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3 x Big Box

Ein etwas heruntergekommener Mann, den ich aber durchaus schon häufiger hier im Laden gesehen habe, holte sich eine Dose Bier, ging zur Kasse und drückte dreimal auf eine der Wahltasten des Zigarettenautomaten.

Ich beobachtete die Szene über die Videoanlage, da ich zuvor von meiner Kassiererin auf den Kunden hingewiesen worden bin. Er sei ihr schon häufiger aufgefallen und sie hätte so ein seltsames Gefühl dabei.

Schachtel nummer eins pumpste auf das Förderband. Es folgten Nummer zwei und drei. Meine Mitarbeiterin war gerade dabei, mit einer älteren Kundin Kleingeld zu sortieren und – schwupps – verschwanden die drei Schachteln in der Innentasche der Jacke des Mannes.

Ich lief schnell nach vorne, um zu verhindern, dass der Mann mit den drei Schachteln verschwindet. Als er mich sah, ließ er schnell die Schachteln wieder auf das Kassenband fallen, sagte, dass die da schon gelegen hätten und bezahlte sein Bier – nicht, ohne sich lautstark darüber zu empören, dass wir ihn hier eines Diebstahls, bezichtigen würden. Ich hoffe, mein "wir sehen uns hier nicht wieder" ist durch die Flüche bis zu ihm durchgedrungen.

Respekt heute

Zwei angetrunkene, randalierende 17jährige.

Und vier Polizisten.

Und was passiert? Nein, die beiden Jungs haben nicht etwa Respekt und halten mal die Klappe. Die gehen doch tatsächlich auf die Beamten los und versuchen sich im Nahkampf mit bloßen Händen.

Und das bei mir im Lager.

Ohje, was man hier alles erlebt... :-(

Dumm, vergesslich oder dreist?

Die gewählte Kategorie lässt erkennen, was wir vermuten...

Eben rief meine Kassiererin von der Kasse aus an und erklärte mir, dass eine Kundin behaupten würde, 5 Euro zu wenig an Wechselgeld bekommen zu haben. Und dabei war sie sich ganz sicher, drei Euro Kleingeld und einen 5-Euro-Schein aus der Kasse genommen und der Kundin in die Hand gedrückt zu haben.

So sah ich kurz die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten durch und sehr eindeutig war darauf zu sehen, wie die Kundin eine 10-Euro-Note hinhielt und schließlich etwas Kleingeld und einen Fünfer wiederbekam. Den Schein faltete sie relativ klein zusammen und steckte ihn in ihr Portemonnaie, das Kleingeld behielt sie in der Hand. Und mit diesem Kleingeld stand sie eine knappe Minute später wieder an der Kasse und reklamierte das Wechselgeld.

Daraufhin ging ich nach vorne, um die Angelegenheit mit der Kundin selber zu klären. Nachdem ich ihr freundlich sagte, dass sie tatsächlich einen 5-Euro-Schein bekommen hatte, versuchte sie, mir weiszumachen, dass das der Kassenbon gewesen wäre, was da den Besitzer gewechselt hatte. Und dass es ihr auch nicht um die fünf Euro ginge (Worum dann?), aber dass sie doch einfach nur eine korrekte Abwicklung hätte. Auch als ich ihr erneut versicherte, dass sie ihr Geld ordnungsmäß ausgezahlt bekommen hat, bliebt sie dabei: Sie hat keinen Fünf-Euro-Schein in der Tasche.

Dann zeigte ich kurz an die Ladendecke zu den Kameras und erklärte ihr, dass wir uns gerne zusammen die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten ansehen können und dass darauf sehr deutlich zu erkennen ist, was sie von meiner Kassiererin bekommen hat.

Plötzlich war's "egal" und sie nahm sich ihre Tasche und ging.

Eine Dose Red Bull in der Innnetasche

Seit heute findet hier der Kirchentag statt.

Eine Gruppe Heranwachsender der religiösen Opposition musste mal eben wieder zeigen, dass sie auch noch da sind. Inklusive der üblichen Beleidigungen. "Was willst du Wichser?"

Was tun, wenn das Hau...

Ein Mann wollte mehrere Schachteln Zigaretten klauen. Als ich ihn zur Rede stellte, wurde er laut und tat vollkommen empört. Das Aussprechen des Hausverbotes ignorierte er in der Form, dass er einfach dazwischenfluchte und rausging.

Wenn er jetzt wieder den Laden betreten sollte – ist das dann schon Hausfriedensbruch? Kann doch eigentlich nicht mein Problem sein, wenn der Typ das nicht hören wollte?

Ladendiebe dürfen schon gar nicht anschreiben

Eine Frau, gerade mal ein paar Monate älter als ich, fiel mir eben im Laden auf. Sie guckte hier, guckte da und wirkte so, wie Ladendiebe oft auf mich wirken. Und tatsächlich füllte sie irgendwann mehrere Gegenstände in ihren Rucksack, verschloss diesen und setzte ihn wieder auf den Rücken. Schließlich schnorrte sie von einer Kundin 50 Cent, von denen sie eine Flasche Saft kaufte.

Das Ausfüllen der Anzeige hätte ich mir auch sparen können. Bei der im Ausweis eingetragenen Adresse hatte sie sich vor einigen Monaten ab- und seit dem auch nicht wieder an einer neuen Anschrift angemeldet.

So weit nicht weiter erwähnenswert, aber dann hat die mich doch tatsächlich gefragt, ob sie hier "anschreiben" dürfte und die Artikel mitnimmt und später bezahlt. Ja, natürlich.

NICHT!

Auf was für Ideen kommen die Leute nur immer?!?

Wer klaut eigentlich was und warum?

Diese Frage ging mir vor ein paar Tagen durch den Kopf. Mir sind schließlich vier nennenswerte Gruppen eingefallen, in die ich meine "Bösewichte" einordnen kann:

Kinder:
Hin und wieder erwischen wir hier ja auch Kinder beim Diebstahl. Der verursachte Schaden hält sich bei dieser Gruppe eher in Grenzen, da (von Ausnahmen mal abgesehen), vor allem kleine Teile und in geringen Mengen verschwinden.
Die Gründe dafür würde ich nicht bei der klassischen Mutprobe suchen, sondern eher entweder im Taschengeldmangel oder dass die Eltern bestimmte Artikel nicht (oder nur in geringen Mengen) kaufen.

Alte Leute:
Noch seltener als Kinder erwischen wir Menschen im mehr oder weniger weit fortgeschrittenen Rentenalter. Oftmals handelt es sich dabei sogar um Stammkunden, vor allem auch Kundinnen, die einfach mit ihrer knappen Rente nicht klarkommen. Diese Leute stehlen in der Regel Lebensmittel quer durch das Sortiment. Der verursachte Schaden hält sich dabei auch noch in überschaubaren Grenzen.
Viele der Diebe, die "aus Langeweile", oder um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen, stehlen, gehören übrigens auch in diese Gruppe.

Jugendliche und heranwachsende Ausländer:
"Ausländer" bezeichnet in diesem Fall vor allem Albaner, Libanesen, Araber und Türken. Einzeln sind sie harmlos. In Gruppen werden sie "mutig" und pöbeln und provozieren. Bevorzugtes Diebesgut: Süßwaren, Kaugummi, Schokolade und Ferrero-Artikel aus dem Kühlregal (Maxi King, Pingui). Die Schadenshöhe hält sich meist in Grenzen, aber das enorm hohe Gewaltpotential und die ständigen Provokationen sind einfach nur unerträglich.

Drogenabhängige:
Der typische Junk ist in den 60er-Jahren geboren und braucht Geld. Viel Geld. Drogen sind nämlich teuer. Darum klaut er möglichst viel von möglichst teurer Ware: Drogerieartikel, Kaffee, Spirituosen, Tabakwaren. Diese Artikel werden auf dem Schwarzmarkt entweder zu Geld gemacht oder direkt gegen den "Stoff" getauscht.
Die Schadenshöhe pro Diebstahl ist immens, denn die Waren verschwinden immer gleich Rucksack- oder Sprttaschenweise. Dazu kommt, dass das keine Einzelfälle sind, sondern dass diese Leute regelmäßig viel Geld brauchen und immer wieder klauen werden. Diese Leute können Läden tatsächlich in den wirtschaftlichen Ruin treiben und sind meiner Meinung nach die (wirtschaftlich) gefährlichste Gruppe an Ladendieben.

(Gleich vorweg: Irgendwelche rechten Kommentare lösche ich konsequent. Das hier ist eine Aufzählung meiner subjektiven Erfahrungen hier im Laden. Die Aussage ist nicht "alle Ausländer klauen". Genauso wenig wie "alle Kinder klauen" oder "alle Rentner klauen"!)

Die mit dem rosa Oberteil

Etliche Wurst- und Käsespezialitäten, verschiedene Sorten Frischfleisch und diverse Kosmetikartikel – diese Aufzählung ergibt den Löwenanteil des Wertes, den eben eine Frau zu stehlen versucht hat. Der Rest setzte sich zusammen aus ganz alltäglichen Dingen: Tiefkühlpizza, Butter, Süßwaren, Joghurt, Fisch, Backzutaten und einiges mehr. Alles zusammen ergab die beeindruckende Summe in Höhe von knapp 185 Euro!

Aber von vorne:

Ich sah vor rund einer dreiviertel Stunde im Monitor der Überwachungskamera, dass ein gut gefüllter Einkaufswagen in der Nähe des Eingangs stand. Plötzlich trat eine Frau durch die Eingangstür, die mir einige Zeit zuvor schon einmal durch ihr knallpinkes Oberteil, das absolut überhaupt nicht zu ihrem geschätzten Alter passen wollte, aufgefallen war. Kam rein, setzte zwei Schritte in den Laden, griff den Einkaufswagen und schob ihn nach draußen.
Das hätte ja durchaus auch mit rechten Dingen zugehen können und wer rechnet schon mit so einer Dreistigkeit? Also habe ich schnell das Video zurückgespult und nachgesehen, ob sie den Einkauf nach dem Bezahlen dort vielleicht abgestellt hat, um noch ein paar Teile zu besorgen. Dem war allerdings nicht so.

Zusammen mit einem Freund, der gerade zufällig mit mir im Büro stand, rannte ich hinter der, den bis oben hin gefüllten Einkaufswagen vor sich her schiebenden, Frau her. Erstaunlich, was die für ein Tempo dabei an den Tag legte. Hinzu kam, dass sie rund 150 Meter Vorsprung hatte. Am Ende der Straße konnten wir sie stellen. Dabei machte sie mitten auf der Straße lautstark eine Szene: Das hätte ihre Schwester eben eingekauft und bezahlt und sie wollte das nur nach Hause bringen. Die Frage nach dem Kassenbon quittierte sie mit der Aussage, dass ihre Schwester den bei uns vorbeibringen würde, wir sie jetzt aber gefälligst mit ihren Sachen nach Hause gehen zu lassen haben.
Als die Frau bemerkte, dass Viktor sein Handy zückte und den Polizeinotruf wählte, rannte sie los und ließ ihr Diebesgut zurück. Während Viktor geistesgegenwärtig hinterherlief, blieb ich mit dem Wagen zurück, auf den netterweise eine Kundin, die gerade im Vorgarten grillte, aufpasste.

Nach rund einem Kilometer Verfolgungsjagd wurde sie von einem mit Blaulicht quer über die Straße schießenden Streifenwagen gestellt.
Und selbst der Polizei erzählte sie die Geschichte mir ihrer Schwester, die allerdings dadurch nicht glaubhafter wurde und schließlich durch die Videoaufzeichnung endgültig widerlegt wurde.

Es folgt mit der Anzeige wegen Ladendiebstahls ein weiterer Eintrag in ihrer langen Akte voller Ladendiebstähle, für die sich doch kein Richter interessiert.

(Hier klicken, um den Weg bei Google Earth zu sehen.)


Kaugummiklauerin

Im Vorbeigehen fiel mir eine Frau im Laden auf. Nicht durch ihr liebreizendes Äußeres, sondern viel mehr durch ihr aufgedunsenes Gesicht, die fettigen Haare, die schmuddeligen Turnschuhe und ihre wackelige, unbeholfene Haltung. Das waren typische Anzeichen für die typischen Mitbürger, die sogar schon tagsüber mit Billigbier bewaffnet auf den Sitzbänken an einem nahegelegen See hocken.

Ich lief also ins Büro und beobachtete die Frau und ihre Begleiterin, wie sie noch einige Minuten durch den Laden gingen. Dabei nahm sie auch eine Großpackung Kaugummi aus dem Regal, die einige Minuten später allerdings nicht auf dem Förderband der Kasse auftauchte. Also stellte ich die Frau zur Rede.

"Die habe ich wieder zurückgelegt."

"Nein, haben Sie nicht. Zumindest nicht dahin, wo sie sie aus dem Regal genommen haben."

"Vielleicht woanders hin?"

"Das weiß ich nicht. Wir können ja gerne mal suchen gehen. Sie waren ja nicht mehr weit weg und standen nur da vorne um die Ecke."

"Um die Ecke" lagen die Kaugummis natürlich nicht und schließlich – wer hätte es gedacht – tauchten sie einige Minuten später rein zufällig in der rechten Jackentasche der Frau auf.

Anzeige, Hausverbot. Inzwischen übrigens zum dritten Mal, denn als ich meinen "Ladendiebstähle"-Ordner aufklappt, wusste ich, woher ich die Frau kannte: Die hat hier vor ein paar Jahren schon einmal gestohlen, sogar zweimal hintereinander im Abstand von mehreren Wochen.

Vielleicht hat sie es ja diesmal verstanden... :-|

Stehengelassen

Wenn beide (Haupt-)Kassen besetzt sind und es trotzdem zu ein paar Minuten Wartezeit kommt, dann ist das zwar kurzfristig erstmal etwas ärgerlich für die Kunden, aber andererseits habe ich manchmal das Gefühl, dass nirgends so schnell der Missmut über ein paar Minuten Wartezeit geäußert wird, wie an einer Supermarktkasse. In manchen Behörden stehen die Leute stundenlang an, sogar vor manchen Restaurants – aber wehe, an der Kasse dauert es länger als zehn Sekunden.

Aber darauf wollte ich gerade gar nicht hinaus.

Eine Kundin hat mir ihrer Tochter zusammen hier im Laden eingekauft. Ein roter Einkaufskorb war bereits gut gefüllt mit vor allem Ware, die (tief)gekühlt werden muss. Und was machen die beiden Frauen, als sie die Schlange an der Kasse bemerken? Haben den gefüllten Korb einfach unter einen meiner Aktionstische gestellt und sind rausgegangen. Gut, dass ich das zufällig mitbekommen und die Ware wieder in die Kühlung stellen konnte.

Ärger hin, Ärger her – aber sowas muss doch echt nicht sein. :-(

Mal wieder Betrug am Leergutautomaten

Es scheint unglaublich verlockend zu sein, leere Kisten oder Flaschen aus dem Lager oder Laden zu nehmen und am Leergutautomaten gegen einen Pfandbon einzulösen. Dass das eine strafbare Handlung ist, scheinen viele dabei zu vergessen.

Da ist dieser ältere Mann: Spricht im Grunde kein Wort Deutsch und ist, so viel haben wir vor einiger Zeit mal mit Hilfe einer Frau herausgefunden, die gedolmetscht hat, vor zehn Jahren direkt aus dem Kosovokrieg geflüchtet, nachdem er dort seine gesamte Verwandtschaft verloren hatte. Und irgendwann hat es ihn wohl in unsere Gegend verschlagen.
Bislang hielten wir ihn immer für ein armes, aber nettes, Kerlchen. Er grüßt auf der Straße und im Laden freundlich und versucht immer wieder, die merkwürdigsten Leergutfundstücke hier einzulösen, um sich hin und wieder mal ein Bier kaufen zu können.


Und dann beobachte ich vorhin zufällig durch das verspiegelte Bürofenster, wie er eine Dose Bier aus dem Regal nahm, sie im Laden öffnete, einen Teil draus austrank und dann die Dose direkt im Leergutautomaten gegen einen Bon in Höhe von 25 Cent eintauschte.

Den Programm mit der Polizei habe ich ihm erspart und so hat er einfach nur ein Hausverbot bekommen, von dem ich mir noch nicht einmal sicher bin, ob er es überhaupt annähernd verstanden hat. Man kann ja Verständnis für die Situation mancher Leute haben – aber warum sollte ich dafür herhalten?

Wir: Dreist!

Ein etwas heruntergekommen wirkender Mann hatte den Laden betreten und war meinem Mitarbeiter sofort aufgefallen. Der direkte Weg des Mannes führte zum Spirituosenregal, aus dem er sich nach kurzer Zeit zwei Flaschen Ouzo griff und diese in seinem Hosenbund verschwinden ließ.

An der Kasse wartete mein Kollege schon und es löste natürlich auch prompt der Alarm der Warensicherungsanlage aus. "Was soll das denn, wieso piept die Anlage denn?", tat der Mann völlig erstaunt. Viele Argumente hatte er allerdings den Augen meines Angestellten und der elektronischen Sicherungsanlage nicht entgegenzubringen.

Erstaunlich war allerdings der Spruch des Ladendiebes, dass es von uns unglaublich dreist wäre, mit solchen Mitteln (Er meinte damit die Warensicherung) gegen Leute wie ihn vorzugehen.
Ohhhhmann...

2,5 Polizeieinsätze

Samstag war hier richtig Action – Dank der Baustelle allerdings weniger in Bezug auf den Umsatz. Aber dafür hatten wir ständig irgendwelche zweideutigen Gestalten im Laden, die regelrecht nach intensiverer Beobachtung riefen.

Nummer 1:
Eine Kollege kam zu mir ins Büro und berichtete, dass da ein ziemlich heruntergekommener Typ einen leere Getränkekiste ohne Flaschen abgeben will. "Die habe ich draußen gefunden.", erklärte er. "Draußen gefunden" ist nicht meine Definition von "ich nehme mir einen leeren Rahmen aus der Getränkeabteilung" – prompt folgte die Anzeige wegen Betrug, denn auf der Videoaufzeichnung war eindeutig zu erkennen, dass er die leere Kiste eben nicht mitgebracht hatte. Mangels Ausweis musste die Polizei anrücken.

Nummer 2:
Eine ebenfalls ziemlich heruntergekommene Frau fiel uns vor dem Leergutautomaten zuerst auf. Sie steckte einige Flaschen in das Gerät und suchte sich danach einige Teile aus dem Laden zusammen. Sie hatte mehrere mitgebrachte Tüten in der Hand und so beobachteten wir sie am Monitor. Brötchen, Nudeln, Milch hielt sie in der Hand, Fleisch, Bratwurst, Butter, Eier und noch einige Teile mehr verschwanden in den verschiedenen Behältnissen und Taschen, die sie mit ich führte.
Die Frau hatte zwar einen Ausweis dabei, aber da ich mir nicht mehr sicher waren, wo nun überall Ware von uns in ihren Taschen steckte, rief ich dennoch die Polizei an. Überraschung: Außer den Plastiktragetaschen hatte sie auch ihre Umhängetasche reichlich gefüllt.

Nummer 3:
Kurz vor Feierabend fütterte ein Typ den Leergutautomaten mit seinen gesammelten Werken. Diese und wahrscheinlich seinen gesamten Hausstand hatte er in einem halben Dutzend abgenutzter Plastiktragetaschen auf dem Fußboden vor dem Automaten verteilt.
Wie saßen im Büro, unterhielten uns und beobachteten immer wieder auf dem Monitor die Situation am Leergutautomaten. Plötzlich nahm der Mann die offenstehende Lagertür und das dahinter befindliche Leergut war. Er rief kurz rein und nahm sich schließlich ein paar Bierflaschen, die er im Automaten versenkte.
Auch er hatte keinen Ausweis dabei und so wollte ich abermals die Polizei anrufen. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, dass der Kerl innerhalb von ein paar Sekunden sein gesamtes Zeugs zusammenraffen könnte und aus dem Laden rennt. Okay, dann eben keine Polizei. Irgendwie war ich aber auch erleichtert, denn die Motivation, noch bis weit nach Ladenschluss auf die Polizei warten zu müssen, war irgendwie nicht vorhanden.

LD

Ein Stammkunde von uns ist Busfahrer. Da er durch seine Arbeitszeiten bedingt häufig auch nachts hier auftaucht, versteht er sich inzwischen recht gut mit meinen Nachtdienst schiebenden Mitarbeitern. Man ist per du, locker drauf und vertreibt sich die (Arbeits)Zeit, in dem man sich über dieses und jenes unterhält.

Das klingt zwar für Außenstehende erstmal vielleicht eher störend, aber andererseits habe ich kein Problem damit, denn je mehr Leute hier sind, desto sicherer ist man. Netter Nebeneffekt: Er hat uns mit aktuellen Fahrplänen, bzw. vor allem auch Fahrplanänderungen versorgt. Aufgrund der vielen Baustellen hier im Stadtteil – allen voran die vor unserer Tür – gibt es etliche Änderungen.

Montag Morgen war er auch hier. Wir hatten uns selber rund 20 Minuten unterhalten, dann wandte ich mich aber ab und erledigte meine Arbeiten. Plötzlich kam mein Mitarbeiter zu mir und zog ein besorgtes Gesicht: "Irgendwas stimmte da eben nicht. Als er rausgegangen ist, piepte der Alarm der Warensicherung aus. Er hatte es sehr eilig und war sofort draußen und ich habe gerade einen Kunden abkassiert. Weil man sich so gut kennt bin ich nicht gleich aufgesprungen, der kommt ja bestimmt wieder. Aber guck doch mal vorsichtshalber auf dem Video."

Das tat ich auch. Und was darauf zu sehen war, kann sich sicherlich jeder jetzt vorstellen. Er hat seinen Pilotenkoffer mit allen möglichen Artikeln aus dem Laden gefüllt. Das kann doch nicht..? Doch, ist es.

Ich sicherte zunächst das Video Wir waren uns aber sicher, dass er wiederkommen würde und dann könnten wir ihn auf frischer Tat erwischen. Dennoch gab ich meinen Mitarbeitern die Anweisung, mich auf jeden Fall anzurufen, wenn er wieder auftauchen würde. Egal, zu welcher Uhrzeit.

So wurde ich in der vergangenen Nacht um 1:30 Uhr aus dem Tiefschlaf gerissen. Ein paar Minuten später war ich hier im Laden und konfrontierte den Mann mit dem Video. Er zuckte resignierend mit den Schultern und gab die Tat zu – viele Möglichkeiten gab es aufgrund des eindeutigen Filmes ja auch nicht.

Es folgte die übliche unspektakuläre Prozedur: Polizei, Anzeige, Hausverbot. Nur als die Polizei die Personalien aufnahm, stutzte ich etwas über die Antwort auf die Frage nach dem Beruf. Wie, arbeitssuchend? Ich dachte... Naja, "Busfahrer" stimmte also zumindest ein bisschen. Nämlich per Monatskarte auf einem der Sitze hinter dem Fahrer.

Kann sich jemand vorstellen, wie enttäuschend solche Sachen sind? Gerade bei Leute, die man kennt und von denen man denkt, dass sie es gut mit einem meinen?

Klauversuch oder Juckreiz

Diese Szene konnten wir gestern Abend beobachten. Es sieht auf den ersten Blick 100%ig nach einem Diebstahlsversuch aus, der Kunde, den wir hinterher noch auf diese Geste ansprachen, beteuerte jedoch, sich nur an der Brust gekratzt zu haben.
Wenn man genau hinsieht, kann man eine Bewegung, als würde er sich kratzen, erkennen. Vielleicht sieht man das aber auch nur, wenn man ganz fest daran denkt, dass er sich nur gekratzt hat. Oder wollte er doch die Packung Fleisch in seiner Innentasche verbergen und hat dann die Kamera entdeckt und von der Aktion abgelassen? Wir wissen es nicht.

Sehr, sehr grenzwertig jedenfalls...