Manchmal Glückstreffer
Wir haben noch einen weiteren Kunden, den ich eigentlich nur zu sehen bekomme, wenn er gerade den Leergutautomaten füttert. Oder dies zumindest versucht. Der Mann ist mittleren Alters und ich schätze, dass er irgendwo aus dem Osten kommt. Russland vielleicht. Genau kann ich das nicht sagen, denn er spricht nicht viel, aber ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er kaum ein Wort Deutsch versteht.
Immer und immer wieder steht er mit kleinen Leergutsammlungen, die aussehen wie das, was die "profesionellen" Flaschensammler liegen lassen, vor dem Automaten und versucht oft vielfach, die Maschine irgendwie dazu zu überreden, ihm etwas Geld dafür auszuspucken. Doch meistens vergeblich. Schon oft haben wir versucht, ihm zu zeigen, worauf er achten soll. Das dpg-Logo ist "gut" (Was wir mit einem nach oben zeigenden Daumen zu signalisieren versuchen), kein dpg-Logo ist "schlecht" (Daumen nach unten). Er lacht jedes Mal, tippt mit dem Finger auf den Strichode und zeigt mit seinem Daumen nach oben. Entweder versteht er uns wirklich nicht oder er vergisst immer wieder, was wir ihm gezeigt haben. Oder die Verzweiflung ist so groß, dass er wider aller Vernunft trotzdem jede Dose und Flasche mitnimmt.
Irgendwie tut er mir Leid.
Immer und immer wieder steht er mit kleinen Leergutsammlungen, die aussehen wie das, was die "profesionellen" Flaschensammler liegen lassen, vor dem Automaten und versucht oft vielfach, die Maschine irgendwie dazu zu überreden, ihm etwas Geld dafür auszuspucken. Doch meistens vergeblich. Schon oft haben wir versucht, ihm zu zeigen, worauf er achten soll. Das dpg-Logo ist "gut" (Was wir mit einem nach oben zeigenden Daumen zu signalisieren versuchen), kein dpg-Logo ist "schlecht" (Daumen nach unten). Er lacht jedes Mal, tippt mit dem Finger auf den Strichode und zeigt mit seinem Daumen nach oben. Entweder versteht er uns wirklich nicht oder er vergisst immer wieder, was wir ihm gezeigt haben. Oder die Verzweiflung ist so groß, dass er wider aller Vernunft trotzdem jede Dose und Flasche mitnimmt.
Irgendwie tut er mir Leid.
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Kommentare
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King am :
Bekannter am :
Real_Ben am :
In Deutschland muß definitiv niemand auf der Straße leben.
Entweder leben die freiwillig auf der Straße (Stolz etc.) oder Sie haben es sich selbst zuzuschreiben.
Von mir: KEIN MITLEID!!!
Marcel am :
Also bitte, in DE muss keiner Hungern.
Gruß
Marcel
Bekannter am :
Bei der Tafel bekommst du auch nicht immer was. Aber naja, hauptsache man hat n Spruch los gelassen, obwohl man kein Plan hat.
Statomat am :
Genauso wie die schwersten 5% Fett sind...
Und Arm ist in Deutschland niemand. Wie spülen schließlich unsere Abfälle mit Trinkwasser runter.
Tom (Purzelpfund.de) am :
jemand® am :
Oder wie die Zahlen halt dann sind.
wo denn ? am :
JSK am :
Nisa81 am :
Marcel am :
Tom am :
Marcel am :
Bekannter am :
Thomas am :
Ich glaube auch kaum das jemand auf der Strasse leben muss, zur Tafel gehen muss oder Flaschen sammeln muss ohne daran teilweise oder ganz selbst schuld zu sein.
Laura am :
Klar ist es bitter, als Familie auf Harz IV angewiesen zu sein - da muss man ganz schön kräftig die Arschbacken zusammenkneifen. Aber irgendwie finde ich es schon verwunderlich, dass sich manch einer mit einem 1-Euro-Job einen Sommerurlaub mit der ganzen Familie in der Türkei finanziert (in meinem Bekanntenkreis), aber andere sich kaum etwas zu essen leisten können....
SteffenG am :
Die Verteilung ist in meinen Augen ungerecht, aber mit einer detaillierten "Bedarfsprüfung" würde man nur unnötig viele Kosten bei den Behörden produzieren...
Flaschensammler halten wenigstens etwas die Stadt sauber.
Halva am :
Jochen am :
Mendian am :
Wohnraum ist knapp, vor allem Wohnraum fuer Obdachlose (nicht erst seitdem staedte und Gemeinden ihre Obdachlosenheime aus Spargruenden schliessen)
ohne Wohnraum, also feste Anschrift gibt es kein Hartz IV, ohne ohne den Bewilligungsbescheid vom Amt gibt es auch keinen Berechtigungsschein fuer die Tafel...
Redet mal mit den Obdachlosen, begleitet sie nur mal einen Tag, und was frisch kochen angeht: nicht jeder hat eine Kochmoeglichkeit, nicht jeder hat einen Kuehlschrank, und Tuetensuppe ist leider billiger als Frischgemuese !
Anonym am :
Hm...möglicherweise hat er bei euren Erklärungsversuchen auch einfach nicht erkannt, worauf genau es ankommt? Klar, das ist auch nicht einfach zu erklären, wenn der kein deutsch spricht.
Immerhin tippt er als Antwort ja auch immer auf den Strichcode und nicht auf das dpg-Logo, das würd ich als Zeichen dafür sehen, dass er gar nicht wirklich registriert hat, dass das was anderes ist. Zumindest bei den Flaschen, die ich hier noch habe und mal wegbringen sollte, sind die beiden Dinger auch direkt übereinander angeordnet.
Als Erklärungshilfe wüsste ich jetzt aber auch nur noch, dass man das dpg-Logo mit einem Stift einkreis, damit klar ist, was genau ihr ihm nun zeigen wollt. Natürlich nur, wenn grad Stift und Zeit zum erklären da ist.
Frauke am :
Und:JA,es gibt auch in Deutschland RICHTIGE Armut und es gibt wirklich Menschen die hier hungern müßen,vor allem Kinder(das habe ich dieses Wochenende leider wieder erleben müßen)
Marcel am :
Du willst mir doch nicht weismachen dass es ein großer Akt ist jeden Tag ein belegtes Brötchen zu essen? Dat sind cent Beträge. Wenn ich mir aber die fetten Kinder von der sozialen UNterschicht ansehe, die hier in Köln manchmal durch die Strassen "wanken", dann können die keinen Hunger kennengelernt haben.
Melanie am :
Es hat vor einigen Wochen im Netz ein Student darüber gebloggt wie er versucht von dem ALG II Satz für Lebensmittel zu Leben. Tja nun es gab mehrmals in jeder woche Nudeln mit Ökoketschup.... Wenn ich das meinem Sohn vorsetze und er es in der Schule erzählt muss ich mich warscheinlich einem Peinlichen Verhör durch die Lehrkraft unterziehen. Klar man muss nicht Hungern oder gar verhungern, aber weshalb muss es vielen ARBEITENDEN Menschen verhältnismäßig schlecht gehen, während die Konzerngewinne stets steigen?
Ich bin alleinerziehend, habe ergänzend ALGII (bin ganztags beschäftigt!) und wir haben zwar einen PC aber keinerlei Spielekonsolen oder ähnlichen Luxus. Stattdessen haben wir einen Büchereiausweis. Und im Übrigen koche ich fast täglich frisches "zeugs"
Mir tut der Mann aus Björns Bericht auch Herzlich leid, denn wer weiß wegen was für falscher Versprechungen er hierhin gekommen ist.
Auch mal Hartz IV gewesen am :
Was allerdings die Lebensmittel angeht: Wir haben damals zu zweit ca. 250 Euro im Monat gebraucht. Dabei haben wir gespart, aber nicht gehungert. Nudeln mit Ketchup habe ich jedenfalls noch nie essen müssen. Einiges an Planung gehört da allerdings zu. Das können viele nicht.
roteroktober am :
Auskenner am :
Wenn man keine Ahnung hat....
Unerträglich wieviel Unsinn hier im ganzen Thread geschrieben wird.
Auch ich bin der Meinung Armut in D gibt es nicht wirklich. Jeder hat hier die Möglichkeit ausreichend Nahrung, Bekleidung und Wohnraum zu bekommen. Ohne sich zu schämen. Diese Systeme sind ja auch für Menschen gedacht denen in der Not geholfen wird. Jedoch - und dies vergessen die meisten - bedeutet ALG II nur die Grundsicherung, und nichts anderes! Niemand braucht sich seine Freizeit von der Solidargemeinschaft finanzieren zu lassen, wer so denkt der sollte sich mal ganz kritisch hinterfragen. Und Handy, Premiere-Abo, Playstation etcpp ist definitiv kein Grundbedarf. Und wer über seine Verhältnisse lebt kann nicht auch noch ernsthaft Mitleid erwarten.
rifle am :
packer am :
Muss nicht immer Armut als Hintergrund haben.
Mein Dad hat sich zum Lebensende hin ähnlich verhalten, nicht um uns zu verarschen sondern weil er soweit retardiert war, dass er nicht mehr anders kommunizieren konnte.
Vorschnelles Urteilen ist nicht immer vorteilhaft.
Stefan am :
Armut und psychische Probleme gehen eh leider oft Hand in Hand: Wer krank ist, kriegt nur noch wenig auf die Reihe. Wer nur noch wenig auf die Reihe kriegt .... ein Teufelskreis.
ruhrpott.christian am :
Ja, es gibt in Deutschland soziale Sicherungssysteme, und diese funktionieren auch als Grundsicherung, wenn man sich um seine Sachen kümmert. Ja, solche Sicherungssysteme sollten auch gar nicht mehr als eine Grundsicherung sein, um noch Arbeitsanreize zu haben. Ja, auch ich bin kein Freund von "Tafeln" oder anderem, weil da genau die Bedürfnisse befriedigt werden, die eigentlich in der Grundsicherung bereits enthalten sein sollten.
Aber: Das ist einfach ein armer Kerl. Da kann man auch mal Mitleid haben, da kann man auch mal mit einer Pfandflasche oder direkt mit einem Euro aushelfen, selbst wenn er vielleicht selbst Möglichkeiten hätte, seine Situation zu verbessern. Vielleicht fehlt ihm die Kraft, an seiner Situation selbst etws zu ändern. Auch das ist ein Symptom von Marginalisierung.
Was die "wachsende Armut" angeht: So, wie bei uns "Armut" berechnet wird, wird es logischerweise immer Arme geben. Diese haben aber immer noch alle Möglichkeiten, alles Lebensnotwendige zu bekommen. Diese Wohlstandsarmut dann aber mit der Armut in anderen Ländern zu vergleichen, ist bestenfalls zynisch.
anita am :
Und ich warte auf den Tag, an dem ein Sachbearbeiter auf die Idee kommt, Prostitution sei eine zumutbare Arbeit fuer eine Frau.
Max am :
http://www.arbeitsrecht.de/arbeitsrecht/RechtKompakt/Rechtsprechung/2006/0506/2006_05_17_13_55_97296131.php