Dosenpfand: Werden Dosen teurer?
Werden Getränkedosen und Einweg-Flaschen durch das Pfand teurer?
Das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium rechnen damit, dass die Preise für Getränke in Einwegverpackungen selbst bei Umlage aller zusätzlichen Kosten für die Einrichtung und den Betrieb von Pfand-/Rücknahmesystemen auf die Verbraucher um weniger als 1 Cent pro Verpackung erhöhen werden.
Pustekuchen!
Mal ganz abgesehen von der Anschaffung von Leergutautomaten, die viele Kollegen jetzt einführen, weil sich die Abgabemengen noch drastisch erhöhen werden, wenn auch Eistee und Co. zukünftig nicht mehr pfandfrei im Müll landen.
Alleine die Zählkosten betragen 1,9 Cent pro Gebinde. Mit Sammelsystemen (Sammelsäcke von 120 -1000L), Sammelbehälter, Transportkosten etc. ergibt sich eine Belastung von 2,4 bis 3,5 Cent je nach Füllung der Säcke und Packungsarten.
Ergo: Nicht weniger als ein Cent, sondern doppelt und dreifach soviel.
Da ist es wohl nachvollziehbar, wenn die Dosen und PET-Flaschen bei Abgabe im Handel (nicht vorher, bitte!) gepreßt werden, um Platz zu sparen. Der Abholrhythmus wirkt sich schließlich auf die Transportkosten aus.
Nach Angaben des Geschäftsführers der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, schätzt die DPG Deutsche Pfandsystem GmbH die Kosten pro Einwegverpackung auf fünf bis zehn Cent. (Quelle: tagesspiegel.de)
Hierzu ein Interview im Deutschlandradio: "Verbraucher müssen Zeche zahlen"
"Es werden sicherlich nicht alle Getränke zehn Cent teurer, aber viele, einige können sogar noch ein bisschen teurer werden. Dazu kommen ja Preissteigerungen auf Grund der hohen Energiepreise, und dann die Mehrwertssteuer natürlich ab Anfang nächsten Jahres. Diese Preiserhöhungen werden sich auch über einen längeren Zeitraum hinziehen, aber die Konsumenten müssen sich darauf einstellen, dass Getränke teurer werden."
Pfand als Vorwand für Preiserhöhungen? Nein, das ist kein Vorwand. Wirklich nicht.
Trackbacks
YABDOS am : First pledge-day: exaggereted excitement
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If May 1st would’nt be an official holiday (unfortunately not for the police in Berlin-Kreuzberg), I’d celebrate him as the first german pledge-day. Since today (or from tomorrow on), german costumers have much more costumer-friendly pledge...
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Kommentare
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blootplazma am :
Mitarbeiterin am :
Der Pfandschlupf betrifft eher die Discounter. Dazu gibt es von Björn übrigens einen separaten Beitrag.
Andre Heinrichs am :
Ralph am :
Warum hat der Handel nicht massiv, gemeinsame Front gegen den von Herrn Trittin initierten Schwachfug gemacht?
Der grüne Punkt auf alle Einweg-Getränkeverpackungen und gut ist.
Es ist eine Lachnummer das die Herstellung einer neuen Verpackung weniger Kosten verursacht wie deren Rücknahme.
Ein Vergleich von Hr. T. mit einer leeren Einweg-Flasche hat jetzt ergeben das beide innen hohl sind, aber für die Flasche erhält man noch Pfand zurück.
Superlupo am :
Ganz einfach: weil Herr Trittin mit der Sache gar nichts zu tun hat, sondern eine gewisse Frau Merkel (sowie ein Herr Töpfer).
Trittin wollte das System ja vereinfachen, das passte einem Herrn Stoiber aber nicht in den Kram
Und der grüne Punkt ist übrigens auch nicht grad Kostengünstig …
Ralph am :
Damals dachte noch keiner daran das Fr. Merkel mal Kanzlerin werden würde.
"Und der grüne Punkt ist übrigens auch nicht grad Kostengünstig …"
Da bin ich aber anderer Meinung.
Die Kosten für den grünen Punkt betragen pro kg Verpackung z.B. bei:
Glas 7,6 Cent
Weißblech 18 Cent
Alu 75,6 Cent
Kunstoffe 135 Cent
Wie du siehst sind das sehr geringe Beträge wenn man das Gewicht einer einzelnen Getränkeverpackung berücksichtigt.
KaiS am :
Das Pfandsystem wurde von der Industrie entwickelt. Ich finde es ehrlich gesagt schon recht amüsant wenn immer über die Politik geschimpft wird, wenn doch eigentlich der Schuldige die Getränkeindustrie ist. Sie war jahrelang vorgewarnt, hat auf einen politischen Umschwung gehofft (vor der vorletzten Wahl), und hat dann dieses tolle System eingeführt nachdem alle Verzögerungstaktiken nicht funktioniert haben.
Die beiden anderen Aspekte, die ich hier noch sehe: ich habe seit Jahren keine Dose mehr gekauft (aus dem Bierdosenschießenalter bin ich raus), und wenn ich mir so manche Autobahnrandstreifen anschaue dann finde ich daß das Dosenpfand bei weitem noch nicht hoch genug ist.