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Dose Cola als Fünffingerrabatt

Mir fiel ein etwas heruntergekommener Mann mittleren Alters im Laden auf, der etwas verloren wirkte und einen "Hackenporsche" hinter sich her zog. Ich beschloss, ihn mittels der Videoanlage zu beobachten. Er trottete schließlich zur Kasse, ging an der wartenden Menge vorbei und verließ den Laden.

"Na, warte!", dachte ich. Mit dem Einkaufstrolley im Schlepptau wird er nicht so schnell verschwinden können. Ich guckte mir schnell die Videoaufzeichnung an und musste dabei leider doch feststellen, dass der Typ sich eine Dose aus dem Colakühlschrank in die Jackentasche gesteckt hatte. Mist. Auf der Straße war er dann leider doch nicht mehr zu sehen und selbst ein Sprint zur Kreuzung mit Blick in alle Seitenstraßen brachte keinen Erfolg.

Naja, 'ne Dose Cola ist verschmerzbarer als ein Rucksack voller Schokolade oder Kaffee. Aber wir versuchen natürlich grundsätzlich jeden Diebstahl anzuzeigen, damit sich gar nicht erst herumspricht, dass man hier "gut klauen" kann. Ob unsere Vorgehensweise tatsächlich einen Effekt erzielt, kann ich nicht beurteilen – aber wenn in einem Geschäft die Mitarbeiter allgemein weniger Aufmerksam sind und Ladendiebe (auch ohne Beute) häufiger einfach so gehen lassen und keine Anzeige aufnehmen, dürfte sich das in gewissen Kreisen ganz bestimmt herumsprechen.

Bescheinigung über die Erstattung einer Strafanzeige

Ich habe Post von der Polizei bekommen. Das Dokument nennt sich Bescheinigung über die Erstattung einer Strafanzeige und ich habe keine Idee, warum ich diese Bescheinigung bekommen habe (bis dato wusste ich nicht einmal, dass es sowas gibt), noch was ich damit überhaupt anfangen könnte. Hab's dann mal in meinem "LD"-Ordner abgeheftet, vielleicht ergibt sich da ja demnächst mal eine mögliche Verwendung.

Hat von euch jemand sowas schon einmal gesehen und / oder eine Idee, wofür diese Bescheinigung genau dient?


Abgebrochener Fleischdiebstahl

Im Regal mit den Sekt-Pikkoloflaschen lag eine Packung Fleisch, die mir nur kurze Zeit zuvor noch nicht dort aufgefallen war. Aufgrund der Tatsache, dass diese Kamera das Regal mit Spirituosen im Blick hat und ich deshalb öfter da mal draufgucke, lag die Packung da wirklich erst nur kurze Zeit.

Da sie noch entsprechend kalt war, haben wir sie wieder ins Kühlregal zurückgelegt. Kommt immer wieder vor, dass Kunden Waren absichtlich oder auch in Gedanken irgendwo liegen lassen. Bei Kühlprodukten, die man nicht rechtzeitig findet, ist sowas natürlich immer ärgerlich, in diesem Fall passte es zum Glück noch.

Wir waren aber neugierig, wer die Packung da abgelegt haben könnte und so guckten wir uns die Videoaufzeichnung an. Die Stelle, an der das Fleisch dort abgelegt wurde, hatte ich in wenigen Augenblicken* gefunden und staunte nicht schlecht. Nicht ein Kunde, der das Fleisch nicht mehr kaufen wollte, hatte es dort abgelegt, sondern ein Mann, der es offenbar nicht mehr klauen wollte. Bei seinem Weg durch den Markt fielen ihm nämlich immer mehr unsere Kameras auf und offenbar hatte er doch irgendwann solche Bedenken, dass er die Packung Bio-Fleisch im Verkaufswert von knapp zehn Euro schließlich wieder nach unten aus seiner Jacke zog und in das Regal legte.

*) Es macht wirklich nicht viel Arbeit, eine solche Stelle in der Videoaufzeichnung zu suchen. Man muss sich natürlich nicht viele Stunden im Schnelldurchlauf angucken, sondern kann sich recht gezielt zum fraglichen Zeitpunkt hinarbeiten. Beispiel: Wir haben das Fleisch um 16:30 gefunden, um 16 Uhr wurde es abgelegt, was ich natürlich anfangs noch nicht wusste. Klick in die Zeitleiste bei 12 Uhr: Fleisch weg. Den Zeitraum zur aktuellen Zeit halbieren, also Klick bei 14 Uhr: Fleisch weg. 15 Uhr: Fleisch weg. 16 Uhr: Fleisch da. 15:30 Uhr: Fleisch weg. 15:45 Uhr: Fleisch weg. 15:55 Uhr: Fleisch da. 15:50: Fleisch weg. Die letzten Minuten hatte ich dann im Schnelldurchlauf angesehen und wurde um 15:54 Uhr fündig. Der gesamte Vorgang hat gerade mal 30 Sekunden gedauert, was akzeptabel ist.