Den ganzen Nachmittag war Markus fleißig und hat die Erstlieferung der diesjährigen Weihnachtssüßwaren im Laden untergebracht. Auf dem Bild fehlen zwar noch die Preisschilder, aber die werden momentan noch nachgerüstet.
Weinabteilungen gibt es sicherlich schönere als in dem CONAD-Markt, aber hier fand ich den Fußboden besonders bemerkenswert. Das war ein Vinylboden in Holzoptik, der einfach wie Laminat auf die weißen Fliesen gelegt wurde. Die Kante wurde mit einem kleinen Blechstreifen vor Beschädigungen geschützt, der im Boden festgedübelt war.
Ich überlege, ob ich unsere Weinabteilung auch mal damit ausstatte. Wäre ein überschaubarer Arbeitsaufwand und man könnte auf diese Weise mal testen, wie sich dieser Bodenbelag in der Praxis verhält. Für den kompletten Laden wäre das wohl nichts, da wir hier ständig mit Paletten und Rollbehältern herumfahren. Aber ich werde mich da wohl mal rantasten…
Was uns jetzt erst aufgefallen ist: Dieses Jahr fällt Heiligabend auf einen Donnerstag. Freitag und Samstag sind somit die beiden Weihnachtstage und dann noch den Sonntag hinterher. Dreieinhalb Tage am Stück frei, ohne dass ein anderes Geschäft den Umsatz mitnehmen könnte. Sehr cool.
Von allen Lebensmitterlgeschäften, die wir in Italien gesehen hatten, fand ich den CONAD-Markt bei uns in der Urlaubsgegend am schönsten und am inspirierendsten.
Die Wände hinter der Gemüseabteilung waren in einem sehr dunklen Grünton gestrichen. Das sah schon beeindruckend gut aus und statt, dass man als Kunde durch die dunklen Flächen erschlagen wurde, rückte die beleuchtete Ware in den Fokus. Das gefiel mir so gut, dass ich den Bereich in meiner Gemüseabteilung hier in der Gastfeldstraße unbedingt auch so gestalten möchte!
Die restlichen Wände, z.B. über den Kühlregalen, waren in einem sehr hellen Grauton gestaltet. Passte farblich sehr schön zu dem Dunkelgrün, allerdings hadere ich noch, ob mir das wirklich so richtig gefiel.
Passend zu dem Grau und dem Grün waren die restlichen Flächen und Stützen in dem Markt in einem knalligen Orange gestrichen. Die Farbkombination war insgesamt toll, bei dem Orange befürchte ich, dass man sich daran sattsieht (pun not intended). Generell würde ich das aber insgesamt am liebsten 1:1 kopieren.
Apropos Stützen: Einfach mit Wandfarbe gestrichen, im unteren Bereich rundherum mit Edelstahlblechen verkleidet. So einfach, so wirkungsvoll.
Die Flaschen stehen ganz oben im Regal und ich habe sie ihr auch anstandslos heruntergegeben. Das, was da auf meiner Zungenspitze lag, war nicht nett. Hab's dann aber ohne weiteren Kommentar heruntergeschluckt.
Jeden Dienstag Morgen ruft ein Lieferant an, um eine Bestellung entgegenzunehmen. Wirklich jeden Dienstag. Diese Bestellung bereitet normalerweise ein Kollege vor, der entweder Montags oder Dienstags hier in der Spätschicht ist. Jeden Dienstag sage ich den Leuten im Callcenter dann, dass entweder schon eine Bestellung vorliegen müsste oder dass sie noch am Abend durchgegeben wird und dass sich mein Mitarbeiter dazu selber melden würde. Jeden Dienstag Vormittag.
Nun hatte mein Kollege aber ausnahmsweise mal Montag und Dienstag frei, so dass ich die Bestellung komplett selber machen musste. Und als ich am Dienstag am späten Nachmittag gerade die Firma in den verdienten Feierabend verlassen wollte… Naaaaa, wer rief da an und nicht schon am Vormittag? Riiiiiiiichtiiiiiiiiiig.
Zum Glück ist das Zeitfenster bis Mittwoch acht Uhr offen.
Jahrzehntelange Indoktrination durch die Hardliner unter den Vegetariern – und dann wird vegane Ernährung plötzlich kommerzialisiert und damit einer breiten Masse schmackhaft (pun intended) gemacht und dann ist das auch wieder nicht richtig. Es ginge ja nicht mehr um die Sache, sondern nur noch um den Kapitalismus. Meine Fresse, sollen die sich doch freuen, dass dadurch – aus welchen Gründen auch immer – möglicherweise weniger Viecher getötet werden.
Am Schluss des Berichts wird noch ausführlich berichtet, wieso durch viele Veganer die Fleischwirtschaft sogar noch angekurbelt werden könnte. Dass der Fleischwirtschaft vollkommen egal sein kann, warum sich jemand vegan ernähren möchte (Modetrend oder Überzeugung), wird da verschwiegen. Die genannten Konsequenzen wären auch eingetreten, wenn es nur Veganer aus dem "radikalen Kern" gäbe…
Lars ist schon jahrelanger Mitleser und arbeitet neben seinem Studium in einem Supermarkt. Dort muss er, wie es nunmal so ist, auch das Leergut wegsortieren und dabei ist ihm eine alte PET-Mehrweg-Colaflasche mit aufgedrucktem Haltbarkeitsdatum 1995 aufgefallen. Vielen Dank für das Foto.
Eigentlich ist das nicht weiter spektakulär – aber es gibt einem Gelegenheit, mal gedanklich in die Vergangenheit zu schweifen. 1995, das ist zwanzig Jahre her. Zu der Zeit steckte ich gerade noch in meiner Berufsausbildung. Leider habe ich nicht mehr ermitteln können, wann genau Coca-Cola die PET-Mehrwegflasche hier in Deutschland eingeführt hatte. In meinem Schuljahr 90/91 gab es sie schon, aber sie wurden erst während meines eigenen Supermarkt-Nebensjobs eingeführt, den ich erst ab 1989 hatte. Irgendwo dazwischen gab es diese riesige "UNKAPUTTBAR"-Werbekampagne zur Einführung der PET-Flaschen. Und, JA, natürlich haben wir das provoziert und so eine Flasche im Laden einfach fallenlassen. Und sie ist kaputtgegangen. Sie war damals nämlich genau auf die Kante des Deckels gefallen, so dass der obere Teil des Schraubverschlusses abplatzte. Ich durfte die Sauerei hinterher beseitigen und die Marktleitung fand es lustig.
Besonders hervorzuheben war auch der Pfandwert: Während man für andere Limoflaschen 30 Pfennig Pfand bezahlen musste, durfte man für die Coca-Cola-Flaschen gleich 70 Pfennig auf den Tisch legen. 70 Pfennig war relativ viel Geld, die Flaschen waren eine richtige kleine Wertanlage und unglaublich beliebt bei Leergut wegbringenden Kindern und natürlich, die gab es damals auch schon, Flaschensammlern.
Nach der Euro-Einführung wurde das Pfand für diese Flaschen übrigens auf die allgemeinen 15 Cent angepasst.
Im Markt in Findorff bekommen wir übrigens demnächst einen Freifunk-Router. Wer also unbedingt beim Einkauf surfen möchte und dabei schon oft das Mobilfunknetz-Funkloch bei uns im Laden verflucht hat, kann also zukünftig auf kostenloses und anonymes Wlan zugreifen.
Wie vor ein paar Tagen schon richtig vermutet, sind heute die ersten Weihnachtsartikel (Ich kann diesen Euphemismus "Herbstgebäck" nicht leiden!) hier eingetroffen. Jetzt müssen wir nur noch Zeit und Muße finden, die Sachen im Laden unterzubringen.
Manchmal frage ich mich ja, wozu ich überhaupt Einsatzpläne für meine Mitarbeiter erstelle und ausdrucke. Manchmal kitzelt es in den Fingern, aus Provokation nur einen Blankozettel an die Pinnwand zu pappen und den Rest dem Schicksal zu überlassen.