Ein Typ wollte sich bei uns bereichern, indem er eine volle Getränkekiste aus dem Laden durch den Leergutautomaten zu schieben versuchte. Einige Tage vorher war er schon einmal hier im Laden und hatte seine viel zu langen Finger nach einigen Dosen Red Bull ausgestreckt.
Eine Kollegin winkte ab: "Ach, der … Kennen wir doch. Seine Daten haben wir ja und er sollte die Sache mit dem letzten Diebstahl doch mit seinem Bewährungshelfer besprechen, sagte der Polizist."
Wie, Bewährungshelfer? Der ist auf Bewährung draußen? Und dann rennt der frei herum und klaut sich durch die Läden und die einzige Konsequenz ist ein "er soll es besprechen"? Was läuft hier nur schief?
Ein Typ hat hier im Laden lange Finger gemacht und unter anderem Wiener Würstchen aus dem Kühlregal geklaut. Er hat dabei jedoch nicht die Packung als ganzes eingepackt, was ja der einfachste Weg gewesen wäre, sondern die Folie aufgerissen und die feuchten Würstchen lose in seine Jackentasche gestopft.
Am Wochenende wollte ein Typ für knapp 30 Euro Süßwaren, Schokolade, aber auch etwas Eis und Bio-Apfelschorle klauen. Produkte von Anthon Berg, Hachez, GEPA und Alnatura – wenn schon, dann wenigstens anständig.
Gelohnt hat es sich für ihn jedoch nicht, denn die an den Pralinen versteckt angebrachte Warensicherung hat ihm die Klautour vermiest und als er dann flüchten wollte, hat sich ein Kunde von uns, der beruflich bei der Polizei ist, noch auf ihn gestürzt. Saubere Sache.
Dass immer wieder Schokoladenhohlfiguren von anderen Hohlfiguren zerdrückt werden, ist hier nichts Neues. Was der Quatsch soll, von Teelichten die Aluminiumbehälter einzudrücken (nicht nur einmal, sondern definitiv häufiger und auch an anderen Stellen), erschließt sich mir ebenfalls nicht. Solche Leute erwischt man ja leider nie, ich würde sie das ganze ramponierte Zeugs bezahlen lassen.
Die "Toastbrot-Oma" war wieder bei uns. Ob "nach längerer Zeit" oder einfach nur in der ganzen Zeit unbemerkt, kann ich leider nicht sagen. Trotz des großen Maskenballs von 2020 wurde sie jedoch von einer Kollegin erkannt, welche die Begegnung mir meldete. "Die ist so rausgegangen und hat augenscheinlich nichts geklaut", erklärte sie.
Der Blick auf die Videoanlage offenbarte leider etwas anderes. An der Kasse war sie ohne Ware vorbeigegangen, das stimmt. Aber sie stand dann eine Weile noch bei uns im Eingangsbereich und hat nach und nach einiges an Ware aus dem Regal am Eingang (mit Vogelfutter und Grillzubehör) nach draußen auf den Mülleimer vor dem Laden gelegt. Irgendwann ging sie dann raus und ein paar Minuten später verschwand der auf dem Ascher bereitgelegte Haufen durch sie. Mist.
Aber immerhin wissen wir, wer es war. Wir haben ihre Daten und auch wenn die Ware weg ist, folgen nun die nächsten zwei Anzeigen: Eine für den Diebstahl und eine für den Hausfriedensbruch, denn den hat sie inzwischen "mehrfach lebenslänglich".
Wenn die 77-jährige Frau aus einer finanziellen Not heraus für sich einige Lebensmittel klauen würde, könnte man ja noch einen Anflug von Verständnis dafür aufbringen. Bei Grillzubehör habe ich aber definitiv keines mehr.
Als Autofahrer guckt man immer wieder in den Rückspiegel, um das Verkehrsgeschehen hinter sich im Auge zu behalten, hier im Büro gucke ich in ähnlicher Weise immer wieder auf den Monitor der Videoanlage. Bei einem dieser doch eher zufälligen Blicke sah ich jemanden, der vor einem der Regale in der Getränkeabteilung hockend irgendwie an seiner Jacke herumfummelte.
War das nun ein Diebstahl? Hat er nur seine Sachen gerichtet oder einen seiner persönlichen Gegenstände dort verstaut? Ich konnte es nicht sagen und wollte gerade die Aufzeichnung ansehen, als er aufstand, sich eine Dose Cola schnappte, sich kurz wieder in die Ecke beim Regal drückte und Sekunden später ohne die Dose in der Hand zurück kam. Er zupfte aber noch verräterisch an der Lasche seiner Jackentasche herum und strich diese glatt. Alles klar, da braucht es keine Aufzeichnung mehr. Der Typ hat auf jeden Fall etwas eingesteckt und wenn bei der von mir zuerst beobachteten Szene auch schon Ware in seiner Kleidung verschwunden war, werden wir sie gleich auf jeden Fall finden.
Am Ausgang fingen wir ihn ab, der Rest verlief relativ friedlich und unspektakulär mit Hausverbot und Anzeige. Ich staunte aber doch etwas über die Beute: Kaffee wird immer gerne von Junks geklaut, da sie diesen zur Drogenbeschaffung in vielen Kiosken und Quickshops schnell zu Bargeld machen können. Dabei sind die bekannten Marken (Jacobs, Melitta, Dallmeyer) eigentlich die Renner. Dass jemand fair gehandelten Gepa-Kaffee klaut, habe ich in der Form auch noch nicht erlebt …
Dann war da ja noch dieses unbefriedigende Gefühl, das sich einstellt, wenn man ein ganz offensichtlich abgerissenes Warensicherungsetikett findet, dieses auch tatsächlich im Sichtbereich einer unserer Kameras liegt, aber die 72-stündige Aufzeichnungsdauer der Videoanlage nicht ausreicht, um herauszufinden, woher das Etikett nun wirklich kam.
Zu mehr als einem "Da hat wohl jemand was geklaut" reicht es da also nicht.
Als ich die große Bestellung machte, fiel mir vor einer Weile in einem der Regale liegend ein einzelnes, abgerissenes Sicherungsetikett auf. Auf dessen Rückseite klebte noch eine goldene Folie mit einem ganz feinen Raster, ähnlich der Siegelfolie von Instantkaffee-Gläsern. Aber keiner der Kaffees aus unserem Sortiment hatte eine Folie mit diesem speziellen Muster. Auch sonst fiel mir partout kein Produkt aus unserem Sortiment ein, das so eine Folie hat und von uns zum Schutz vor Diebstahl gesichert wird.
Einer Kollegin fiel einige Tage später ein, woher das Etikett wohl stammen dürfte: Kerrygold ist doch auch in goldene Folie eingewickelt. Nach kurzer Überprüfung war klar, dass das Etikett tatsächlich exakt das Muster der Butterfolie trug.
Dass dieses Produkt bei Ladendieben heiß begehrt ist und hier sogar kartonweise geklaut wird, wissen wir ja nun mittlerweile. Aber dass Leute da von einzelnen Packungen die Sicherungen abfummeln, finde ich tatsächlich schon ziemlich sonderbar.
Eine Kollegin sprach mich an und teilte mir mit, dass sie quasi im Vorbeigehen beobachtete, wie ein ziemlich abgerissen wirkender Mann sich ein Bündel Pflaster in die Tasche gesteckt hat. Also ohne Verpackung, nur das Pflaster, aber eben relativ viel und nicht nur ein einzelnes.
Ich wollte erst abwinken. Wer klaut denn Pflaster? Zumal es gerade relativ voll war und sich trotz zwei geöffneter Kassen eine lange Schlange gebildete hatte, die genau vorm Regal mit Pflaster und Arzneimitteln vorbeiführt. Man quetscht sich doch da nicht zwischen und klaut dann ausgerechnet Heftpflaster. Dennoch warfen wir schnell einen Blick in die letzte Minute der Videoaufzeichnung.
Es folgte das übliche Prozedere: Hausverbot für immer, Anzeige folgt.
Faszinierend aber, dass der Typ nicht demütig oder zumindest etwas kleinlaut war, sondern mitten im Laden demonstrativ vor allen Kunden eine große Klappe hatte, alles abstritt und mich persönlich mit unschönen Schimpfwörtern beleidigte.
Dieses möglichst laute Herumkrakeelen vor allen anwesenden Dritten ist ein Phänomen, dass ich schon relativ häufig beobachtet habe. Was soll das? Ich könnte mir vorstellen, dass das der Versuch ist, uns einzuschüchtern und die Situation so hinzudrehen, dass es so wirkt, als würden wir gerade etwas Unrechtes tun. Jemand, der vor so vielen Leuten seine Unschuld beteuert und uns des Fehlverhaltens bezichtigt, muss schließlich Recht haben? Pah, nice try …
Seit dieser dreisten Aktion im Februar sichern wir Kerrygold-Butter konsequent mit Warensicherungsetiketten – bis heute und definitiv auch weiterhin!
Vor ein paar Tagen hatte ein Kollege mehrere Pakete dieser Butter im Müsli-Regal gefunden. Da schrillten natürlich sofort unsere inneren Alarmglocken und wir sahen uns die Geschichte mal in der Videoaufzeichnung an. Kurz: Ein Typ (nicht der von Februar, zumindest vermute ich das trotz der Maskerade) kam in den Laden und schlich eine Weile vor dem Kühlregal hin und her. In einem Moment, in dem sich keine anderen Kunden unmittelbar in seiner Nähe befanden, setzte er seinen Rucksack ab, öffnete ihn und warf etliche Pakete Kerrygold hinein. Rucksack wieder zu und auf den Rücken.
Einige Kunden kamen zum Kühlregal. Als wieder Ruhe war, wollte er sich noch mehr Butter in die Jacke stecken. Dabei entdeckte er wohl die aufgeklebten Sicherungen, die ihn dazu brachten, alles wieder hektisch auszupacken (Rucksack ins Müsliregal ausgekippt). Danach verließ er unverrichteter Dinge den Laden.
Butter scheint die neue Schwarzmarkt-Währung zu werden …
Ein Dieb wollte zwei Flaschen Ballantines klauen und hatte dazu versucht, die beiden an ihnen angebrachten Sicherungsetiketten mit Alufolie abzuschirmen. Gebracht hat es ihm jedoch nichts, da er dabei von uns beobachtet wurde.
Wie die Sache ausgegangen ist?
Nun: Bein und Fuß auf dem Foto gehören einem Polizisten:
Der Diebstahl von der Froot-Loops-Packung wurde ja schnell von der Staatsanwaltschaft bearbeitet. Ein ähnliches Schreiben gab es schon nach dem Diebstahl mehrer Engergy-Dosen. Wie nachhaltig die Reaktion der Staatsanwaltschaft damals war, habe ich nie erfahren – möge der Schuss vor den Bug geholfen haben und möge er auch in diesem Fall seine Wirkung erzielen.
Ein heruntergekommen und ziemlich nervös wirkender Mann fiel uns im Laden durch seine reine Erscheinung auf, weshalb wir ihm über die Videoanlage eine Weile zusahen. Zunächst schlich er nur durch den Laden, dann immer mehr in Richtung Spirituosenabteilung. Zwischendurch blickte er immer wieder in Richtung unserer Kameras.
Schließlich nahm er sich mehrere Flaschen Jägermeister und legte sie in einen Einkaufskorb. Damit ging er dann zum Nudelregal, wo er die Flaschen zwischen und unter der Ware deponierte. Vermutlich, um später wiederzukommen und sie an unauffälliger Stelle im Markt einpacken zu können.
Nachdem er die Flaschen zwischen die Teigwaren gestopft hatte, wollte er unser Geschäft verlassen. Ob das so von ihm geplant war oder er sich durch irgendetwas oder irgendjemanden gestört fühlte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hatten wir uns vorsorglich schon am Eingang positioniert und ihn nicht einfach so rausgehen lassen. Ein Blick in die Tasche, Ausweiskontrolle, Aufnimmerwiedersehen. Er hatte in dem Moment zwar keine Ware mit rausgenommen, aber er konnte ruhig wissen, dass wir hier aufmerksam sind.
Apropos Ausweis: Er legte uns eine "Aussetzung der Abschiebung" mit abgelaufenem Datum auf den Tisch. Angenommen, wir hätten ihn tatsächlich bei einem Diebstahl erwischt und es wäre zu einer Begegnung mit der Polizei gekommen: Hätte das für ihn irgendwelche Konsequenzen gehabt, die über ein "Dududu" hinausgehen? Oder hätte dieses Dokument diesbezüglich überhaupt keinen Einfluss gehabt? Weiß das jemand von euch da draußen?
Nach meinen Berichten um die häufigen Diebstähle von Red Bull hat mich eine Firma kontaktiert, die spezielle Sicherungsetiketten vertreibt, mit denen man Getränkedosen schützen kann. So sehen sie aus und sie werden einfach oben auf die Dose gesetzt und krallen sich am Falz der Deckel fest:
Das verhindert natürlich den Diebstahl nicht generell, so wie auch unsere Aufkleber bislang die Diebstähle nicht vollständig verhindert haben – aber auch bei flüchtenden Tätern löst so zumindest einmal der Alarm aus und man hat ein Gesicht und hat entweder zukünftig vor dieser Person Ruhe oder kann verstärkt aufmerksam sein.
Was ist aber, wenn jemand nun diese Dosen entwendet hat? Die Aufkleber kann man einfach abreißen, selbst bei einem Weiterverkauf an hehlende Kioske und Quickshops stören sie nicht – aber mit den Can Caps funktioniert das natürlich nicht so einfach, da die Dosen dadurch im Grunde unbenutzbar werden.
Da kam mir natürlich ein Gedanke: Wie groß ist die Chance, die Teile ohne den speziellen Öffner von den Dosen zu bekommen. Die Antwort gibt es im Video.
Momentan warte ich noch auf die Lieferung der Teile, für das Video musste mein Muster herhalten. Bin gespannt, wie sie sich hier in der Praxis bewähren werden.
Zurück zum Experiment: Eine Dose wirkt zwar immer sehr stabil, aber das Material ist letztendlich doch nur sehr dünn und entsprechend empfindlich. Mit einem Schraubenzieher ist ein Loch schnell hindurchgestochen: