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Taschendieb

Ein Mann betrat vorhin den Laden und ging einige Minuten scheinbar ziellos durch die Gänge. Plötzlich näherte er sich einer alten Stammkundin, die einen Einkaufswagen vor sich herschob und einen Einkaufstrolley hinter sich her zog. Während die Kunden sich in ein Regal bückte, schlug der Mann den Deckel des Trolleys zurück und begutachtete den Inhalt. Als die Kundin Anstalten machte, sich umzudrehen, schlug der Typ schnell die Deckellasche wieder zu und ging weiter. Er tat dabei so, als hätte die zweirädrige Tasche der Kundin ihm nur im Weg gestanden.

Eine Minute später: Eine andere Kundin stand mit ihrer Mutter vor dem Kühlregal. Im Kindersitz des Einkaufswagens hatte sie ihren Rucksack liegen, im inneren des Rucksacks befand sich ihr Portemonnaie. Wie leichtsinnig es ist, Geld und Papiere in irgendeiner Tasche liegenzulassen und nicht am Körper mit sich zu führen oder zumindest jederzeit im Auge zu haben, braucht man wohl nicht mehr zu erwähnen. Auch, wenn man sich fest vornimmt, den Wagen nicht aus den Augen zu lassen, reicht doch ein winziger Moment der Unachtsamkeit, der einen teuer zu stehen kommt. Just in dem Moment, als die gebrechliche Mutter sich mit ihrer Tochter ins Kühlregal gebeugt hatte, schlug der Mann zu: Gerade mal neun Sekunden brauchte er, um die unbeachte Tasche als solche auszumachen, zu öffnen und das Portemonnaie an sich zu nehmen. Dann ging er zielstrebig Richtung Kasse und verließ den Laden durch die nicht besetzte Kasse.

In dem Moment, als dieser Mann, dessen bloße Erscheinung meinen "Bösewichte-Instinkt" schon nervös werden lässt, so zügig an der Kasse vorbeiging, sah ich zufällig gerade auf den Monitor der Videoanlage. Neugierig, was der Typ wohl im Laden gemacht hat, sah ich mir die Aufzeichnung rückwärts an - tzja, und als ich an der Stelle ankam, an er in den Rucksack greift, hatte die Kundin schon den Verlust ihres Geldes bemerkt.

Genützt hat es der Geschädigten nicht mehr - aber immerhin hat die Polizei nun recht hochwertige Bilder des Täters und vielleicht hilft es ja bei der Aufklärung des Falls...

Der Betrüger mit der vollen Kiste

Mitte Januar berichtete ich im Beitrag "Ausgetrickst", dass ich mir angewöhnt hatte, immer zu kontrollieren, ob jemand gerade eine volle oder leere Kiste in den Automaten steckt.

Offiziell hatte die Firma Trautwein zwar inzwischen die Waage in der Kistenannahme aktiviert sensibler eingestellt, aber trotzdem behielt ich vorsichtshalber meine Kontrollmaßnahmen bei. Man weiß ja nie... (Ich gebe zu, dass ich am 19. Januar etwas geschwindelt hatte. Aber ich mochte nicht öffentlich zugeben, dass der Automat volle Kisten annimmt. Immerhin steht er bei uns in unmittelbarer Nähe zur Getränkeabteilung und man weiß ja nie, auf was für Ideen die Leute so kommen.)

Wie auch immer: Ein Mann betrat gegen 18:40 Uhr den Laden, ging zielstrebig in die Getränkeabteilung und nahm sich eine nicht ganz volle Kiste Mineralwasser von einem der Stapel. Mit dieser Kiste ging er direkt zum Leergutautomaten, der sie, trotz Inhalt, nicht verweigerte.
Gewohnheitsgemäß sprang ich auf und überprüfte, ob die Kiste leer oder voll war. Nachdem ich sah, dass sie ausschließlich volle Flaschen enthielt, sprach ich den Mann, der gerade noch dabei war, einzelne (leere, mitgebrachte) Flaschen in den Automaten einzuführen, an und fragte ihn, ob das seine Kiste sei.

"Nein", log er.

"Aber die haben Sie doch gerade hier reingesteckt!?!"

Wieder stritt er ab. Die Tatsache, dass auf dem Display des Leergutautomaten eine Kiste angezeigt wurde, schien ihn nicht weiter zu beeindrucken.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Beweis dafür, dass die Kiste aus meinem Laden stammte. Da sie aber durchweg warm war und der Kunde zudem nicht so aussah, als ob er es sich leisten könnte, Vollgut wegzugeben, ließen sich immerhin schon recht eindeutige Spekulationen anstellen. Ich sagte ihm, was ich vermutete: "Die Kiste ist doch von uns hier aus dem Laden, oder?

Er stritt weiterhin ab, irgendetwas mit der Sprudelkiste zu tun zu haben. Ich bat ihn, einen Moment zu warten und sah mir schnell die entsprechende Videoaufzeichnung an. Wie gesagt: Er kam rein, nahm sich die Kiste und ging zum Leergutautomaten.

Nachdem ich ihn über die Existenz der Videoaufzeichung in Kenntnis gesetzt hatte, bestritt er gar nichts mehr und wurde recht kleinlaut: "Ich mach' das nicht wieder, versprochen."

Natürlich macht er das nicht wieder. Zumindest nicht bei mir, denn es folgte das übliche Programm: Anzeige, Hausverbot, Rauswurf...

Matschohr

...und kaum stehen die Süßwaren auch nur eine Nacht hier im Laden, werden die Hohlfiguren von irgendwelchen Witzbolden Deppen zerdrückt.

Eine Sache, an die ich mich irgendwie nicht gewöhnen kann...


Muskatklau 2

Erinnert ihr euch noch an die leere Tüte Muskatnüsse?

Der oder die Muskatsüchtige ist wieder da, vermute ich. Und die Sucht dürfte stärker geworden sein. Wir finden in den letzten Tagen dauernd und überall die leeren Tüten.

Gibt es einen Schwarzmarkt für das Zeugs? :-)

Aftershave

Ein bestimmtes Aftershave, dessen Regalbestand sich hier in den letzten Tagen sichtbar und kontinuierlich verkleinert hat, wurde zuletzt am 22. Dezember 2007 verkauft. (Wer sich nun wundert, woher ich das so genau weiß: Unser Warenwirtschaftssystem erfasst kontinuierlich die Abgänge jedes einzelnen Artikels.)

Ich würde sagen, sobald der Rest geklaut verkauft wurde, bestelle ich den Artikel jedenfalls nicht wieder nach. Das wird mir doch irgendwie zu teuer... :-(

Teebeutel

Meine Güte, sie klauen echt alles. Nicht nur, dass wir hier im Laden angefutterte Käse- und Würstchenpackungen und angetrunkene Cola-, Eistee- und Wodka-Flaschen finden. Nein - jetzt auch noch fast vollständig geplünderte Teepackungen. Nur drei Teebeutel sind in der aufgerissenen Schachtel verblieben und dafür bei uns wieder wildestes Kopfschütteln... :-O


Haarwachs

Schon wieder Haarwachs...

Ein Mittzwanziger steckte sich vorhin eine Dose Haarwachs in die Jackentasche. Er rechnete dabei wohl nicht damit, dass wir eine Warensicherung an den Dosen angebracht haben könnten. An der Kasse löste er den Alarm der Warensicherungsanlage aus und auch, als ich die Dose mittels Handchecker an ihm entdeckte, blieb er cool und versuchte, mir weiszumachen, dass er die Dose bei seinem Friseur gekauft hätte.
Dem war natürlich nicht so (außerdem: Ich kenne keinen Friseursalon, der mit einer Warensicherungsanlage ausgestattet ist...) und es folgte die übliche unspektakuläre formale Anzeige.

Während ich dabei war, seine Personalien zu notieren, fragte er mich, was denn nun mit ihm passieren würde. Tzja, was hätte ich ihm großartigen dazu sagen sollen... Er wird einen Vordruck für oder eine Vorladung zu einer Aussage bekommen und das Verfahren wird ohne weitere Folgen für ihn wegen Geringfügigkeit eingestellt werden. Am nervigsten war sein dreckiges Grinsen dabei...

Saubere Leistung

Ein etwa mittzwanzigjähriger Drogenabhängiger löste an der Kasse den Alarm der Warensicherung aus. Nachdem feststand, dass nicht der Kunde vor ihn für das Piepen verantwortlich war, versuchte er, aus dem Laden zu sprinten. Am Ausgang wurde er allerdings von einer Kollegin und einem Kunden, der ihn spontan festhielt (*) gestellt.

Im Lager folgte die Überraschung: Haarpflegeprodukte im Wert von über 50 Euro hatte der Junk in seinem Rucksack. Allerdings keinen Ausweis dabei und so musste ich die Polizei rufen, damit seine Identität überprüft werden konnte. Er versuchte vehement, mir den Anruf bei der Polizei auszureden. Warum erfuhr ich später: Die beiden Herren in grün schwarz hätten ihn beinahe mitgenommen. Aufgrund der vielzahl der vorliegenden Diebstähle verschlechterte sich deren Laune beim Abfragen der Personalien des Täters nämlich erheblich. Aber es ist wirklich faszinierend, was alles bei der Polizei gespeichert wird: Narbe an der rechten Hand? Passt. Tätowierung eines Ankers und einer Schlange am linken Arm: Passt. Nachdem diese Daten abgeglichen waren, ließen die Polizisten den Typen wieder laufen.
Wie immer...

Interessant war das Diebesgut. Besonders reinlich war der Junk nämlich nicht. Vielmehr wird das Zeugs irgendwo schwarz verkauft. Wohin würde mich mal interessieren. Ich habe mal von einem Kiosk gehört, der angeblich Hehlerware aufkaufen würde, aber sowas passiert natürlich immer nur heimlich, still und leise. Genug Händler scheint es offenbar schon dafür zu geben, aber wenn man nur mal konkrete Beweise für sowas hätte...

(*) Sollte dieser Kunde hier zufällig mitlesen: Bitte melden. Ich würde mich für den Tatendrang gerne erkenntlich zeigen.


Durstiger Leberkranker

Ein Mann mittleren Alters nahm sich eine Flasche Mariacron aus dem Sprituosenregal und im Vorbeigehen an den Haushaltswaren noch einen Nagelknipser mit. Mit eben jenem Nagelknipser versuchte er nun, sich hinter einem Regal verbergend, das Stahlseil der an der Flasche hängenden Warensicherung durchzuknibbeln. Da so ein Nagelknipser nicht für den Einsatz an Metall gedacht ist und die Klingen konstruktionsbedingt kaum Angriffsflächen finden konnten, dauerte die ganze Aktion mehrere Minuten.

Zwischenzeitlich und noch bevor der Mann die Flasche entsichern und einstecken konnte, fiel er einem meiner Mitarbeiter auf. Als dieser sich dem Mann man der Flasche mit einem "Hey, was soll das denn werden?" näherte, passierte etwas Unerwartetes: Da er die Flasche nun nicht am Stück einstecken und stehlen konnte und offenbar seinen Alkoholnachschub schwinden sah, öffnete der Mann sie kurzerhand, setzte an und trank die Spirituose pur. Er "exte" dabei die halbe Flasche.

Die herbeigerufene Polizei kannte den Typen schon und konnte ihn mit Vornamen ansprechen und als Träger einer schweren Leberkrankheit identifizieren. Wenn das Organ von alleine nicht schnell genug kaputt geht, muss man eben mit Alk nachhelfen. Hurrah...


Ausgetrickst...

...nur: Wer wen?

Der Leergutautomat nimmt zwar weder volle Getränkisten noch leere Rahmen gänzlich ohne Flaschen an, aber immer wieder versuchen Leute, genau solche Kisten aus dem Laden zu nehmen und am Automaten einen "schnellen Euro" zu machen.

Inzwischen habe ich mir angewöhnt, immer nachzusehen, ob alles okay ist, wenn ich das Förderband der Kistenannahme höre. So bin ich auch gerade eben aus meinem Büro gesprungen und habe noch sehen können, wie ein etwa 25jähriger und ziemlich heruntergekommener Typ sich umdrehte und schnell den Bereich vor dem Automaten verließ.
Vor dem Leergutautomaten stand ein leere Kiste, im Kistenschacht des Automaten stecke eine weitere. Beide Rahmen waren weder naß noch kalt und wirkten deshalb nicht im Mindesten so, als ob sie sich noch kürzlich außerhalb meines Lades befunden hätten. Der Typ hat ganz klar versucht, zu betrügen.

Da ich gerade zu tun und keine Lust auf eine längerwährende Auseinandersetzung mit dem Kerl hatte, suchte ich ihn nur auf und wies ihn, die leere Kiste in der Hand schwenkend, darauf hin, dass wir uns nicht veraschen lassen. Ich hoffe, das hat als "Schuss vor den Bug" gereicht.

HAMBURG

Irgendein Depp hat an einen meiner Pfeiler hier im Laden das Wort "HAMBURG" geschrieben gekritzelt.

Sehr originell, echt... :-|


Wodka, viertelvoll

Im Nährmittelregal haben wir eine geöffnete und größtenteils entleerte Flasche Vodka gefunden. Der Zippel Das Sicherungsetikett befindet sich noch am Flaschenhals, aber es sollte ja auch nur den Diebstahl der kompletten Flasche verhindern.

Mich würde jetzt mal interessieren, ob sich jemand den Inhalt vor Ort einverleibt hat oder ob die Spirituose nur in eine "neutrale" Flasche umgefüllt worden ist. Andererseits: Ein Totalschaden ist es sowieso. Ich tröste mich damit, dass sich irgendjemand mit dem Alk ein paar Hirnzellen mehr weggesoffen hat.

Abgesehen davon: Wieso wir ehemals tiefgefrorene Garneelen, überall im Molkereiprodukte-Kühlregal verteilt gefunden haben, hinterfrage ich lieber erst gar nicht...


Flaschen von der Fensterbank geklaut

Im letzten Blogeintrag schrieb ich:
Als sie ihr eigenes Leergut im Automaten versenkt hatte, entdeckte sie ein paar Flaschen, die ich auf die Fensterbank gestellt hatte.
Und was ist passiert, während ich dabei war, den letzten Beitrag zu verfassen? Irgendjemand hat die Flaschen von der Fensterbank geklaut. Vollidioten. :-(

Die Pferdekrähe 2

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht: Sechs Wochen ist es schon wieder her, dass hier eine stadtteilbekannte Frau im Laden Terror gemacht hat, weil sie einfach nicht verstehen will oder kann, dass sie hier nach einem Diebstahl Hausverbot hat und auch weiterhin haben wird.
Nachdem sie nun am 27. Oktober von mir eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bekommen hatte, kam nun die Antwort der Staatsanwaltschaft Bremen:
Sehr geehrte Damen und Herren,

nach Prüfung des Sachverhalts kann ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung der Beschuldigten nicht angenommen werden.

Das von Ihnen vorgetragene strafbare Verhalten gehört zu den Delikten, die nach der Strafprozessordnung grundsätzlich im Wege der Privatklage zu verfolgen sind. Die Staatsanwaltschaft soll in solchen Fällen nur dann einschreiten, wenn der Rechtsfrieden über den Lebenskreis des verletzten hinaus gestört und die Strafverfolgung ein eggenwärtiges Anliegen der Allgemeinheit ist, d.h. eine breite Bevölkerungsschicht an der Bestrafung des Täters ein Interesse hat.

Die Voraussetzungen liegen hier nicht vor, so dass ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung nicht angenommen werden kann.

Es bleibt Ihnen unbenommen, Privatklage gegen die Beschuldigte vor dem zuständigen Amtsgericht zu erheben, falls Sie sich Erfolg davon versprechen.
[...]
Hurrah. Damit bin ich so schlau wie vorher. Und welche Möglichkeit gibt es nun, eine dermaßen renitente Person zur Räson zu bringen?

Noch mehr Leergut 2

Diesmal unter "Bösewichte", dann das kann nicht mehr mit rechten Dingen zugehen. Ich habe gerade eben bei der Polizei angerufen und nach Rat gefragt. Dort hieß es nur, dass ich, wenn ich den Verdacht habe, dass eine Straftat begangen wurde, unbedingt anrufen soll, wenn die Kundin wiederkommt.

Ist natürlich blöde, wenn das Leergut wirklich das Eigentum der Kundin ist und ich dann als "der Böse" dastehe und eventuell eine Kundin (oder mehrere, sowas wird ja weitererzählt) verliere. Gemein, so zwischen den Stühlen zu sitzen.

Ich denke, ich werde sie nächstes Mal freundlich ansprechen und ihr gegenüber einfach mal meine Bedenken (ohne es einen "Verdacht" zu nennen) äußern und dass sie bitte Verständnis dafür haben soll, dass ich das überprüfen lassen werde.