Einer unserer kleineren Lieferanten, die
Biofleisch Bakenhus GmbH aus Großenkneten, wurde in den letzten Wochen beim Klimaanpassungs-Wettbewerb "Fit für den Klimawandel" 2014 als Gewinner gekürt!
Filmbeitrag bei RTL Nord
Artikel in der Nordwestzeitung
Glückwunsch, Rainer!
Wenn mir hier mal ein gebackenes Brötchen runterfällt, lege ich es (natürlich!) nicht wieder in die Auslage zurück, aber normalerweise hindert das weder mich noch jemanden aus dem Kollegenkreis daran, es zu essen.
Viele Kunden handhaben das genauso. Wenn ihnen, meistens beim Hantieren mit den zugegebenermaßen etwas unpraktischen Zangen, ein Brötchen auf den Fußboden fällt, packen die meisten Kunden es einfach in ihre Tüte. Einige Kunden legen das Brötchen dann auch irgendwo ins Brotregal (nur eben nicht in die Brötchenschütten zurück) oder geben es einem meiner Mitarbeiter.
Und dann war da noch dieser Kunde:
Angelte sich mehrere Brötchen mit der Zange aus der Box und stellte irgendwann fest, dass der Appetit größer als die Hände war. Um sich eine Tüte zu holen, legte er seine Brötchen einfach kurzerhand vor dem Brotregal in einer Reihe auf den Boden und sammelte sie dort nach ein paar Augenblicken wieder ein.
Brötchen auf dem Fußboden. Da hätten die meisten anderen Leute schon ziemlich schwer Panik geschoben.
Mein Mitarbeiter Gregor saß an der Kasse, als gegen Mittag ein junges Pärchen mit drei Kindern, davon eins im Kinderwagen, einkaufte. Naja, Zigaretten wollten sie haben. Sie erzählen, dass sie mit den Kindern zur Sparkasse wollen, die Sparschweine schlachten. Für sie selbst gebe es nichts. Bis auf Zigaretten, "natürlich". Gregor blieb wertneutral und stumm.
Der eine der beiden Jungs nimmt die beiden Zigarettenschachteln und pfeffert sie Richtung Scanner. "Ich bekomme dann 13 €", verkündete mein Mitarbeiter.
Sie durchwühlte alles, was sie an Klamotten trug, räumte auch kurz das Baby aus dem Kinderwagen – aber es war keine Geldbörse zu finden. "Ey, wie kann man so blöde sein und ohne Geld aus'm Haus?", sagt er. Gregor versuchte es mit beruhigenden Worten: "Das kann doch mal passieren…"
Er sagte dann: "Dann schlachten wir halt das Kindersparschwein!" und dann noch in Richtung der Kinder "Krichtihrzuhausewieder, ey, halt's Maul, jetzt fang nicht an zu heulen. Bah, du bist peinlich!"
Der eine Junge schluchzte stumm, der andere wartete bis sich genügend Wut aufgestaut hatte, und schrie und trat nach der Mutter. Sinngemäss könnte sein Gebrülle bedeutet haben: "Wir sollen Verzicht üben. Und Ihr könnt keinen beschissenen Tag ohne Zigaretten auskommen."
Die Mutter zu mir, als ob es mich was anginge: "Die kriegen das wieder, wir haben ja prinzipiell Geld."
Der Vater blafaselte, dass er sich das nächste Mal furchtbar aufregen werde, wenn den Kindern ein teures Geschenk gemacht werde. "Wie viele Zigaretten man für selbe Geld hätte kaufen können", schien dabei seine primäre Sorge gewesen zu sein.
Draussen fiel ein Schuss, aber er hörte ihn vermutlich nicht.
Ob nun "GEZ" oder "Beitragsservice" – die Seuche, dass man unter allen möglichen und unmöglichen Namens-Kombinationen angeschrieben und zur Zahlung aufgefordert wird, ist unverändert. Gerade hier im Geschäft kommen immer neue Adress-Konstruktionen an. Entweder nur mein Name oder "SPAR" oder die offizielle Firmenbezeichnung "Neustädter Frischmarkt" und das alles in beliebigen Kombinationen.
Wenn die öffentlich-rechtlichen Sender diese Energie in ihr Programm investierten, würde die meisten Leute vermutlich freiwillig dafür bezahlen.
Das Highlite des Videos ist vermutlich dieser Satz: "
Für 3€ kriegen Sie […], eine Flasche, zwei Etiketten, einen Schraub(!)verschlusskorken…"
Waaaah! Ab heute nenne ich es nicht mehr "
kleines Büro" oder "
Kassenbüro" oder liebevoll "
mein Kontor" – ab heute nenne ich es "
unsere kleine Bahnhofshalle!"
Ein Tag konzentrierte Büroarbeit, etwa 1,5 Millionen Male unterbrochen von Leuten, die irgendetwas entweder von mir oder einfach nur in diesem Raum wollten.
Was für'n Glück, morgen
is' Berufsschule morgen ist Sonntag.
Eine Frau, die sich als Mitarbeiterin des nächsten "
real,-"-Marktes (Für die Einheimischen: Den in der Duckwitzstraße) vorstellte, wollte mir Werbeflächen verkaufen. An einer Tafel im besagten "
real,-"-Markt.
Nochmal langsam zum Mitschreiben: In/An einem Lebensmittelmarkt soll eine Werbetafel aufgestellt werden, auf dem auch der lokale (Lebensmittel-)Einzelhandel werben soll.
Naja, beim Metro-Konzern wundere ich mich über gar nichts mehr.
Seit einer Weile steht hier häufiger ein junger Mann in der Nähe des Ladens auf dem Gehweg, der Passanten aber auch unmittelbar aus meiner Tür tretende Kunden anbettelt. So weit nicht ungewöhnlich und schon häufiger vorgekommen.
Mit seinem Handy am Ohr wirkt das alles aber recht sonderbar.
Cold Call einer Frau, die mit mir einen Vertreterbesuch vereinbaren wollte. Es ging um irgendeine Dienstleistung, deren Sinn sich mir auch nach kurzer Erläuterung nicht erschloss. Ich vermute, dass es letztendlich auf einen Energie- oder Versicherungsvertrag hinauslaufen sollte.
Ich lehnte dankend ab, die Frau verabschiedete sich mit "Tschüssi".
"
Tschüssi…"
Es hat eine Weile gedauert, aber nun ist es endlich so weit: Der
im Januar entdeckte Schimmelfleck wurde nun endgültig beseitigt. Vor einer Weile schon waren die Dachdecker hier und haben sich (diesmal hoffentlich erfolgreich) darum gekümmert, dass die Leckage abgedichtet wird und ab heute sieht man auch hoffentlich nichts von diesem buchstäblichen Schandfleck.
Ich könnte schwören, dass da diese gelben, länglichen, krummen Dinger in dem Karton waren. Könnte mich aber auch täuschen. Gibt's eben heute Abend Bananensalat zum Schnitzel.