Nichts hilft...
Nun sitze ich also immer noch hier hinten im Aufenthaltsraum und werde nun, nachdem sich der Puls wieder etwas normalisiert hat, ausführlicher über den Ladendieb schreiben. Er war ein "alter Bekannter", denn diesen "Mir fehlen die Worte" und diesen "Saubere Leistung" Blogeintrag haben wir auch ihm zu "verdanken".
Diesmal hat er sich "nur" sieben Dosen Bier eingesteckt. Diebstahl ist Diebstahl und Hausverbot hat er sowieso schon lange. Nach kurzer Verfolgungsjagd konnte die Polizei ihn in einer der Seitenstraßen stellen und wenigstens haben sie ihm demonstrativ Handschellen angelegt und mitgenommen. Doch was hilft's? Wenn er kein Intensivtäter ist und "nur" ein paar hundert Ladendiebstähle in seiner Akte stehen hat, wird er sowieso in einer Stunde wieder frei herumlaufen.
Es ist zum kotzen.
Diesmal hat er sich "nur" sieben Dosen Bier eingesteckt. Diebstahl ist Diebstahl und Hausverbot hat er sowieso schon lange. Nach kurzer Verfolgungsjagd konnte die Polizei ihn in einer der Seitenstraßen stellen und wenigstens haben sie ihm demonstrativ Handschellen angelegt und mitgenommen. Doch was hilft's? Wenn er kein Intensivtäter ist und "nur" ein paar hundert Ladendiebstähle in seiner Akte stehen hat, wird er sowieso in einer Stunde wieder frei herumlaufen.
Es ist zum kotzen.
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Kommentare
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Michael am :
Julian am :
Ich hoffe, Du meintest die Situation und nicht die Tatsache, dass er frei bleibt, so asslig er auch sein mag. Er braucht wohl Hilfe, eine Entziehungskur und einen Job, soziale Bindung und alles, aber sicher nicht den Knast.
Fincut am :
Jesus. Gutmenschen kotzen mich so richtig an.
lilo am :
@Fincut, dein ganzes Posting trieft vor Sarkasmus. Man kann auch viel reininterpretieren und so wie es aussieht, hast du genau das getan.
Natürlich soll man Diebstahl nicht auch noch belohnen und man muss einem Ladendieb nicht auch noch ne Kiste Bier spendieren, aber wenn einer das ständig wieder macht - noch dazu in einem Laden in dem er sowieso schon Hausverbot hat - dann sollte man sich doch mal fragen, was der sich dabei denkt.
Insofern hat Julian meiner Meinung nach recht, wenn er sagt, dass der "Übeltäter" wohl dringend Hilfe braucht (wenn auch nicht in Form einer Kiste Bier^^).
Gutmensch_v2.3 am :
Gebt ihm den goldenen Schuss.
Huck am :
Also bräuchte er, als Junkie, vorübergehend zwangsweise Hilfe.
Die wurde vom Bundestag aber Anfang der 90er abgeschafft. Vorher konnte man einen Junkie auch ohne sein Einverständnis entziehen und therapieren, seither nicht mehr.
Es war die hohe Zeit der Haltung "es gibt eigentlich keine Probleme, nur Repression".
Ungefähr zur selben Zeit wurde die Möglichkeit, verwahrloste und gefährdete Kinder aus der "Obhut" ihrer Eltern zu holen, massiv erschwert. Ohne Röntgenaufnahmen und Knochenbrüche läuft da fast nichts mehr.
Lammi am :
Die wurde vom Bundestag aber Anfang der 90er abgeschafft. Vorher konnte man einen Junkie auch ohne sein Einverständnis entziehen und therapieren, seither nicht mehr."
ja da spricht der fachmann. der zwangsentzug wurde abgeschafft (übrigens von einer cdu-regierung), weil er schlicht nichts bringt. rückfallquoten weit jenseits der 80%, dazu enorme kosten für die allgemeinheit.
abgesehen davon: wenn du mit masern in der ubahn mitfährst, wirst du auch nicht eingesperrt und zwangsbehandelt. und du steckst noch ein paar hundert fahrgäste an, der junkie richtet sich nur selbst zugrunde.
ob err in den knast gehört, weil er bierdosen klaut, ist ein anders thema und hat mit seinem hobby nichts zu tun.
"Ungefähr zur selben Zeit wurde die Möglichkeit, verwahrloste und gefährdete Kinder aus der "Obhut" ihrer Eltern zu holen, massiv erschwert. Ohne Röntgenaufnahmen und Knochenbrüche läuft da fast nichts mehr."
dummschwätzer. das jugendamt konnte noch nie einfach kinder aus einer familie holen, jedenfalls nicht mehr seit den zeiten konrad adenauers. das aufenthaltsbestimmungsrecht liegt bei den erziehungsberechtigten, darüber entscheiden, denen selbiges zu entziehen, können nur die zuständigen gerichte. es ist aber seit ein paar jahren so, dass die jugendämter die entscheidung eines familiengerichts nicht unbedingt abwarten müssen, die jugenämter können im notfall agieren, ohne die entscheidung des gerichts abzuwarten.
wenn man keine ahnung hat, einfach mal fresse halten (d. nurh).
Kunifer am :
Das mag sein, aber wenn ein Junkie sich entscheidet, keine Hilfe anzunehmen, sondern stattdessen weiter klauen zu gehen, muss es auch möglich sein, ihn dafür zu bestrafen.
lilo am :
Dodovogel am :
Kunifer am :
> Soll er denn weggesperrt werden, nur weil er ... klaut?
Ja.
Bjoern Harste am :
Nein, sondern weil er hier bereits mehrfach geklaut hat (und zwar eine Gesamtsumme in deutlich dreistelliger Höhe) und auch das Hausverbot konsequent ignoriert.
Hehler am :
Kann man an die Leute kein rfid-chip tackern, dass beim betreten schon alles piep?
[QKZ] kein Kommentar, ich rufe mal die BILD an
Nisa81 am :
JA weggesperrt gehört er!!
Denise am :
Kind! Werd Erwachsen!
Ben am :
Ich selbst kenne zwei Ladenbesitzer, bei denen in Verhältnismäßigkeit zu Dir so gut wie gar nicht geklaut wird.
Und wenn dann mal einer erwischt wird, traut der sich aber nicht mehr in den Laden.
wewa am :
@ Björn: Wie oft wird bei dir im Monat eigentlich etwas entwendet (ungefähr)?
Michaela am :
wewa am :
Andrea am :
Fragt die Ladenbesitzer mal nach ihrer Inventurdifferenz.
Geklaut wird überall - und nicht zu knapp. Traurig aber wahr.
Ben am :
Desdemona am :
und es kann doch nicht angehen das menschen die klauen wie die raben immer davon kommen oder es nicht im öffentlichen interesse ist das er bestraft wird
na dann können wir ja alle nu anfangen zu klauen und mal sehen wie sich das sozial verhalten der menschen auf einmal ändert
mein gott solche subjekte sollten kalt entzug machen und dann mal ne runde absitzen damit sie nachdenken können
es kann doch nicht angehen das kriminelle wieso auch immer besser behandelt werden als der anständige bürger
!!!!!!!!!!!!!!!!
h am :
Klauen kann er alleine. Das klappt.
Gelegentlich wird ihm der Kram hinterher wieder weggenommen, aus seiner Sicht das unternehmerische Mißerfolgsrisiko.
Ganz gelegentlich wird seine Freiheit für eine paar Stunden eingeschränkt. Unbequem, gut, aber danach kann man wieder frisch ans Werk.
Das Leben ist schön. Wozu Hilfe?
Franky am :
Der Unterschied zwischen 100fachen Ladendieben und Intensivtätern im Bereich der Gewaltkriminalität ist nur die Zeitspanne zwischen Polizeibesuch und Freilassung.
tOmAtE am :
Dann ärgerst du dich nur noch einmal im Jahr, bei der Inventur.
hajo am :
Dan Hempner am :
hm am :
Einsperren? - Das können ja dann die Einzelhändler bezahlen, weil es der Allgemeinheit zu teuer ist...
Oder gleich Hand abhacken, weil einsperren zu teuer?
Ich kann die Betroffenheit eines Einzelhändlers durchaus verstehen, aber eine Lösung ist wohl nicht in Sicht...
Kunifer am :
Nein, das zahlt die Allgemeinheit. Denn wenn man aufhört, Verbrecher zu bestrafen, traut sich irgendwann keiner mehr auf die Straße. Und das ist dann schlecht für alle.
hm am :
Kunifer am :
hm am :
Kunifer am :
Peter am :
du bist inzwischen komplett aus Google verbannt worden.
Dein Blog wird hier gespiegelt:
http://www.aschuenga.de/index.php?view=newsfeed&catid=39%3Aunterhaltung&id=22-shopblogger&option=com_newsfeeds&Itemid=79
Das könnte evtl. als Duplicate Content gewertet werden und der Grund sein.
Stefan am :
Mülli am :
Inwieweit kann ich ihm zeigen wo der Hammer hängt?
Und dies ist eine ernstgemeinte Frage.
Bei mir um die Ecke ist eine Kaserne. Da darf von der Schußwaffe gebrauch gemacht werden. Steht zumindest auf einem großen Schild.
Der Schrottplatzbesitzer hat blutrünstige Wachhunde, die in gegebenen Fällen zu beißen würden.
In der Disko würde ich von den Türstehern einen auf die Omme kriegen, wenn ich wiederholt, penetrant gegen ein Hausverbot verstoße.
Würde man als Ladenbesitzer mit Konsequenzen rechnen, wenn man einem Intensivladentäter androht ihm eine auf die Omme zu geben, wenn er wieder kommt um zu klauen? oder ihm beim weglaufen die Hunde hinterher hetzt?
Vielleicht würde das ja mal helfen!!?? Wer nicht hören will...
Hat jemand da Ahnung von? Also Ahnung im Sinne von fundierter Ahnung.
Um allen potenziellen Ich-Bin-Dagegen-Emos oder berufsbetroffen möchtegern Sozialarbeitern vorweg zu kommen:
Ja, ich meine das ernst und ja, ich würde an Björns Stelle von der o.g. Möglichkeit gebrauch machen, wenn es legal ist. Oder sagen wir mal so, dass ich davon gebrauch machen würde, wenn ich ganz genau weiß, dass ich zwar polizeilich behandelt werden würde, aber nicht mit Konseuenzen zu rechnen habe, ähnlich den Diebstahltätern.
Wenn ein kleiner Junge oder eine ältere Dame mal was einsteckt.....okay. Darf nicht sein, aber ist einfach so.
Aber bei solchen Typen von denen Björn erzählt, ne.
Björn, mein vollsten Respekt und Anerkennung, dass du da noch nie die Fassung verloren hast und einfach mal diesen Typen richtig schön in..........s Gewissen geredet hast.
oh man am :
haste was gegen schwarte blöcke auf demos, die sind auch frustriert, weil nicht das passiert was sie gerne möchten
ernstzweifel am :
... am :
das macht's etwas komplizierter!
Stephen am :
pop am :
Schließlich geht es da ja um das eigene Eigentum.
Julian am :
Ich habe mit keinem Wort behauptet, dass Björn nicht das volle Recht hat, auf einen notorischen Ladendieb sauer zu sein und ihn sich auf Dauer vom Hals zu wünschen. Sein dreistelliger Verlust ist beträchtlich, aber diese Summe stellt beim Täter ja einen ganz anderen Prozentsatz dar - nämlich das Vielfache seines gesamten Eigentums, könnte ich mir vorstellen.
Ich habe allerdings in Frage gestellt, ob denn der Knast förderlich ist in so einem Falle. Wenn ein völlig kaputter Drogensüchtiger, der doch schon sowieso schon ganz unten ist, auch noch wegen ein paar hundert Euro weggesperrt wird, was hilft ihm das dann? Ich sehe den Ladendiebstahl als eine direkte Folge seiner Sucht, und da er offenbar nicht ganz Herr seiner Sinne ist, sind die Verbrechen ja auch nicht wirklich aus Bösartigkeit begangen worden, sondern wohl eher aus genuiner Verzweiflung.
Ich bin wahrlich kein Gutmensch. Wenn ich einem dermaßen fertigen Menschen gegenüberstehen würde, würde ich mir wahrscheinlich auch wünschen, auf keinen Fall noch eine Sekunde länger mit diesem verbringen zu müssen.
Doch hier liegt eben der Scheideweg: Ist einem der Mensch gegenüber egal oder akzeptiert man, dass dieser eine durch eine Mischung aus Pech, Ungeschick, Unbildung und anderen Faktoren in diese Situation gerutscht ist und dass er nun Hilfe braucht, was er selbst schon gar nicht mehr zu brauchen meint?
Einer, der so tief in der Gosse sitzt, kann nicht einfach plötzlich "wollen", und aus Nichts die Energie entwickeln, clean zu werden und ein neues Leben anzufangen. Diejenigen, die das schaffen, sind leuchtende Sonderfälle für den Medienrummel, dem größten Teil dieser Menschen muss geholfen werden.
Es zeichnet ja gerade unsere menschliche Gesellschaft aus, dass wir unsere Alten und Kranken eben nicht einfach so liegen lassen, sondern mitschleppen. Wir sind nunmahl kein Steinzeitstamm mehr (auch wenn sich derzeit das Gesundheitssystem wieder in diese Richtung bewegt - ich halte das bedingungslose Grundeinkommen für die Lösung all dieser Fragen).
Knast kann sogar hilfreich sein für diesen Drogensüchtigen, weil er dort (bei guter Aufsicht) keine Drogen bekommt, aber eben nur dann. Ein kalter Entzug gewissermaßen. Doch wenn er nach der Entlassung nicht "aufgefangen" wird, geht's gleich weiter abwärts. Und dass mir jetzt niemand ein Euthanasieprogramm vorschlägt, sowas wäre absolut indiskutabel.
Ich mag zwar in Bayern sitzen, wo die Dinge offenbar ein wenig anders laufen als im Norden, aber menschliche Wärme ist überall zu finden, da bin ich sicher.
Und anonym im Internet drakonische Maßnahmen zu propagieren, wie manche Kommentatoren hier, halte ich für ungeschickt. Das zeichnet ein schiefes Bild unserer Gesellschaft. Oder aber die Gesellschaft ist wirklich so, dann gute Nacht...
Auf jeden Fall ist Härte gegen die, die schon am Boden liegen, kein guter Start in eine bessere Zukunft.
Vielleicht bin ich tief drinnen ja doch ein kleiner Gutmensch. Aber nur vielleicht.