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Montag Morgen

Wirklich prickelnd, wenn man am Montag Morgen gleich zwei Krankmeldungen für die komplette Woche hereingereicht bekommt. Nicht, dass wir die Mehrbelastung hier nicht stemmen könnten, aber privat bleibt bei mir derzeit alles liegen, die Zeit ist so knapp wie nie zuvor. Selbst hier im Blog ist es ja nicht zu übersehen… Die Kommentare zu "Gerädert" werde ich mir auch noch ansehen und entsprechend entlohnen. Die Zeit, die Zeit… :-(

Waschmittelabsperrung

Da kommt man morgens nichts Böses ahnend in den Laden und dann ist der "Waschmittel-Gang" mit großen Waschmittelpaketen regelrecht abgesperrt. Zwischen den Absperrungen lag eine aufgeplatzte Packung Flüssigwaschmittel und deren Inhalt hatte sich im Laufe der Nacht großzügig im Gang und unter den angrenzenden Regalen verteilt.

…weil die Spätschicht ihren Bus nicht verpassen wollte.

Ist ja nachvollziebar, mitten in der Nacht fahren die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr so oft. Aber irgendwie… Trotzdem… Blöde Überraschung, sowas… :-|


Praktikantin

Ich habe an dieser Stelle schon häufiger erklärt, dass und warum ich keine Praktikanten mehr nehme. Ende Januar hatte ich mich dann nach langer Zeit doch mal wieder breitschlagen lassen, denn zum einen war die Praktikantin eine sporadische Kundin von uns und zum anderen war sie vom Fach und suchte eine Stelle mit mehr Stunden, was zufällig gerade zu meiner eigenen Personalsituation hier passte. Dieses Praktikum wäre also ein ideales Sprungbrett für zumindest schonmal eine Teilzeitstelle gewesen.

Ich hätte auf mein Gefühl und meine Erfahrung hören sollen: Sie hat tatsächlich ein Drittel der Zeit hier verbracht, die restlichen Tage fehlte sie entweder komplett unentschuldigt oder war krankgeschrieben.

Das war dann der allerallerletzte Praktikant hier.

Zeugnis

Wenn man vom Arbeitsgericht verdonnert wird:
Herr xxx, geboren xxx, war vom xxx bis zum yyy als Kassierer und Verkäufer in meinem Unternehmen beschäftigt.

Er war dafür verantwortlich, dass die Kunden am Schluss ihres Einkaufs freundlich behandelt und verabschiedet wurden und dass der Check-Out ordnungsgemäß stattfand. Dazu gehörte auch, dass die Kassenzone und angrenzende Regale sauber gehalten und gepflegt werden.

Desweiteren war Herr xxx an den Liefertagen zeitweise auch mit der Verräumung der Ware beauftragt. Er arbeitet dabei stets sehr zügig, sauber und besonders gewissenhaft.

Herr xxx hatte sich sehr engagiert in sein neues Arbeitsgebiet und seinen neuen Kollegenkreis eingearbeitet und handelte schon nach sehr kurzer Zeit vollkommen selbstständig und verantwortungsbewusst. Er war stets sehr sorgsam im Umgang mit der Ware und den Geräten.

Seine freundliche Art sicherte ihm während seiner gesamten Beschäftigung stets ein sehr gutes Verhältnis zu Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Ich habe Herrn xxx als einen besonders ehrlichen, sehr zuverlässigen und stets pünktlichen Mitarbeiter kennengelernt, der auf Grund seiner besonders guten Auffassungsgabe alle ihm übertragenen Aufgaben stets sehr zügig, sehr gründlich und immer zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigte.
Herr xxx arbeitete stets mit äußerster Sorgfalt und allergrößter Genauigkeit und bewältigte auch unter schwierigsten Arbeitsbedingungen alle Aufgaben stets zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Sein Verhalten gegenüber Kunden war stets sehr freundlich und besonders zuvorkommend.

Das Arbeitsverhältnis endete am xxx.
So viel Schmalz, dass es schon tropft und trieft, aber keine Bedauernsklausel. Wer da als potentieller neuer Arbeitgeber nicht misstrauisch wird, hat doch selber Schuld.

Bremer Arbeitsgericht

Björns Finanztipp: Falls ihr mal in argen Geldsorgen seid und euch ein paar zehntausend Euro auf dem Konto fehlen – beklaut doch einfach mal euren Arbeitgeber.

Da gibt es nämlich keine Strafe, die man z.B. bei einem Raubüberfall zu befürchten hätte, und vorbestraft ist man danach auch nicht, sondern bekommt als Belohnung auch noch ein paar Monatsgehälter Abfindung und ein "wohlwollendes Zeugnis" obendrauf.

Disqualifizierter Bewerber

Ein Mann hat hier im Markt persönlich eine Bewerbung für eine Aushilfstätigkeit abgegeben. Beim ersten Blick auf die Anschrift war für mich klar, dass er nicht geeignet ist. Gewisse Patzer, wie z.B. Rechtschreibfehler in Maßen, sind in so einem Fall durchaus mal zu vernachlässigen. Auch, dass als Firmenbezeichnung schon "E" statt SPAR dort steht. Aber von jemandem, der in einer der direkten Seitenstraßen wohnt und die Bewerbung auch noch persönlich vorbeibringt, kann man doch wohl verlangen, die Straße, in der er die Bewerbung abgibt, richtig anzugeben? (Nicht "richtig schreiben". Es war eine völlig verkehrte Anschrift dort aufgeführt.) :-O

Junge Bewerberin

Vor einer Weile habe ich etwas wegen einer Bewerberin gelitten: Eine 14-Jährige hatte sich bei mir beworben, um sich "das Taschengeld aufzubessern" und ich fand es ernsthaft schade, dass ich ihr eine Absage schreiben musste. Kam mir vor, als würde ich ihr damit einen Schlag in die Fresse verpassen würde. Ich fand es nämlich richtig gut, dass sie sich um einen Job kümmerte und sich damit (meinem Gefühl nach) von einem großen Teil ihrer Altersgenossen und -genossinen unterscheidet.

Nur was sollte ich machen? Unsere Ware kommt morgens und das dürfte mit der Schule kollidieren und die Kassenschichten besetze ich aufgrund der langen Öffnungszeit bis Mitternacht ausschließlich mit volljährigen Mitarbeitern.

Ich hatte versucht, ihr das schonend beizubringen und hatte parallel die Option einer 12-20-Uhr-Schicht am Wochenende angeboten. Nachdem nun nach Wochen keine Reaktion darauf kam, hat es sich wohl endgültig erledigt.