Too good to go-App: Ohne uns!
Eine Frau kam in den Laden, wollte mich sprechen und hat sich freudestrahlend fröhlich vorgestellt mit den Worten, dass einer meiner EDEKA-Kollegen sie zu uns geschickt hätte.
Sie käme von Too Good To Go und würde uns gerne mit ins Boot holen, da ja immer noch viel zu viele Lebensmittel weggeworfen würden. Der App sei es zu verdanken, dass täglich viele, viele Lebensmittel nicht im Müll landen. Das mag sein.
Die Frau wollte uns das Konzept schmackhaft machen. Wir haben keine Verpflichtungen, müssen keinen Vertag unterschreiben und können völlig frei einteilen, was und wie viel wir zu welchem Preis anbieten wollen. Dass eine "administrative Jahresgebühr" (in Höhe von verschmerzbaren 39 Euro) anfällt und man pro verkaufter Tüte noch eine Provision in Höhe von 1,19 Euro zahlen soll, blieb unerwähnt. Über einen Euro pro Tüte finde ich auch schon ziemlich krass, da würde ich die in der Tüte ohnehin schon zum Sonderpreis angebotenen Produkte lieber noch zusätzlich um diesen Preis reduzieren und hier in der Restekiste / auf dem Restetisch anbieten. Das machen wir schon seit Ewigkeiten so und fahren sehr gut damit, wirklich im Müll landet hier so gut wie nichts.
Ines und ich schüttelten den Kopf und erklärten, dass das nichts für uns sei. Erstaunlich, wie die Stimmung der Dame von superfreundlich auf pampig-reserviert umschlug, zumindest empfanden wir es so. Sie wollte freundlich bleiben, aber die Sätze waren deutlich weniger blumig. Sie versuchte es noch mit dem Argument der Werbung, denn mit 2G2G würden viele Leute hier herkommen, die sonst hier nicht einkaufen würden. Mag sein, aber diese Leute wären ja vermutlich überwiegend nur heiß auf die Wundertüten und würden sich für den Rest kaum interessieren.
"Soll sich doch freuen, dass wir kaum Abfall haben, es geht doch um die gute Sache", dachte ich. In Wirklichkeit ging es wohl vor allem ums Geld in Form der Provision.
Sie käme von Too Good To Go und würde uns gerne mit ins Boot holen, da ja immer noch viel zu viele Lebensmittel weggeworfen würden. Der App sei es zu verdanken, dass täglich viele, viele Lebensmittel nicht im Müll landen. Das mag sein.
Die Frau wollte uns das Konzept schmackhaft machen. Wir haben keine Verpflichtungen, müssen keinen Vertag unterschreiben und können völlig frei einteilen, was und wie viel wir zu welchem Preis anbieten wollen. Dass eine "administrative Jahresgebühr" (in Höhe von verschmerzbaren 39 Euro) anfällt und man pro verkaufter Tüte noch eine Provision in Höhe von 1,19 Euro zahlen soll, blieb unerwähnt. Über einen Euro pro Tüte finde ich auch schon ziemlich krass, da würde ich die in der Tüte ohnehin schon zum Sonderpreis angebotenen Produkte lieber noch zusätzlich um diesen Preis reduzieren und hier in der Restekiste / auf dem Restetisch anbieten. Das machen wir schon seit Ewigkeiten so und fahren sehr gut damit, wirklich im Müll landet hier so gut wie nichts.
Ines und ich schüttelten den Kopf und erklärten, dass das nichts für uns sei. Erstaunlich, wie die Stimmung der Dame von superfreundlich auf pampig-reserviert umschlug, zumindest empfanden wir es so. Sie wollte freundlich bleiben, aber die Sätze waren deutlich weniger blumig. Sie versuchte es noch mit dem Argument der Werbung, denn mit 2G2G würden viele Leute hier herkommen, die sonst hier nicht einkaufen würden. Mag sein, aber diese Leute wären ja vermutlich überwiegend nur heiß auf die Wundertüten und würden sich für den Rest kaum interessieren.
"Soll sich doch freuen, dass wir kaum Abfall haben, es geht doch um die gute Sache", dachte ich. In Wirklichkeit ging es wohl vor allem ums Geld in Form der Provision.
Trackbacks
Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Panther am :
Die Kritik an den Konditionen kann ich besonders aus dem Munde eines Selbständigen nicht nachvollziehen – oder arbeitest du für nahezu lau (ja, hinter solchen Modellen stehen gar nicht so niedrige Kosten ...)? Im Übrigen gibt es für regelmäßige Anbieter auch entsprechend abweichende Konditionen. Wenn z.B. die Edeka diesbezüglich nicht verhandelt hat, ist es natürlich schade für dich
Panthertöter am :
Supporthotline am :
John doe am :
Dohn Joe am :
Da ist es verständlich, wenn ein Ladeninhaber dieses Konzept seiner bisherigen Vorgehensweise gegenüber stellt: Also Aussortieren, den Reduziert-Aufkleber drauf machen, wie sämtliche andere Ware über die Kasse berechnen und damit dann ca. das 3-fache des "Gewinns" machen.
Panther am :
Eine Milchmädchenrechnung *g*. Die Dinge wie Personaleinsatz und Paymentkosten beim regulären Kassieren und Kannibalisierungseffekte (Ersatz ansonsten gekaufter Artikel durch preisreduzierte, verminderte Preiserwartung usw.) mal eben ausblendet
Frimiax am :
Jane Doe am :
Silvan am :
Sven am :
Bei einer sogenannten "Magic Bag" wüsste ich vermutlich nicht was drin ist und so landet ein Teil vielleicht dann doch im Müll. Nur weil es vegan ist zum Beispiel, muss es mir noch lang nicht schmecken.
Und so schau ich auf die Verkaufspunkte ob was dabei ist. Wenn dann ist es gut. Wenn nicht auch.
Panther am :
Mitleser am :
John Doe am :
John Doeer am :
Option 1: Browser öffnen; URL eingeben; Lesen, ob mein Laden teilnimmt; Browser schließen
Option 2: Browser öffnen; URL eingeben; Feststellen, dass die Liste nicht online ist; App-Store öffnen; App finden; App herunterladen und installieren; App öffnen; (vermutlich) irgendwelchen AGB zustimmen; Liste anschauen; Feststellen, dass mein Laden nicht teilnimmt; App deinstallieren
Du hast Recht, ist quasi gleich kompliziert
Simon am :
+ Bestätigungsmail abwarten und bestätigen
I feel you...
John doe am :
Gutter am :
Panther am :
Ich am :
Joa, das Startup wird bestimmt als Einhorn gehandelt!
John doe am :
Was ist das Problem mit einer App?
Sven am :
Wo war doch gleich der Vorteil der App?
Panther am :
Markus am :
Wenn so ein Dienst nur mit App geht, ist das ein deutliches Defizit. Dass so eine App auf dem Handy deutlich mehr Daten abgreifen kann, als eine Web-Anwendung im Browser, ist ein erheblicher Nachteil.
Panther am :
Sandra am :
Und es zieht uns so, neben unserem Wocheneinkauf in dem Laden, mindestens noch 1x dorthin und meist gehen nochmal Kleinigkeiten (Eier,Frischmilch) mit.
Aber zu Edeka geh ich grade auch oft…wegen der Schleich-Tiere.
Dohn Joe am :
Aber natürlich kommen 73% der 2G2G-User ja angeblich danach regelmäßig in den Laden zurück für normale Einkäufe. Das muss man auch mindestens erreichen, weil die eigenen Kunden sich nicht darüber freuen werden, wenn plötzlich die üblichen Resteboxen oder Reduzierungen gegen Tagesende bei Obst und Gemüse zukünftig ausbleiben, obwohl sie diese Ware durchaus für 50% des Preises mitgenommen hätten...
Sandra am :
Dohn Joe am :
Und das Risiko des Inhaltes bedeutet am Ende vielleicht noch, dass Teile aus der Tüte dann eben doch im Müll landen, weil es zu viel ist oder der Käufer es eben nicht mag.
Dann gewinnt niemand außer TGTG
John doe am :
Warum denkst du, dass es einen Unterschied zwischen den App Nutzern und den normalen Kunden geben muss?
Sandra am :
Dohn Joe am :
Alleine nur aus Sicht der Kundenbindung ist das suboptimal.
Gerade in Supermärkten wird da nicht so vieles in der Tüte landen, das ansonsten weggeschmissen worden wäre. Das mag z. B. bei Bäckereien anders aussehen, da die wenigsten dort einen "Resteverkauf" machen.
John Doe am :
Panther am :
Das läuft normalerweise so, dass der Händler die Reduktionen im regulären Verkauf auf beispielsweise 5 ... 30 % begrenzt (sehr schnell Verderbliches und Überbestände mal ausgenommen) und alles weiter Liegenbleibende über solche Anbieter veräußert. Somit verkauft man die vergleichsweise noch gewinnstarken Artikel selbst, drückt die Preiswahrnehmung nicht spürbar und leidet nicht unter dem Image eines Ramschladens, in dem "immer so viel liegenbleibt".