Berichtshefte
Blogleserin Monique schreibt mir:
das Berichtsheft solltest du unaufgefordert vorlegen. Es ist nämlich ganz schön nervig, am Jahresende dutzende Seiten je zweimal unterschreiben zu müssen. Allerdings sollte dein Ausbilder von alleine daran denken, sich das Berichtsheft in regelmäßigen Abständen zeigen zu lassen. So kann er dir Hilfe bieten, falls etwas schief läuft.
Über den Sinn oder Unsinn kann man streiten. Zu "meiner" Zeit musste ich jede Woche nicht nur eine Zusammenfassung der im Betrieb geleisteten Tätigkeiten verfassen, sondern ebenfalls einen sogenannten Fachbericht schreiben. Diese Fachberichte dienten dazu, sich mit fachspezifischen Themen näher auseinanderzusetzen, was sicherlich nicht verkehrt ist.
Wenn ich mir ansehe, was meine Auszubildenden heute nur noch abzuliefern brauchen, kommt mir allerdings tatsächlich der Gedanke, dass man die Berichtshefte abschaffen kann.
Guten MorgenLiebe Monique,
Nach dem ich grade fertig geworden bin mit dem Nachschreiben von meinem Berichtsheft (waren nur 41 wochen ) kam mir der Gedanke, wie du es bei deinen Azubis mit dem abzeichnen des Heftes machst. Meins wurde seit der Zwischenprüfung nicht mehr unterschrieben, es hat keiner nachgefragt und so hab ich das Ding mehr oder weniger in die Ecke gelegt. Und was hältst du überhaupt von Berichtsheften: Sinnvoll oder eigentlich Unsinn? Ich hab bis jetzt in 2,5 Jahren eigentlich jede Woche das Selbe geschrieben, ich mache ja jede Woche das Selbe Außer ich habe mal Urlaub, so wie diese Woche .
Lieben Gruß
das Berichtsheft solltest du unaufgefordert vorlegen. Es ist nämlich ganz schön nervig, am Jahresende dutzende Seiten je zweimal unterschreiben zu müssen. Allerdings sollte dein Ausbilder von alleine daran denken, sich das Berichtsheft in regelmäßigen Abständen zeigen zu lassen. So kann er dir Hilfe bieten, falls etwas schief läuft.
Über den Sinn oder Unsinn kann man streiten. Zu "meiner" Zeit musste ich jede Woche nicht nur eine Zusammenfassung der im Betrieb geleisteten Tätigkeiten verfassen, sondern ebenfalls einen sogenannten Fachbericht schreiben. Diese Fachberichte dienten dazu, sich mit fachspezifischen Themen näher auseinanderzusetzen, was sicherlich nicht verkehrt ist.
Wenn ich mir ansehe, was meine Auszubildenden heute nur noch abzuliefern brauchen, kommt mir allerdings tatsächlich der Gedanke, dass man die Berichtshefte abschaffen kann.
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Kommentare
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Stefan am :
Beim nächsten Azubi hat der Betrieb dann auch einen Rüffel von der IHK bekommen, nachdem der Azubi während der mündlichen Abschlußprüfung zu einigen Themen nichts sagen konnte obwohl er dazu umfangreiche Aufsätze in seinem Berichtsheft stehen hatte.
fossieze am :
Ich habe selber 2 Jahre landwirtschaftliche Ausbildung gemacht, und da wird in dem Berichtsheft von wirklich jedem gelogen dass sich die Balken biegen....
Die Kunst liegt dann nur darin, so zu lügen, dass es keinem auffällt und dann den Inhalt auch in der Prüfung zu können.
Meiner Meinung nach sollte das Berichtsheft vielleicht nicht ganz abgeschafft werden, sondern komplett reformiert werden. Die Wochenberichte gehören abgeschafft, weil die rein gar nichts bringen. Dann sollten die Azubis besser pro Jahr 4-6 etwas längere Erfahrungsberichte schreiben, die dann die gewonnenen Erfahrungen wiedergeben. Da ist der Lernerfolg meiner Meinung nach deutlich größer.
Gerhard Zirkel am :
Das kann einem Betrieb schon gewisse Probleme machen, wenn er sich nicht um eine ordentliche Ausbildung kümmert.
Gerhard Zirkel
fossieze am :
Ich selber kann nur sagen, dass ich auf meinen Lehrbetrieben mehr als nur das Grundwissen gelernt habe. Das Problem bei den Berichtsheften war nur, dass man für jeden Tag bis ins kleinste Detail sämtliche Tätigkeiten beschreiben soll - dass darüber hinaus nach der Arbeitszeit - das ist ganz einfach sinnlos.
Es geht hier nicht um die Qualität der Ausbildung sondern einfach um die Sinnlosigkeit des akribischen Dokumentierens.
Roland am :
Ich hatte einen Prüflingi, der hatte absolut keine Ahnung ... im Berichtsheft hat der Ausbilder netterweise auch noch unterschrieben, dass er den Azubi nicht qualifiziert ausgebildet hat -> Azubi ging vor Gericht und hat Hilfsarbeiterlohn nachgeklagt (allerdings keine Ahnung, wie's ausging)
Öfter schaut man schon mal in's Berichtsheft, wenn Prüfling sehr nervös ist und schaut, wo er länger beschäftigt war (Abteilung). Dann kommen dann erstmal ein paar Fragen, damit er wieder sicher wird und schwerere Fragen beantworten kann ... hat schon so manchem gut geholfen.
Aber manchmal frage ich mich schon, wozu Berichtshefte gibt: die guten brauchen sie nicht und die schlechten führen sie auch nicht richtig ... meistens jedenfalls.
Roland
Moonwish am :
Achso, ja, und das ganze nicht am PC geschrieben sondern alles per Hand, da man als Industriemechaniker ja (angeblich) Normschrift schreiben können muss. nun ja, nu kann ich zwar noch immer keine Normschrift, dafür aber auch keine Schreibschrift mehr.
MarkusAC am :
In der zweiten Ausbildung als IM in einer anderen Fachrichtung (dazwischen lag eine Zeit BW) sah mein Meister das lockerer, obwohl ich bei den Monatsberichten (eine Seite/Monat ) auch getrickst und gelogen hab. Die Prüfer von der IHK fanden das Heft mit seinen ca. 35 Seiten für verkürzte 2,5 Jahre ziemlich übersichtlich, O-Ton "Hier stehen wenigstens nicht so abenteuerliche Sachen drin wie in den restlichen Heften..."
Andrea am :
Das war mir eine Lehre.
Und als Ausbilderin habe ich bei den Azubis darauf wert gelegt, daß sie ihr Berichtsheft wenigstens halbjährlich wirklich vorgelegt haben.
Als Prüferin (IHK) hat das Berichtsheft wirklich kaum von Bedeutung gewesen. Es mußte eben vorhandensein. Für mehr war es nicht gut.
Das liegt aber auch daran, daß der Qualitätsstandard extrem unterschiedlich ist.
WAGII am :
Wenn die Prüfer wenigstens so tun würden, dass sie sich dafür interessieren, dann würde es vermutlich weniger Diskussionen darüber geben.
Frau Shopping am :
Klaaner am :
Es wollte sich niemand dieses Büchlein in der Arbeit ansehen. Die einzigen, die sich dann dafür interessiert hatten, waren die Prüfer der IHK, allerdings auch nur um zu wissen, dass ich es dabei habe. Dieses war die ganze mündliche Prüfung nur so auf dem Tisch gelegen.
Danach habe ich echt an dem Sinn dieses "Büchleins" gezweifelt.
Es kann doch nicht sein, dass man da schon halbe Romane schreibt, sich um ein ordentliches Berichtsheft kümmert, und keiner Interessiert sich dafür.
Lukas am :
In diesem Berichtsheft muss man legentlich ein paar Kreuze machen. Den längsten Text den ich schriftlich abgegeben hatte war mein Lebenslauf.
Frau-Shopping am :
Marcel123 am :
und wenn ihm die zeichnung oder irgendwas im text nicht gepasst hat, hat er alle 4 wochen für den monat weg geworfen und neu schreiben lassen.
was bei mir jede woche so war.
aber da der meister immer nur die berichte für den entsprechenden zeitraum wollte, habe ich hier gesammelt.
und vor der gesellenprüfung so ca 140wochen unterschreiben lassen.
da hat er sich geweigert und wollte die berichte nicht unterschreiben... ohhhh das hat ärger gegeben
JoDerPrueferBaer am :
satyasingh am :
Wir mußten, genauso wie du, alle 2 Wochen einen inhaltlichen 1-seitigen Bericht über ein beliebiges Thema (z.b. Warenkunde) schreiben.
Ich muß heute sagen: Ich bin froh dass ich so vieles gelernt habe, denn das hilft mir heute noch, zu wissen, was im Supermarkt so verkauft wird.
9pmkiller am :
Am Anfang wurde es auch noch regelmäßig kontrolliert, aber dann habe ich zuletzt auch noch 1,5 Jahre nachschreiben müssen. Ok durch die Copy + Paste Funktion ging das recht schnell.
Am Tag der mündlichen Abschlussprüfung wurde dann auch ein Blick von den Prüfern rein geworfen, aber nicht ein Satz gelsen. ich glaube ich hätte auf den ganzen Seiten: "Du bist doof" schreiben können, das wäre auch ok gewesen.
Nun liegt es bei mir im Schrank und wird nur noch als Vorlage für nachfolegende Azubis im betrieb herausgesucht
Jo am :
Als Praktikum im Studium habe ich mir ein Projekt in meinem Nebenjob anerkennen lassen. Der zuständige Prof an der Uni meinte: "Schreiben sie einfach ein wenig darüber, was sie dort machen und lassen Sie sich das unterschreiben". Mein Chef meinte: "Schreib einfach was, ich unterschreib es dir".
Das Projekt war zweifelsfrei umfangreicher als ein Praktikum, aber gewundert habe ich mich trotzdem über diese egal-Haltung.
Olaf am :
Die einzigen korrekten Einträge waren Urlaub und Klassenarbeiten in der Berufsschule (da hatte ich noch Daten).
Als ich dann sah wie der IHK Prüfer die Schieblehre anlegte und die Dicke maß ... *argh* ein komplettes Wochenende vergebens.
DJ Teac am :
Olaf am :
Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich nur ausreichend Papier einheften müssen.
Ich hätte auch ordentlich Geld an Tinte füer den Drucker gespart.
Und ... natürlich ein aufregenderes Wochenende erleben koennen.
Aci am :
Vorteil: Ich musste keine jahrelang liegengelassenen Berichtshefte nachtragen....
Nomi am :
wieso zwei mal unterschreiben von betrieb? bei mir müss der chef einmal unterschreiben pro woche
Kinga am :
In der Prüfung wurde das Berichtsheft nicht mal angeschaut. Wenn ich das Heft wochenlang mit "schlafen" oder "blaumachen" vollgeschrieben hätte, wär es auch keinem aufgefallen.
Vielleicht sollte man das Spiel umdrehen und der Ausbilder müsste einen Bericht führen, welche Ausbildung der Azubi genossen hat und diese vom Azubi unterschreiben lassen.
XfrogX am :
War sehr lustig als da 300leute bei der prüfung waren aus unterschiedlichen berufen und erklärt worde das es unsinnig war diese hefte zu schreiben.
War ich froh das meins einfach nur hin gekritzelt war, weils eh nichts nutzt.
Finde das gehört einfach abgeschafft, weil es ja eh keiner wirklich kontrolliert, die firmen die wissen sie bilden scheisse aus, lassen die azubi sachen rein schreiben die nicht stimmen, die firmen die gut ausbilden haben dennoch manchmal sachen nicht in den heften steht weil die wenigsten lehrlinge wirklich alles rein schreiben.
Finde wenn sollte man den lehrlingen lieber einen plan ausgeben wo nur drin steht was gelernt werden soll in der ausbildung damit die selber kontrollieren können was noch fehlt und dann ihre ausbilder gezielt drauf ansprechen können!
kathrin am :
War auch viel besser, um das erworbene Wissen abzurufen, wenn man es frei und komprimiert aufschreiben muss.
Geärgert hat mich, dass mein Chef das "Werk" nicht einmal angesehen hat (10 Sekunden zum unterschreiben - und dem bin ich noch wochenlang hinterher gelaufen) - aber der hat sich für seine Azubis nicht wirklich interessiert, es sei denn, er braucht einen für unbezahlte Überstunden...
Melli am :