Drei junge Heranwachsende standen vor dem Süßwarenregal und konnten sich offenbar nicht entscheiden, was sie kaufen (oder eventuell auch klauen) sollten. Wie ein paar Kleinkinder fummelten sie hier und da und warfen alles irgendwie durcheinander. Plötzlich fiel einem der Jungs eine Tüte Fruchtgummi auf den Boden. Statt sich zu bücken, kickte er die Tüte kurzerhand unter das Regal. "Idiot", dachte ich mir noch.
Tatsächlich. Während ich noch kopfschüttelnd auf den Monitor der Videoüberwachung glotzte, warfen sie eine Tüte nach der anderen auf den Boden und traten sie unter das Regal.
Mir reichte es. Wutentbrannt ging ich nach vorne und sagte den drei Typen meine Meinung. Einer verpisste sich direkt, einer spielte blöde grinsend mit seinem Handy herum und den dritten ließ ich, nachdem er mich auch zunächst debil angegrinst hatte, auf den Knien herumrutschen und alle circa 20 Tüten wieder sorgsam aufsammeln und im Regal verstauen.
Mit dem freundlichen Hinweis, dass sie dann wiederkommen dürfen, wenn sie sich etwas Benehmen angeeignet haben, beförderte ich sie schließlich vor die Tür. Idioten.
Wir haben in den letzten Stunden das erste Stück meiner (vermutlich) zukünftigen Gemüseabteilungen im Grunde vollständig zusammengebaut und mal probeweise mit ein paar Gemüsekisten bestückt.
Fazit: Es macht einen sehr ordentlichen Eindruck, bietet viel Platz für Ware, die insgesamt (auch oben) noch gut zu erreichen ist. Mir gefällt es sehr, sehr gut!
Wir werden damit jetzt eine Weile herumexperimentieren. Parallel dazu werde ich den Umbau, bzw. Neubau der gesamten Abteilung planen. Ich freue mich, dass wir endlich so weit sind.
Das Telefon klingelte und ich ging ran:
"SPAR-Markt Harste, Guten Tag…"
"Och…"
[KLICK]
Dann eben nicht.
Und hier das dritte unbekannte Foto, dass vermutlich vom selben Absender wie die vorigen beiden Läden stammt. Dies ist ein Markt mit eigenem Lieferwagen auf Korsika:
Für
dieses Schild wurden wir schon häufiger belächelt – aber das berührt mich nicht sonderlich. Lieber bewegen wir uns hier auf der sicheren Seite und halten uns so gut es irgendwie geht an die geltenden Regelungen bzgl. Jugendschutz.
In dem Artikel
"Einsatz von jugendlichen Testkäufern beim Kauf von hochprozentigem Alkohol – zulässig oder Verstoß gegen den Grundsatz des fairen Verfahrens?" erklärt Staatsanwalt Jörn Patzak, dass der Einsatz von minderjährigen als Testkäufer vollkommen legal ist.
Also bleibt's bei mir hier auch weiterhin bei den "gefühlten 30 Jahren", wenn man keinen Ausweis dabei hat.
Der eine oder andere Leser hat es ja schon erahnt: Es wurde das Musterstück meiner fünfstufigen O&G-Platzierung geliefert. Sieht doch fast so aus wie auf dem
Bild von vor knapp drei Jahren.
Die oberste Ebene ist zwar hoch, aber aufgrund der eher steilen Bauweise kommt man auch da relativ gut heran, da man sich nicht über das gesamte Regal zu lehnen braucht.
Wir werden das Ding in den nächsten Tagen mal komplett zusammenbauen und provisorisch bestücken. Verläuft der Test erfolgreich, seht ihr auf diesem Foto das erste Sechstel meiner neuen Gemüseabteilung!
Ein Lieferwagen fuhr vor und der Fahrer wollte wissen, wo wir denn wohl unsere Anlieferung hätten. Im Auto würde sich ein etwas unhandliches Metallgestell befinden…
Tataa. Na..?
Da habe ich doch gerade zufällig gesehen, dass auf der Website von "
Club-Mate" mein Markt in der Händlersuche gar nicht aufgeführt ist.
Erstmal eine Mail mit dem entsprechenden Hinweis losgeschickt.
Fertig verspachtelt. Es sieht zwar noch alles etwas scheckig und fleckig aus, aber das kommt durch die Feuchtigkeit. Und außerdem kommt da sowieso noch Farbe drauf.
Ein sehr schöner Artikel in der WELT über die ökologische Macht eines jeden Kunden, wenn er sich im Supermarkt für ein Produkt entscheiden muss:
"Die Macht des Käufers im Supermarkt"
Zu schade, um ihn in einer Linksammlung zu versenken.
Vielen Dank an Gregor für den Hinweis!
In Findorff wird übrigens derzeit das Gerüst wieder abgebaut. Sehr schön. Dann sieht man wenigstens meinen Laden wieder:
Eine junge Frau, ziemlich aufgebretzelt und dabei aber ziemlich "tussihaft", betrat mit ihrem Partner den Laden. Nach kurzer Zeit merkten sie, dass sie doch mehr einkaufen wollten, als sie in den Händen tragen konnten und darum ging
sie in Richtung Eingang, um einen unserer roten Einkaufskörbe zu holen.
Eine Kollegin arbeitete dort gerade in der Nähe und bekam mit, wie die Kundin mit gaaaaanz spitzen Fingern etwas aus dem Korb angelte und dabei plötzlich aufschrie: "
Ihhhh, das ist ja ein gebrauches Kondom!!!". Dabei ließ sie den Gegenstand sofort zu Boden fallen, nahm sich einen neuen Korb und ging, die Finger an der Hose reibend, wieder zurück in den Laden.
Das "gebrauchte Kondom" entpuppte sich schließlich als kleine, versiegelte, quadratische Plastiktütchen und wäre, wenn überhaupt, höchstens ein neues und noch eingepacktes Kondom gewesen.
Tatsächlich waren es nur zwei aneinanderhängende Beutel mit ganz profaner
Pflanzennahrung.
Die Passanten denken: "Oh, ein Flötenspieler. Wie romantisch."
Björn denkt: "Wenn der ekelige Penner nochmal hier reinkommt, schiebe ich ihm dafür, dass er sich seinen Rucksack mit meinen Sachen vollgestopft hat, die Flöte so tief in den Hals, dass er beim Sprechen La Paloma flötet."