Wucherpreise für Klopapier?
Bei Facebook macht ein Video die Runde, in dem sich jemand darüber aufregt, dass in einem REWE-Markt eine Packung Toilettenpapier 5,49 Euro kostet. Nicht mal ein Markenprodukt würde man für das Geld bekommen. Was für eine Abzocke mit der Not der Leute betrieben wird, lauten die Rufe.
Ich kenne die Beweggründe und den Einkaufspreis des dort angebotenen Papiers nicht, möchte die Situation aber nach der Suche der von mir gestern bestellten Palette Toilettenpapier mal aus meiner Sicht bewerten.
Die allgemeine Situation bei Toilettenpapier ist bekannt. Es gibt welches, aber die Mengen, die in den Handel kommen, verdunsten regelrecht. Auch viele Onlinehändler haben nichts mehr oder nur noch teurere Sorten. Die von mir gestern bestellte Ware werde ich knapp kalkuliert mit 3,99 Euro pro 8er-Pack verkaufen. Beim Einkaufspreis hatte ich noch etwas Glück aufgrund der Abnahmemenge.
Beim selben Händler gibt es auch teurere Papiere. Nur ein Beispiel: "Toilettenpapier, Tissue, 3-lagig, hochweiß", 31,47 Euro für neun 8er-Packs, also schon 3,50 Euro Netto-Einkaufspreis pro Paket. Mehrwertsteuer dazu und schon sind es 4,16 € – und daran ist noch kein Cent verdient. Um auf eine gescheite Handelsspanne zu kommen, rechne ich bei 19%-Artikeln immer ein Drittel dazu, also + 33%. Damit kommt man dann auf einen Verkaufspreis von 5,52 €, also sinnvollerweise 5,49 Euro. Für eine Packung Toilettenpapier einer unbekannten Marke. Man muss natürlich nicht dogmatisch auf der Kalkulation bestehen, aber auch die Einzelhändler haben ihre Kosten.
Vielleicht sind die beim REWE in Bonn einfach nur unendlich froh, überhaupt Toilettenpapier bekommen zu haben und anbieten zu können, wenn auch zu einem nicht ganz günstigen Preis. Dann hat das nichts mit "Abzocke" zu tun. Wenn das ein selbstständig betriebener Markt ist, hatte da vielleicht auch jemand zwei Stunden sich bemüht, irgendwo auf dem Markt noch Papier zu bekommen und wird nun als Dank dafür regelrecht zerrissen. Also: Erst denken, dann rauskotzen.
Ich kenne die Beweggründe und den Einkaufspreis des dort angebotenen Papiers nicht, möchte die Situation aber nach der Suche der von mir gestern bestellten Palette Toilettenpapier mal aus meiner Sicht bewerten.
Die allgemeine Situation bei Toilettenpapier ist bekannt. Es gibt welches, aber die Mengen, die in den Handel kommen, verdunsten regelrecht. Auch viele Onlinehändler haben nichts mehr oder nur noch teurere Sorten. Die von mir gestern bestellte Ware werde ich knapp kalkuliert mit 3,99 Euro pro 8er-Pack verkaufen. Beim Einkaufspreis hatte ich noch etwas Glück aufgrund der Abnahmemenge.
Beim selben Händler gibt es auch teurere Papiere. Nur ein Beispiel: "Toilettenpapier, Tissue, 3-lagig, hochweiß", 31,47 Euro für neun 8er-Packs, also schon 3,50 Euro Netto-Einkaufspreis pro Paket. Mehrwertsteuer dazu und schon sind es 4,16 € – und daran ist noch kein Cent verdient. Um auf eine gescheite Handelsspanne zu kommen, rechne ich bei 19%-Artikeln immer ein Drittel dazu, also + 33%. Damit kommt man dann auf einen Verkaufspreis von 5,52 €, also sinnvollerweise 5,49 Euro. Für eine Packung Toilettenpapier einer unbekannten Marke. Man muss natürlich nicht dogmatisch auf der Kalkulation bestehen, aber auch die Einzelhändler haben ihre Kosten.
Vielleicht sind die beim REWE in Bonn einfach nur unendlich froh, überhaupt Toilettenpapier bekommen zu haben und anbieten zu können, wenn auch zu einem nicht ganz günstigen Preis. Dann hat das nichts mit "Abzocke" zu tun. Wenn das ein selbstständig betriebener Markt ist, hatte da vielleicht auch jemand zwei Stunden sich bemüht, irgendwo auf dem Markt noch Papier zu bekommen und wird nun als Dank dafür regelrecht zerrissen. Also: Erst denken, dann rauskotzen.
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Kommentare
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Der Hamburger am :
Hendrick am :
Von den zwei Prozent kann ich gut leben.
Besserwisser am :
Michael am :
Börnd am :
Das sind 1 Euro Differenz.
Und davon kann man doch gut leben.
Björn Harste am :
Konsument am :
h1c4 am :
Jerowski am :
Trgbiinvv am :
Börnd am :
Falls doch, wiegst du das Geld, was du dir abends in den Keller schaufelst oder gehst du nach Kubikmeter?
Björn Harste am :
Anonym am :
Raoul am :
Einzelhandel am :
Deswegen bei diesem Artikel 33 %
Die Mischkalkulation liegt tatsächlich bei wenigen Prozent. Deswegen gingen ja viele kleine Einzelhändler pleite...
Raoul am :
Pfanni am :
Hättest vielleicht besser in Mathe aufpassen sollen
Anonym am :
Ich brauche einfach nur eine einzige Packung, aber nirgendwo gibt es welches.
Thomas' am :
Wie viele Packungen Toilettenpapier gibt es denn in so einem Supermarkt? 50? 100? Wenn jetzt vermehrt Leute auf Nummer sicher gehen und eine volle Packung Vorrat zuhause haben wollen, ist dieser Bestand sehr schnell leer, ohne dass ich es als hamstern bezcihnen würde. Und dank des Just-In-Time-Logistik-Bullshits haben Händler ja auch keinen eigenen Vorrat mehr, auf den sie zurückgreifen könnten, also sind sie von der Liefergeschwindigkeit des Zentrallagers (und die dann wieder von den Lieferungen des Hersteller) abhängig.
kritischer Beobachter am :
SPages am :
(Panik = Idiot)
Michael am :
Jochen am :
1 Rolle Klopapier 1 €
Oder auch das hier
https://www.facebook.com/111315165557626/posts/2922939644395150?d=n&sfns=mo
John Doe am :
Anonym am :
Fabse am :
kritischer Beobachter am :
Hat jemand die Videos aus USA gesehen? Einfach mal Toilette Papier Hoarding in die Suchmaschine eingeben. Da sieht es noch krasser aus.
Auch CNN ist ratlos: der Herstellungsprozess ist einfach, hochautomatisiert und läuft einschl. Rohstoffe komplett innerhalb der USA ab. Bevor der zum Erliegen kommt, haben wir schon ganz andere Probleme.
Hier in DE übrigens die selbe Sachlage. Spannend nur, wie es z.b. Griechenland ergehen mag, die importieren ja leider wirklich alles.
wupme am :
Das will nur nicht in den Schädel der Menschen. Hätte jeder normal weiter eingekauft, wir hätten keine Knappheit
Asd am :
Diejenigen, die jetzt erst wie bekloppt Klopapier kaufen, sind viel zu spät dran.
hartmut am :
Jein, dadurch, dass sich das Leben weit mehr daheim abspielt ist der Bedarf schon etwas höher. (Ok, bei mir nicht wirklich da ich eh schon seit Jahren zu 99% von Daheim arbeite).
Und der eine oder die andere mag sich auch aus den Beständen des Arbeitgebers bedient haben, diese Quelle fällt nun auch weg.
Mittlerweile dürfte aber der "Ich hab zwar noch, aber wenn gerade was da ist dann nehme ich auch eine Packung mit, wer weiß wann ich das nächste mal die Chance bekomme" Effekt da kräftig mit reinspielen.
Von "ich kaufe Nachschub wenn die Packung fast leer ist" zu "ich möchte immer mindestens eine volle Packung in Reserve haben" ist für mich noch nicht wirklich Hamstern, aber es sort trotzdem für eine plötzliche Bedarfsspitze ...
Und wenn dann noch echte Hamsterkäufer dazukommen und versuchen gleich den kompletten Jahresbedarf zu beschaffen, für alle Fälle, wird es natürlich noch heftiger.
Und das wir mittlerweile keine Regallücken mehr gewohnt sind macht die Situation auch nicht besser.
Es bleibt schwierig ...
Stephan Kolodziej am :
wupme am :
Nein anstattdessen sorgen wir dafür dass andere kein Klopapier mehr haben. Arztpraxen kurz vor der Schließung stehen weil es keine Masken mehr gibt und weiteres.
Anonym am :
Nun bin ich ins Homeoffice gezwungen, habe einen infizierten Arbeitskollegen und versuche so wenig wie Möglich, aber doch so oft wie nötig meine Wihnung zu verlassen. Ich kaufe vielleicht keine Jahresvorräte, aber eben auch nicht nur tageweise. Ist das hamstern? Vermutlich nicht. Aber wenn es alle so machen, ist eben der Durchfluss an Artikeln im Supermarkt nicht mehr gleichmäßig sondern wellenförmig. Und Wellenformen haben nunmal auch Täler, also Bereiche in denen eben die Regale leer sind...
Santino am :
Gibts bloß nicht.
Und ich vermute ganz stark, wegen den gierigen Einzelhändlern.
Anonym am :
Nicht der Andere am :
asd am :
Ich habe erstmal ausgesorgt.
Fabse am :
Klodeckel am :
Wucherer am :
Und wäre ich Einzelhändler, würde ich die Preise für Scheißpapier aufgrund der Umstände erhöhen
wupme am :
Zum Glück.
John Deo am :
Aber, ehrlich, wupme, war das wirklich das beste, was du zu bieten hattest?
Stephan Kolodziej am :
Georg am :
Jürgen am :
Der Holzeinschlag in Deutschland im Jahr 2019 belief sich bei Schadholz wohl auf 160 Mio. m³, normal werden rund 70 Mio. m³ gefällt. Das ganze Holz kann alles zu billigem Toilettenpapier verarbeitet werden.
Anonym am :
Nun könnte man einfach mehr Maschinen dieser Art bauen, schließlich stehen gerade eh so viele Betriebe still, die das machen könnten. Okay, dann dauert das zwar noch ein paar Wochen aber dann haben wir wieder genug zum Ar*** abwischen.
Oder eher zu viel? Es ist ja "nur" die Nachfrage, nicht der wirkliche Verbrauch, der ansteigt. Oder nimmst du gerade extra viel Klopapier? Gehst Du öfter auf Toilette? Dekorierst Du Deine Wohnung damit? Jetzt die Produktion deutlich hoch fahren, bedeutet, dass das Zeugs in ein paar Wochen wie Blei in den Regalen liegen bleibt!
Daher noch einmal: es gibt genügend Toilettenpapier! Die Großlager sind voll! Dort, wo es noch Kapazitäten in der Produktion gab, wurden diese aktiviert (Hakle prodiuziert nun 7 Tage/Woche je 1,5 Mio. Rollen statt bisher 5 Tage/Woche je 1 Mio. Rollen!). Das einzige Problem ist, dass die Menschen weiterhin wie wild kaufen und daher die Mengen, die morgens in den Läden steht, innerhalb weniger Stunden (oder noch kürzer) weg ist! Ein großer Markt in meiner Nähe hat letzten Freitag 4 Euro-Paletten geliefert bekommen. Trotz Verkaufsbeschränkung (eine Packung pro Kunde) und Überwachung durch eine Security waren alle 4 Paletten bis 10 Uhr leer! Normalerweise reicht denen die Menge für 3 Tage. Aber bei der Kaufgeschwindigkeit kann nun mal kein Handelsunternehmen nachkommen, da bleiben die Regale trotz voller Lager eben leer!
Theo am :
Nicht der Andere am :
12 Jahre einlagig: Gemeinde kauft versehentlich Lkw-Ladung Klopapier
Ulf am :
Link: Chip: Real Gütersloh
Konsument am :