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Doppelt verwirrendes Anschreiben

Aus dem Anschreiben einer Initiativbewerbung. Ich bin mir nicht sicher, was mich mehr daran irritiert: Dass sich der Bewerber selber als Aushilfe "m/w/d" bezeichnet oder die darauf folgende allgemein gehaltene Anrede als "Ansprechpartner(/in)". :-)


Job frei?

Eine junge Frau rief an, plapperte nach der Begrüßung direkt los und erkundigte sich, ob gerade bei uns ein Aushilfsjob auf 450-Euro-Basis frei wäre.

Wahrheitsgemäß entgegnete ich, dass es eventuell demnächst passieren könnte, dass uns demnächst zwei ehemalige Studenten verlassen, um in ihren eigentlichen Jobs zu arbeiten.

Ihre Stimme überschlug sich fast vor Freude: "Oh, cool! Das ist klasse!"

"Hey, das war jetzt noch keine Jobzusage. Aktuell brauche ich ja noch niemanden!", konterte ich. Wir verblieben so, dass sie ihre Unterlagen mal vorbeibringen sollte. Dann habe ich nämlich, wenn es mal so weit ist, die Kontaktdaten von einem möglichen Interessenten.

Probetag (erfolglos absolviert)

Ein junger Mann hatte sich als Aushilfe zum verräumen der Ware beworben. Der Job ist eigentlich nicht schwer, liegt aber dennoch nicht jedem. Gewöhnliche Vorgehensweise ist daher, dass die Bewerber von mir eine ausführliche Einweisung bekommen und sie danach einem der anwesenden Mitarbeiter an die Hand gegeben werden. Nach ein paar Stunden fällt dann auf einer oder beiden Seiten die Entscheidung, ob wir über diesen einen Tag hinaus zusammenkommen oder eben auch nicht. (Für die Neugierigen: Wenn ja, kommen die Stunden als bezahlte Stunden schon mit auf die Uhr, falls nein, war es eben tatsächlich nur ein unbezahlter Probetag.)

Der Bewerber entschied sich gegen den Job hier und ich glaube, das war auch völlig okay. Diese "Ragout Fin"-Dosen hatte er jedenfalls gepackt. Sie gehören natürlich auf den Fachboden an die Stelle, an der das Schild steckt und nicht eine Etage tiefer auf einen beliebigen freien Platz. Aber immerhin standen sie nicht auch noch überkopf. :-D


Noch mehr Deko im Personalraum

"Können wir eine Lichterkette aus dem Laden nehmen?", wollte die Kollegin wissen, die uns schon mit der Tischdeko beglückt hatte. Klar durfte sie und nun sieht es bei uns im Aufenthaltsraum noch etwas weihnachtlicher aus.

Mal gucken, wann der Tannenbaum kommt … :-D


Die Atmosphäre

Ein Anrufer erkundigte sich nach einem Job. Akut konnte ich ihm nicht weiterhelfen, aber wir plauderten ein paar Minuten. Irgendwann erklärte er mir:

"Einzelhandel ist eigentlich nichts für mich, aber bei euch könnt ich mir das schon vorstellen. Die ganze Atmosphäre und so ist voll cool bei euch im Laden."
Hach, schön. :-)

Hingeworfen

Wenn der Behälter mit den parallel zum Leergutautomaten von Hand angenommen Dosen und Einwegflaschen voll ist, kippt man eben alles hinter den Karton in die Ecke zwischen Tür und Rücknahmegerät.

Kann man natürlich machen, wenn man als Mitarbeiter unbedingt ins Blog will … :-P


Ausbilder-Eignungstest / Praktische Prüfung 2003

Als ich 2003 die Ausbildung der Ausbilder nach der AEVO gemacht habe, gehörte dazu nicht nur eine umfangreiche Ausbildung (die im kleinen Kreis bei Keksen und Tee immer sehr angenehm war), sondern auch eine theoretische und abschließend eine praktische Prüfung. Im Rahmen der Vorbereitungen zu dieser Prüfung musste ich die "Angaben zur Durchführung / Präsentation einer Ausbildungseinheit" mitteilen. Ich hatte mir ausgedacht, dass ich einem angenommenen Azubi erkläre, wie die Farbbänder und Bonrollen an der alten Kasse getauscht werden und was dabei noch zusätzlich zu beachten ist:



In der Beschreibung der Prüfung wird schließlich di Wahl des Berufsfelds des Azubis angegeben, dann folgen Angaben zum Auszubildenden (Welcher Beruf, Alter und in welchem Jahr / Monat befindet er sich) und wie die Lernsituation des Azubis ist: Welchen Schulabschluss hat er, wie ist die Motivation und Lernwilligkeit, in welchen Bereichen / Abteilungen arbeitet er gerne etc. Das sind in dem Moment zwar nur ausgedachte Informationen, aber es ging auch darum sich über solche Dinge Gedanken machen zu können.

Anschließend folgte die genaue Beschreibung des Lernziels:



Danach folgte die Sachanalyse, die eine Beschreibung des Marktes und die Details der Vorgänge an der Kasse beinhaltete:



Was danach folgte, ist leider nirgends festgehalten: Einer der Mitarbeiter des Prüfungsausschusses war mein "Azubi", dem ich in einem Lehrgespräch, wie es auch mit einem echten Auszubildenden hier im Markt ablaufen könnte, erklären musste, wie die Farbbänder und Bonrollen gewechselt werden, worauf man dabei zu achten hat und so weiter. Nach diesem Gespräch musste der "Azubi" die Aufgaben selbstständig wiederholen. Es kam also unter anderem darauf, dass diese Erklärungen verständlich und strukturiert waren. Es hatte damals alles problemlos geklappt, die Prüfung war bestanden und ich durfte meine erste Auszubildende als solche einstellen. :-)

Kleine Anekdote am Rande: Um die Arbeiten an der Kasse korrekt vorführen zu können, hatte ich damals einer unserer Kassen hier aus der Firma abgebaut und das gesamte Geraffel mit zur praktischen Prüfung geschleppt. Die überraschten Blicke waren nicht schlecht. :-D

Bewerbungsfoto auf A4

Eine Bewerberin hatte in ihren Unterlagen das Bewerbungsfoto nicht oben in die Ecke vom Lebenslauf geklebt, sondern als gesonderte Seite mit in die Mappe gelegt. Das Foto hatte sie auf A4-Format gestreckt auf einem eigenen Blatt Papier ausgedruckt.

Da erschreckste dich aber erst mal beim Durchsehen der Papiere.

Gelieferte Mehrwegmasken

Über die Großhandlung haben wir neben den Einwegmasken auch etliche Pakete mit 5er-Packs "Mund-Nasen-Masken" bekommen, die für die Mitarbeiter bestimmt sind. Bestimmt besser als viele andere inoffizielle Alternativen, denn sind das die guten (3-lagigen!) von von Laack, die online schon im Doppelpack für 15 Euro verkauft werden. Vornehm gegen das Corona-Virus. :-)

Ich bleib aber trotzdem (außer sie ist gerade in der Wäsche) bei meiner mit Liebe genähten Maske mit dem blauen WDR-Elefanten.


Praxishandbuch der Teilzeitkräfte & Aushilfen

Hier im Büro staubte seit fast 20 Jahren ein kleiner Ordner vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft mit dem Titel "Praxishandbuch der Teilzeitkräfte & Aushilfen / Teilzeitkräfte und Aushilfen betriebsprüfungssicher abrechnen und richtig einsetzen" vor sich hin. Dieses Werk ist eine Loseblattsammlung und ich weiß gar nicht mehr genau, wie lange wir die Dinger gesammelt haben, aber insgesamt waren rund 400 Blätter in dem Ordner.

Seit fast 20 Jahren und ich habe da solange ich zurückdenken kann nicht ein Mal reingesehen. Diese Fragen hat schon immer unser Lohnbüro geklärt und viele Informationen dürften inzwischen ohnehin veraltet sein. Dass Aushilfen auf 325-Euro-Basis eingestellt wurden, ist schon eine Weile her.

Einfach wegwerfen wollte ich die Sammlung nicht, so habe ich das ganze Paket vorher noch einmal durch den Scanner geschoben. Nun habe ich eine 70MB-PDF-Datei, die ich vielleicht auch nie betrachten werde, aber die immerhin keinen nennenswerten Platz verbraucht. Der Rest ist im Müll bzw. Altpapier gelandet.

Aber immerhin ist das Buch voller praxisnaher Beispiele. :-D