Ein Kunde sprach vorhin einen meiner Mitarbeiter an: "Da hat eben einer im Vorbeigehen von den Sachen vor der Tür eine Packung Weintrauben mitgenommen und eingesteckt."
Damit muss man natürlich immer rechnen, wenn man Ware vor seinem Laden platziert, aber es ist wirklich erstaunlich wie sehr dieses "mal eben einstecken" zur Normalität geworden zu sein scheint. Früher waren Ladendiebe aufgeregt, es war für Kinder/Jugendliche eine Mutprobe, der Puls war auf 180, das Adrenalin schwappte förmlich über. Und heute? Zack, im Vorbeigehen mal eben mitgenommen. Völlig normal.
Eine Kundin stand in der Gemüseabteilung und rupfte vom ganzen frischen Kohlrabi die Blätter ab. "Was soll das denn werden?", fragte eine Kollegin und die Kunden erklärte ihr, dass sie die für ihre Kaninchen brauchen würde.
Die Frau drohte an, sich über meine Mitarbeiterin beschweren zu wollen, nachdem diese ihr verboten hat, auch nur ein weiteres Blatt von den Kohlrabis abzureißen. Es ist immer lustig, dass ich immer wieder von den unterschiedlichsten Kolleginnen und Kollegen gesagt bekomme, dass sich Leute möglicherweise über sie beschweren werden und ich dann immer denke, nachdem ich die Begründungen gehört habe, dass sie das gerne tun können. Passiert übrigens im Grunde nie.
Zum Kohlrabi: Wer zu Hause die Blätter nicht haben möchte, tut gut daran, diese abzurupfen. Manche Gemüse zehren von ihrem Grün. Blumenkohl beispielsweise bleibt länger frisch, wenn man die Blätter dran lässt. Bei Kohlrabi ist es so dass die Blätter das Wasser aus der Knolle ziehen und sie schneller altern und austrocknen lassen. Aber dennoch hat die Kundin uns damit keinen Gefallen getan. Denn an den Blättern erkennt man eben auch sehr schnell, ob ein Kohlrabi frisch oder alt ist und Kohlrabi ohne Blätter verkauft sich deutlich schlechter als welcher mit Blättern.
Wenn man zu gleichermaßen zu doof ist, den Leergutautomaten zu bedienen und erfolgreich ein paar Tafeln Schokolade zu klauen, dann wird man eben unfreiwillig zum Gespött der Beleg- und auch der Leserschaft. Aber ich freue mich natürlich im Namen der Elis über die Spende.
Heute gibt es den Blogeintrag mal als WhatsApp-Screenshot, nachdem ich das alles in ein paar Worten und mit Foto meiner Mom geschickt hatte.
Das Zeug soll ja der Hype auf Social Media sein (resp. vor allem TikTok) – wurde uns zumindest gesagt. Also hatte ich einfach mal einen Karton vom "Smashed Croissant Toast" bestellt.
Fazit: Ist okay, aber ist auch nicht der Brüller. Aber die ersten Kunden hatten uns gestern, nachdem wir den Artikel im Brotregal platziert hatten, bereits die ersten Päckchen aus den Händen gerissen. Mal gucken, wie sich das entwickelt.
Und? Kennt ihr den Toast? Schon probiert? Ist er die Aufregung wert?
Ein Ladendieb, der auch nur ein paar Kleinigkeiten fernab der üblichen "professionellen" Beutezüge eingesteckt hatte, bat um Entschuldigung, als wir mit ihm hinten im Lager standen. In einem Atemzug ergänzte er noch, dass er nicht mehr genug Geld für die Sachen hatte.
Da bekommt man ja fast schon Mitleid.
Aber auch nur fast. Vor ein paar Jahren hätte ich ihn vielleicht sogar noch ohne Anzeige und weitere Konsequenzen laufen lassen, aber aufgrund der unzähligen Vorfälle, die (nicht nur gefühlt) immer mehr und mehr werden, ist unsere Zündschnur inzwischen verdammt kurz. Wir haben im Laufe der Zeit schon so ziemlich jede Ausrede gehört und haben mittlerweile aus reiner Verzweiflung eine Null-Toleranz-Grenze bei Diebstählen.
Eigentlich waren die beiden Kolleginnen heute Morgen schon ganz fleißig dabei, das in der vergangenen Woche defekte Kühlregalmodul wieder einzuräumen.
Eigentlich. Faktisch haben sie zwischendurch unterbrochen, um das Modul links daneben heute nun auch auszuräumen. Die Techniker kommen wieder und werden vorsichtshalber auch dort eine Abtauung und Reinigung vornehmen. Wenn man schon mal dabei ist, kann man es auch gleich komplett durchziehen …
Ein Paar aus Serbien hatte sich bei uns die Taschen vollgeladen und wollte, ohne die Ware zu bezahlen, den Laden verlassen. Weiter als bis zum Ausgang kamen die beiden jedoch nicht, denn dort sprachen wir sie an und forderten sie auf, uns ins Lager zu begleiten. Der Rest verlief wenig spektakulär.
Bemerkenswert ist jedoch, dass der Mann ganz klar die Ansicht vertrat, dass wir ihn ungerechtfertigt festhalten würden und dass er überhaupt nicht die Aufregung versteht. Ihm wurde gesagt, dass man hier in Deutschland kleinere Mengen ausdrücklich ungestraft mitnehmen dürfe und daher sei der ganze Wirbel, den wir da wegen den paar Artikeln veranstalten würden, wohl etwas seltsam.
Ich glaube sogar, dass ihm das gesagt wurde, nur in leicht veränderter Form. Sinngemäß: Wenn man nur kleine Mengen klaut, hat man keine nennenswerten Konsequenzen zu befürchten. Das ist ja nun wirklich so.
Unser Kater lag auf dem Sofa und war völlig entspannt. Als ich seinen Namen sagte, drehte er die Ohren zu mir. Passenderweise hatte ich gerade die Kamera draufgehalten …
Juhu, die Techniker sind hier und kümmern sich um unser Kühlregal. Ein durchgebranntes Bauteil in der Elektronik sorgte dafür, dass das Timing von Abtauung und Kühlung komplett durcheinandergeraten war. Somit hatte sich in den Verdampfern viel Eis gebildet, das letztendlich dafür sorgte, dass die Luftzirkulation unterbrochen wurde.
Aber immerhin war das ein einfach zu lösendes Problem und wir müssen jetzt nicht wochenlang auf irgendwelche Ersatzteile warten. Sobald der Einsatz beendet und alles wieder zusammengeschraubt ist, können die Kollegen das Regal wieder mit Ware befüllen. Juhu.
Ein unverlangter Werbeanruf (Tellows-Score der Nummer: 7, also schon relativ schlecht) kam hier rein, der Anrufer wollte über Energieeffizienz sprechen.
Mein Mitarbeiter, der den Anruf entgegengenommen hatte, löste das in etwa folgendermaßen: "Sehr effizient wäre es, wenn ich jetzt einfach wortlos auflegen und mit meiner Arbeit weitermachen würde. Da ich nett bin, kündige ich das zumindest noch an. Hiermit geschehen, schönen Abend noch." [KLICK!]
Womit das Thema dann erledigt war. Die Nummer ist anschließend noch zu einem weiteren Eintrag in der Sperrliste unserer Fritzbox geworden.
Eine Kollegin wurde von einer Kundin angesprochen, die Brötchentüten suchte. "Haben wir doch alles da", erklärte meine Mitarbeiterin der Kundin und zeigte ihr die unterhalb der Brötchenschütten liegenden Tüten.
Die waren der Frau für ihr eines Brötchen aber alle zu groß. "Ansonsten haben wir noch diese kleinen Knotenbeutel vom Gemüse", fuhr die Kollegin fort und wickelte eine Tüte von der Rolle ab. Auch die waren der Frau zu groß, schließlich wollte sie nur ein einziges Brötchen einpacken.
Wie die Sache letztendlich ausging und ob die Frau das Brötchen unverpackt oder doch in einer der viel zu großen Tüten mitgenommen hat, haben wir letztendlich gar nicht mehr mitbekommen.
Hinterher scherzte ich: "Hättest ihr ja einen kleinen Briefumschlag in die Hand drücken können. Aber das wäre bestimmt auch nicht richtig gewesen."
Manchmal würde man sowas bei schwierigeren Leuten ja wirklich gerne tun, aber in einer Zeit, in der man um jeden Kunden kämpft, benimmt man sich natürlich.
In der Schlachthausgasse in Wien, die als vierspurige Straße nur geringfügig an eine Gasse erinnert, gibt es diesen SPAR-Markt, den Roland für mich bei Dunkelheit fotografiert hat. Vielen Dank für die Zusendung.