Als ich eine Kollegin rauslassen wollte, kamen gerade drei ausgesprochen wenig vertrauenserweckende Heranwachsende die Straße entlanggelaufen.
"Eh, habt ihr noch auf?", gröhlte aus etwa 20m Entfernung einer der drei quer über die Gastfeldstraße.
Ich verneinte.
Zunächst steuerten sie direkt auf meine Tür zu und erweckten den Eindruck, als wenn sie sich einfach Zutritt verschaffen wollten. Möglicherweise, weil wir ebenfalls zu dritt waren, gingen sie aber doch am Laden vorbei. Nicht, ohne mich noch mutig zu beschimpfen: "Scheiß Brillenschlage, Kartoffel."
Sowas tut nicht weh. Manche Leute tragen ihr Äußeres wie das berühmte "Schild" mit sich herum. Da weiß man schon vorher, was man von eventuellen Aussagen und/oder Reaktionen zu halten hat. Nämlich rein gar nichts.
Die Waschmittelhersteller sind kreativ beim Auffinden von Namen für ihre Produkte, bedienen sich dabei aber meistens aus einem bestimmten Schlagwortkatalog: "Sommer", "Frühling", "Frische", "Wind", "Blüten", "Blumen", "Wiesen" und Pflanzennamen allgemein sind schonmal gute Kadidaten, aus denen sich ein Waschmittel (oder Weichspüler) positiv benennen lässt. Wer würde sich nicht gerne mit nach windfrischem Lavendelblütenduft riechenden Handtüchern abtrocknen?
Erstaunt war ich über ein Produkt aus dem Hause Dash mit dem zumindest außergewöhnlichen Namen "Tiefseewirbel". Was will denn der Hersteller bei den Kunden wohl mit dem Namen für Assoziation erzeugen? Rostfrisch wie die Titanic?
Leere Batterien hatte vermutlich jeder schonmal in der Hand. Ein leeres Batterieregal haben nur die mit einem eigenen Laden. Ich zum Beispiel. Weil der eine Lieferant uns nicht mehr damit beliefert und die Umstellung auf den neuen Lieferanten etwas zäh war. Aber es gibt ja fast kein Problem, das sich hier in der Firma nicht irgendwie lösen ließe.
Gut, dass das nicht ausgerechnet zu Weihnachten passiert ist. Die vielen batteriebetriebenen Spielzeuge. Die armen Kinder müssten Bücher lesen oder sich dem Gesellschaftsspiel hingeben.
Eine Kundin sprach mich vor dem Leergutautomaten an: "Da steht etwas von Annahmekanal blockiert. Können Sie da mal gucken?"
Auf den ersten Blick erkannte ich schon, dass eine kleine Bierflasche im Annahmeschacht lag. Als ich hineingriff, um sie herauszuholen, klöterte Glas an Glas. Hinter der ersten Flasche lag noch eine weitere. Ich zog auch diese aus dem Leergutautomaten. Und noch eine und noch eine und noch eine und noch eine und so weiter…
Hinterher standen zwölf gleiche Bierflaschen nebeneinander in einer Reihe auf der Fensterbank. Was zum..?
Was, wie und warum genau, kann ich nicht beantworten. Aber offenbar hat ein Kunde oder eine Kundin die Funktion der "Ampel" am Leergutautomaten nicht verstanden. Grünes Licht: Flasche einwerfen. Rotes Licht: Warten. Blaues Licht: Leuchtet blau. Hin und wieder ignorieren Leute das rote Lämpchen und füttern das Gerät zu schnell. Dann piept der Automat einmal und schiebt einem die zuletzt eingegebene Flasche wieder entgegen. Spätestens in dem Moment sollte man merken, dass etwas nicht stimmt.
Zwölf Flaschen in den Automaten zu bekommen, erfordert aber schon eine ziemliche Ignoranz bezüglich der optischen und akustischen Signale des Rücknahmeautomaten. War es Ungeduld oder Unverständnis? Ich kann es nicht sagen. Auf jeden Fall muss der Kunde oder die Kundin die Flaschen mit Gewalt in das Gerät geschoben haben. Immer rein da, das piept so schön.
Anruf eines Mitbewerbers, der eine Information von mir einholen wollte. Eine ehemalige Mitarbeiterin von mir hat sich nämlich bei ihm beworben und hat angegeben, hier bei mir ein knappes halbes Jahr als Verkäuferin beschäftigt gewesen zu sein. Kasse, Verkauf, Kundenberatung, Disposition und Warenplatzierung soll in der Zeit zu ihrem Aufgabengebiet gehört haben.
Erstmal hatte ich Mühe, den Namen überhaupt zuzuordenen. Das war ja alles schon ein paar Jahre her, aber glücklicherweise bewahre ich alle Unterlagen, angefangen vom kleinsten, scheinbar unwichtigen Notizzettel von jedem Mitarbeiter akribisch auf.
Stellen wir fest: Sie hat drei Tage an der Kasse gesessen, kam am vierten Tag ohne Abmeldung nicht mehr zum Dienst, war nicht mehr erreichbar, hat sich nie wieder hier gemeldet.
Vor ein paar Wochen habe ich eine junge Frau eingestellt. Ihre Eltern kommen aus einem arabischen Staat in Nordafrika. Sie ist in Deutschland geboren, in Deutschland aufgewachen, hat einen deutschen Pass, spricht akzentfrei Deutsch, hat die grammatikalisch beste Bewerbungs-Email-geschickt und darf sich mit ihrem Schulabschluss in einer Fachhochschule einschreiben. Einzig die Tatsache, dass sie ein Kopftuch trägt, macht sie als Muslimin nach außen hin erkennbar. Nun trägt sie aber kein altbackenes Tuch im Blumentapeten-Design der 60er-Jahre mit "Scheuklappen" neben den Augen, sondern ein schlichtes Tuch in schwarz, was sie eng wie ein Piratentuch trägt. Das sieht relativ modern aus und ich empfinde es auch nicht als störend – nichtmal für den Dienst an der Kasse.
Heute kamen diese beiden Briefe bei uns an. Den oberen habe ich zuerst gelesen und dass ich zunächst nichtmal sicher war, ob das nun Ernst oder Spaß war, wird sicherlich der eine oder anderen von euch verstehen. Nachdem ich auch das Schreiben aus Findorff in der Hand hielt, war ich mir ob der ernsten Absichten der Absender sicher.
Dem oder den Kunden, der/die diese Schreiben verfasst hat/haben, wünsche ich eine schöne Zukunft ohne mein Geschäft. Ich werde damit schon klarkommen, versprochen. Wir haben hier (vor allem auch im Umfeld meines Marktes in der Neustadt) tagtäglich die Problematik mit rücksichtslosen, gewalttätigen, provozierenden und diebischen Ausländern vor Augen. Der größte Teil davon sind nunmal Muslime. Das sind keine Vorurteile, sondern Tatsachen und deswegen kann man auch gerne islamkritisch sein – aber solche NPD-Parolen, wie sie auf diesen Schreiben zu finden sind, entlocken mir nur ein müdes Lächeln. Das Entsetzen darüber, überhaupt solche Briefe zu bekommen, bleibt dennoch bestehen.
Alter Schwede. Hier kamen quasi zeitgleich in meinen Märkten zwei unterschiedliche aber doch inhaltlich im Grunde identische Briefe an. Im ersten Moment dachte ich noch, dass sich da jemand einen Scherz erlaubt hat. Ein Versuch, ins Blog zu kommen. Aber ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass das absolut ernst gemeint ist. Was nicht heißt, dass der Inhalt ernstzunehmen ist.
In Diskussionen rund um die Themen Vegetarismus und Veganismus, wird von den "Gegnern" oft damit argumentiert und teilweise auch provoziert, dass die Anhänger eben jener Ernährungsweisen zwar kein Fleisch essen wollen, die Produkte nach Möglichkeit aber genauso aussehen (und schmecken sollen) wie echte Fleisch- und Wurstwaren.
Ich finde diese Forderung von Vegetariern absolut nachvollziehbar. Natürlich gibt es Leute, die Fleisch einfach geschmacklich nicht mögen. Aber ein großer Teil Vegetarier mag das Aroma und die Gerichte mit und aus Fleisch nunmal und möchte nur oder vor allem deshalb kein Fleisch essen, um die (Massen)Tierhaltung nicht zu unterstützen oder weil sie eben Mitleid mit den Tieren haben. Da ist es doch schön und nachvollziehbar, möglichst originalgetreue Ersatzprodukte zu fordern und zu kaufen.
Das kann ich absolut nachvollziehen und empfinde dies in keiner Weise als "unehrlich" oder "inkonsequent".
Meine Putzfrau wollte sollte im Raum vor meinem Büro den Bodenablauf säubern. Um den "Gulli" richtig durchzuspülen, benutzte sie einen Wasserschlauch.
Wie es bei uns im Laden nunmal so ist, wurde sie zwischendurch von einem Kunden etwas gefragt. Sie steckte das Ende des Schlauchs in den Ablauf und ging mit dem Kunden mit. Von allen unbemerkt rutschte der Schlauch aber vom Wasserdruck getrieben aus dem Gitter heraus und das Wasser strömte mit aller Kraft durch die offenstehende Tür direkt in mein Büro. Obwohl ich am Schreibtisch saß, bemerkte ich das erst, als ein Kollege zu mir kam, der sich aufgrund des platschenden Geräuschs bei jedem Tritt einigermaßen erschrak.
Bilanz: ca. 20 Liter Wasser auf meinem Laminat und unter allen Möbeln verteilt. Das hätt's nicht gebraucht.
während unseres Österreich-Urlaubs habe ich natürlich als aufmerksamer Shopblogger Leser ein paar Sparmärkte gefunden, und natürlich auch fotografiert.
In dem andern in Rattenberg waren wir nicht drinnen, da wir den erst am Samstag endeckt haben. Tip: Rattenberg ist besuchenswert, es ist ein Zentrum der Glasmanufaktur. und einen Geheimtipp in Rattenberg habe ich auch noch: die Gaststätte "Kanzler Biener". Das Gasthaus gibt es schon vierhundert Jahre, und es gibt dort typisch Tiroler Essen zu gute Preisen, und der Service ist auch Klasse. (Link zu Google Maps)
Vielen Dank für die Fotos.
In unittelbarer Nähe von Igls waren wir im März 2009 auch, aber in der Woche hatte ich natürlich ganz andere Gedanken.
Blogleserin Mareike ist über diese Packung Katjes "Fred Ferkel" gestolpert. Natürlich nicht richtig, dafür ist der Kunststoffbeutel wohl zu klein – aber besonders aufgefallen ist ihr das aufgedruckte CMA-Gütesiegel oder der ebenfalls aufgedruckte schwarze Balken, mit dem eben jenes Siegel wieder durchgestrichen worden ist.
Auf den Packungen, die ich hier im Laden habe, ist das Siegel gar nicht mehr drauf. Offenbar hat man es eine Weile verwendet und seit kurzer Zeit nicht mehr. Weiß jemand genaueres darüber?
Eine Mutter schob ihr knapp 2 Jahre altes Kind im Kinderwagen durch den Laden. Das kleine Mädchen war schon nicht mehr "proper" oder "pummelig", sondern schlicht und einfach fett.
Warum das so sein dürfte, erfuhren wir direkt an der Kasse. Die soeben gekaufte Tüte "Pombären" wurde aufgerissen und dem Mädchen in die Hand gedrückt. Fleißig schaufelte sie sich die Snacks in den Hals. Nachgespült wurde mit einer Flasche Coca-Cola. Nicht light, nicht koffeinfrei, sondern original Coke.
Das ist doch mal ein ausgewogenes und nahrhaftes Frühstück. Gut, ich habe sowas auch schon geschafft, aber ich zu der Zeit war ich 30 Jahre älter als das Kleinkind und ganz allgemein kann ich diese Entscheidung selber treffen. Für das kleine Mädchen wird diese Ernährung vermutlich normal sein oder normal werden. Leider.
"Weckst du mich Freitag wieder?", erkundigte ich mich bei unserem Getränkelieferanten. "Klar!", antwortete dieser mit rauher Stimme.
Lachend winkte ich ab und verzichtete auf den Anruf.
Einmal nach über elf Jahren verschlafen. Kann ja mal vorkommen. Letztendlich hat's den Geschäftsbetrieb heute Morgen ja auch nur um eine Viertelstunde verzögert.
Vor ein paar Wochen konnten wir ein Holzdisplay mit mehreren Etagen voller verschiedener Zwiebelsorten bestellen. Inzwischen haben wir es geliefert bekommen und die (doch relativ hochwertigen) Sorten verkaufen sich auch tatsächlich.
Letztendlich ging's mir vor allem um das Holzregal. Darin könnte man nämlich wunderbar, wenn die Zwiebeln und der Knoblauch irgendwann mal abverkauft sind, abgepackte Nüsse unterbringen.