toiletten, wo man gefahr- wie anstandslos seine Notdurft verrichten und sich danach ebenso gefahr- wie anstandslos die Hände waschen konnte.
Damit es auch ja keine/r meiner Mitarbeiter/innen vergisst, hängen nun diese Schilder an den Toilettentüren. Wenn man erst Leuten einen Gefallen tut und der Dank dafür so aussieht, wie hier erlebt, dann lässt man freiwillige Leistungen eben irgendwann bleiben. Schwangere und Kinder dürfen weiterhin, aber jeder normale erwachsene Mensch wird wohl in der Lage sein, ein paar Einkäufe zu erledigen, ohne zwischendurch pinkeln gehen zu müssen. Das hat die Dame von der Gewerbeaufsicht dann genauso gesehen.