Der Ladendieb mit dem aggressiven Hund
Gestern Abend hatten wir hier übrigens noch einen Ladendieb. Ein Junk, nicht ganz nüchtern, hat sich ein After Shave in seinen Rucksack gesteckt, bezahlte ein paar Dinge an der Kasse, wollte den Laden verlassen und durfte dann stattdessen mit mir und einem Kollegen ins Lager gehen, um die übliche Prozedur über sich ergehen zu lassen.
Um ihn nicht mißtrauisch zu machen, wartete ich unauffällig vor dem Laden. Ein Stammkunde wartete unterdessen ebenfalls vor der Tür auf den Besitzer eines relativ großen Hundes, da dieser nach ihm geschnappt und dabei die Jacke zerrissen hatte. Während ich minutenlang in der Kälte stand, beobachtete ich, wie der Hund so ziemlich jeden Passanten laustark anbellte und dabei kräftig an seiner Leine zerrte.
Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, daß der Hund, der als Labrador-Mischling eigentlich eher friedliebend sein sollte, "unserem" Ladendieb gehörte. Während wir mit dem Ladendieb im Lager standen, die Personalien aufnahmen und auf die Polizei warteten, hatte der Hund bereits einen weiteren Kunden angefallen und ihm dabei eine zum Glück nur leicht blutende Bißverletzung zugefügt.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, was den Ladendieben für Sprüche einfallen: Man wäre ja nur "prämiengeil" und würde ja ansonsten nichts zu melden haben. Ein "toller Filialleiter" sei man, weil man so gerne "Menschen 2. Klasse" fertigmachen würde - mit "Freiheitsberaubung", schließlich hätte ich ihn gegen seinen Willen festgehalten und könne deshalb auch noch demnächst mit Post von seinem Anwalt rechnen... Ich habe mir weitere Erklärungen erspart und ihn seine Sprüche klopfen lassen. Dass solche Leute schon einige Einzelhändler in den Ruin getrieben haben, dürfte ihn herzlich wenig interessieren.
Von mir hat er eine Anzeige wegen Ladendiebstahls bekommen, die ihn übrigens ziemlich kalt gelassen hat ("Das wird sowieso wegen Geringfügigkeit eingestellt..." ).
Mich würde vor allem mal interessieren, wie wohl die Anzeigen wegen des bissigen Hundes ausgehen werden.
Um ihn nicht mißtrauisch zu machen, wartete ich unauffällig vor dem Laden. Ein Stammkunde wartete unterdessen ebenfalls vor der Tür auf den Besitzer eines relativ großen Hundes, da dieser nach ihm geschnappt und dabei die Jacke zerrissen hatte. Während ich minutenlang in der Kälte stand, beobachtete ich, wie der Hund so ziemlich jeden Passanten laustark anbellte und dabei kräftig an seiner Leine zerrte.
Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, daß der Hund, der als Labrador-Mischling eigentlich eher friedliebend sein sollte, "unserem" Ladendieb gehörte. Während wir mit dem Ladendieb im Lager standen, die Personalien aufnahmen und auf die Polizei warteten, hatte der Hund bereits einen weiteren Kunden angefallen und ihm dabei eine zum Glück nur leicht blutende Bißverletzung zugefügt.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, was den Ladendieben für Sprüche einfallen: Man wäre ja nur "prämiengeil" und würde ja ansonsten nichts zu melden haben. Ein "toller Filialleiter" sei man, weil man so gerne "Menschen 2. Klasse" fertigmachen würde - mit "Freiheitsberaubung", schließlich hätte ich ihn gegen seinen Willen festgehalten und könne deshalb auch noch demnächst mit Post von seinem Anwalt rechnen... Ich habe mir weitere Erklärungen erspart und ihn seine Sprüche klopfen lassen. Dass solche Leute schon einige Einzelhändler in den Ruin getrieben haben, dürfte ihn herzlich wenig interessieren.
Von mir hat er eine Anzeige wegen Ladendiebstahls bekommen, die ihn übrigens ziemlich kalt gelassen hat ("Das wird sowieso wegen Geringfügigkeit eingestellt..." ).
Mich würde vor allem mal interessieren, wie wohl die Anzeigen wegen des bissigen Hundes ausgehen werden.
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Kommentare
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S. am :
Ich habe neulich einen Ladendieb wegen dem Diebstahl eienr Zwiebelmettwurst im Werte von knapp 2 € zu einer Gefängnisstrafe von 8 Monaten ohne Bewährung verurteilt. War sein 4. Mal und alle Strafen vorher (Geldstrafe, Bewährung) haben nichts genutzt. Da wurde dann von mir mal scharf geschossen. Der hatte im Verfahren auch noch rumgepöbelt, das ja eh nichts passiere. Und seine BEwährung wird wohl auch widerrufen.
malheur am :
Dass etwas passieren muss ist klar - aber 8 Monate finde ich (zumindest so wie beschrieben) völlig daneben.
Jey am :
Wenn Dir unser Rechtssystem nicht gefaellt, persoenliches Pech.
Ich wuerde mir nach 8 Monaten Freiheitsentzug schon ueberlegen, ob ich mir noch mal etwas in die Tasche stecke.
Die Hemmschwelle duerfte zumindest hoeher sein danach.
malheur am :
AH am :
Lurker am :
Wenn das denn so stimmen sollte...
Einerseits durchaus verständlich und möglicherweise angesichts der Umstände auch nötig. Möglicherweise aber auch einer der Gründe, warum ich mich gelegentlich beinahe für die Angehörigen der Juristenzunft schäme.
Vermutung: Bayern?
S. am :
Schauen wir uns das noch mal genauer an: 3 mal einschlägig vorbestraft, davor zweimal Einstellungen, das Ganze innerhalb von 3 Jahren.
Er hatte Geldstrafen, er hatte Bewährung, und wird innerhalb der Bewährungsfrist erneut einschlägig tätig. Irgendwann muß auch mal eine fühlbare Strafe rausspringen.
Schwer verständlich ist mir, die Aussage, des "Schämens" - er hat die Straftat begangen, wie oft sind Sie der Meinung sollten wir mit milderen Mitteln versuchen, ihn zu zeigen, daß sein evrhalten nicht richtig ist?
malheur am :
Lurker am :
Weil ich immernoch die Hoffnung habe, daß die rigiden Einstellungsvoraussetzungen der Justiz sich auch auf die Qualität auswirken...
Nein, ernsthaft: Ich kann den Sachverhalt nicht beurteilen - ich war nicht dabei, ich kenne die Vorgeschichte nicht im Detail, ich war nicht im Verfahren. Daher ist es durchaus möglich, daß die Strafe angemessen war - ich zweifle, kann es aber nicht ausschließen.
Wenn ich es richtig verstehe sind die 8 Monate aber keine Gesamtstrafe unter Einbeziehung der Bewährung, sondern eine Strafe alleine für die Zwiebelmettwurst.
Und da kann es meiner Ansicht nach die 1000ste Wiederholung sein - für eine Zwiebelmettwurst alleine kommt man nicht ins Gefängnis.
Daß man u.U. offene Bewährungsstrafen einbezieht und dann eine Gesamtstrafe bildet, die nahe an die 8 Monate herankommt, wäre noch eine plausible Lösung - es ist nunmal ein Problem, daß Bewährung nicht ernstgenommen wird, "Probesitzen" nicht möglich ist und die Zweitverurteilung den Täter dann überraschend hart trifft (weil er eben nicht nur für die eine Tat sitzt, sondern auch noch die Bewährung verliert). Dieses Problem kann man aber nicht dadurch lösen, daß man die zweite Tat komplett unter den Tisch fallen lässt - daß dann für eine Mettwurst ein paar Monate herumkommen (Marke "Bewährungsstrafe +1"), ist wohl OK.
8 Monate alleine für die Mettwurst aber erscheinen mir - mit Verlaub - höchst fragwürdig. Man beachte an dieser Stelle v.a. auch, was man normalerweise tun muß, um 8 Monate ohne Bewährung zu bekommen - normalerweise reicht da z.B. eine alkoholbedingte fahrlässige Tötung im Straßenverkehr nicht (ohne Vorbelastung).
Lurker am :
Nina am :
AH am :
Kommentator am :
Ich habe selber mal in Läden gestohlen (eine Zeitlang, als Jugendlicher), wurde erwischt und weiß, dass die mir damals zugeteilte Strafe _sehr_ eindrücklich das weitere Stehlen verhindert hat.
Ich bin für Chancen, ich bin für Resozialisierung, und ich bin für Strafe - Strafe kann dem Täter, je nach Fall, tatsächlich helfen.
Und jetzt es weiter mit dem Shop-Blogger - wir sind hier im Einzelhandel, und es gibt zum Glück nur wenige Schnittstellen zur Justiz
Andreas am :
Was mich nur sehr traurig stimmt: da wird ein Ladendieb (und vermutlich auch Hunde-VERzieher) zu Knast verknackt während Sexualstraftäter, die aufgrund ihres Triebes meiner Meinung nach zu einer hohen Wiederholungsquote neigen, zu einer Strafe auf Bewährung verknackt, weil wieder irgend jemand ein Gutachten über die "schwere Jugend" erstellt hat.
Nicht falsch verstehen: JEDER sollte eine Chance bekommen sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren, aber genauso wie Recht Recht bleiben muss, sollte auch das Unrecht Unrecht bleiben und dementsprechend bestraft werden.
Ebenso schockierend finde ich die teilweise lächerlichen Strafmaße bei Mißhandlung von Kindern. Nur um da mal ein aktuelles Beispiel zu bringen: da werden Kinder über lange Zeiträume geschlagen und vernachlässigt, trotzdem gibt es nur eine Bewährungsstrafe weil die Eltern sich ja mit der Kinderbetreuung überfordert fühlten und Alkoholiker sind...siehe hier: http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?id=128282
Sorry, ist vielleicht jetzt ein wenig off-topic, aber nichtsdestotrotz regt mich sowas umso mehr auf, wenn ich lese, dass ein stinknormaler Ladendieb wegen einer Schadenssumme von 2€ für 8 Monate in den Knast kommt...
Flo am :
Gruß,
Flo.
Jonas am :
Jo am :
ich hätte nicht gedacht, dass Diebstähle in
Supermärkten so häufig sind.
Londo am :
Fabian (Pseudoblog) am :
Wenn die Justiz nicht durchgreift, wird es immer schlimmer... klar ist das nicht der einzige Lösungsansatz, aber wollen wir etwa eine Anarchie, nur weil wir sooo viel Verständnis für die aaarmen Junkies aufbringen müssen? Soll der Rechtsstaat ausser Kraft gesetzt werden, weil Strafen eh nichts bringen? Pfff...
Realflo am :
Finde ich eher beschämend.........
Naja, wers braucht.....
PS:: Auch ich finde Diebstähle Mist und jeder sollte angezeigt werden, aber Arbeitslager? Never!!
Fabian (Pseudoblog) am :
Der arme Junkie hätte ohne das Aftershave wohl nicht leben können, hmm?
Ein Arbeitslager in Sibirien, das wärs. Der würde nie wieder klauen.
Realflo am :
Bestrafung ja - aber bitte Verhätnismäßigkeit beachten.
Kaugummi auf den Fußweg rotzen = Kopschuss, oder wie hättest Du es in anderen Fällen gern?!
Okayokay, das mag jetzt übertrieben sein, aber ich denke unsere Meinung differiert nicht so sehr, nur eben das Strafmaß.
Fabian (Pseudoblog) am :
Dein Beispiel ist wirklich extrem übertrieben und ich möchte nicht auch noch über Sinn und Unsinn der Todesstrafe diskutieren.
M1 am :
Anika am :
Das arme Tier.................
Stefan am :
Wobei ich finde 2 Monate OHNE Bewährung wären auch schon ne verdammt lange Zeit gewesen. Musste schon mehrfach jeweils zwei Tage in Karantäne verbringen und das war schon die Hölle, obwohl es "nur" im Krankenhaus war.
malheur am :
Eben - 8 Monate sind zu viel - 2 sind vermutlich effektiver.
André am :
Ich empfehle euch, euch mal ein wenig mit einschlägiger kriminologischer Literatur zu befassen. Dann werdet ihr sehen, dass die spezialpräventive Wirkung der Freiheitsstrafe so ziemlich gleich NULL ist.
Dann doch lieber eine in der Höhe angemessene Geldstrafe oder eine kurze (!) Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt ist und die im Wiederholungsfall wiederufen wird.
Wenn der Zwiebelmettwurstdieb tatsächlich ausschließlich für dieses Delikt 8 Monate bekommen hat, kann ich nur hoffen, dass er sich einen guten Anwalt leistet, der gleich Sprungrevision einlegt. Das OLG möchte ich sehen, das die 8 Monate für eine Zwiebelmettwurst nicht kassiert...
albgardis am :
Beim naechsten Mal wird er einer Oma das Messer ansetzen und ihre soeben in bar abgehobene Rente mitsamt der Handtasche fordern.
Aber Richter sind ja sooo schlau...
Ich finde, eine bessere Strafe waere doch Wiedergutmachung beim direkt betroffenen Opfer (hier Bjoern). Der Dieb muesste zum Beispiel so-und-so-viele Stunden im Laden arbeiten (natuerlich mit Taschenkontrolle), das wuerde bstimmt der Einsicht nachhelfen, dass man arbeitenden Leuten nichts wegnimmt.
Und klar, der Hund gehoert natuerlich weggenommen, logisch. Wenn ein Labmischling bissig wird, ist da eine boese Vorgeschichte.
Christian am :
Jey am :
Und Leute die Raubueberfaelle machen lernen wie man Raummoerder wird, die gehoeren auch nicht in den Knast.
Wir sperren nur noch Serienmoerder ein, das spart auch eine menge Knastkosten.
Und der Einbrecher muss dann uebrigens als Strafe eine Woche mein Haus bewachen, waerend ich im Urlaub bin.
Da fuehle ich mich gleich viel besser
[x] dafuer
Florian am :
Dabei dürfte eine Rolle gespielt haben, dass er erstens einige Vor- und Bewährungsstrafen hatte.
Und dass die verständigten Polizisten bei ihm ein Messer fanden. Daraus wurde dann ein "Diebstahl mit Waffe".
Bei einem Ladendiebstahl ein Messer dabei haben - das sollte man wirklich besser bleiben lassen. Die Polizei hat den Dieb dann sogar mit Handschellen abgeführt (was in einer Kleinstadt immer noch für Aufsehen sorgt).
lorelei am :
sie drohte uns an und bei der geschäftsleitung zu melden,weil mal sie als" kundin" sooo behandelt habe( polizei und vorgehen nach vorschrift)
ist es nicht klasse?
Cael am :