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Fummel, fummel …

Unsere Acryl-Kiste mit deinem Einwurfschlitz für Leergutbons scheint eine magische Anziehungskraft für sonderbare Gestalten zu haben. So oft erleben wir, dass Leute daran herumfummeln. Sei es oben am Schlitz, offenbar in der Hoffnung, einen oder mehrere der Bons greifen und herausziehen zu können – oder wie in diesem Fall direkt am Schloss.
Bei unserer Spendenbox handelt es sich dabei übrigens um ein richtiges Schloss, für das man einen Schlüssel benötigt. Es lässt sich also nicht unauffällig mit einer geschmeidigen Handbewegung öffnen, sondern man müsste sich schon etwas mühe machen.
Mit unserem Vorrat an Menschenkenntnis erkennt man die eingangs erwähnten "sonderbaren Gestalten" oft schon auf den ersten Blick. Da stehen Leute vor dem Automaten und man ahnt schon, dass sie irgendwann diese Box entdecken und diese zumindest mal kurz hinsichtlich der Erreichbarkeit der darin liegenden Bons abchecken.

So auch in diesem Fall. Zwei Typen, denen wir kein Stück über den Weg trauten, kamen zur Leergutannahme und Ines und ich gingen direkt ins Büro und schauten den beiden zu. Letztendlich taten sie nichts Schlimmes, aber einer der beiden Männer konnte den Ort nicht verlassen, ohne noch einmal die Elepfandspendenbox zu befingern.


Komasaufen im EDEKA

Ein Typ kam in den Laden und steuerte direkt auf das Spirituosenregal zu. Dort nahm er sich eine Flasche Wodka, öffnete diese und trank in den folgenden Minuten drei Viertel des Inhalts direkt aus der Flasche. Zwischendurch öffnete er noch eine Dose Cola und machte sich direkt im Mund eine Mischung.

Einer aufmerksamen Kundin war der Typ jedoch aufgefallen und so sagte sie bei einem meiner Mitarbeiter Bescheid. Wenige Augenblicke später saß der Mann im Lager auf einer Getränkekiste. Da konnte er noch sitzen. In den folgenden fünf Minuten wirkte der Alkohol und er sank auf der Kiste immer weiter zusammen, bis er schließlich von seiner Sitzgelegenheit rutschte und regungslos auf dem Lagerfußboden liegen blieb.

Es dauerte weit über eine Stunde, bis die Polizei schließlich auftauchte. Der Wodkatrinker rührte sich in der Zeit kein Stück. Auch die Polizisten konnten ihm über ein paar träge Bewegungen und einige lallende Laute keine weiteren Lebenszeichen entlocken.

Zehn Minuten später wurde er dann von einem Team des Rettungsdienstes eingesammelt und zur Ausnüchterung weggebracht.

Mal eben die fremde Mütze von der Fensterbank …

Dass ich direkt beklaut werde, also die Ware mitgenommen wird, die wir hier zum Verkauf anbieten, gehört quasi zum Tagesgeschäft dazu.

Dass Kunden sich gegenseitig die Sachen wegnehmen, kommt seltener vor.


Eine Stammkundin hatte ihre Wollmütze während der Leergutabgabe auf die kleine Fensterbank vor dem Automaten gelegt – und natürlich prompt vergessen. Keine Stunde später hat ein anderer Stammkunde aus der Ethanol-Fraktion die Mütze entdeckt, begutachtet und nach dem Abgeben seines Leerguts scheinbar unauffällig und wie selbstverständlich eingepackt. Dumm nur, dass das alles im 1-A-Blickfeld einer Kamera passiert ist und ich den Mann fast täglich hier sehe.

Einige Tage später darauf angesprochen stellte er sich erst doof und stritt dann alles ab. "Ich muss mal gucken, was ich da machen kann", war seine Antwort, als ich ihm sagte, dass die andere Kundin gerne ihre Mütze wiederbekommen würde. Muss er wohl, sonst braucht er nämlich eine neue Bezugsquelle für die günstige Hopfenkaltschale.

LDs, weiter geht's!

Da haben wir gerade echt einen Lauf …

Kurz nachdem ich gestern Nachmittag für ein paar private Besorgungen unterwegs war, bekam ich einen Anruf aus der Firma: "Wir haben hier einen Ladendieb, der hat zwar einen Ausweis dabei, aber nur aus Georgien. Polizei holen?"
Polizei musste nicht sein, wir haben ja seine Daten. Der Mann war wohl auch sehr friedlich und hat die eine Flasche Haarshampoo, die er sich eingesteckt hatte, auch bereitwillig wieder ausgepackt.

Der biertrinkende Aggro-Typ von vergangenem Freitag, der hier in Handschellen herausgebracht wurde, war dann später auch wieder da. Noch bevor er irgendwas machen konnte, wurde er bereits erkannt und von den Kollegen auf die Straße gesetzt, diesmal ohne Rangelei. Da gibt es dann nachträglich noch eine Anzeige wegen des Hausfriedensbruchs.

Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn es wieder etwas friedlicher werden würde. Momentan ist es wirklich schlimm mit den unangenehmen Vorfällen hier im Laden.

Käse verhökern im begehbaren Kiosk

Ein Typ, der schon mehrfach bei uns durch unterschiedliche Ladendiebstähle aufgefallen war, die Anzeigen sind ihm vollkommen egal, ging mit einem vollen Karton Käse durch den Eingang raus. Eine Kollegin hatte den Ladendieb bemerkt und schnell bei mir Bescheid gesagt. Ines und ich sprangen auf und rannten hinter dem Kerl her, der in aller Seelenruhe mit dem Karton auf dem Arm durch die Seitenstraße in Richtung Innenstadt spazierte.

Kurz bevor wir ihn erreichen konnten, verschwand er durch eine Tür in einem Gebäude. "Jetzt hab ich dich!", dachte ich noch als ich ebenfalls durch die Tür trat – und staunte nicht schlecht, als ich mich mitten in einem begehbaren Kiosk hier im Umkreis wiederfand. Unser Ladendieb war bereits hinter dem Tresen verschwunden und zeigte dem Inhaber des Lädchens den Inhalt des Kartons. Weiter kamen sie nicht, Ines und ich hielten den Typen fest, bis die Polizei eintraf. Es folgte eine weitere Anzeige, aber den Wohnungslosen ohne irgendwelche Perspektiven dürfte auch diese ziemlich kalt lassen.

Erstaunt war ich darüber, was mir einer der Polizisten gesagt hat. Er kenne den Kiosbesitzer als ehrliche Haut und er sei zuverlässig und es sei seiner Meinung nach absolut ausgeschlossen, dass dieser irgendwelche Hehlerware ankaufen würde. Ernsthaft? Nach dem, was ich gesehen habe, wäre ich da an seiner Stelle nicht mehr ganz so sicher.

Ladendiebische Woche

Momentan haben wir es im Grunde täglich mit Ladendieben zu tun.

Ich versuche mal, das zu einem großen Beitrag zusammenzufassen.

1. Am Mittwoch Morgen fiel mir auf dem Fußboden in der Getränkeabteilung das abgerissene Etikett eines Seitenschneiders aus unserem Werkzeugregal auf. Der Blick in die Videoaufzeichnung offenbarte, dass ein Typ die Zange eingesteckt hatte. Und nicht nur das: Auf dem Weg durch den Laden hatte er auch noch für rund 35 Euro Milka-Schokolade in seinem Rucksack verschwinden lassen – weder das Werkzeug noch die Kalorienbombe hatte er natürlich bezahlt. Was mir zu dem Zeitpunkt nicht auffiel war, dass wir den Typen in der Vergangenheit bereits mehrfach hier schon erwischt hatten. Ich zeigte ein Foto im Kollegenkreis herum und bat darum, die Augen offen zu halten.

2. Am Abend des selben Tages kam der Typ wieder. Wieder Milka-Schokolade, diesmal für über 50 Euro. Die Kollegen erkannten ihn, dabei stellte sich heraus, dass es ein "alter Bekannter" war. Konsequenz für uns: Zwei Anzeigen wegen Ladendiebstahls und zwei wegen des Hausfriedensbruchs. Konsequenz für ihn: Keine.

3. Freitag Mittag rief mich intern eine Kollegin hat: "Da ist so ein komischer Typ in der Getränkeabteilung, da solltest du mal hinterhergucken!" In dem Moment, in dem ich die Ansicht der Videokameras auf meinen Bildschirm holte, öffnete der Mann gerade zwei Flaschen Bier mit den Zähnen und hielt sich beide Flaschen gleichzeitig an den Mund. Wir dachten, wir lösen das Problem ganz unbürokratisch. Da der Typ jedoch keine Papiere dabei hatte und auch sonst nicht kooperativ schien, riefen wir dennoch die Polizei an. Zunächst über den Zentralruf.

Während wir warteten, hatte der Biertrinker jedoch irgendeine Fehlzündung im Kopf, bedrohte erst Ines mit Gesten in ihr Gesicht und kam dann die kleine Bürotreppe hoch und wollte mich in dem engen Gang angehen. Dummerweise stolperte er dabei die Treppe herunter, klatschte in hohem Bogen seitlings auf den Lagerboden und wurde von uns, inzwischen hatte ich per 110 um dringende Hilfe gebeten, mit insgesamt vier kräftigen Leuten am Boden fixiert. Keine drei Minuten später war die Polizei da und hatte ihn keine zwei Minuten später bereits mit angelegten Handschellen hier herausgeführt.



Am nächsten Tag erfuhr ich von einem Beamten, der die Videoaufzeichnung abholte, dass der Mann sogar noch in der Wache einen Polizisten verletzt hatte. "Der hat ein Vorstrafenregister von hier bis Meppen", sagte er. Für alle, die den Spruch nicht kennen: Das Vorstrafenregister ist sehr lang.

4. Samstag Nachmittag steckte ein Mann zwei Dosen Red Bull ein, löste damit aber schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Ausweisen wollte oder konnte er sich nicht, also rief ich die Polizei an. Über Amt, was am Wochenende immer mal länger dauern kann. Nachdem wir eine Stunde gewartet hatten, fragte ich noch einmal nach und erfuhr, dass man uns vergessen hätte. Zwischendurch versuchte der Dieb, zu türmen. Wollte den Überraschungsmoment nutzen und einfach am aufpassenden Kollegen vorbeirennen. Am anderen Kollegen, der in der Gemüseabteilung gerade Ware nachfüllte, kam er dann aber nicht vorbei und trottete so wieder mit uns ins Lager. Letztendlich kam die Polizei dann auch, aber es ist so viel Zeit dabei draufgegangen …

5. Gestern Mittag hatte ich aus dem Augenwinkel eine "komische Geste" gesehen. Ein Mann stand in einer Ecke und ich hatte das Gefühl, dass ich irgendwie wahrgenommen hätte, dass er etwas in seinen Rucksack gepackt hat. Ganz sicher war ich jedoch nicht und so lief ich schnell nach vorne zur Kasse. Da lagen zwei Flaschen Bier, den Rucksack hielt der Mann in der Hand.
"Entwarnung", dachte ich zunächst. Ich lief ins Büro und guckte schnell in der Videoaufzeichnung nach. Es wirkte wohl so auffällig, aber offenbar hatte er da tatsächlich die beiden Bierflaschen untergebracht. Was er da in der Hand hielt, sah jedenfalls nach einem runden, dunklen Gegenstand aus.
Die Bierflaschen hatte er leider erst in der Zeit geholt, in der ich nach vorne gegangen war. Also guckte ich mir den weiteren Verlauf seines Aufenthalts hier an. Dabei stellte sich heraus, dass der Typ eine Flasche Olivenöl für knapp 10 Euro eingesteckt hatte. Bis ich diese Gewissheit hatte, war er leider schon aus dem Laden und in alle Richtungen außer Sichtweite.

Täglich Ladendiebe

Momentan ärgern wir uns hier im Grunde täglich mit Ladendieben herum. Ein paar davon stechen aus dem "Anzeige-Hausverbot-Abflug"-Konzept hervor und verdienen es, hier ausführlich erwähnt zu werden.

Die entsprechenden Notizen sind hier hinterlegt, ich gelobe, mich in den nächsten Tagen darum zu kümmern.