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Der Schein

Einer Kollegin habe ich gerade den Beutel mit dem stinkenden Geldschein vor die Nase gehalten: "Hier, guck mal."

Sie hat den Beutel geöffnet, ausgiebig geschnuppert und meinte dann nur zu mir, dass Geld immer etwas nach Urin riechen würde.

Das ist Urin.

Würg.

:-)

Die Mehrheit

Dann nimm zwei Löffels.

Löffel. Ein Löffel, zwei Löffel.

Ach, die Mehrheit heißt auch "Löffel".

Würde ich nicht sowieso direkt vor einer Wand sitzen, wäre ich doch glatt nach hinten umgefallen. :-)

Packchaos

In Anbetracht dieser chaotisch gepackten Artikel in meinen Regalen müßte ich heulend zusammenbrechen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und verzeifelt "Meine eeeeeeigenen Angestellten." jammern.

'ne Visitenkarte steckte leider nicht dran. :-(




Verschollen

Einer meiner Mitarbeiter ist seit zwei Tagen verschollen. Ans Handy geht er nicht ran, in der Firma ist er nicht aufgetaucht, niemand konnte mir bislang irgendetwas über ihn sagen.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir irgendetwas außerplanmäßiges besprochen hätten und einen Urlaubsantrag kann ich auch nicht finden. Abgesehen davon geht niemand wortlos in den Urlaub. Zumindest ein "Tschüß, bis in zwei Wochen." sagt man normalerweise.

Sorgen mache ich mir keine - das habe ich mir abgewöhnt. Irgendwann findet man sich damit eben ab, dass es immer wieder Mitarbeiter gibt, die plötzlich und aus unerfindlichen Gründen nicht mehr am Arbeitsplatz erscheinen.

Ungeduldig

Vor ein paar Tagen kam ein Heranwachsender in den Markt und erkundigte sich persönlich nach einem Aushilfsjob für ein paar Monate. Spontan konnte ich ihm keine Zusage machen, aber ich gab ihm einen auszufüllenden Bewerbungsbogen mit, damit ich seine Kontaktdaten und einen kurz angerissenen Lebenslauf von ihm bekomme. Den ausgefüllten Bogen brachte er am nächsten Tag wieder und ich sagte ihm, dass ich mich bei Gelegenheit bei ihm melden würde.

Am nächsten Tag rief er an und wollte wissen, wie ich mich denn nun entschieden hätte.
Ich kann ja verstehen, dass jemand auf seiner Jobsuche irgendwann ungeduldig wird, aber Wunder kann ich doch auch nicht vollbringen. Vor allem nicht bei ungeplanten Bewerbern, die dazu noch nur eine Beschäftigung für eine relativ kurze Zeit suchen. Da lohnt sich ja mitunter die Einarbeitung nichtmal...

Vor Acht

Ich dachte gerade, meine Nase hätte mir einen Streich gespielt.

Aber, nein, das hat sie nicht. Der intensive Geruch von Grünkohl zog tatsächlich bis in das kleine Kassenbüro. Und zwar vom Mitarbeiterraum, in dem eine Kollegin saß und sich zum Frühstück tatsächlich eine Portion Grünkohl heißgemacht hatte. :-)

Reingequetscht

Da hat sich der Hersteller der Quittungsblöcke extra die Mühe gemacht und die großzügig dimensionierten Felder für die Summen auf dem Quittungsblock grau hinterlegt...

...und so füllt $Mitarbeiter das Ding dann aus. :-)


Das Foto

Ich habe hier momentan eine junge Frau im Kassentraining, auf die ich über eine Internetjobbörse gestoßen bin. Nach einem kurzen Telefonat hatte ich sie gebeten, doch einfach mal vorbeizuschauen und ein paar Unterlagen, in erster Linie Lebenslauf und Zeugnisse, mitzubringen. Das Gespräch war sehr nett und die Dokumente hatte ich nur kurz überflogen.

Gut, dass ich erst sie und dann ihr Foto gesehen habe. Andersherum wäre das Gespräch wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Wäre das Bild etwas weniger eng geschnitten, könnte man wahrscheinlich noch die Tafel mit der polizeilichen Registriernummer bei ihr in der Hand sehen. :-)

Automaten-Bilder gehören einfach nicht in Bewerbungsunterlagen.

Ereignisreicher Dienstag Vormittag II

Momentan habe ich hier einen kleinen personellen Engpaß. Eine ältere Mitarbeiterin hatte ich daher heute Vormittag darum gebeten, mir Bescheid zu sagen, wenn sie jemanden wüßte, der/die einen Nebenjob als Kassierer/in sucht.

Eine halbe Stunde später war zufällig eine ehemalige Mitarbeiterin von mir im Markt, die vor ca. 3 Jahren bei mir aufhören mußte, da sie aufgrund starker gesundheitlicher Probleme nicht mehr an der Kasse sitzen konnte. Mittlerweile bekommt sie Rente und sucht einen kleinen Nebenjob, um mal 2-3 Tage pro Woche etwas Abwechslung zu bekommen.

Ich habe sie freudestrahlend Willkommen geheißen! :-)

Ereignisreicher Dienstag Vormittag I

Verwirrung bei der Handelskammer:

Es gibt noch einen Azubi in Bremen, der genau so heißt, wie meiner. Das ist sehr erstaunlich, da zumindest der Nachname eher selten ist. Dummerweise hat sich bei "meinem" Ingo im Nachnamen ein falscher Buchstabe eingeschlichen. Statt "k" hat bei der Handelskammer jemand "h" gelesen.

Anhand des Aktenzeichens ließ sich die Situation aufklären, das vorhergehende Verwirrspiel hat bei der Dame am anderen Ende der Leitung und mir für herzhaftes Gelächter gesorgt. :-)

Fremdgekauft

Kollegin: Kannst du mir bitte einen kleinen Vorschuß geben? Ich habe kein Geld mit und muß was kaufen.

Ich: Was brauchst du denn?

Kollegin: Etwas aus dem türkischen Supermarkt da hinten.

Na, prima. Da gibt man einen Vorschuß und dann wird das Geld auch noch bei der Konkurrenz ausgegeben... Tztztz. :-)

Nicht wollen oder nicht können

Eine Mitarbeiterin kam ins Büro: Kannst Du mal eben mit dem Stempel nach draußen kommen? Da braucht ein Kunde ein Autogramm fürs Arbeitsamt.
Ich sah mich im Geiste schon vor der Frage: Stempel ich oder stempel ich nicht?
Aber diesmal ging es im Laufe des Kurzbewerbungsgespräches nicht nur um eine Gefälligkeitsunterschrift für einen Stammkunden als Nachweis fürs Arbeitsamt, so daß ich guten Gewissens das mangelnde Interesse an Bewerbern dokumentieren konnte.
Dieser Kunde wollte sich um einen Job bewerben, konnte es auch, aber da mein Personalbudget schon aus allen Nähten kracht, konnte ich ihm finanziell bedingt keine Perspektive bieten.
Oft genug aber sind angebliche Interessenten in derartigen Initiativbewerbungen nicht ernsthaft interessiert. Sie sagen das auch ganz deutlich, wenn ich um Einreichung von Bewerbungsunterlagen bitte. Wobei mir das Ausfüllen eines Personalbogens meistens ausreicht, Hochglanzbewerbungen erwarte ich nicht, nicht einmal Fotos. Aber es gibt Leute, die nicht einmal Lust und Zeit haben, sich wenigstens den Anschein einer echten Bewerbung geben zu wollen.
Es gibt neben echten Bewerbungen und Pseudobewerbern auch andere Initiativbewerber, sie wollen sich bewerben, können es aber nicht. Weil es ihnen niemand beigebracht hat. Erst kürzlich stand solch ein bedauernswerter Kerl an der Lagertür und fragte nach einem Job.
Er hatte keine Ausbildung und keinen Schulabschluß. Er hätte mal eine berufsschulgestützte Maßnahme vom Arbeitsamt mitgemacht, die hätten ihn aber als lernunfähig abgestempelt und jetzt bekäme er vom Arbeitsamt auch keine Ausbildungsangebote mehr. Wie traurig ist das denn? Mir kam sofort die Galle hoch und ich war schon drauf und dran, beim Arbeitsamt anzurufen und denen meine Meinung zu geigen. Da ich aber wegen eines dringenden Anrufes etwas in Zeitdruck war, gab ich den Bewerber an eine qualifizierte Mitarbeiterin weiter. Den weiteren Verlauf des Gespräches also nun vom Hörensagen.
Wir haben dem jungen Mann nach einem langen Gespräch ein Praktikum angeboten. Er wäre nicht der erste, den wir mit viel Geduld unter unsere Fittiche nehmen, wir haben uns auch schon um Injobber mit Sprachproblemen und Praktikanten mit Lernschwierigkeiten gekümmert. Die Sonderschülerin im Praktikum hat sich hier jedenfalls sehr wohl gefühlt und auch viel gelernt.
Mal gucken, wie es mit diesem potentiellen Sorgenkind weitergeht, er wollte seine Unterlagen zusammensuchen und wiederkommen. Wenn er kommt, werden wir versuchen, ihn hochzupäppeln. Lernresistent? Das wollen wir doch mal sehen! :-)