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Gleichmäßiges Tempo

Aus einem Arbeitszeuginis eines Bewerbers. Ich überlege nun schon die ganze Zeit, ob der Satz als Lob oder Kritik einzustufen ist:
Die ihm übertragenen Aufgaben erfüllte er ausdauernd in gleichmäßigem Arbeitstempo.
Mit Blick auf den Betrieb, der das Zeugnis ausgestellt hat, würde ich eher auf eine positiv gemeinte Formulierung tippen. Aber ich finde das schon ziemlich ungeschickt formuliert.

Ich hätte dann ja wenigstens ein "in gleichmäßig zügigem Arbeitstempo" oder sowas geschrieben.

Ausgedacht

Mit der Post trudelte hier eben eine Bewerbung rein: Eine junge Frau aus einem rund 350km entfernten Ort sucht eine Stelle als Verkäuferin. Das ist so weit nichts Ungewöhnliches und schließlich bestünde ja auch die Möglichkeit, dass sie bereit ist, für einen Arbeitsplatz umzuziehen.

Umso erstaunter war ich, als ich mir das Anschreiben durchlas. In der "Rhein-Zeitung" hätte sie in meiner Anzeige gelesen, dass ich Verkäufer/innen einstellen würde.

Beim Durchlesen dieses Satzes türmte sich über meinem Kopf ein riesengroßes Fragezeichen auf. Wie? Rhein-Zeitung? Bis eben gerade kannte ich das Blatt gar nicht, wie sollte ich da dann überhaupt eine Anzeige..? Und warum so weit weg, welchen Sinn sollte das denn haben? Vielleicht eine Verwechslung mit einem anderen Unternehmen, aber woher hat sie gute Frau dann meine Adresse?

Selten dass ich einen Bewerber anrief, ohne die Unterlagen nach dem Auspacken auch nur einmal beiseite gelegt zu haben. Aber die Neugierde war einfach zu groß.


Kurz: Sie hatte sich das mit der Anzeige nur ausgedacht, um einen Bezugspunkt für die Bewerbung zu haben.

Ohmann. :-|

Frau Harste

Ich bin ja bei Bewerbungen relativ tolerant. Gerade auch bei Aushilfsjob sehe ich es mit Form- und Rechtschreibfehlern nicht so eng. Wenn mich aber jemand in einem Anschreiben als "Frau Harste" anspricht, obwohl ich überall mit meinem vollen Namen, also auch meinem ausgeschriebenen Vornamen, auftrete, ist das eine Disqualifikation erster Güte.

Resolut

"Ihr Chef wird sich ja wohl mal eben fünf Minuten Zeit für mich nehmen können." beschwerte sich eine Bewerberin so laut im Laden, dass ich es bis ins Büro hören konnte.

Wir hatten übrigens keinen Termin ausgemacht, es handelte sich dabei um eine spontane Anfrage der Frau. Ich hatte zu tun und keine Zeit und Lust auf ein solches Gespräch. Die Kollegin, die mir die Anfrage ins Büro tug, sollte der Bewerberin mitteilen, dass ich mich gerade nicht um sie kümmern kann, sie aber ihre Unterlagen ruhig hierlassen könne.

Nach dem Spruch von ihr war es mir dann eigentlich auch egal, dass sie gar keine Unterlagen dabei hatte. Wir wären wohl sowieso keine Freunde geworden.

Glas und Dose

Mitarbeiterin: "Wieviel kosten die Chilies in der Dose?"

Ich überlegte. Dose? Wir haben, wo weit ich mich erinnern kann, nur welche im Glas.

"Sind die im Glas oder in der Dose?"

Mitarbeiterin: "Ja, im Glas."

Ahh.

Mitarbeiterin: "In so einer Glasdose."


Der, der nicht wollte

Einem ehemaligen Packer von mir habe ich angeboten, hier noch ein (naträgliches) Kassentraining zu absolvieren. Er hatte mich ursprünglich mal selber danach gefragt, irgendwann aufgrund einer anzufangenden Ausbildung gekündigt, diese aber hingeworfen und mich wieder nach dem Training gefragt.

Den Termin hat er nun verstreichen lassen und hat es auch nicht geschafft, sich in den Tagen danach in irgendeiner Form bei mir zu melden.

Das dürfte sich damit wohl endgültig erledigt haben. Schade und seltsam zugleich, zumal ich sogar angeboten hatte, diese Qualifikation noch nachträglich in sein Arbeitszeugnis mit aufzunehmen, damit er es bei zukünftigen Bewerbungen einfacher haben würde.

Gewinnmaximierung

Eine Mitarbeiterin hat mehrere Teile eines Artikels, der kurz vor dem MHD steht, mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und in die Restekiste gelegt.

Normalpreis 1,49€; auf dem roten Aufkleber steht: "Sonderpreis: 1,60€". Naja, Sonderpreis stimmt schon. Irgendwie. :-P

Voucsrshs

Der folgende Text dürfte vielen bekannt sein:
„Afugrrnud enier Stidue an der elingshccen Uävirrrrressstint Cmabrdige ist es egal, in wlehcer Riehnefgoe die Bcuhtsbaen in eniem Wort sethen. Dsd eniizg Wcihitge ist, dsas der estre und der lzette Bsthucabe am rcihhgiten Paltz snid. Den Rset knan man dnan onhe Polbrmee lseen. Das ghet dseahlb, weil das mnehhcschile Geihrn nnciht jdeen Bschutbean ezleinn liset, sodnern das Wort als Gnaezs.“
Für alle, die damit jetzt nicht klarkamen:
Aufgrund einer Studie an der englischen Universität Cambridge ist es egal, in welcher Reihenfolge die Buchstaben in einem Wort stehen. Das einzig Wichtige ist, dass der erste und der letzte Buchstabe am richtigen Platz sind. Den Rest kann man ohne Probleme lesen. Das geht deshalb, weil das menschliche Gehirn nicht jeden Buchstaben einzeln liest, sondern das Wort als Ganzes.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mich mit einem Kollegen darüber unterhalten und ihm dabei auch genau diesen Text vor die Nase gehalten.

Und er war beeindruckt. So beeindruckt, dass er eine Quittung auch gleich in der selben Art und Weise ausgefüllt hat, zumindest die Zeile mit dem Verwendungszweck.

Und die Mitarbeiterin bei meinem Steuerberater nicht zu überfordern, habe ich das Wort noch einmal im Klartext daneben geschrieben. Besser ist das, glaube ich. ;-)

Schnpasglas-Mikado

Liebe Kollegen, man kann die Rollen mit den kleinen Plastik-Schnapsgläsern auch ordentlich in die Regale legen, damit die Platzierung hinterher nicht aussieht, als hätte jemand versucht, mit den Stangen Mikado zu spielen.

Weia. :-O


Für Faule

98 Berichtsheftseiten unterschreiben müssen?

Einfach auf einem Blankozettel unterschreiben, das Ergebnis einscannen und dann das komplette Berichtsheft einmal durch den Farbdrucker schicken. Sieht vermutlich sogar um Längen besser aus, als wenn ich spätestens nach dem zwanzigsten "Kringel" einen Krampf in der rechten Hand bekommen hätte. :-)

Bislang nicht geschehen

Im Herbst des letzten Jahres war eine Mitarbeiterin von mir als Beifahrerin in einen Verkehrsunfall verwickelt, in dessen Folge sie mehrere Wochen krankgeschrieben war. Sie hat ihr Gehalt natürlich weiterbekommen und so trete ich in dem ganzen Verfahren ebenfalls als Kläger auf, da ich die angefallenen Lohn- und Lohnnebenkosten natürlich wiederhaben möchte.

Warum das Verfahren vorschusspflichtig ist, kann ich nicht sagen – aber auf jeden Fall habe ich meinen Teil des Gerichtskostenvorschusses schon vor knapp zwei Monaten überwiesen.

Und nun kam doch tatsächlich vom Landgericht Bremen ein Schreiben an den Anwalt meiner Mitarbeiterin, in dem darauf hingewiesen wird, dass diese Zahlung, zu der ich verpflichtet bin, bislang noch nicht geschehen sein soll.

Die erfolgte Zahlung ist zum Glück leicht zu belegen. Die Frage nach dem Unfallverursacher wird die wohl deutlich spannendere Angelegenheit werden.

Osterteller

Kollegin: Guck mal, diesen Karton mit Papptellern habe ich eben im Lager gefunden.

Ich: Ja, und?

Kollegin: Naja, Kollege XYZ hat vor ein paar Monaten gesagt, dass schon wieder Pappteller geliefert worden wären und dass das Regal komplett voll wäre und dass er sie deshalb ins Lager zu den Resten stellt.

Ich: Jaa...? Ist doch normal.

Sie zeigte mir den Inhalt des Kartons und ich wusste nicht, ob ich lachen oder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen sollte. Argh. Zum Glück keine verderbliche Ware...


Der piepende Kollege

Einer meiner Mitarbeiter kam zu mir ins Büro: "Ich brauch' mal deine Hilfe. Irgendwie piepe ich. Das könnte meine neue Jeans sein. Guck doch mal mit dem Handchecker."

Die Jeans war es nicht. In seiner Weste klebte ein Sicherungsetikett in der Waschanleitung. Das wäre nicht weiter ungewöhnlich, wenn es nicht eine der Westen gewesen wäre, die wir hier als Mietbekleidung im wöchentlichen Wechsel bekommen. Die Dinger sind nicht gesichert, waren sie auch nie. Da hat ihm nur einer seiner lieben Kollegen einen Streich gespielt.

Wir trennten das Etikett heraus und für mich war die Sache damit erledigt. Später erfuhr ich, dass sich noch drei weitere Etiketten in der Weste befanden.

Spielkinder. :-)