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Einkaufswagen zur Kundenbegrenzung

Seit heute gelten die verringerten Kundenzahlen im Einzelhandel und somit gilt ab heute bei uns auch eine neue Regelung. Ja, auch für eine Schachtel Zigaretten oder ein Duplo muss man einen Wagen nehmen. Ich bin schon auf die Diskussionen gespannt …

(Bislang (10m²/Kunde) passte es immer, es waren nie mehr als 50 Kunden gleichzeitig hier auf der Fläche, wie wir durch Zählungen zu Spitzenzeiten und auch vor den Feiertagen herausgefunden haben. Wenn sich aber nur noch ein Kunde pro 20m² hier aufhalten darf, passt es natürlich nicht mehr.)


Frage nach Trinkmahlzeit

Das "Y Food"-Zeugs läuft bei uns wirklich bombastisch, inzwischen nähert sich der dritte Aufsteller dem Ende.

Nun kam eine etwas ältere Frau, ich schätzte sie so auf ca. 60+ Jahre, in den Laden und fragte, ob wir Energydrinks hätten. Gemeint waren aber nicht Red Bull, Effect und Schwarze Dose 28 Black, sondern eben genau solche Flüssigmahlzeiten wie eben "Y Food" oder auch "Runtime" (das wir aber nicht verkaufen). Als ich ihr den Aufsteller zeigte, war sie total happy und kaufte sich eine Flasche zum Mittag.

Faszinierend. Die (Haupt-)Zielgruppe solcher Produkte dürfte deutlich jünger sein.

Andererseits, hihi, wenn's mit den Zähnen im Alter nicht mehr so klappt. :-P

Mianju

Eine Kundin hatte einen 50er-Karton unserer OP-Masken gekauft und kam einige Minuten später mit der ungeöffneten Schachtel zurück in den Laden. Draußen erst hatte sie die chinesische Beschriftung entdeckt und da sie China nicht unterstützen möchte, verweigert sie den Kauf der Masken.

Wir haben sie natürlich zurückgenommen.

Nicht darüber diskutiert habe ich mit der Kundin, dass ihr Kauf oder Nicht-Kauf absolut keinen Einfluss auf den Handel mit China hat. Der Posten ist längst bezahlt und selbst wenn mein Bestand zuneige gehen sollte, werde ich bei jemandem Nachschub ordern, der seine Ware ebenfalls schon bezahlt hat und ein ganzes Lager damit voll hat. Dass der noch einmal Masken im fernen Osten bestellen wird, bezweifle ich, nachdem ihm der Handel mehr Arbeit als Gewinn gebracht hat.

Zum zweiten Mal im Kasten

Im Herbst vergangenen Jahres war bei uns ein Personalausweis liegengeblieben. Nett wie wir sind, hatten wir ihn Anfang Dezember kurzerhand in einen frankierten Briefumschlag gesteckt und an die auf dem Ausweis angegebene Adresse gesendet.

Jetzt, ziemlich genau drei Monate später, kam das Schreiben wieder als Postsache verpackt zurück mit dem Hinweis, dass der Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln sei.

Nun liegt er wieder im Briefkasten, und zwar so, wie man es ja generell auch machen soll – nämlich ohne einen frankierten Umschlag drumherum. Damit sind wir aus der Nummer raus und die Post hat das Ding an den Hacken. Da der Ausweis ohnehin in ein paar Wochen abläuft, machen sie sich aber vielleicht auch gar keine große Mühe mehr damit. :-)

Teurer Einkauf, billige Kaffeepads

Ein Mann fragte mich, ob wir auch günstige Kaffeepads hätten, da er im Regal nur die "teuren" Bio-Pads entdeckt hatte. Gemeinsam gingen wir zum Regal und ich zeigte ihm unsere Auswahl. Die Bio-Produkte ("viel zu teuer, wer braucht denn bio?") wollte er nicht und die Pads von Melitta waren ihm auch zu teuer. "Über zwei Euro für so eine Packung? Da wird man ja arm bei", konstatierte er.

Daneben stehen bei uns noch die drei Sorten gut&günstig-Kaffeepads zum Discountpreis von etwas über einem Euro. "Sonst hätte ich auch noch die hier", sagte ich. "Jaa, die meine ich doch", freute sich der Kunde, tätschelte meine Schulter und nahm sich eine Packung.

Dass ausgerechnet Kaffeepads und Kaffeekapseln auch als Discountartikel noch die teuerste Form sind, Kaffee zu trinken, ist die eine Sache. Viel kurioser fand ich, dass der Herr ansonsten eher überhaupt nicht aufs Geld achten musste und überwiegend nur Markenprodukte in seinem Einkaufswagen hatte.

Ines hat schon gewitzelt, dass er die Pads bestimmt für jemanden anders mitbringen sollte. Das klingt durchaus plausibel, aber wer weiß das schon? :-)

Reservierte FZGs

Ein Stammkunde hat eben für mehrere Termine unsere Festzeltgarnituren für den Sommer reserviert. Noch ist zwar nicht klar, ob der große Distanz-Maskenball dann überhaupt vorbei ist, aber für den Fall der Fälle wollte er der Erste sein.

Blühender Optimismus. :-)

Psühühühü...

Aufgeschnappter Gesprächsfetzen, zwei Kunden unterhielten sich darüber, dass Läden ja generell nach psychologischen Aspekten aufgebaut sind und dass deshalb bestimmte Artikel bei uns erst kurz vor der Kasse stehen würden.

Psychowas? Bei uns???

Hier bei mir im Laden ist wirklich alles nach rein praktischen Aspekten oder alternativ nach meinem / unserem persönlichen Geschmack gestaltet. Ein "verkaufspsychologischer Berater" (gibt's nicht, aber jetzt mal nur zum Spaß angenommen) würde hier beim Betreten des Ladens vermutlich direkt Burnout bekommen. :-)

Zeitgefühl

Eine Frau, die mir zumindest als Gelegenheits-Stammkundin nicht unbekannt war, sprach mich an und lobte an unserem Laden, dass es bei uns immer Abwechslung gäbe und wir auch immer mal was neu machen würden.

In die Richtung blickend, aus der sie kam, überlegte ich laut, was sich denn da kürzlich verändert haben könnte. Mir fiel nichts ein, für die Aufnahme der drei Regalböden mit Lindt-Schokolade wirkte ihr Lob etwas zu pathetisch.

"Na, da an der Wand zum Beispiel, da standen doch erst noch die Tiefkühltruhen", erklärte sie und zeigte in Richtung Brotregal. Ich sah sie irritiert an und fragte, wann sie zuletzt hier war – immerhin ist der große Umbau inzwischen schon über zwei Jahre her. Sie sagte, dass das im Dezember gewesen sei, aber da lagen wohl noch ein paar mehr Monate dazwischen. Ooops. :-)

Hungernde Elefanten in Deutschland

Eine Mutter stand mit ihrem kleinen Sohn vor dem Leergutautomaten. Nach Beendigung des Vorgangs bat sie ihn, den Bon in unsere Pfandspendenbox zu werfen.

"Wofür ist das?", wollte der Kleine wissen.

"Damit die Elefanten in Afrika nicht hungern müssen", erklärte Mama.

"Sollte man sich nicht erstmal um die Elefanten in Deutschland kümmern?"

Laute Konversation

Dass man hier im Markt immer mal Gesprächsfetzen von Kunden aufschnappt, passiert quasi zwangsläufig. Meistens geht es um belanglose Dinge, anderes will man gar nicht wissen.

Meistens hört man auch schon nichts mehr davon, wenn man um die nächste Ecke gebogen ist und dann ist das Gehörte auch schon ganz schnell wieder vergessen.

Manchmal, aber zum Glück nur ganz selten, versteht man die Konversation auch im Nachbarhaus, durch drei Wände hinweg, in einer anderen Stadt, auf dem Mars. Nämlich dann, wenn zwei ältere Damen einkaufen, die (vermutlich) beide schwerhörig sind – und sich dabei gegenseitig dementsprechend laut ankrakeelen. Aber immerhin klappt das mit dem einholen gehen noch, so weit ist also alles gut. :-)

Verschwundene, liebe Stammkundin

Eine recht betagte aber immer nette und irgendwie an die Lieblingsoma erinnernde Stammkundin hatte mich irgendwann im ersten Drittel des letzten Jahres mal gefragt, ob ich noch einen unserer SPAR-Einkaufskörbe übrig hätte. Sie würde so gerne einen für sich privat haben, weil sie hier doch schon immer so gerne eingekauft hat und wir einfach für sie auch heute noch "der SPAR" sind.

Da ich noch dutzende davon in der Halle habe, unter anderem auch nagelneue Körbe ohne jegliche Gebrauchsspuren, sagte ich zu, ihr bei nächster Gelegenheit einen mitzubringen.

Das war das letzte Mal, dass ich die alte Dame gesehen habe. :-(

Vertan!

Aufgrund mehrerer Umstände, das Wetter in Spanien dürfte auch nicht ganz unschuldig daran sein, ist Gemüse in den letzten Tagen teilweise erheblich teurer geworden.

Richtig prickelnd ist es dann, wenn man am frühen Morgen von einem Kunden in entsprechendem Tonfall direkt so angesprochen wird: "Sie haben sich im Preis vertan!!!"

Nein, haben wir nicht.

Demenz oder Diebstahl?

Bei uns allen ist eine ältere Stammkundin pauschal als "tüdelig" / dement bekannt. Kommt regelmäßig mit dem Leergutautomaten nicht klar, vergisst manchmal was, kommt hin und wieder ohne Maske in den Markt. Eigentlich eine liebe, nette, alte Dame.

Meistens benutzt sie für ihre kleinen Einkäufe einen der von uns zur Verfügung gestellten Einkaufskörbe. Manchmal auch nicht, dann ist es wahlweise die Handtasche oder, wie in diesem Fall, eine Einkaufstasche aus buntem Stoff.

In diese Tasche legte sie ein paar belanglose Waren im Gesamtwert von unter zehn Euro, die sie auch an der Kasse allesamt auspackte. Ebenfalls in der Tasche befand sich ein Leinenbeutel, in den sie hier aus unserem Sortiment während des Einkaufs eine Schachtel Pralinen im Wert von fast acht Euro gelegt hatte. An der Kasse packte sie die gerade erwähnten belanglosen Waren aus, blickte in den inneren Leinenbeutel, ließ die Pralinenschachtel darin, schlug den Stoff um und schob den Beutel tief zurück in die bunte äußere Tasche.

Da die Pralinen mit einem Sicherungsetikett beklebt waren, lösten sie schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Die alte Dame packte daraufhin ziemlich zielstrebig die Pralinen aus der Tasche und lachte den Vorfall mit dem Hinweis auf ihre Vergesslichkeit weg.

Je öfter wir uns das Video angucken, desto sicherer sind wir uns, dass das ein knallharter Diebstahlsversuch war. Und wenn doch nicht? Wie hart geht man mit einer knapp Achtzigjährigen ins Gericht, gerade auch unter der Prämisse, dass sie in einer Einrichtung für betreutes Wohnen lebt und manchmal auch schon mit einer Betreuerin hier für den Einkauf in den Laden kam?

Wir werden es jetzt dabei belassen, aber zukünftig gezielt an der Kasse darauf achten, dass sie auch wirklich keine Waren von uns mehr in ihrer Tasche, äh, "vergisst". So viel Seitenhieb musste noch mal eben sein.