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Das Zeug gegen Vampire

Zwei junge Frauen, beide jeweils maximal 20 Jahre alt, standen in der Gemüseabteilung und suchten ihren Einkauf zusammen. Ines stand gerade in der Nähe, weil sie dabei war, Ware nachzupacken, und belauschte die Situation unfreiwillig.

Während eine der beiden sich unsicher in der Abteilung umguckte, sprach sie ihre Begleiterin an: "Wir brauchen noch Knoblauch. Wie sieht das eigentlich aus?"

Die Angesprochene wusste es auch nicht, aber Ines klinkte sich souverän mit ein und half den beiden, die begehrte Ware zu finden.

Ich schwöre euch, es wird noch schlimmer werden.

Die Anrufliste

Gestern war mal wieder einer diese nicht zu erwartenden Feiertage. Die Fritzbox listet wieder mal eine Handynummer nach der anderen auf, von der hier anzurufen versucht wurde. Würde mich nicht wundern, wenn auch diesmal wieder einige der Anrufer währenddessen hier vor der Tür standen und sich darüber wunderten, warum sie nicht rein konnten.

Auch wenn der Umsatz fehlt und die Mitarbeiter die Zeit vergütet bekommen, so mag ich Feiertage dennoch und meinetwegen könnten es gerne noch mehr sein. IDie Organisation drumherum (vor allem durch verschobene Bestell- und Lieferzeiten) ist immer etwas frickelig, aber den Laden mal einen Tag geschlossen halten zu können, ohne dass die Kunden zu den Mitbewerbern rennen, ist schön. :-)

Gnaa, mir fehlen echt gerade die Artikeltags. Hoffentlich lässt sich das nach dem Umzug auf den neuen Server (mit aktueller Server-Software, die auch mit der Blogsoftware kompatibler ist) wieder einrichten.

Vergessene Würstchendogs

In der Getränkeabteilung lag eine Tüte aus dem Backshop, in der sich mehrere Würstchendogs (Plundergebäck mit Würstchen und Ketchup (Diese Dinger)) befanden. Da wir die Sachen, wenn sie dem Regal einmal entnommen wurden, nicht wieder zurücklegen, bedeutet sowas immer einen Verlust für uns.

Ich regte mich mal wieder darüber auf, dass mal wieder jemand die Produkte aus den Fächern genommen und mal wieder irgendwo hingeschmissen hat. Kurz: Das passiert ständig. In meinem Frust checkte ich die Videoaufzeichnung, um herauszufinden, wer das war.

Nun: Ein Kunde, den ich nicht kannte, hatte sich die vier Gebäckteile genommen und war damit in die Getränkeabteilung gegangen. Er hielt die Tüte zunächst noch die ganze Zeit in der Hand, während er sich eine Bierkiste aus unterschiedlichen Sechserträgern zusammenstellte. Dabei wurde ihm die Tüte nach kurzer Zeit schon ziemlich hinderlich, er legte sie zur Seite, sortierte weiter das Bier, nahm sich die zusammengestellte Kiste mit beiden Händen und vergaß die Tüte. Das sah für mich eindeutig nach einem Versehen aus, was den Verlust zwar nicht verkleinert, aber erträglicher macht. Kann passieren …

40€

Ein Kunde rief an und erklärte, dass er nach seinem Einkauf noch 40 Euro Bargeld mitnehmen wollte, er das Geld aber offenbar nicht bekommen habe. Ob wir das irgendwie überprüfen könnten, fragte er hoffnungsvoll.

Während ich mit dem Telefon am Ohr ins Büro lief, erklärte ich dem Anrufer bereits, dass der Kollege, bei dem er seinen Einkauf bezahlt hatte, bereits Feierabend hat, aber bei der Abrechnung seiner Kasse keine auffällige Plus-Differenz herauskam. Durchs Telefon konnte ich hören, wie der Gesichtsausdruck des Kunden zerknirschter wurde: "Hoffentlich habe ich das Geld nicht da liegen gelassen und jemand anders hat es eingesteckt."

"Möglich ist ja auch, dass die Geldauszahlung gar nicht gebucht wurde. Dann haben Sie das Geld zwar nicht bekommen, aber es wurde Ihnen auch nicht belastet. Wir gucken mal", sagte ich und suchte in der Videoaufzeichnung ab ein paar Minuten vor der von dem Anrufer genannten Uhrzeit. Anhand einiger markanter Produkte und der Farbe seiner Jacke konnte ich die richtige Stelle auch im schnellen Vorlauf finden und so guckte ich mir schließlich den gesamten Kassiervorgang genau an.

Nachdem mein Mitarbeiter alle Artikel erfasst hatte, stand der Kunde bereits mit gezückter Bankkarte vor dem Kartenterminal. Der Kassierer drückte auf Summe, dann kam die Payback-Abfrage, die er ebenfalls quittierte. Dann kam die Abfrage, ob der Kunde noch Geld abheben möchte, dort drückte mein Mitarbeiter zweimal auf das Bild der 20-Euro-Banknote. Also definitiv 40 Euro Cashback gebucht. Der Kunde hielt seine Karte an das Gerät und nachdem sich einen Augenblick lang der Throbber auf dem Bildschirm drehte, kam die Abfrage, ob der Kassenbon gedruckt werden soll und die Geldlade sprang auf. Bis dahin war alles gut.

Der Kassierer nahm die 40 Euro aus der Kasse und ich befürchtete schon, dass er sie auf den Kassentisch oder in den Geldteller legen würde, wo der Kunde sie schließlich vergessen hat. Aber das geschah nicht. Stattdessen drückte er die beiden Banknoten dem Kunden direkt in die Hand, der sie schließlich in seinem Portemonnaie verstaute.

"Wenn ich jetzt unter Eid vor Gericht aussagen müsste, dann würde ich bestätigen, dass Sie das Geld hundertprozentig bekommen und auch mitgenommen haben", erkläre ich dem Mann am anderen Ende der Telefonleitung. "Haben Sie in dem Portemonnaie schon nachgesehen?", fragte ich. Manchmal denkt man ja an die naheliegendste Lösung am wenigsten. "Ja, da sind nur fünf Euro drin. Ich muss gleich mal meine Frau fragen, vielleicht hatte sie das Geld ja rausgenommen und mir nur noch nicht Bescheid gesagt", mutmaßte der Kunde.

Er bedankte sich für die Mühe und wir beendeten das Gespräch.

Ich bin ganz sicher, dass sich der Verbleib der Kohle geklärt haben wird. :-)

Keine zwei Kisten zum Preis von einer Kiste Bier

Eine Kundin berichtete von einem Angebot, bei dem es zwei Kisten Bier für den Preis von einer gäbe. Das hätte sie "online" gesehen, wusste aber nicht mehr genau, auf welcher Seite.

Bei uns (Also auf der Edeka-Website und auch in der App) war es jedenfalls nicht. Die Kundin konnte auch nicht mehr nachvollziehen, wo sie das Angebot überhaupt gesehen haben will. Die Möglichkeiten dazu sind jedoch mannigfaltig. Abgesehen davon, dass es ein spezielles Angebot eines einzelnen Geschäfts (vielleicht sogar zu einem bestimmten Anlass und nicht in Form der regulären Wochenwerbung) gewesen sein könnte, war auch gar nicht klar, wo und wann das Angebot überhaupt gültig gewesen sein soll. Die Kundin mutmaßte noch, dass sie das auf einer der vielen Preisvergleich- und Angebote-Portale im Web gesehen hat, war sich aber überhaupt nicht mehr sicher.

Diese Seiten scheinen ja unglaublich beliebt zu sein, aber wir haben deswegen auch schon oft enttäuschte Kunden im Laden stehen gehabt, die ein vermeintliches Angebot nicht bekommen konnten.

Schon ziemlich lange hier!

Eine ältere Kundin, die ich nicht als Stammkundin verorten konnte, sprach mich im Laden an, da sie ein bestimmtes Produkt suchte. Nachdem das geklärt war, ergänzte sie noch: "Ich war früher hier schon mal Kundin, als das Geschäft noch ganz neu war. Da waren Sie auch schon hier. Und jetzt immer noch, da sind Sie ja schon ziemlich lange da. Sonst wird das Personal in den Läden doch immer mal ausgetauscht …"

Ich klärte nicht auf, dass das möglicherweise daran liegen könnte, dass mein Name hier über der Tür steht, sondern zuckte stattdessen nur lächelnd mit den Schultern. "Ach, Unkraut vergeht nicht, ich werde hier noch mit dem Laden alt."

Sie lächelte ebenfalls und setzte ihren Einkauf fort …

Fragen und Weggehen

Ines wurde von einer älteren Kundin gefragt, ob wir gerade Speiseeis in Famlienpackungen im Angebot hätten. Da wir (alleine schon wegen des bei uns nicht vorhandenen Handzettels) nicht immer alle Angebote auf dem Schirm haben, antwortete Ines folgendermaßen: "Oh, das weiß ich gerade gar nicht, aber ich gucke mal eben nach."

Sprach es und zog ihr Handy aus der Tasche, um in der App nachzusehen. Während sie blätterte drehte sich die Kundin kommentarlos um und ging weg. Der ganze Vorgang hat wohlgemerkt nur ein paar Sekunden gedauert, die Frau musste also nicht minutenlang warten.

Manche Leute muss man nicht verstehen …

Das kam unerwartet …

Eine Kollegin informierte mich darüber, dass ein "ganz komischer Typ" in den Laden gekommen sei. Wir guckten uns die Sache vom Büro aus mal über die Videokameras an und konnten das bestätigen. Der grauhaarige Mann im geschätzt frühen Rentenalter wirkte nicht nur ungepflegt und hätte ein Obdachloser sein können, er hatte neben einem unserer Einkaufskörbe (leer) auch noch eine große, zum Teil gefüllte Umhängetasche dabei.

Das alleine wäre nicht weiter verdächtig gewesen, aber er ging anscheinend ziellos durch den Laden, guckte hier, guckte da und sah zwischendurch vor allem auch immer mal so aus, als ob er sich umsehen würde. "Will er sich nur aufwärmen oder Zeit verbummeln?", mutmaßte Ines. Möglich wäre es natürlich.

Nachdem wir knapp zehn Minuten zugeguckt haben, wie er von Regal zu Regal ging, lief er letztendlich zur Kasse, nahm sich aus dem Zeitschriftenregal noch ein Ninjago-Magazin, bezahlte dieses und ging.

Wir blieben geringfügig verwirrt zurück.