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Vau Peh?

Ein Typ mit schlunzigem Hoody stand mit zwei Plastiktüten voller Bierflaschen an der Leergutannahme. Alle inneren Alarmglöckchen schrillten mit aller Kraft, wir positionierten uns vor den Monitoren der Videoanlage und waren bereit, jederzeit zugreifen zu können.

Eine junge Kollegin kam ins Büro: "Lasst mal gut sein, das ist ein ehemaliger Lehrer von mir. Der tut bestimmt nichts."

Na, denn… :-)

Runtergefallen

Eine Kundin beklagte sich darüber, dass ihr Bon nicht aus dem Leergutautomaten herausgekommen sei. Kann mal passieren, dass sich das Papier im Drucker verheddert – aber auch da war nichts zu finden. So ganz ersatzlos wird der Bon aber eigentlich nicht gelöscht, aber da sich das Rätsel überhaupt nicht aufklären lassen wollte, guckte ich mir die Videoaufzeichnung der Kamera über dem Automaten an.

Die Kundin griff ohne richtig hinzusehen in die kleine Mulde, in der die gedruckten Bons landen. Sie hat ihn dabei nicht gegriffen und offenbar nicht einmal gespürt, allerdings hat sie ihn mitsamt ihrer Hand unbemerkt wieder aus der Öffnung herausgezogen. Der Bon segelte nach unten und blieb gut getarnt hinter ihrer Tasche liegen.

Aber erstmal die Schuld auf die Technik schieben. :-P

Selbstverständlich ohne Konservierungsstoffe

Ein Kunde monierte, dass auf einer bestimmten Brotsorte der bis vor einiger Zeit noch vorhandene Hinweis "ohne Konservierungsstoffe" fehlen würde. Ich erklärte ihm, dass Konservierungsstoffe bei Brot nicht erlaubt sind (bis auf wenige ausdrücklich deklarationspflichtige Ausnahmen) und der Aufdruck daher überflüssig ist. Es handelt sich dabei nämlich um "Werbung mit Selbstverständlichkeiten" und damit läuft man als Hersteller schon auf sehr dünnem rechtlichen Glatteis.

Der Kunde wird dieses Brot ausdrücklich nicht mehr kaufen, solange der Hinweis nicht zurückkommt. Bleibt die Frage, welches Brot der Mann stattdessen kaufen möchte, denn ich vermute, dass der Hinweis nirgends mehr auftauchen wird.

Hamwa!

Eine unregelmäßige (aber uns trotzdem bekannte) Kundin sprach eine Kollegin an und erkundigte sich nach drei bestimmten Artikeln. Im selben Satz warf sie ein, dass wir die Sachen vermutlich aber wohl nicht im Angebot hätten und noch zum Baumarkt fahren müsse.

"Was suchst du denn?", fragte meine Mitarbeiterin.

Nun: Sie suchte doppelseitiges Klebeband, Holzwäscheklammern und Holzleim und alle drei Produkte bekam sie bei uns. :-)

PS: Dies ist übrigens der 17.000ste Beitrag in diesem Blog!

Siebzehntausend. Ist das zu glauben? Und in zwei Monaten steht schon der zwölfte Geburtstag vor der Tür. Ich hätte nienienie gedacht, dass das Projekt "Shopblogger" so alt werden würde…

Unfreundlich bei Mitbewerber

Eine ältere Stammkundin berichtete, dass sie "fremdgegangen" ist und gleich dafür die Quittung bekommen hat. Beim Mitbewerber auf der anderen Seite der Hauptstraße (seit einer Weile unter neuer Leitung) hat sie nämlich als Antwort auf die Frage nach einem bestimmten Produkt in unfreundlichem Tonfall zu hören bekommen: "Da hinten, das steht doch da. Das sieht man doch von hier!"

"Ich bleibe lieber bei euch.", erklärte die Dame meiner Frau.

Finde ich gut. :-)

Erwärmend

Eine Frau mittleren Alters war mit ihrer Tochter im jungen Teeny-Alter im Laden. Sie standen im Gang mit den Fertiggerichten (aka Dosensuppen) und die Mutter drängelte etwas:

"Jetzt such dir doch endlich mal eine Dose aus."

Tochter: "Kannst du nicht auch mal was richtiges kochen?"

"Reicht wohl, dass ich dir schon die Dosen erwärme."

Offenbar nicht. :-P

Runde Nudeln für den Bagger

Ein Mädchen im Grundschulalter sprach mich im Laden an. Sie suchte "runde" Nudeln, konnte aber keine spezielle Sorte benennen. Es ging ihr vor allem darum, dass sie irgendwie rund und "kompakt" waren. Sie war letztendlich mit den "Trulli" von Birkel ganz zufrieden.

Meine Frage, was sie denn damit überhaupt kochen wolle, was ja zur Findung der richtigen Pasta-Ausformung durchaus hilfreich ist, beantwortete sie recht überraschend: Wir wollen damit nichts kochen. Die Nudeln sollen Material für den Lego Schaufelradbagger sein, den sie geschenkt bekommen hat.

Da lacht das Herz des Technikfreaks. :-)

"Sag mal PIEP!"

Eines der beiden Mädchen ruft gerade "Mäuschen, sag mal PIEP!" quer durch den Laden. Ich verkneif' mir jetzt den Hinweis, dass ihre kleine Schwester in den Leergutautomaten gefallen ist. :-P

…7, 8, 9, 10! Ich komme!

Während die Eltern im Laden einkaufen, spielen die beiden Kinder im frühen Grundschulalter zwischen den Regalen Verstecken.

Tagsüber ist das ja lau. Nachts, wenn das Licht aus ist, da wird so ein Laden erst richtig unheimlich. Und damit spiele ich jetzt nicht auf "Scary Shopping" an. :-)

Warm, kalt, egal?

Kunde: "Ich hätte gerne eine Pizzaschnecke, Hawaii."

Warm oder kalt?

"Egal."

"Egal ist kalt."

"Dann doch warm."

Höhere Gewalt

Kundin: "Bekommen Ihre Mitarbeiter heute Lärmzulage?"

Nö, das ist höhere Gewalt. Der Ausgleich ist, dass man auch immer mal wieder draußen steht und sich den Freimarktsumzug (zumindest in Fragmenten) mit ansehen kann. Quasi während der Arbeitszeit. Ist ja auch nicht schlecht. :-)

L Euro

"Die kosten 1 Euro?", wollte der Kunde wissen.

Negativ. Die kosten bei uns 1,99€ Und wenn man die Packung andersherum dreht, erkennt man auch, dass das Eier der Größe "L" sind.


Leuddeeee…

Liebe Kunden, wenn man einen Karton für seinen Einkauf haben möchte, ist es nicht immer eine Entlastung für den Laden, wenn man sich dazu irgendeinen Karton aus dem Laden nimmt. In diesem Fall lagen nämlich die Tüten mit den Haribo "Christmas"-Fruchtgummis einfach so ausgekippt auf den Spekulatius und das ursprünglich an den Pappkarton geklebte Preisschild war natürlich auch gleich mit verschwunden… :-|


Jekyll & Hyde

Ein Stammkunde klopft an die Lagertür: "Hallo, mir ist ein Malör passiert! Hier, ein Erdnussmusglas ist mir runtergefallen."

Während Gregor noch begutachte, ob man das Glas wegwerfen muss oder nur nicht mehr verkaufen kann (aber den Inhalt z.B. noch selber verbrauchen könnte), bleibt der Stammkunde stehen, lächelt und fragt: "Muss ich das bezahlen? Also, ich würde, ich se'h es ja auch ein, es war meine Tolpatschigkeit und…"

Gregor fiel ihm freundlich lächelnd ins Wort: "Es wäre total nett, aber du musst nicht. Ich bin schon total von den Socken, dass du so lieb bist und den Schaden selbst anzeigst. Sag mir nur: Ist noch mehr passiert, muss ich das Putzfrauenkostüm anziehen, oder ist einfach nur das Glas aus geringer Höhe, es steht auf dem zweiten Boden von unten, hinuntergefallen?"

"Nein, nein, nur das Glas. Das war alles." – Kunstpause – "Ja, gut, dann sag ich der Kassiererin, dass ich das Glas zweimal habe!"

Gregor ging nachschauen, ob Milch nachgepackt werden müsste. Direkt dort um die Ecke ist das Regal mit dem Nussmus.

Währenddessen rief meine Kassiererin ihn auf dem internen Telefon an: "Hier ist'n Kunde, der regt sich auf, dass er ein Erdnussmus kauft, aber zwei bezahlen soll!"

Gregor dachte sich: "WTF?! Das hatte er von sich aus angeboten!"

An der Stelle vorm Regal befand sich ein riesiger Fleck verteiltes Erdnussmus, der deutlich mehr Arbeit machen sollte, als nur das kaputte Glas wegzuwerfen. Er erwiderte: "Das ist korrekt, ja. Zweimal buchen bitte."

Warum bietet einer erst an, es zu zahlen, bleibt dabei, wenn ich sage, er müsse nicht? Und regt sich dann auf, dass er es zahlen muss. :-O

Darf sich auch "was kaufen"…

Ein kleines Mädchen stand mit einem aus drei Teilen bestehendem Einkauf an der Kasse und legte noch zwei Überraschungseier mit auf das Förderband.

Die 5,17€, die alles zusammen kosten sollte, hatte das Kind allerdings nicht dabei. Meine Mitarbeiterin bot an, dass sie jetzt erst mal die drei notwendigen Artikel bucht, um dann zu sehen, wie viel Geld für den Teil "du darfst dir auch was kaufen" (Nach Aussage des Mädchens ein Zitat ihrer Mutter) übrig bleibt.

Überraschung: Die Mutter hatte ihrer Tochter das Geld auf den Cent genau passend für die drei Produkte auf der Einkaufsliste mitgegeben. Nix mit "Ü-Ei" und so zog die Kleine mächtig enttäuscht wieder ab.

Welche erzieherische Maßnahme steckte da wohl hinter?