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Kopfschüsse

Ein Mann in etwa meinem Alter war im Laden und fiel schon dadurch auf, dass er alle möglichen Leute mit Smalltalk ansprach und Artikel einfach irgendwo von a nach b stellte.

Wäre mir egal gewesen, wenn er nicht noch kurz vor der Kasse in der Spirituosenabteilung eine Dose Jack Daniels mit Cola eingesteckt hätte. Er wurde dann misstrauisch und hat die Dose an der Kasse vermeintlich unauffällig wieder aus der Jacke in ein Regal direkt am Kassentisch plumpsen lassen. Dennoch sprach ich ihn recht lautstark (Ich kann nichts dafür, das war das Adrenalin…) an und warf ihn direkt aus dem Laden. Der Typ ging gleich ebenfalls an die Decke, pöbelte herum und drohte noch allen möglichen Leuten (mir voran) mit dem Tod durch Kopfschüsse und spuckte letztendlich hier noch in den Laden.

Fürchterliches Subjekt.

Beweismittel Leergutbon

Eine junge Frau gab eine Menge Leergut ab, unter anderem auch von einem Biermischgetränk, auf das wir im laufe der letzten Jahre schon mehrere Stammkunden hatten, die sich dann als Ladendiebe entpuppt haben. Das eine hat eigentlich nichts mit dem anderen zu tun, aber dannoch warnte mich eine Kollegin vor: "Guck da mal hinterher, ich traue der nicht so recht!"

Auf dem Monitor der Videoüberwachungsanlage konnte ich sehen, wie die Frau vom Leergutautomaten direkt zu unserem großen Kühlregal ging. Dort nahm sie sich zwei Becher kalten Kaffee, griff sich noch von einem Aufsteller eine Schachtel Pralinen und steckte das alles in ihre Umhängetasche. An der Kasse legte sie zwar ihren Pfandbon auf das Förderband, packte die anderen Sachen jedoch nicht aus.

Darauf angesprochen fiel ihr ein, dass sie ja "etwas vergessen" hätte. Das wirkte aber gar nicht glaubwürdig und so durfte sie uns ins Lager folgen. Mangels Personalausweis mussten wir auf die Polizei warten, um den Wahrheitsgehalt der Angaben der Dieben überprüfen zu können. Anzeige, Hausverbot, das übliche Prozedere…

Sie hatte für rund fünf Euro Leergut mitgebracht. Den Leergutbon riss ich allerdings durch und sagte ihr, dass ich das mit dem Fangprämie verrechnen werde. Sie schulde mir also nur noch rund 45 Euro. Das wollte sie aber gar nicht einsehen und sagte der Polizei, dass sie noch einen Leergutbon hätte und dass ihr das Geld zustehen würde.

"Verrechnen ist schwierig", meinte einer der Polizisten, "weil das zwei unterschiedliche Fälle sind." Aber er hatte eine Idee: "Da Sie sich ja um den Bon streiten, werde ich den als Beweismittel mit zur Anzeige nehmen und an die Staatsanwaltschaft weiterleiten. Dann kann die Frau sich nicht beschweren, dass Sie ihr irgendetwas weggenommen hätten und Sie müssen ihr das Geld jetzt nicht auszahlen."

Sehr coole Idee. :-)

Fragen darf man ja!

Ein Ladendieb (der natürlich aus bestimmten Gründen nicht den Inhalt seiner Tasche vorzeigen wollte) sagte, dass wir grundsätzlich überhaupt nicht einmal danach fragen dürften, in die Taschen eines Kunden zu sehen.

Das ist natürlich Käse. Selbstverständlich darf man fragen. :-)

Was dann passiert, steht auf einem ganz anderen Blatt…

Anzahl Feuerlöscher: -1

Wenn man denkt, man hat schon alles erlebt, kommen zwei Typen in den Laden, klauen den Feuerlöscher im Eingangsbereich und verschwinden blitzschnell mit dem Auto.

So geschehen gestern Abend. Ich tröste mich damit, dass ich sowieso sämtliche Pulverlöscher gegen Schaumlöscher tauschen wollte. Aber dass sich überhaupt mal wieder jemand an fremdem Eigentum vergriffen hat, bringt mich schon zur Weißglut. Leider haben wir keine wirklich besseren Bilder des Täters. Es ist einfach nicht vorgesehen, dass der Eingang so präzise überwacht wird…


Hihi, verarscht

Anruf eines Guthabenkarten-Betrügers. Diesmal war es eine Frau und ich hatte sie persönlich am Telefon. Sie erzählte mir, dass Congstar-Karten gesperrt werden müssten und dass ich so lange Codes generieren müsste, bis ein Sperrbeleg erscheint. Die 30- und 50-Euro-Karten wären betroffen und wir sollten doch einfach mit den 50ern anfangen.

Ich habe keine Ahnung, ob tatsächlich nach einer Anzahl (in einem bestimmten Zeitraum) generierter Guthabenkarten eine Sperre erscheint. Könnte ich mir aber schon aufgrund der Möglichkeit der Geldwäsche vorstellen. Da ich nicht an der Kasse saß und auch nicht vorgehabt habe, auch nur einen einzigen Bon zu generieren, erzählte ich der Tante, dass wir aus Sicherheitsgründen aufgrund einer zentralseitigen Vorgabe im Kassensystem nach maximal fünf generierten Guthabenkarten eine halbe Stunde warten müssten. Sie war natürlich sofort einverstanden und sagte, dass wir dann zunächst nur diese fünf Karten sperren werden.

Während ich so tat, als würde ich in aller Ruhe die Bons generieren, fragte sie mich ein paar scheinbar für den Vorgang notwendige Daten ab: Meinen Namen ("Müller"), meine Position hier im Betrieb ("Verkäufer"), die Bonnummer des ersten generierten Kassenbons ("14527"), an welcher Kassennummer ich sitze ("1") und die auf dem Bon aufgedruckte Uhrzeit ("15:23 Uhr") für den Abgleich der Stornobons, denn schließlich sollten wir gleich danach ja auch wieder Stornobons haben, damit wir keinen Verlust durch die Sperrung haben. Höhö. :-)

Nach wenigen Minuten, in denen ich erfolglos versuchte, via Google die Länge eines Congstar-Aufladecodes herauszufinden, sagte ich ihr, dass ich nun angezeigt bekommen würde, dass ich nun warten muss. Sie war zufrieden und bat mich darum, den ersten "Sicherheitscode" durchzugeben. Natürlich wollte sie den Guthabencode haben, aber ich hatte immer noch keine Ahnung, wie viele Stellen der haben müsste. Ich stellte mich doof und fragte, was sie mit Sicherheitscode meinen würde, wonach ich suchen soll. Sie sagte mir, dass ich nach einer dreizehnstelligen Zahl suchen soll. "Achso, meinen Sie den Aufladecode?", frage ich sie und sie bejahte.
In den folgenden Augenblicken dachte ich mir 13-stellige Zahlenkolonnen aus und tat so, als wenn ich sie ganz konzentriert von meinen Bons ablesen würde. Beim fünften Code las ich vor: "Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf, Dreizehn."

"Das kann nicht sein, die haben nur dreizehn Stellen, da müssen Sie eine falsche erwischt haben", protestierte die Betrügerin und ich sagte nur, dass ich die die genauso falsch wie alle anderen wäre und dass ich sie die ganze Zeit verarscht hätte und dass sie sich gefälligst jemanden anders für ihre Betrugsmasche suchen soll. In Sekundenbruchteilen hatte sie aufgelegt.

Dosenidioten

Die beiden Möchtergern-Halbstarken von letzter Woche Mittwoch waren wieder da und haben wieder Bierdosen so hoch übereinandergestapelt, dass es ein zitteriger Turm wurde, der bei der kleinsten falschen Berührung umgefallen wäre. Entweder hätten die Dosen einen Kunden getroffen, wären kaputtgegangen (vielen Dank für die Sauerei) oder hätten im Idealfall nur ein paar Beulen bekommen.

Leider wieder nur auf dem Video nachvollzogen. Die sollen mir mal persönlich unter die Augen kommen, dann bekommen die aber einen Text zu hören. :-(

Würg...

Da sitzt man mit der Familie am Frühstückstisch uns freut sich auf ein Brötchen mit Erdbeer-Vanille-Fruchtaufstrich und muss dann feststellen, dass das Glas, das wir am 24. aus dem Laden mitgenommen haben, bereits geöffnet ist und irgendjemand davon probiert haben muss. Das ist gerade der Höhepunkt der diesjährigen angefressen Produkte, hier hat es mit nämlich die Frühstückslaune verhagelt.

Wir haben überhaupt kein Problem mit abgelaufenen Produkten, aber wenn ich nicht weiß, wer da seine Finger drin hatte, esse ich es mit Sicherheit nicht mehr.


Infantile Dosenstapelei

Zwei Kleinkinder Jugendliche schlichen durch den Laden und suchten offenbar irgendeinen Snack oder ein Getränk. Nachdem sie nicht fündig wurden oder sich zumindest einfach nicht entscheiden konnten, stapelten Sie auf einem Stapel mit Bierdosenkartons sechs Dosen zu einer zitternden Säule übereinander und verließen schnell den Laden wieder.

Zum Glück hatte ich das gesehen. Wäre da ein Kunde gegengestoßen, und dazu wäre nur schon eine wirklich sanfte Berührung notwendig gewesen, hätte es mindestens verbeulte oder sogar beschädigte Dosen gegeben. Dann natürlich auch inklusive der dazugehörigen Reinigungsarbeiten…

Idioten! :-(

Hast DU doch schon bezahlt!

Ein Pärchen hielt sich im Laden auf und offenbar suchten sie einige Artikel zusammen. Sie hatten wir nicht weiter auf dem Schirm, er tat zwar bislang immer ganz nett und freundlich und hat jeden hier freundlich begrüßt, aber trotzdem hat es irgendwie schon in den Fingerspitzen gekribbelt. Wir trauten ihm einfach nicht.

So gut es ging, beobachtete ich ihn über die Videoanlage. Ausgerechnet in einem etwas schwerer einsehbaren Bereich fing er plötzlich an, in seinem Rucksack zu sortieren. Hatte er da jetzt was eingesteckt? Er hatte was in der Hand. Aber was? Hmm… Wir waren uns nicht hundertprozentig sicher und so reagierten wir zunächst nicht. Die beiden gingen an die Kasse, bezahlten zwei Teile und gingen raus zu den dort angeschlossenen Fahrrädern.
In der Zwischenzeit guckten wir uns nochmal ganz entspannt die Aufzeichnung an. Zur großen Überraschung konnten wir bei ihm zwar gar nichts erkennen, aber quasi aus der ersten Reihe beobachten, wie die junge Frau sich die Umhängetasche mit allerlei Waren vollstopfte. Damit hatten wir ja nun ganz und gar nicht gerechnet!

Wir sprinteten nach vorne, wo die beiden noch an ihren Fahrrädern zugange waren. Während meine Mitarbeiterin schon mit dem Typen und den Taschen in den Laden ging, schloss seine Begleiterin die Räder wieder ab. In seinem Rucksack war nichts zu finden, aber sie hatte unterschiedliche Waren im Wert von rund 20 Euro in ihrer Tasche gebunkert. Reflexartig rief sie ihrem Freund zu: "Das hast du doch vorhin schon bezahlt gehabt!?!", was er sofort bejahte. War natürlich Quark und darum gab es ein Hausverbot für beide, aber die Anzeige nur für sie.

Als ich ihr den Personalausweis wieder zurückbrachte, konnte ich mir einen Spruch nicht verkneifen: "Du hättest die Fahrräder aber eben nicht wieder abzuschließen brauchen. Sowas wird hier in der Gegend gerne geklaut und das wäre bestimmt mal eine ganz unterhaltsame Erfahrung gewesen."

Fand sie allerdings gar nicht witzig. :-)

Erst Bier, dann Acht nehmen!

Zwei Typen waren uns am Abend privat in der Innenstadt über den Weg gelaufen. Sie haben beide bei uns wegen Ladendiebstahl Hausverbot und waren wohl gemeinsam unterwegs – wussten aber offenbar gegenseitig nichts von dem Hausverbot bei mir.

Als sie uns sahen, sagte der eine zum anderen: "Vor denen musst du dich in Acht nehmen. Die passen auf!"

Mehr haben wie schon leider nicht mehr mitbekommen.
Im Geiste haben wir den anderen Typen allerdings bereits resigniert "Ich weiß." antworten hören. :-D

Offene Wurstdose

Keine Ahnung, was in den Köpfen mancher Zeitgenossen Idioten vor sich geht… Vielleicht "Oh, 10% mehr, da fällt es dann ja gar nicht auf, wenn ich ein Würstchen esse und diese Dose wieder zurück ins Regal stelle…" – anders kann ich mir sowas schon nicht mehr erklären:


Leerer Rahmen aus dem Lager

Ein Typ hat sich in einem unbeobachteten Moment einen leeren Rahmen ohne Flaschen aus dem Lager gegriffen und wolle diesen neben seinen mitgebrachten Bierflaschen im Leergutautomaten versilbern. Unser Automat hat natürlich wie immer die Annahme verweigert. Ich hatte die Aktion an der Videoanlage mitverfolgt und ging wie zufällig am Automaten vorbei und fragte scheinbar unwissend: "Wollte er die nicht?"

"Nein, leider nicht.", antwortete der Kerl.

"Dann nehme ich Ihnen die so ab."

"Das ist nett. Danke."

Nahm die Kiste und stellte sie einfach wieder ins Lager und ging zurück ins Büro. Ich wollte einfach mal ausprobieren, wie der Typ reagieren würde. Ich rechnete damit, dass er sich trollen würde. Stattdessen klopfte er nach etwa einer Minute gegen die Tür und fragte, ob da gar kein Pfand drauf wäre, weil ich ihm keinen Bon ausgestellt hätte.

Ich antwortete: "Wenn Sie die Kiste mitgebracht hätten, dann hätte ich Ihnen dafür auch Geld ausgezahlt. So können Sie froh sein, wenn Sie ohne Anzeige davonkommen. Lassen Sie sich vorne ihr Geld auszahlen und dann verschwinden Sie aus meinem Laden. Für immer!

Ein Karton Kaugummi

Ein Mann nahm sich an der Kasse einen kompletten Karton mit "5-Gum"-Kaugummis, wickelte ihn in seine Jacke ein und spazierte einfach an der Kasse aus dem Laden. Dabei löste er allerdings den Alarm der Warensicherung aus, so dass einer meiner Mitarbeiter, der gerade zufällig in der Nähe des Eingangs stand, aufmerksam wurde und sofort hinterherrannte. Der Dieb hatte schon beim Ertönen des Alarms sofort die Beine in die Hände genommen und hatte dadurch leider einen Vorsprung, den mein Angestellter auch nicht wieder aufholen konnte. Kleiner Trost: Der Täter verlor unterwegs die Beute, vielleicht hatte er den Ballast auch absichtlich abgeworfen. So hielt sich der Schaden schonmal in Grenzen.

Leider haben wir von dem flüchtigen Mann kein brauchbares Videobild. Als er den Laden verließ, guckte er nämlich die ganze Zeit zu besagtem Kollegen, der sich nun ausgerechnet auch in Blickrichtung der Kameras befand.

Rotzen

Ein Ladendieb (nur Kleinkram, zwei Bier und eine Tüte Haribo), der aber keinen Ausweis dabei hatte, saß im Lager auf einer leeren Getränkekiste und sabberte, während wir auf die Polizei warteten, ständig auf den Boden.

Auch nach mehrmaliger Aufforderung und der irgendwann recht entnervten Androhung körperlicher Gewalt, hörte er nicht damit auf, Sabberfäden zwischen seinen Zähnen herauslaufen zu lassen. Zum Glück kam die Polizei relativ schnell und die haben ihm dann, nachdem er wieder gespuckt hat, auch eine konkrete Ansage gemacht.

Was soll man in so einer Situation eigentlich noch groß machen? Rauswerfen wollten wir ihn natürlich nicht, vielleicht hatte er darauf gehofft…

Um den Rest hat sich schließlich die Wischmaschine gekümmert.

Bio-Geflügel-Hackbällchen

Die Bio-Hackbällchen für knapp sieben Euro haben demjenigen, der sie sich hier im Laden einverleibt und die Packung hinterher zwischen den Müslipackungen entsorgt hat, hoffentlich geschmeckt. Mein nachträglicher Wunsch, dass sie ihm buchstäblich im Hals steckenbleiben, hat sich wohl leider nicht erfüllt. :-(