Juhu, die Techniker sind hier und kümmern sich um unser Kühlregal. Ein durchgebranntes Bauteil in der Elektronik sorgte dafür, dass das Timing von Abtauung und Kühlung komplett durcheinandergeraten war. Somit hatte sich in den Verdampfern viel Eis gebildet, das letztendlich dafür sorgte, dass die Luftzirkulation unterbrochen wurde.
Aber immerhin war das ein einfach zu lösendes Problem und wir müssen jetzt nicht wochenlang auf irgendwelche Ersatzteile warten. Sobald der Einsatz beendet und alles wieder zusammengeschraubt ist, können die Kollegen das Regal wieder mit Ware befüllen. Juhu.
Ein unverlangter Werbeanruf (Tellows-Score der Nummer: 7, also schon relativ schlecht) kam hier rein, der Anrufer wollte über Energieeffizienz sprechen.
Mein Mitarbeiter, der den Anruf entgegengenommen hatte, löste das in etwa folgendermaßen: "Sehr effizient wäre es, wenn ich jetzt einfach wortlos auflegen und mit meiner Arbeit weitermachen würde. Da ich nett bin, kündige ich das zumindest noch an. Hiermit geschehen, schönen Abend noch." [KLICK!]
Womit das Thema dann erledigt war. Die Nummer ist anschließend noch zu einem weiteren Eintrag in der Sperrliste unserer Fritzbox geworden.
Eine Kollegin wurde von einer Kundin angesprochen, die Brötchentüten suchte. "Haben wir doch alles da", erklärte meine Mitarbeiterin der Kundin und zeigte ihr die unterhalb der Brötchenschütten liegenden Tüten.
Die waren der Frau für ihr eines Brötchen aber alle zu groß. "Ansonsten haben wir noch diese kleinen Knotenbeutel vom Gemüse", fuhr die Kollegin fort und wickelte eine Tüte von der Rolle ab. Auch die waren der Frau zu groß, schließlich wollte sie nur ein einziges Brötchen einpacken.
Wie die Sache letztendlich ausging und ob die Frau das Brötchen unverpackt oder doch in einer der viel zu großen Tüten mitgenommen hat, haben wir letztendlich gar nicht mehr mitbekommen.
Hinterher scherzte ich: "Hättest ihr ja einen kleinen Briefumschlag in die Hand drücken können. Aber das wäre bestimmt auch nicht richtig gewesen."
Manchmal würde man sowas bei schwierigeren Leuten ja wirklich gerne tun, aber in einer Zeit, in der man um jeden Kunden kämpft, benimmt man sich natürlich.
In der Schlachthausgasse in Wien, die als vierspurige Straße nur geringfügig an eine Gasse erinnert, gibt es diesen SPAR-Markt, den Roland für mich bei Dunkelheit fotografiert hat. Vielen Dank für die Zusendung.
Folgte man dem Hinweis an unserem defekten Kühlregal, landete man übrigens vor unserem Getränkekühlregal, das von uns temporär mit einer Auswahl an Molkereiprodukten bestückt worden ist. Die Platzierung war nicht annähernd perfekt und nur grob am angestammten Platz orientiert, aber dafür ging die Arbeit schnell. Das musste auch nicht perfekt sein, mir war nämlich vor allem wichtig, dass die Ware nicht länger im Kühlhaus vor sich hin abläuft.
Für morgen ist der Techniker angekündigt und im Idealfall läuft das Vento-Modul dann wieder. Ich sehe uns schon vier Wochen auf ein Ersatzteil warten, will dieses Szenario nun aber beim besten Willen nicht heraufbeschwören.
Vor einer Weile habe ich eine Mail von einem langjährigen Blogleser bekommen, der einfach mal mal meine Meinung zu einer Sache hören wollte, die ihm privat passiert ist:
Hallo Björn,
ich bin seit vielen Jahren ein stiller Genießer Deines Blogs. Da ich durch Dich einen Einblick in die Welt der Supermärkte bekommen habe, möchte ich Dich um Deine Meinung bitten:
Unsere 17-jährige Tochter hat im örtlichen Edeka für eine Halloween-Party eingekauft. Neben reichlich Softdrinks der Eigenmarke wurden auch diverse Flaschen Wodka und Tequila eingekauft. Waren im Gesamtwert von 200€. Die Verkäuferin hat sich mündlich bestätigen lassen, dass unsere Tochter 18 sei. Eine Ausweiskontrolle fand nicht statt.
Nun sind bei der Party natürlich diverse Getränke übrig geblieben. Neben 5 Flaschen Wodka noch 11 Pakete der G+G Cola, Orange und Zitrone in unversehrt eingeschweißten Six-Packs. Der örtliche Händler lehnt eine Rücknahme ab. Wie würdest Du damit umgehen. Auch in Hinblick des Alkoholverkaufs an Minderjährige und unter Berücksichtigungen des "Taschengeldparagraphen"?
Puh, das wirkte kompliziert. Ich machte mir ein paar Gedanken darüber, wie ich mit der Situation umgehen würde und stellte mir dabei auch immer die typische Verteidiger-Antwort vor: "Können Sie das beweisen?" Ich bin natürlich kein Anwalt und genau mit diesen Worten begann auch meine Antwort:
Moin,
ich bin kein Anwalt, aber ich versuche mal, meine persönliche Einschätzung zu geben. Kommt demnächst auch noch mal im Blog.
Grundsätzlich dürften bei einer 17-jährigen auch 200 Euro wertmäßig noch unter den Taschengeldparagraphen fallen. Da bis zur Volljährigkeit ausdrücklich davon ausgenommen "von den Eltern verbotene" Waren sind, wäre eure (elterliche) Einstellung dazu nicht unwichtig. Ich würde meiner Tochter nicht den Kauf erlauben, andere eben schon. Da kommt dann der zweite Faktor: Muss der Kauf von den Eltern verboten sein oder reicht auch eine gesetzliche Regelung? Die würde nämlich in diesem Fall greifen.
Der Edeka-Markt hätte ihr den Alkohol natürlich gar nicht verkaufen dürfen. Bei uns gilt pauschal die Anweisung, wenn jemand nicht definitiv aussieht als wäre er älter als 25, könnte er oder sie auch 16 sein.
Aber: Die Halloween-Party ist ja nun vermutlich schon zwei Wochen her, der Kauf fand noch irgendwann davor statt. Irgendwelche Beweise sind wahrscheinlich nur die Aussage der einen gegen die Aussage der anderen. Wie wollt ihr ernsthaft nachträglich beweisen, dass eurer Tochter der Alkohol verkauft wurde? Vielleicht war sie ja nur dabei und ein volljähriger Freund oder Freundin hat den Kauf abschließend getätigt. Wenn ich als Ladenbetreiber meine Haut retten müsste, würde ich genau so argumentieren.
Zur Warenrückgabe: Nach zwei oder vermutlich sogar eher drei Wochen nach dem Kauf ist natürlich aus Sicht des Marktes nicht mehr unbedingt zu verstehen, warum die Ware erst jetzt zurückgegeben werden soll. Abgesehen davon, dass sie die Artikel eben auch grundsätzlich gar nicht zurücknehmen müssten, sofern nicht irgendjemand beweisen kann, dass der Verkauf rechtswidrig erfolgt ist. Ein Qualitätsmangel an der Ware besteht ebenfalls vermutlich nicht.
Da man mit Freundlichkeit immer weiter kommt: Fragt doch mal nett und ohne wilde Drohungen nach, ob ihr zumindest nur den Alkohol (die Softdrinks würden bei den Teenies in den nächsten Wochen doch bestimmt leer werden) zurückgeben dürft, notfalls auch nicht gegen Bargeld sondern einen Einkaufsgutschein des Marktes. Das wäre dann aber reine Kulanz des Marktes.
Wie gesagt: Das ist keine Rechtsberatung, sondern nur meine Einschätzung als Ladenbetreiber, Vater und jemandem mit (vermutlich) halbwegs gesundem Menschenverstand.
Würde mich aber freuen, wenn du mir noch mitteilst, wie die Sachen weiter- oder ausgegangen ist.
Die Antwort folgte tatsächlich nach einer Weile. Kurz: Er hatte eine E-Mail an den Markt geschrieben und die Situation geschildert und darin auch, wie ich es auch vorgeschlagen hatte, freundlich nach einer kulanten Lösung gefragt. Man einigte sich schließlich darauf, dass die komplette restliche Ware im Tausch gegen einen Gutschein zurückgenommen wird. Das war dann wohl für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung.
Lasst das aber nicht zur Gewohnheit werden, ich kann von hier aus nicht alle eure Probleme lösen, die ihr in irgendwelchen Supermärkten habt.
Nach der Milka-Preiserhöhung kam uns am Wochenende die Idee, dass wir einfach mal einen eigenen Warenkorb zusammenstellen könnten, mit dem man die Preisentwicklung langfristig mal festhalten kann. 20 Artikel einmal quer durch das Sortiment haben wir rausgesucht. Außer dem Faktor "von allem etwas" war auch wichtig, dass die Produkte in der Form mutmaßlich auch noch in mehreren Jahren zu bekommen sein werden.
Natürlich kann darf und soll jeder aus welchen Beweggründen auch immer so viel kaufen, wie benötigt wird. Aber dann darf man als Dritter auch mal darüber schmunzeln, wenn die Sammlung an Artikeln im Einkaufswagen auffällig ungewöhnlich ist.
Was hat wohl dieser Kunde mit einem Wagen voller Putzmittel vor? Frühjahrsputz?
Diesen Strichcode mit Tomaten in einer Gemüsekiste (?) hat Carsten auf einer Packung Tomaten entdeckt, die bei Netto verkauft wurden. Vielen Dank für die Zusendung.
Eine Kollegin kam mit nachdenklichem Gesichtsausdruck in mein Büro. "Da war eben ein ganz komisches Erlebnis an der Kasse, da hatte ein Mann Alarm ausgelöst und dann hatte er Eier in seinem Rucksack, aber er hat behauptet, die wären von Penny und dann war der auch ganz schnell weg, der hat uns bestimmt beklaut, ich bin so blööööd, das ich nichts gesagt habe, aber das ging so schnell …"
Wir guckten uns den Mann auf dem Video an und, ja, er hat geklaut. Die Eier waren nicht von Penny sondern von uns und was er sonst noch in seinem Rucksack hatte, mochte ich mir gar nicht näher ansehen.
Was mich persönlich dabei ärgerte: Mir war der Mann vorher in den Live-Bildern der Videoanlage schon aufgefallen, ich hatte ihn ein paar Augenblicke beobachtet, aber dann entschieden, dass er harmlos ist. Ich bin so blööööd!
Die Ware aus dem MoPro-Kühlregal steht seit Mittwoch irgendwie in Kisten verpackt im Kühlhaus. Dass wir so lange auf die Reparatur warten müssten, dachten wir vor ein paar Tagen auch noch nicht und so beließen wir es zunächst dabei, die Ware nicht im Markt anbieten zu können. Inzwischen sind aber auch viele Kunden darauf gekommen, dass man ja auch persönlich nachfragen kann und so liefen wir etliche Male während einer Schicht ins Kühlhaus und haben Sahne, Müllermilch, Quark, Joghurt und was die Kunden eben sonst noch so haben wollten irgendwie rausgesucht.
Die Aktion mit dem provisorisch umgenutzten Getränkekühlregal ist gerade noch in Arbeit. Ein Großteil der Molkereiprodukte aus dem kaputten Kühlmöbel steht schon darin und bei meinem Glück kommt nach dieser aufwändigen Aktion der Techniker direkt Montag früh und bekommt das Vento-Modul wieder hin. Aber falls das nun wirklich noch tagelang dauert, war die Umräum-Aktion heute nicht so ganz sinnfrei.
(… und hoffen, dass ein Techniker schnellstmöglich zu uns kommt …)