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Die einen so, die anderen ganz anders …

Eine Stammkundin sprach mich an und beschwerte sich darüber, dass sie im Laden von jemandem angeschnorrt wurde. Ihr war der Vorfall so unangenehm, dass sie sogar erwog, hier gar nicht mehr einzukaufen. Zumindest sagte sie es in dem Moment zu mir. Als ich den Mann ansprechen wollte, war er jedoch schon wieder aus dem Laden verschwunden.

Die Drohung, hier nicht mehr einkaufen zu wollen, halte ich für etwas überzogen. Sowas kann einem schließlich in jedem anderen Laden ebenfalls passieren. Vielleicht sogar mehr als bei uns, dann ich persönlich würde auch nicht während eines Einkaufs derart belästigt werden wollen und bin dementsprechend dahinter her, so ein Verhalten hier zu unterbinden.

Aber da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Menschen sind. Ich erinnere nur an diesen Fall, als ich (ebenfalls von einer Stammkundin) angeranzt wurde, als ich der Sache nachgehen wollte.

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Kommentare

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kritischer Beobachter am :

meine persönliche Einstellung:
Schnorren geht gar nicht.
Entweder man hat irgendwo Ruhe vor Schnorrern, oder es hört überhaupt nicht mehr auf. Für letzteres Erlebnis empfehle ich einen Berlin-Trip.
Schnorren beim Einkaufen in einem Laden ist aber nochmal eine Steigerung. Das würde ich als Ladeninhaber strikt unterbinden.
Die, die das machen kommen sich besonders schlau vor: Die Leute können dem begrenzten Bereich nicht so hastig das Weite suchen wie am Bahnhof, sie haben meist noch Bargeld einstecken, und man kann viel besser ans schlechte Gewissen appellieren.

Panther am :

Um es ganz deutlich zu sagen: Schuld an der Existenz solcher Verhaltensweisen haben die ***, welche diese Leute/Banden noch mit Geld belohnen (und sehr oft aggessiv auf entsprechende Hinweise reagieren). Und das sind vielerorts leider so viele, dass Prävention und punktuelles Eingreifen häufig im Sande verlaufen. Parallelen mit Tauben-/Möwenfütterern sind gut zu erkennen.

Schön ist der (leider viel zu seltene) Moment, wenn "die" von irgendeinem Anwesenden öffentlich bloßgestellt werden, der sich von den immer wieder ähnlichen/identischen Geschichten und Personen genervt fühlt, und so schnell wie möglich gelernt unsichtbar werden.

Letztens hatte eine Dame mittleren Alters so einem Gesellen in einem Innenstadtladen (!) beinahe 150 Euro (!) für die übliche Fahrkarte nach Verlust aller Wert- und Orientierungsgegenstände, der ausgebliebenen Mitarbeit passender Anlaufstellen und bla bla bla in die Hand gedrückt. Zum Glück hatte ein anderer Kunde die identische Geschichte schon x-fach gehört und die Dame ließ sich nach einiger Diskussion noch darauf ein, die Scheine besser an anderer Stelle auszugeben.

kritischer Beobachter am :

Was Möven machen, hätte auf Menschen übertragen eher die Qualität von Raub: Ich hab gesehen, wie eine Möve mit Karacho einer Frau das meiste ihrer frisch erworbenen Crepe aus der Hand gehauen und auf dem Boden fallen lassen hat.
Dort konnte das Biest sich dann in Ruhe gütlich tun, oder hat es weiter verschleppt, das hab ich vergessen.
Bei Tauben ist es eher mit Schnorren vergleichbar.
Der typische Berlin-Schnorrer quatscht halt einfach nur wahllos Leute an und fragt nach bißchen Kleingeld. Auch für 20 Cent gibts ein höfliches Danke. Was es nicht besser macht, wenn es alle 5 Minuten passiert.
Einer alten Person 150 EUR mit einer Mitleidsstory und dem Vortäuschen einer Notlage für eine vermeintliche Fahrkarte aus dem Geldbeutel zu leiern ist kein Schnorren mehr, das ist schon längst Trickbetrug. Man kann zur Not auch ohne Zahlungsmittel in die Bahn einsteigen und einen Schaffner aktiv ansprechen. Unter Angabe seiner Personalien erhält man wohl eine Rechnung mit Bearbeitungsaufschlag.

Panther am :

"Die Möwe" würde sich dem Menschen gegenüber ganz anders verhalten, wenn sich einige seiner Artgenossen nicht (trotz aller Verlautbarungen!) missverhalten würden. Es gibt auch weniger touristisch geprägte Gegenden (also praktisch das genaue Gegenstück zu deinen Massenorten mit "Raubmöwen"), wo sich Möwen weitgehend natürlich verhalten. Und damit nicht zuletzt wesentlich gesünder.
Manche Auswärtigen meinen leider, dass ihnen die Folgen ihres Fehlverhaltens egal sein können. Die gehören gnadenlos kontrolliert, sanktioniert und abgewiesen (und das deckt mit Sicherheit nicht einmal die monetären Folgen ab). Besonders eh mit Auswärtigen überladene Orte sollten es nicht nötig haben, auch den letzten asozialen Egoisten zu bauchpinseln.

Zu den 150 Euro: Der andere Kunde hatte allein zu der Person etliche Termine mit der identischen Geschichte parat. Das auf die ganze Bandenorganisation und alle Öffnungsstunden hochgerechnet offenbart ganz andere Summen. Man könnte meinen, dass die Behörden sich lieber um pflegeleichte, unprofessionelle Kleinstdiebe im einstelligen Eurobereich kümmern, als solche Strukturen auszutrocknen. Na ja, die Opfer der Banden beschweren sich schließlich nicht, sie wurden ja herzzerreißend gefragt, ob sie gern bestohlen werden wollen ...
Und nein, die Dame mittleren Alters war keine "alte Frau", sondern wollte in der Öffentlichkeit die oft geforderte (falsch verstandene) Zivilcourage raushängen lassen und diskutierte mit dem anderen Kunden wirklich ziemlich lange und zunehmend aggressiv herum. Nett war seine Bitte, das Geld doch z.B. dem Nachbarschaftsprojekt zugunsten finanziell Schwächerer mit Spendenaufsteller im Ausgangsbereich zukommen zu lassen – nein, das sei ja wohl immer noch IHR GELD und was ihm einfallen würde!

Nicht der Andere am :

Im verlinkten Eintrag steht ja als Gesprächseinstieg: ""Der Mann, der Sie eben angebettelt hat…". Als Reflex hätte ich das möglicherweise auch derart formuliert, weil das ja eben die Beobachtung von außen war.

Aber wahrscheinlich ist's geschickter, wenn die Ansprache weniger fest-stellend erfolgt, also eher sowas wie "Sind Sie gerade belästigt worden?" Im Verneinungsfall sich entschuldigen, danken/grüßen, den Kunden in Ruhe lassen. Oder noch offener a la "Alles okay?".

Falls man des Schnorrers im Anschluss noch habhaft wird, wird man ihm gegenüber natürlich verbindlich auftreten und ihm die Hausregeln klarmachen. Aber der angesprochene Kunde muss sich ja nicht zwangsläufig belästigt fühlen und man muss ihn nicht zu einer persönlichen Entscheidung zwischen dem Ansprechenden und dem Inhaber zwingen.

Panther am :

Man darf die Menschen, die sowas unterstützen (oder solchem Verhalten schon nicht ablehnend gegenüber stehen) eben nicht in dem Glauben lassen, dass sie richtig gehandelt haben oder dass das nach Lust und Laune/Sympathie entschieden werden kann. Es sei denn, man will auf Biegen und Brechen jeden Kunden momentan "zufriedenstellen" und nimmt dafür die ansteigende Kundenbelästigung in Kauf. Auf meist professionell agierende Banden muss professionell reagiert werden.

Michael K. am :

Ich glaube Björn unterschätzt die Außenwirkung.

Mir reicht es schon im Zug und am Bahnhof mehrfach angelabert zu werden - dies geschieht zum Glück in der Regel freundlich. Gleichwohl sind Bahnhöfe Kriminalitätsschwerpunkte.

In einem Nahversorger ist mir das in all den Jahrzehnten - selbst in Großstädten wie Berlin - überhaupt noch nicht passiert, deswegen hat dieser Vorfall ein absolutes negatives Alleinstellungsmerkmal.

Ich würde in der Tat bei so einer Sache mein Einkaufsverhalten dauerhaft überdenken. Frauen reagieren sicherlich noch empfindlicher, zumal die Reaktionen auf eine Absage des Schnorreranliegens unvorhersehbar sind. Der Klassiker ist seit Jahrzehnten die abgelehnte Zigarette, vgl. https://www.baden.fm/nachrichten/mann-in-rickenbach-wegen-zigaretten-ueberfallen-und-geschlagen-179198/. Vor allem, weiß Frau, ob es draußen eine Gesprächsfortsetzung gibt?

Panther am :

Och, das kommt ganz auf Ort, Viertel, Tageszeit usw. an und ist kaum zu verallgemeinern. Die klassischen Bettler an bestimmten Bahnhöfen bzw. auf bestimmten innerstädtischen Strecken sind gegenüber anderen Kalibern oft noch die mildeste Version (da macht es die Summe). Da kann dir in manchen Läden, in manchen Straßen oder Grünanlagen usw. schon größeres Ungemach drohen.

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