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Verlassen

Krankmeldungen sind immer ärgerlich für einen Betrieb. Kurzfristige umso mehr, da man meistens die ganze Personalplanung umbrechen muss. Wenn am späten Nachmittag sich plötzlich jemand aus der Nachschicht krank meldet, ist dies meistens beonders tragisch, da die Schicht nur schwer zu besetzen ist. ich habe zwar mehrere Mitarbeiter, die in den Nachtstunden arbeiten können, aber einer hat Urlaub und zwei sind momentan in der Ausgeleichs-Tagschicht. Von denen kann – und soll – also keiner. Also stellte ich mich schom im Geiste darauf ein, hier nach dem Tag auch noch die Nacht ranzuhängen. Selbst und ständig, kennt man ja.

Eine Freundin, die kassieren kann und gelentlich mal einspringt, wenn Not am Mann ist, hat mich netterweise vor der 24-Stunden-Schicht gerettet, indem sie sich die Nacht an der Kasse um die Ohren schlägt. Vielen Dank dafür. :-)

Verabschiedungsproblem

Heute ist der zweite Montag in Folge, an dem ich morgens von einem Mitarbeiter abgelöst werde, damit ich schlafen gehen kann. Im letzten Jahr war ich ansonsten montags immer bis zum meistens späten (geplant: frühen) Nachmittag im Laden und wurde dann ausgelöst. Anders klappte es organisatorisch leider nicht und wie anstrengend diese Marathon-Montage für mich waren, kann sich wohl jeder denken.

Nun werde ich es also meinem Mitarbeiter aus der Nachtschicht, den ich eben verabschiedet habe, nachmachen und ebenfalls schlafen gehen. Aber – wie wünschen sich Nachtarbeiter eigentlich einen erholsamen Schlaf? "Gute Nacht" geht ja schlecht. "Guten Tag" hat aber irgendwie auch nichts. Oder dann vielleicht doch eher ein neutrales "Schlaf' gut und bis später."?

Vorausschauende Planung

Eine Kollegin war vorhin da und wollte ihre Arbeitszeiten wissen, damit sie die Tagesmutter für ihr Kind planen kann.

Das ist nicht weiter spektakulär oder einen Blogeintrag wert, werden die meisten denken. Ein Detail habe ich bislang allerdings verschwiegen:

Ihre Elternzeit dauert noch über ein dreiviertel Jahr...

Männer!

Eine Kollegin war mit einem recht großzügigen (aber nicht unansehnlichen) Ausschnitt unterwegs. Darüber freuen sich (vor allem) die Männer und je nach Stimmung äußern diese ihre Freude darüber mehr oder weniger aufdringlich.

Ein allo algo angetrunkener Mann, der einen Kumpel im Schlepptau hatte, entdeckte plötzlich den relativ schlichten Ring an einem ihrer Finger:
Oh, bist du verheiratet?

Nein, nicht verheiratet. Aber dennoch vergeben.

Schade, dann kann ich dich ja nicht gebrauchen.

Wie? Was? Gebrauchen? Wofür?!?

Na, sowas wie dich würde ich nicht auf von der Bettkante stoßen. Und wir suchen noch jemanden, der heute Abend Spaß im Bett mit uns hat.

Das hättest' wohl gerne... Aber DU bist doch verheiratet? Da ist doch ein Ring an deinem Finger?

Jooah, aber meine Frau weiß ja nichts davon.
Tztz. :-O

Seifenablage

Die Urlaubsvertretung meiner Putzfrau macht ihren Job wirklich gut. Sie hat sogar eine Seifenablage auf dem Waschbecken in der Herrentoilette deponiert, damit die Seife nicht immer direkt auf dem Porzellan liegt.

Dumm nur, dass dieses kleine Kunststoffschälchen mit vielen Noppen besetzt ist, die sich in die Seife drücken und so die Oberfläche der Seife so sehr erhöhen, dass sie noch mehr aufweicht. Nachdem ich mir gerade mal wieder mit dem Seifenmatsch die Hände waschen musste, habe ich die Ablage zügig in den Putzschrank verbannt. :-)

Keil

An der Zwischentür im Ausgangsbereich, die normalerweise immer offen steht, hat jemand aus dem Kollegenkreis wohlmeinend an einem Band einen selbstgebauten Holzkeil befestigt. Mir fiel das eben auf, als eine Kollegin mühsam versuchte, damit die Tür festzustellen.

Dabei hat die Tür doch einen fest installierten Feststeller. Aber warum einfach, wenn's auch umständlich geht. :-)

Nutzloser Bewerbungsbogen

Zwischen meinen Unterlagen habe ich einen vor gerade mal vier Wochen ausgefüllten "Bewerbungsbogen" entdeckt. Ein Bewerbungsbogen ist bei mir ein Vordruck für eine "Schnellbewerbung", den ich vor allem bei Aushilfen gerne verwende: Ein paar grundsätzliche Angaben über die Person, Werdegang und mögliche Arbeitszeiten können dort eingetragen werden, so dass ich mir einen schnellen Überblick über den Bewerber machen kann.

Schön wäre es, wenn auf diesem Bogen hier außer den möglichen Arbeitszeiten und der unleserlichen Unterschrift auch ein Name stehen würde. Also: Rundablage unter dem Schreibtisch.

Eins und Drei

Eine Kollegin hatte vor einiger Zeit in ihren Bewerbungsunterlagen in dem Feld "Lohnsteuerklasse" eine drei eingetragen. Dass das falsch war fiel natürlich im ersten Moment nicht auf und ich machte mir auch keine weiteren Gedanken darüber. Nun musste ich aber einen Vordruck für eine Versicherung ausfüllen und beim Schreiben der Drei überlegte ich noch, dass die Dame doch gar nicht verheiratet sei. Oder doch? Also schnell eine SMS geschickt und eine irritierte wie irritierende Antwort bekommen: "Ich bin nicht verheiratet. Und Singles haben doch Steuerklasse drei."

Haben sie aber definitiv nicht. Das war leider eine Verwechslung ihrerseits und so darf sie nun für ein paar Monate die Differenz nachzahlen. Hält sich aber zum Glück in Grenzen.

Karamellgebäck

In seltenen Fällen bestellen wir Ware, um Aufsteller damit aufzufüllen. Sinnvoll wäre es, und damit seid besonders ihr gemeint, liebe Mitarbeiter, wenn man die Ware auch mit der Vorderseite nach vorne hinstellen würde. Zum einen sieht's besser aus, zum anderen sehen die Kunden überhaupt erst, was sich ihnen dort präsentiert...


Tangente

Ich weiß nicht, wer von meinen Leuten diese Shampooflaschen mit Warensicherungsetiketten beklebt hat, aber immerhin hatte der- oder diejenige sich gemerkt, dass die Etiketten nicht geknickt oder gebogen werden dürfen.

Aber so war das auch nicht gemeint... :-O


Reingelotst

Der Bewerber rief vorhin von seinem Handy aus an:
"Ich stehe hier bei Gastfeldstraße 29-33, aber ich kann Ihren Namen nirgends auf den Klingelschildern finden."
Klingelschilder? Wieso kommt der nicht in den Laden?!?
Treten Sie doch mal eben einen Meter zurück.

Ja.

Und jetzt mal zwei Meter nach links.
Ich sehe auf dem Überwachungsmonitor einen Mann am Eingang vorbeigehen.
Halt! Und jetzt einen Meter zurück.
Der Mann hält ziemlich genau vor der Tür an.
Und dann?

Da jetzt rein.

In den SPAR-Markt?

Genau.
Immerhin hat er sich doch bei einem SPAR-Markt beworben, da ist es doch naheliegend, einfach mal reinzugehen...

Zu seiner Entschuldigung muss ich aber erwähnen, dass er bei den Klingeln einen Eingang zu irgendwelche Büros vermutet hatte, in denen das Gespräch stattfinden soll. Er hatte den Laden zwar gesehen hat, ist aber nicht davon ausgegangen, dass er sich zwischen der Ware vorstellen soll. Der Gedanke ist ja nun auch zugegebenermaßen nicht ganz abwegig.

Nett war er tatsächlich, aber mit 99%iger Wahrscheinlichkeit ist der Job aber schon weg.

Doch ernst gemeint

Er hatte die Bewerbung übrigens tatsächlich ernst gemeint. Seine Zeilen gingen noch an die Google-Mail-Adresse, die prompt mit meiner automatischen Antwort quittiert wurde, in der ich darum bitte, in dringenden Fällen anzurufen. Das tat der junge Mann eben.

Er machte einen sehr vernünftigen und sympathischen Eindruck am Telefon, studiert(e) irgendwas und kommt am Montag mal vorbei. Leider spricht er tatsächlich sehr schlecht Deutsch, was natürlich an der Kasse ein echtes Handicap ist. Mal sehen, was daraus wird.

Da es bei mir echt dringend ist, habe ich bereits einen der Bewerber im Training, so dass die Stelle mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso schon vergeben ist. Aber vielleicht kann ich ihn ja bei Sympathie noch anderweitig einplanen...

Und noch eine...

SPAR-Markt Harste, Guten Tag.

Guten Tag, mein Name ist Frau Meiermüllerschulz. Ich habe ihre Anzeige gelesen und wollte mal fragen, ob die Stelle noch frei ist.

Ja, die ist noch frei. Ich habe zwar bislang schon ein paar interessante Bewerbungen bekommen, aber generell ist die Stelle noch nicht besetzt.

Wieviel zahlen Sie denn?

Da ich das nicht genau einschätzen konnte, hatte ich in der Anzeige geschrieben, dass man sich bitte mit einem Gehaltswunsch bei mir bewerben soll. Wieviel möchten Sie denn haben?

Jaaa, soooo.... 1200 Euro müsste ich haben.

Ihnen ist aber klar, dass es sich dabei um Nachtarbeit handelt.

Hin und wieder ist das gar kein Problem für mich.

Neinein, es geht NUR um Nachtschicht. Ohne Diskussion.

Achso, ja, ist aber kein Problem für mich. Ich bin ein Nachtmensch. Ist es schlimm, dass ich noch nie in einem Supermarkt gearbeitet habe?

Nein, das macht nichts. Ich suche nur eben eine Verkäuferin, damit der Umgang mit Geld und Kunden an der Kasse vertraut ist. Was haben Sie denn bisher gemacht? Bäckerei oder Getränkemarkt?

Ich bin gelernte Altenpflegerin und möchte mich neu orientieren.

Kurz angebunden

Anruferin: "Ich habe bei bremen.de gelesen, dass sie eine Aushilfe für hauptsächlich nachts suchen."

Ich: "Nein, ich suche jemanden für eine Festanstellung und NUR für nachts."

Anruferin: "Okay, dann hat sich das erledigt und danke für Ihre Freundlichkeit." [KLICK]

Man wird echt müde, sich mit Leuten herumzuschlagen, die nichtmal in der Lage sind, den Anzeigentext zu verstehen. Ich suche einen qualifizierten Mitarbeiter für eine Vollzeitstelle und ich bekomme in einer Tour Anfragen von leuten, die auch mal tagsüber arbeiten wollen, nur einen Nebenjob suchen oder nichtmal vom Fach sind. :-(