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Sympathisches Marketing

Gestern Nachmittag klingelte mein Handy. Ein Mitarbeiter der bei uns ansässigen Lokalzeitung meldete mich und versuchte, mich als Abonnent zurückzugewinnen. "Wir haben gerade auch ein ganz tolles Angebot, bei dem sie das neueste iPad und derzeit sogar noch einen Tankgutschein in Höhe von 50 Euro dazu bekommen."

Ich bat ihn, mir das Angebot mal mit allen Infos per E-Mail zukommen zu lassen. "Dann kann ich mir das später noch mal in Ruhe angucken", erklärte ich und meinte es auch so.

Der Anrufer erzählte mir, dass er das zwar könne, die Bestellung dann aber verbindlich sei, aber das wäre ja kein Problem weil ich ja innerhalb von zwei Wochen widerrufen könnte.

"Nein, nein!", entgegnete ich. "Sie sollen mir einfach mal die Zusammenfassung des Angebots mit dem iPad zukommen lassen."

Es ging zwei Minuten hin und her. Entweder war ich zu blöde, ihn zu verstehen oder er war zu blöde, mich zu verstehen. Ein Angebot könne er mir (angeblich aus rechtlichen Gründen) nicht via E-Mail zukommen lassen. Das käme dann einem Auftrag gleich.

"Ich muss die Entscheidung also jetzt hier am Telefon treffen?", fragte ich ihn.

Er bestätigte dies.

"Dann nein!"

Ich unterbrach die Verbindung dann auch direkt, noch während der Mann irgendeine Abschiedsfloskel sprach oder auch irgendwas anderes um mich doch noch zu überreden.

Von irgendwelchen dubiosen Vertriebsfirmen, die einem mit ihren Drückerkolonnen irgendwelche Abos aufnötigen wollen, ist man so ein Geschäftsgebaren ja gewohnt. Nur kam dieser Anruf direkt aus der Redaktion der Zeitung. Damit ist die Möglichkeit, dass ich doch wieder eines der (Digital-)Abos abschließe, noch weiter in die Ferne gerückt.

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Kommentare

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Oliver am :

es wurde wohl die Nummer der Redaktion angezeigt, es ist aber möglich, dass der Anruf von ganz woanders stattfand und nur Rufnummer nur eingeblendet wurde.

Bekanntes, aber unrühmliches Beispiel für das Spoofing ist die (Pseudo-) "Polizei", die mit der Nummer 110 anruft und vor einem Überfall warnt und das Vermögen abholen kommt

Mitleser am :

QUOTE:
Ein Angebot könne er mir (angeblich aus rechtlichen Gründen) nicht via E-Mail zukommen lassen.


Selten so einen Schwachsinn gelesen, dann würden sich ja tausende Firmen in Deutschland jeden Tag aufs neue strafbar machen.

Panther am :

Wer fällt denn bitte noch auf gespoofte Anruferkennungen rein? :-O

Schakaline am :

ach, dieser Witz mit "lassen Sie mir mal ein unverbindliches Angebot zukommen" ist einfach bei den Callcenter-Mitarbeitern hochgradig unbeliebt, weil das dann weder in deren Sales-Quote noch in deren Provision eingeht.

Kann man als Kaufmann irgendwie doof finden, ist aber so. Entweder direkter Abschluß oder nix, so ist das Business bei denen. Du schickst deinen Kunden beim Kauf eines Schokoriegels ja auch keinen Kostenvoranschlag.

Im Übrigen wird der Anruf zu 99,95% nicht "direkt aus der Redaktion" gekommen sein, sondern von einem dafür beauftragten Outsourcing-Dienstleister.

Martin am :

Diese Masche kenne ich ja nur von unseriösen Briefkastenfirmen aus Berlin, die einen Toner, Kugelschreiber oder sonst sowas verkaufen wollen.
Ich mache dann unmissverständlich klar, dass ich Angebote ausschliesslich und ausnahmeslos per email akzeptiere, und wenn das "nicht geht", dann heisst es nur:" Ihr Problem, Sie verzichten ja auf Umsatz, nicht ich. Schönen Tag noch." Und wieder ein Eintrag in der Liste "Spam und Idioten" in der Telefonanlage.
Ist doch simpel: Wenn ich nichts schriftlich vorliegen habe, habe ich ja weder die genauen Einzelbedingungen, noch irgendwelche Laufzeiten oder überhaupt eine konkrete Beschreibung des Produktes.
Und am Telefon habe ich für solche Spielereien keine Zeit, wobei das Telefon eh fast immer von meiner Mailbox (ohne Aufnahmemöglichkeit) bearbeitet wird, die aussagt, man soll sein Anliegen per signal, Telegram oder eMail schreiben. Seitdem habe ich pro Woche 4-6 Stunden mehr für meine Kunden. Wartungsvertragskunden haben natürlich eine direkte Hotline für Ihre Anliegen, aber was auf der -0 aufläuft, gerade ab 16 Uhr, ist nicht mehr feierlich.
Das jetzt schon lokale Zeitungen diese Idiotenmasche anwenden, zeigt wie verzweifelt Printmedien wegen Ihrer Bedeutungslosigkeit geworden sind.

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