Ein Mann mit drei kleinen Kindern bezahlte an der Kasse einige Artikel. Eines seiner Kinder saß im mitgeführten Kinderwagen, die anderen beiden standen daneben. Und irgendetwas löste den Alarm der Warensicherungsanlage aus.
Während ich den Handchecker, das mobile Prüfgerät zum Auffinden von Warensicherungsetiketten, holte, suchte der Mann demonstrantiv an dem kleinen Jungen im Kinderwagen herum. "Der hat nämlich einen neuen Pullover an.", erklärte er.
Nachdem der Junge aus dem Wagen gehoben war, ließ sich die Ursache für den Alarm schnell finden: Es piepte kein Pullover. Nein, irgendwo im oder am Kinderwagen klebte ein Sicherungsetikett. Aber mittels Handchecker ließ sich das ja relativ schnell finden. Es klebte nämlich an einer Packung mit Aufnähern aus dem Kurzwarenregal. Und diese Packung lag mit etlichen anderen Aufnhähern in dem zusammengefalteten Faltdach des Kinderwagens. Na, sowas!?!
Es waren zu dem Zeitpunkt beide Kassen besetzt, da es relativ voll war. Demonstrativ laut sprach der Mann seine Kinder an: "Wer von euch war das? Wer hat die Sachen genommen und hier in den Wagen gelegt?" – wer würde vier- bis fünfjährigen Kindern schon Böses unterstellen? Naja – wer würde annehmen, dass vier- bis fünfjährige Kinder Haushaltsartikel klauen? Ich würde da ja eher auf Süßwaren aller Art tippen.
Um die Angelegenheit aufklären zu können, sah ich mir die Aufzeichnung der Videoanlage an. Der Superpapi war es natürlich. Er hat die Artikel ausgesucht, aus dem Regal genommen und eigenhändig im Kinderwagen deponiert. Ich gebe zu, dass ich nichts anderes erwartet hatte... Es folgte die übliche Prozedur mir Anzeige und Hausverbot.
Aber was ist das für ein blödes Arschloch? Erst klauen und dann noch die Schuld vor allen Leuten seinen eigenen Kindern in die Schuhe zu schieben?!?
Wird langsam alltäglich, dass man sich hier von möchtegern halbstarken Jungs anpöbeln und beleidigen lassen muss, die den Laden mit einem Spielplatz verwechseln und auch den Unterschied zwischen ihrem und fremdem Eigentum und dessen pfleglicher Behandlung nicht so richtig verstanden haben.
Vor einigen Minuten hat eine Gruppe von zwölf (pre)pubertierenden Jungs den Laden unsicher gemacht. Was sie lautstark durch den Laden johlten habe ich zwar nicht verstanden, aber es war alleine schon aufgrund der gewählten Lautstärke unerträglich.
Nachdem dann 24 Hände quasi zeitgleich in den Regalen wühlten und Waren herausgenommen und von Person zu Person weitergereicht wurden, reichte es mir. Ich ging zu der Gruppe und habe den Vorschlag unterbreitet, dass zwei im Laden bleiben dürfen und der Rest vor der Tür wartet.
Ich wurde anfangs vollkommen ignoriert. Drei liefen in die eine Richtung, zwei in die andere und der Rest beachtete mich gar nicht, bzw. fing eine Diskussion darüber an, dass das hier ja ein "freies Land" wäre und mit welchem Recht ich sie rausschmeißen würde.
Da sie ja meinen Vorschlag offenbar grundsätzlich abzulehnen schienen, entschloss ich, die gesamte Gruppe aus dem Laden zu komplementieren. Dies inzwischen recht lautstark, um gegen die Beleidigungen und Pöbeleien gegenanzukommen. Wie "mutig" manche doch werden können, wenn sie von elf Freunden oder Brüdern umgeben sind.
Da kommt man morgen nichts Böses ahnend in die Firma und sieht auf dem Schreibtisch erstmal eine Kopie eines Strafantrages liegen. Ein junger Mann wollte in der Nacht eine Flasche Wodka mitgehen lassen.
Trotz des deutlich sichtbaren Sicherungsetiketts am Flaschenhals hatte er sich die Buddel in seinen Hosenbund gesteckt und wollte in aller Seelenruhe durch die Kasse aus dem Laden marschieren.
Mit dem Alarm hatte er wohl nicht gerechnet. Und dass er eine halbe Stunde später von zwei Polizisten aus dem Laden geführt würde, wohl auch nicht.
Eh, komm doch raus, dann geh'n wir um die Ecke. Dann mach'sch dich fertisch, du Hur'nsohn.
Warum soll ich rauskommen? Sollen die Feiglinge doch hier drin bleiben und zu ihrem Diebstahl von der vergangenen Nacht stehen. Aber agressiv werden und lautstark beleidigen, das können sie.
Auf meinem nächtlichen Fußweg zum Laden an der Straßenecke von zwei über die Kreuzung brüllenden Idioten angemacht worden. Sinngemäß: "SPAR macht jetzt auf, oder? Dann komm' ich gleich her, erstmal was klauen."
Ich hab's einfach ignoriert und bin ohne anzuhalten weitergegangen, gebe aber zu, dass mir eine schlagfertige Idee für eine mögliche Antwort in dem Moment auch recht gewesen wäre.
Eine Kollegin kam zu mir ins große Büro und sagte, dass ich mal ein Auge auf zwei komische Typen werfen sollte, die vor dem Leergutautomaten stehen. Sowas muss man mir nicht zweimal sagen und sofort lief ich rüber ins Kassenbüro. Einer der beiden war bereits auf dem Weg zur Kasse, der andere stand noch vor dem Leergutautomaten und schnorrte gerade eine ältere Kundin an.
Noch bevor ich mir die Situation auf dem Bildschirm ansehen konnte, war der Schnorrer auch schon auf dem Weg nach vorne. Dabei ging er allerdings nicht direkt zur Kasse, sondern nahm den Umweg durch die Getränkeabteilung. Auf dem Monitor sah ich nur noch von hinten, wie er "irgendwas" in seiner Jacke verschwinden ließ.
Die Zeit, die er brauchte, um zur Kasse zu gehen und seinen Leergutbon einzulösen, reichte für mich aus, um die Aufzeichnung der vergangenen Sekunden anzusehen. Mist. Da hat der doch tatsächlich eine Dose Bier eingesteckt.
Zum Glück war er ganz friedlich und hatte einen gültigen Personalausweis dabei. So füllte ich einfach nur den Vordruck für die Anzeige aus und nachdem ich ihm noch das obligatorische Hausverbot ausgesprochen hatte, durfte er auch schon wieder gehen.
Diese "kleinen Fische" sind in gewisser Weise auch wichtig. Natürlich ist der Verlust einer einzelnen Dose Bier zu verschmerzen. Nun ist es aber so, dass es entweder ehrliche Kunden gibt, die nie klauen – oder unehrliche, die zum Teil sogar ihre Grenzen ausloten wollen und ggf.bei jedem Besuch hier im Laden etwas mitgehen lassen. Darum ist es auch in diesen Fällen wichtig, zu reagieren und für Konsequenzen zu sorgen.
Wenngleich natürlich die "Profis" (Stichwort: Rucksack voller Kaffee) den weitaus größeren Schaden verursachen...
Als Hohlfiguren bezeichnet man einen Großteil der saisonalen Schokoladenfiguren. Auf die Subjekte, die immer wieder ihre Finger in diese Figuren stecken oder sie gleich gänzlich zerquetschen, passt der Begriff "Hohlfigur" aber irgendwie auch...
In der vergangenen Nacht hat ein Typ hier elf Pakete Kaffee geklaut. Von einer der Sorten, die in der Vergangenheit normalerweise nie in die engere Auswahl der Junks gekommen waren und deshalb nicht in der Vitrine stehen.
Ich könnte an dieser Stelle ein paar wunderschöne Fotos der Überwachungsanlage präsentieren, doch die daraus resultierenden rechtlichen Querelen überlasse ich dann doch lieber der Besitzerin einer Boutique aus Leipzig.
Ein Mann ging hinter den an der Kasse wartenden Kunden vorbei und wollte den Laden verlassen. Damit, dass die Warensicherungsalage Alarm schlägt hatte er wohl nicht gerechnet. Leider hat meine Kassiererin nicht ganz korrekt reagiert und ihn alleine in den Laden geschickt, um einen Mitabeiter zu suchen, der ihm bei der Suche nach der Ursache für den Alarm behilflich sein könnte.
In aller Ruhe untersuchte ich den Typen im Lager mit unserem Handchecker. Normalerweise brauche ich nur wenige Sekunden, um fündig zu werden. Diesmal brachte auch eine längere Suche keinen Erfolg. Der Mann war die ganze Zeit relativ nörgelig und tat so, als wenn ich ihm eine große Ungerechtigkeit zufügen würde. Schließlich verließ er, immer noch den ungerecht Behandelten spielend, den Laden.
Als er raus war, sah ich mir die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten an. Als meine Kassiererin ihn nach hinten in den Laden geschickt hatte, entledigte sich der Mann an unauffälliger Stelle im Laden schnell zweier Kaffeepakete, die er kurz zuvor erst unter seiner Jacke verschwinden lassen hatte und die schließlich den Alarm auslösten.
Aber ich bin ja der Böse, der ihn Beschuldigt.
Mal gucken, ob er sich noch einmal hertraut. Jetzt haben wir sein Gesicht ja einmal bewusst gesehen und nach der Aktion dürfte er sich relativ sicher sein. So lange sie sich sicher fühlen, kommen sie immer wieder.
Eine Gruppe aus sechs männlichen Schülern stand vor dem Schokoladenregal. Naja, eigentlich standen sie dort nicht nur herum, sondern liefen wild durcheinander, fassten hier ins Regal, legten die Ware da wieder ab. Wir hatten zu zweit vor dem Überwachungsmonitor einige Mühe, bei den vielen Händen noch den Überblick zu behalten. Auf jeden Fall hatten wir ein komisches Gefühl und wir überlegten schon, ob wir sie alle oder zumindest alle bis auf einen auffordern, den Laden zu verlassen.
Plötzlich sah einer direkt zu uns in die Kamera. Er besprach irgendwas mit dem Jungen, der neben ihm stand. Dieser stutzte erst und guckten dann auch vorsichtig zur Kamera hoch. Unsere Anspannung wuchs, aber bevor wir reagieren konnten, verließ die gesamte Meute kollektiv den Laden.
Drei Halbstarke standen an der Kasse und drückten die ganze Zeit wild auf den Wahlknöpfen des Zigarettenautomaten herum. Bei der ersten Schachtel hätte ich ja noch geglaubt, dass sie die bezahlen wollen – aber nachdem sie ein knappes Dutzend Zigerettenschachteln zwischen die Kassensüßwaren gesteckt hatten, war ich mir sicher, dass sie nichts Gutes im Schilde führten.
Nachdem ich die Schachteln wieder im Automaten verstaut hatte, übergab ich die eine Packung, die die Jungs (angeblich) kaufen wollten, direkt meiner Kassiererin. Vorsichthalber wartete ich in Kassennähe. Während ich da so stand, konnte ich mir die ganze Zeit die Provokationen der Jungs anhören. "Biiiiiööööööörn", sprachen sie die ganze Zeit meinen Namen nach.
Dieses ständige gebrabbelte "Biiiiiööööööörn" klang exakt so, wie ich die drei von Anfang einschätzte: Komplett hirntot.
Am Samstag vor drei Wochen ist uns an der Kasse eine junge Frau aufgefallen. Sie bezahlte eine billige Pizza, erkundigte sich nach einem Tabak, den wir nicht führen – und verschwand. In der Hand hielt sie eine prall gefüllte Tragetasche eines Mitbewerbers und irgendwie kam sie uns extrem seltsam vor. Ihre Bewegungen, ihre Erscheinung, all das wirkte sehr verdächtig. In dem Moment konnten wir zwar nichts machen, aber wir sahen uns hinterher die Videoaufzeichnung an. Es war, wie ich es geahnt hatte: Die prall gefüllte Tasche war vor allem deswegen prall gefüllt, weil sie dort die verschiedensten Artikel aus meinem Laden hineingestopft hatte. Aufregen lohnte sich nicht mehr, ich tröstete mich damit, dass sie wirklich "nur" ein paar Lebensmittel geklaut hat. Der Sachschaden hielt sich somit in Grenzen, aber dennoch nahmen wir uns vor, die Augen aufzuhalten.
Eine Woche später kam mein Mitarbeiter plötzlich von der Kasse in mein Büro gelaufen: "Ich glaube, das ist sie wieder. Die steht gerade bei mir an der Kasse." Ich ging mit ihm nach vorne. Da ich die junge Frau nicht mehr genau vor Augen hatte und auch – wie immer in solchen Situationen – etwas aufgeregt war, sprach ich dummerweise die falsche Frau an. Sie sah ähnlich aus, trug eine schwarze Jacke und stand bei meinem Mitarbeiter an der Kasse. Während ich ihr die unauffällige Frage stellte, ob sie den in der Vorwoche gesuchten Tabak denn noch bekommen hätte (was sie übrigens damit beantwortet, dass sie Nichtraucherin sei), bezahlte die Diebin wieder eine Eigenmarken-Pizza und verschwand vor unseren Augen aus dem Laden. Und mit ihr wieder der selbe, prall gefüllte Leinenbeutel. Diesmal wieder voller gemischter Lebensmittel.
Das Schema passte. Immer am Samstag kam sie also hierher und füllte ihre "Plus"-Tasche mit den unterschiedlichsten Waren. Bislang nie wirklich viel und wohl auch nicht mit der Absicht, das Zeugs irgendwo auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, um zu Geld zu kommen. Trotzdem mussten wir die Augen aufhalten. Wer weiß, wieviel Schaden sie noch anstellt.
Am vergangenen Samstag war die komplette Belegschaft hier im Laden in Habtachtstellung. Jeder sollte auf eine junge Frau mit dunklen Haaren, dunkler Jacke und einerm Leinenbeutel vom Discounter "Plus" achten. Wie das Leben so ist passierte Samstag... gar nichts.
Gestern Abend lief sie mir plötzlich hier im Laden über den Weg. Sie hatte gerade eine Kollegin angesprochen und nach einem bestimmten Artikel gefragt, als ich zufällig genau daneben stand. Alles passte und auch mein Mitarbeiter an der Kasse bestätigte sofort, dass das die gesuchte Frau ist.
Den bekannten Leinenbeutel trug sie in der Hand, sie bezahlte einige Dinge und nachdem sie die Kasse passiert hatte, sprach ich sie an und forderte sie auf, uns ins Lager zu folgen.
Zuerst stritt sie alles ab. Die Lebensmittel im Leinenbeutel hätte sie woanders gekauft, erklärte sie. Daraufhin zeigte ich ihr die Videoaufzeichnung, auf der deutlich zu erkennen war, wie sie genau diese Sachen einpackte. "Die habe ich später wieder ins Regal gelegt.", versuchte sie zuerst zu erklären, musste aber dann einsehen, dass sie gegen die eindeutigen Bilder keine Chance hatte. Daraufhin gab sie auch die vorangegangenen Diebstähle zu.
Es passierte nicht mehr viel Spektakuläres. Sie hatte einen Ausweis dabei, die Daten stimmten auch und so brauchte die Polizei nicht anzurücken. Während ich die Personalien in meine Vordrucke übertrug, erklärte sie, dass sie zwei Kinder und kein Geld hätte und, wie wir ja auch sehen würden, wirklich nur ein paar Lebensmittel klauen würde, damit sie überhaupt etwas zu Essen hat.
Ich weiß nicht, ob sie einfach nur eine gute Schauspielerin ist oder das so lange geübt hat – aber irgendwie glaubten wir ihr die Geschichte und sie tat uns allen auch richtig Leid dabei. Sie versprach sogar, den entstandenen Schaden aus den vergangenen Fällen wieder gutzumachen, aber das glaube ich wirklich erst dann, wenn sie mir das Geld auf den Tisch legt.
Trotzdem möchte ich mich zukünftig zumindest von ihr nicht mehr beklauen lassen und so folgte auch in diesem Fall das übliche Hausverbot und die Anzeige, die ja sowieso ohne nennenswerte Folgen bleiben wird...
Vorhin hatte ich Besuch von der Polizei. Ein Kripo-Beamter hat mir einen Bogen mit Fotos mitgebracht, von denen ich einen "altenBekannten" identifizieren sollte, der mich schon um etliche Euro gebracht hat und zu dem wir seit einiger Zeit auch einen Namen haben. Ich nenne ihn mal Meiermüllerschulz.
Ich sollte also Herrn Meiermüllerschulz aus den Fotos auswählen. Neun Bilder, neun Gesichter. Mit 100%iger Sicherheit konnte ich nicht sagen, wer von denen das gewesen sein soll, aber da Meiermüllerschulz' Foto ja definitiv dabei war, pickte ich denjenigen heraus, der die größte Ähnlichkeit hatte.
Auch eine Kollegin entschied sich für diesen Mann, denn bei allen anderen konnten wir nicht einmal annähernd Ähnlichkeit zu "unserem" Meiermüllerschulz erkennen.
Wer hätte das gedacht – wir lagen beide daneben. Ausgerechnet der abgebildete junge Mann soll "mein" Ladendieb gewesen, der nun von allem am allerweingsten so aussah. Wir sahen uns ungläubig an und hinterher noch einmal im direkten Vergleich die Auszüge aus den Überwachungsvideos. Auch der Polizist gab zu, dass die Ähnlichkeit sich auf das Vorhandensein von Mund, Nase und zwei Augen und Ohren beschränkte. Sowas aber auch.
Die Geschichte wird weitergehen. Ganz aktuell sieht es nämlich danach aus, dass da jemand unter falschem Namen einklauft.
Mein Mitarbeiter rief mich von der Kasse aus an: "Komm' mal eben bitte her. Wir haben hier ein kleines Problem."
Das Problem sah folgendermaßen aus: Ein Kunde hatte aus seinem Leinenbeutel zwei Artikel ausgepackt und auf das Förderband gestellt: Eine Flasche Cola und eine Flasche Bier. Im Beutel befand sich jedoch noch eine weitere Bierflasche der selben Marke, aber der Mann behauptete, sie in einem anderen Geschäft gekauft zu haben.
Die Situation ließ sich zum Glück schnell aufklären, denn auf der Videoaufzeichnung war deutlich zu erkennen, dass er tatsächlich nur eine Flasche Bier hier aus dem Regal genommen hat. Gemeinsam informierten wir ihn noch darüber, dass er zukünftig besser vor dem Betreten des Ladens Bescheid sagen soll, wenn er Waren mitbringt – bevor es zu unangenehmen, bzw. unangenehmeren, Missverständnissen führt.
Dennoch hatte ich ein komisches Gefühl bei dem Mann und so sah ich mir seinen Weg durch den Laden noch einmal genauer an. Plötzlich stutzte ich. "Hat der da nicht eben etwas aus seiner Jacke gezogen?", dachte ich und sah mir die Aufnahme richtig herum an. Da: Er nahm eine Packung Alufolie aus dem Regal und deponierte sie ganz eindeutig in seiner Jacke. Das gibt's doch nicht. Ich rannte los und erwischte den Mann an der Straßenecke. Während wir in den Laden zurückgingen, nannte ich ihm sehr direkt mein Anliegen und zeigte ihm auch die Videoaufzeichung, um zu erklären, warum ich ihm nun doch einen Diebstahl vorwerfe.
"Die habe ich nicht geklaut.", erklärte er. Dabei patschte er zuerst auf seiner Jacke herum, um zu zeigen, dass er dort nichts verborgen hat und zeigte mir desweiteren seinen Kassenbon auf dem sich, ich konnte es kaum glauben, eine Rolle Alufolie befand.
Für den Fall, dass der Mann nun tatsächlich gänzlich Unschuldig gewesen sein sollte und alles, was er hier getan hat einfach nur in der Rubrik "dumm gelaufen" zu verbuchen war, Entschuldigte ich mich für die Aufregung und ließ ihn gehen.
Als wir den Vorgang direkt im Anschluss daran nochmal mit den Kollegen besprochen hatten, fiel uns auf, dass der Mann zwar tatsächlich eine Rolle Alufolie bezahlt hat, aber auch definitiv zuvor eine Packung in seiner Jacke verschwinden ließ. Nach dem kurzen Gespräch wegen der Bierflasche war er von der Kasse weggelaufen, hatte sich, als er für zwei Sekunden hinter einem Regal stand, die Folie aus der Jacke gezogen und diese ganz normal mitbezahlt. Hatte wohl nun doch Angst, dass wir uns näher mit ihm beschäftigen.