Zu stehen
Wie oft hört man das: "Das brauchst du nicht machen." oder "Das braucht nicht gesäubert werden." – und jedes Mal bekomme ich einen Knick in der Ohrmuschel und denke mir das fehlende "zu" hinzu. "Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen erst gar nicht zu gebrauchen." – diesen Spruch kannte ich schon mit 6 Jahren und es hat sich tief eingebrannt.
Hat zwar damit jetzt gar nichts zu tun, aber eben wollte ein Kunde wissen: "Enstschuldigung, wo haben Sie denn die Butter zu stehen?"
Ist das einfach nur eine vollkommen falsche Verwendung des oben genannten "zu" gewesen oder ist das irgendeine Eigenart eines Dialekts?
Hat zwar damit jetzt gar nichts zu tun, aber eben wollte ein Kunde wissen: "Enstschuldigung, wo haben Sie denn die Butter zu stehen?"
Ist das einfach nur eine vollkommen falsche Verwendung des oben genannten "zu" gewesen oder ist das irgendeine Eigenart eines Dialekts?
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Kommentare
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dasT am :
Die sagen dann auch sowas wie 'Ich habe dies und das hier im Regal rumzustehen.'
Hans am :
Was du "beanstandest", ist oft die Sprache einer Region.
Was meinst du, wie hier in Kiel gesprochen wird. Nicht immer richtig - aber liebenswert.
Henning" am :
Echt gruselig!
SvenV. am :
Ich weiß, dass das regional unterschiedlich ist. Warum? Ganz einfach: Den Spruch "Wer 'brauchen' ohne 'zu' gebraucht..." habe ich regelmäßig von meiner Frau gehört (die - wie ich - hier in Franken aufgewachsen ist).
Irgendwann hat's mich dann mal gepackt und ich hab versucht was drüber rauszufinden. Und das Ergebnis: "Darf im Süddeutschen Raum auch ohne 'zu' stehen."
Tja... "FAIL!" würd ich mal sagen ;-D
bye
Sven
Anja am :
Ich bin Ossi und mir ist dieses 'zu stehen' usw. völlig unbekannt.
Wird wohl eher nur in bestimmten Regionen verwendet.
fescher.Jung am :
Anonymus am :
Jawohlja am :
Zwangsanholer am :
Nils am :
http://www.youtube.com/watch?v=27wkJ6KDolk
ike am :
Kenne das nämlich selbst nicht anders
Friesenjung am :
MacSpi am :
Wer den Satz für voll nimmt braucht mehr Bildung.
refu am :
Anonymus am :
Was das fehlende "zu" bei "brauchen" betrifft, geht es mir genauso, daß ich jedesmal zusammenzucke. Zumindest in Hochsprache ist das ganz eindeutig falsch. Es gibt aber dennoch genug Leute, die das, unabhängig von ihrem Lebensalter, nicht begriffen haben. Noch schlimmer finde ich aber die Personen, die zwanghaft "einzig" steigern, da gibt es auch einige.
darookee am :
MaxR am :
Klopfer am :
Anders als Bastian Sick uns glauben machen will, werden grammatische Regeln nicht von oben aufgedrückt, sondern von den Muttersprachlern (also uns allen) geprägt.
Anonymus am :
Alleswisser am :
MOW am :
Waldschrat am :
Wo soll denn da das zu rein?
Anonymus am :
Vorobo am :
"zu stehen" und
"zum Stillstand"
Der Zug kam vor der Brücke zu stehen.
Zu stehen kam der Unfallwagen hinter dem dritten Baum.
Das sind Sätze, die mir gar nicht falsch vorkommen.
Könnte das irgendwie eine Beschreibung einer abgeschlossenen Bewegung sein?
Vorobo
Anonymus am :
Smoo am :
Lucy am :
Mark am :
Ähnlich grusleig finde ich "Hast Du den $GEGENSTAND einstecken?". Buääähhh *schauder*.
OxKing am :
Das kann einem teuer zu stehen kommen.
Zwangsanholer am :
peterpan2k am :
die leben in der altmark, also sachsen-anhälterischer dialekt
Mick am :
Zu nach in einer Ortsbeschreibung gehört ein Ort und nicht ein Firmenname.
Kartoffel am :
(Pott, tiiiefster Pott).
Florian am :
Beispiel: "Bei Regen öffne ich den Regenschirm, dass ich nicht nass werde", anstatt richtigerweise "Bei Regen öffne ich den Regenschirm, damit ich nicht nass werde."
Ok, vielleicht kein schönes Beispiel, aber Ihr versteht was ich meine?
Mir ist ja klar, dass sich Sprache weiter entwickelt, aber das tut mir einfach in den Ohren weh!! Sogar von Radiomoderatoren muss ich das so hören ...
Auch "schön: indem vs. in dem, das vs. dass, usw ...
Ist das wirklich so schwierig??
christian aus b am :
Kerri am :
Schlimm finde ich auch, die Antwort, die ich letztens im Supermarkt (nicht bei Björn) bekommen habe:
"Wo finde ich denn die Rasierklingen?"
"Vorne, beie Kasse"
örks
LG
Amsel am :
gast1234 am :
Ulli F. aus L. am :
Jürgen am :
"Ich hab noch einen Koffer in Berlin - zu stehen.
Deswegen hab ich nächstens wieder hin - zu gehen.
Die Seligkeiten vergangner Zeiten
Sind alle noch in meinem kleinen Koffer drin - zu sehen."
Mo am :
Von Jung bis alt hör ich das nun seit gut 3 JAhren.
"Wollen wir jetzt essen, oder."
"War das nicht letzte Woche noch billiger, oder."
Ja ODER WAS verdammt noch mal!?
Auch manchmal wirklich nervig, wenn mein Freund sich gedankenverloren irgendwo was ansieht dann kann er einige Dutzend Mal wiederholen "Das ist" ohne denn nun zu sagen was es ist. Er steht wie ein Depp da und sagt "Das ist."
Peppi am :
leocat am :
Mich gruselts immer bei "Da kann ich nix für". Gibt es keinen Spruch für: "Wer da und für trennt gehört gesteinigt?"
@ Amsel. iiiih, ja! "Ich erinnere..." Gottseidank scheint das nur in Kreisen umzugehen, die ohnehin den ganzen Tag Denglisch denken. "I remember...". Die begegnen mit nicht so häufig - die kaufen nämlich keine Bücher. Wie furchtbar!
Mein Mann regt mich damit gern auf, "nach" statt "zu" zu sagen - "Ich geh nochmal nach Mutti." Typisch Kieler.
Noch seltsamer und was ich außer in seiner Familie sonst noch nirgendwo gehört habe (scheint ein familieninterner Sprachirrtum zu sein), ist der Ausdruck "bei" für "wenigstens". "So war das bei günstiger als andersrum" oder "Mit dem Anruf hab ich das bei gleich geklärt." Häh? Es würde mich brennend interessieren, ob das noch anderswo gebraucht wird. Seine Mutter war Flüchtling aus Ostpreußen. Vielleicht daher?
Olaf am :
So falsch ist der Spruch nicht, wenn man Hochdeutsch schreiben will...
suz am :
Im Gegenteil - wir haben in unserer heutigen Zeit eine wesentlich höhere Verbreitung des Hochdeutschen. Dass wir gefühlt vom Sprachverfall ausgehen, liegt vermutlich auch daran, dass wir durch das Internet viel mehr schreiben als früher, vor allem in Situationen, in denen wir unser Geschriebenes nicht mehr sorgsam reflektieren. Außerdem kommen wir - um auf die gesprochene Sprache zu kommen - heute mit viel mehr Menschen in Kontakt, als früher.
Dialekte unterliegen naturgemäß einem Stigma des "minderwertigen", dabei ist - wie oben schon jemand sagte - die Hochsprache eine willkürlich gewählte Norm, die in nahezu allen Sprachen von einer geringen Minderheit gesprochen wird.
Kiki am :