Seit drei Tagen steht vor dem Laden ein fremder Einkaufswagen. Niemand kümmert sich darum und niemand hat Mitleid und bringt ihn wieder nach Hause. Aber immerhin hat er es noch nicht zu uns in den Laden geschafft. Seit wir die dunklen Wagen haben, ist bei sowas die Verwechselungsgefahr hoffentlich ohnehin etwas kleiner.
Da fährt man die Tonne mal ein paar Tage im Auto spazieren und schon haben sich auf dem Leergutautomaten schon wieder zwei volle Einkaufskörbe mit Altglas angesammelt. Es ist wirklich erstaunlich, welche Massen das sind und vor allem auch, was die Leute alles (versehentlich oder unwissentlich) hier bis zur Leergutannahme schleppen: Weinflaschen, Konservengläser aller Art, Marmeladen- und Nutellagläser und was es eben noch alles gibt.
Zum Glück wird das Zeug bei uns zu Hause vor der Tür abgeholt, so muss ich das nicht alles auch noch in einen Altglascontainer werfen – aber dass das so viel ist, war mir nie aufgefallen und ich bin froh, dass wir diesen Schritt in die ökologisch richtige Richtung gegangen sind.
Eine Kollegin kam genervt und mit offensichtlich nasser Hose ins Lager. Sie bemerkte wohl meine irritierten Blicke und erklärte: "Ich habe mir da Milch aus einer kaputten Packung drüber gegossen. Mal gucken, ob ich das wieder trocken kriege."
Ich antwortete: "Was gäbe ich dafür, mir auch mal frische Milch über die Hose zu kippen. Bei mir ist das immer nur stinkender Leergut-Sud."
Da ich mich in den letzten Tagen sehr viel mit dem Thema Telekommunikation beschäftigt habe, schwappten die Gedanken beinahe zwangsläufig irgendwann auch in den Markt in der Münchener Straße rüber.
Dort ist nun auch die Umstellung der vorhandenen DSL-Leitung auf einen IP-Anschluss beauftragt. In dem Zusammenhang werden wir endlich den Kabel- und Anschlussdosensalat, der dort seit Jahren quasi unverändert an der Wand hängt, auf ein Mindestmaß reduzieren.
Von Innocent-Saft haben wir auch mehrere Sorten im Angebot. Für Erstkäufer dieser Produkte recht irritierend dürften die "etwas" durchgeknallten Etiketten auf den Flaschen sein. Man gewöhnt sich irgendwann dran, wenngleich nicht alles lustig ist.
Bei diesem Etikett musste ich schon schmunzeln – wenn man bedenkt, wie oft wir schon Ladendiebe hatten, die Käse geklaut haben …
Es blieb dann doch bei einem "Die Zigarettenausgabe ist derzeit deaktiviert". Kurz und wirksam, zumal unsere Kunden wissen, dass sie fragen müssen. Dass Kunden deshalb davon ausgehen, dass es bei uns gar keine Zigaretten gibt, halte ich für unwahrscheinlich. Mehr stört mich, dass am Schluss des Satzes (noch) der Punkt fehlt.
Da hat doch jemand das schmuddelige Blech, das wir hier draußen am Bordstein als Rampe für die Getränkepaletten verwenden, gegen die Wand unter unserer Kundenpinnwand gelehnt. Wenn das die Dame sieht, die an einem Sonntag hier die Wand gestrichen hat, gibt's aber ganz undamenhaft einen Satz heiße Ohren.
Vielen Dank an Blogleser Marcel, der mir dieses Foto einer Innenansicht einer Kaufhalle in der DDR in den 80er-Jahren geschickt hat.
Das sprichwörtliche "wie in der DDR" kann man zumindest hier auf dem Bild ganz und gar nicht nachvollziehen, alle Regale und Auslagen sind prall gefüllt.
In den Anfängen des Onlineshops war ich ja mal ganz motiviert dabei, das Projekt "Lebensmittel online bestellen" vorwärts zu bringen. So suchte ich mir damals aus allen möglichen (ungekühlt haltbaren) Warengruppen Artikel raus und hatte sie schon im Shop eingepflegt. (Auf dem Screenshot seht ihr einen kleinen Ausschnitt aus dieser Bilddatenbank. Es war wirklich von allem etwas dabei. Alleine auf diesem Ausschnitt seht ihr Bilder aus dem Bereich Zucker, Teigwaren, Gewürze, Kekse, Pralinen, Puddingpulver, Wurstsnacks und Fertiggerichte.)
In der Praxis hat das dann aber doch nicht richtig funktioniert. Es gibt so unglaublich viele Artikeländerungen im Lebensmitteleinzelhandel, dass es kaum für einen alleine zu überblicken ist. Fast täglich gibt es neue Produkte, andere verschwinden vom Markt, es werden Verpackungen neu gestaltet und Produkte umbenannt, Zutaten und Füllmengen verändert, Preise sowieso usw. Das, was hier im Markt schon kaum tagesaktuell zu pflegen ist, auch noch im Onlineshop zu spiegeln, war für mich ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich werde mich jetzt darum bemühen, die Picas-Reste irgendwie unters Volk zu werfen und dann werde ich voraussichtlich mit Onlinehandel in Eigenregie nichts mehr zu tun haben wollen.
mit großer Freude bin ich auf ihren Stellenangebot in ihrem Schaufenster gestoßen und mich telefonisch bei ihnen gemeldet habe."
Ich bin schon lange nicht mehr pingelig, wenn es um Bewerbungen geht. Wenn jemand nett ist, über Grundkenntnisse in Körperpflege verfügt und vernünftig kassieren kann, ist mir der Rest inzwischen relativ egal.
Zurück zu dieser Bewerbung. Vorweg sei gesagt, dass wir keinen Hinweis an der Scheibe hängen gehabt haben.
Aber ist es denn so mühsam, das Geschriebene hinterher und vor dem Absenden wenigstens einmal durchzulesen und dabei zumindest als halbwegs logischen Satz zu identifizieren?