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Aus einem Arbeitszeugnis

Ein Bewerber hat unter anderem sein Arbeitszeugnis mitgeschickt, das er von einer der größten Handelsketten hierzulande bekommen hat. Über die folgende Formulierung bin ich gestolpert:
Er erledigte alle Aufgaben mit Selbständigkeit zu unserer vollen Zufriedenheit und scheute keine Anstrengung.
Das klingt ja eigentlich alles ganz gut positiv und war vermutlich auch nur nett gemeint – aber irgendwie finde ich den Satz trotzdem seltsam. Durch diese etwas krude Ausdrucksweise bekommt der Satz für mein "Zeugnisdenken" einen ganz negativen Beigeschmack.

Kreditvertrag

Fundstück auf meiner Festplatte, die ich momentan gründlich aufräume und (vor allem) ausmiste:
Björn Harste gewährt N. H. einen Kredit in Höhe von


DM 2.000,00

(in Worten: Deutsche Mark Zweitausend)


Dieser Kredit ist durch N. H. nicht zu verzinsen und ab September 2000 monatlich mit dem Nettomonatsgehalt um jeweils DM 300,00 (Euro 153,39) zu tilgen. Die Schlußrate beträgt DM 200,00 (Euro 102,26) und ist im März 2002 zu tilgen.
September 2000. Da waren wir hier noch total frisch und naiv wie unerfahren. Jemandem, den man (damals) kaum kannte einen Kredit zu geben, der das monatliche (Aushilfen-)Gehalt um ein Vielfaches überstieg und dann noch über einen Zeitraum von rund 1,5 Jahren zurückgezahlt werden sollte. Unglaublich leichtsinnig.
Das Geld hatten wir damals vollständig wiederbekommen. Gelernt habe ich aber trotzdem später noch, dass man einfach nicht mehr oder weniger fremden Leuten Geld leihen sollte.
Würde mich heute jemand nach einem derartigen Kredit fragen, würde ich jedenfalls ohne Diskussion ablehnen. Und sogar Gehaltsvorschüsse gibt es nur ausgesprochen selten und das auch nur dann, wenn der gewünschte Betrag die Summe der bereits geleisteten Arbeitsstunden nicht überschreitet.

Gebranntes Kind...

Offenbar kein Interesse an dem Job

Die beiden Bewerber, mit denen ich einen Termin um 9 Uhr vereinbart hatte, sind nicht aufgetaucht. Dass es jetzt "erst" fünf Minuten später ist, akzeptiere ich nicht und wenn sie jetzt noch hier eintrudeln sollten, haben sie Pech gehabt. In solchen Dingen werden ich nicht (mehr) so tolerant wie früher sein.

Wenn das schon so anfängt – wie soll das weitergehen?

Flaschenstapel

Mutig, mutig, die Sechserträger mit kleinen Mineralwasserflaschen komplett so hinzustellen, dass sie nicht im Verbund sondern exakt senkrecht übereinander gestapelt sind.

Verehrte Kunden, bitte heute und morgen nicht in der Getränkeabteilung husten oder laut sprechen. :-P


Was man so erfährt

Initiativbewerbung eines jungen Mannes, der einen Ausbildungsplatz sucht. Das Anschreiben beginnt folgendermaßen:
Sehr geehrter Herr Harste,

durch Frau Meiermüllerschulz habe ich erfahren, dass Sie auch Ausbildungsstellen anbieten.
1. Habe ich schon wieder einen Auszubildenden ab diesem Jahr und das wusste ich auch schon vor einigen Monaten. Also selbst wenn ich mich mit irgendjemandem darüber unterhalten hätte, wäre die Aussage gewesen, dass ich keine weiteren Ausbildungsplätze zu vergeben habe.

2. Wer ist Frau Meiermüllerschulz?!? Ich kenne keine Person mit diesem Namen. Wie kann die solche Dinge über mich behaupten?

Also entweder hat sich der Bewerber in der Adresse vertan oder er wurde einfach nur von jemandem, der sich als Meiermüllerschulz ausgibt, verarscht.

Wie kurz ist eine Kurzbewerbung

Natürlich schickt ein Unternehmen Bewerbungsmappen wieder zurück, wenn ein Bewerber, der sich auf eine offiziell ausgeschriebene Stelle beworben hatte, nicht genommen wird.

Wie ist das eigentlich bei "Kurzbewerbungen"? Ich hatte z.B. vor einiger Zeit einen Zettel hier an der Tür hängen mit dem Hinweis, dass ich Aushilfen suchen würde und dass eine Kurzbewerbung ausdrücklich reichen würde. Daraufhin bekam ich etliche Bewerbungen als Loseblattsammlung oder auch nur einem einzelnen Zettel, aber unter anderem auch eine komplette Bewerbungsmappe. Anschreiben, Lebenslauf, Foto, etliche Zeugniskopien – und das alles in einer hochwertigen, dreiseitigen Kunststoffmappe.

Natürlich bin ich anständig und schicke das Mäppchen an den Absender zurück. Aber: Müsste ich das überhaupt, weil es ausdrücklich nicht gefordert war? Wie seht ihr das?

Dezember 1899

Fehlermeldung aus meiner Zeiterfassungssoftware. Auf diese Weise wird der Anwender normalerweise darauf hingewiesen, wenn irgendwo unschlüssige Buchungen (also z.B. zweimal hintereinander ein- oder ausgestempelt) auftauchen.

Wie diese Meldung zustande gekommen sein könnte, ist mir allerdings ein Rätsel. Ich versichere, dass wir das elektronische Zeiterfassungssystem mit den Chipkarten hier erst im Jahre 1907 angeschafft haben! :-)



(Und, nein, nicht gephotoshopdingenst!)

Arbeitskleidung

Wenn alle schwitzen und leiden, erlaube ich meinen Mitarbeitern durchaus, auf Arbeitsbekleidung, also Kittel oder Westen, zu verzichten. Meistens renne ich schließlich als einziger noch in meiner roten Weste herum.

Aber selbst ich verzichte momentan darauf. Und nun gehe ich erstmal wieder in den Laden, einen neuen Kräuteraufguss machen. :-O

'ne Glaskugel wäre praktischer...

Gut, geht nicht immer anders. Vor allem wenn es voll ist im Laden und sich an der Kasse die Kunden schon stapeln und die Kassierer(innen) nur noch versuchen, die Massen abzuarbeiten - aber trotzdem ist es irgendwie ziemlich unsinnig, wenn Mitarbeiter mich anrufen und auf verdächtige Kunden aufmerksam machen, die sich z.B. hinter den anderen Kunden vorbeigequetscht haben.

Wenn dann nämlich die Info kommt, dass das Ereignis schon "vor 5-10 Minuten" stattgefunden hat, hilft es nämlich gar nichts mehr, wenn besagte Person tatsächlich geklaut hat.

Aber wenigstens hat man dann das Gesicht mal gesehen und entdeckt denjenigen bei seinem nächsten Besuch hier im Laden rechtzeitig...