Im Eierregal war ein mittelgroßes Malheur passiert: Eine Packung war wohl heruntergefallen, ein Kunde hatte die tropfende Schachtel schließlich (und hoffentlich nicht aus Mutwillen) wieder ins Regal zurückgestellt. Die Folge waren etliche verklebte und unbrauchbar gewordene Packungen.
Nachdem ein Mitarbeiter alles auseinandergepflückt und gesäubert hatte, blieben etliche packungslose Eier übrig. Schließlich kam ihm der Gedanke, einfach die Ferrero-Ü-Ei-Trays zu verwenden.
Irgendein Anflug von Masochismus muss mich dazu getrieben haben, mal ein Teilstück meines großen Wandkühlregals für Molkereiprodukte zu zerlegen. Und zwar inklusive der Rückwände, weil es mir speziell um diese ging. Im Laufe der vergangenen elf Jahre haben sich die vielen winzigen Luftschlitze (auf den Fotos in den schmalen horizontalen Linien zu erahnen) relativ stark mit Staub zugesetzt. Auch wenn's eine Drecksarbeit ist, werde ich mir das knapp 12 Meter lange Kühlmöbel in der nächsten Woche mit dem Hochdruckreiniger vorknöpfen.
Auf den folgenden Bildern seht ihr die ersten beiden Teilstücke des Regals. Wir haben sie einfach mal ausgeräumt und die Rückwände probeweise abgebaut. Säubern ließen sie sich zwar, aber es war nicht angenehm, mit diesen unhandlichen wie instabilen Blechen herumzuhantieren. Eiseskälte und Nässe erledigten den Rest und ich war froh, als hinterher alles wieder zusammengebaut war.
Also beschloss ich, dass die Lüftungsschlitze in der nächsten Woche von vorne mit einem Hochdruckreiniger durchgepustet werden. Dazu muss allerdings das komplette Regal leergeräumt werden, denn das wird eine sehr feuchte Angelegenheit werden. Wartet's ab. Ich hoffe, dass ich vor lauter Arbeit trotzdem dazu kommen werde, Fotos zu machen.
An meine Ladenadresse habe ich den aktuellen IKEA-Katalog gesendet bekommen. Und das, obwohl ich beim Anblick der Ikeabana-Möbel (die alte schwedische Kunst des Möbelsteckens) nicht in Freundenschreie ausbreche. Egal…
Zum Katalog gab es ein Anschreiben:
Sehr geehrter Herr Harste,
an keinem Ort der Welt verbringen wir so viel Zeit wie Zuhause. Hier essen wir, hier schlafen wir, hier treffen wir die Familie und gute Freunde […].
Abgesehen von dem Teil, wo wir schlafen, spricht mich der Satz im Grunde gar nicht an. Ich verbringe die meiste Zeit hier in der Firma, folglich esse ich hier auch, hier besuchen mich Freunde und von hier aus führe ich auch mein gesamtes privates digitales Leben.
Eine Kundin kam mit einem Korb voller Beeren in den Laden, die sie auf dem Wochenmarkt gekauft hatte. Nachdem auch mein Mitarbeiter an der Kasse mitbekommen hatte, was die Kundin dort mitbrachte, scherzte er: "Hah! Sie haben Brombeeren und wir haben einen Brummbären."
Horst hat mir das folgende Foto geschickt und dazu geschrieben:
Moin Björn,
heute beim Frühstück entdeckte ich diesen Verbraucherhinweis auf der Senftube , benötige jetzt wohl noch "Schüttelanweisung".
Das mag zwar im ersten Moment seltsam anmuten, ist aber gar nicht weiter ungewöhnlich. Auch wenn sich der Inhalt einer (Senf)tube nicht so richtig schütteln lässt, würde ich den Rat möglichst befolgen. Oft setzt sich bei Senf nämlich die Flüssigkeit ab und schwappt einem beim Öffnen der Tube dann unerwartet entgegen.
Vor ziemlich genau drei Jahren haben wir "Picas Tierfutter" (SOO lange ist das schon wieder her. Erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht…) endgültig aufgelöst. In dem kleinen Laden hatten wir natürlich auch ein ec-Cash-Terminal und weil wir es für Hauslieferungen benutzen, entschieden wir uns damals für eine mobile Version mit Akku und SIM-Karten-Schacht.
Zum Ende der Geschäftstätigkeit kündigte ich damals den dazugehörigen Vertrag. Das Gerät hatte es zunächst mit der restlichen Ladenausstattung bei uns zu Hause auf den Dachboden geschafft und landete schließlich hier in der Gastfeldstraße in einem Regal im Lager. Dort fiel es mir vor ein paar Tagen beinahe wortwörtlich vor die Füße.
Am vergangenen Wochenende schrieb ich eine E-Mail an den Anbieter und teilte dort mit, dass das Gerät offenbar vollkommen in Vergessenheit geraten war und hier noch liegen würde. Nebenbei erkundigte ich mich, ob ich es nicht (natürlich zur regulären Gerätemiete) behalten könnte. Immerhin bin ich dort nach wie vor Kunde und außerdem machen wir hier bekanntermaßen ebenfalls Hauslieferungen.
Heute kam mit der Post folgendes Anschreiben:
Erinnerung
[…]
Trotz Versand eines Retourenscheines/Retourenlabels zur für Sie kostenfreien Rücksendemöglichkeit können wir leider keinen Wareneingang des Terminals feststellen. Wir bitten Sie deshalb, das Gerät bis zum
15.09.2011
[...] zurückzusenden.
Kann natürlich sein, dass das einfach nur ein Standardtext ist, der zusammen mit dem Paketaufkleber gedruckt wird. Aber irgendwie mutet diese anmahnende Formulierung mit dem knappen Termin nach drei Jahren recht sonderbar an.
Eine Kundin reklamierte ein Stück Tofu, dass ihrer Meinung nach verdorben schmecken sollte. Ein neues Stück wollte sie nicht und so zahlten wir ihr das Geld bar aus.
Das wäre nicht weiter nennenswert. Nur, dass sie sich von dem Geld direkt eine Fleischwurst gekauft hat, brachte uns dann schon zum schmunzeln.
Claudia hat mir vor ein paar Jahren einiger Zeit mal dieses Foto eines kleinen SPAR-Ladens in Barcelona geschickt. Vielen Dank dafür. Und sie fügte noch hinzu, dass der Laden wirklich nicht größer war, als man vom Foto aus vermuten würde.
Der Fahrer unseres Zeitschriftengroßhandels staunte nicht schlecht: "Täglich Remis?!?"
Tzja… Meine vor einiger Zeit neu angebrachten "Anweisungen für gelangweilte Mitarbeiter" (heißen natürlich nicht offiziell so, aber oft genug wissen (auch gerade neue) Mitarbeiter eben nicht, was hier im Laden zu tun sein könnte) beinhalten unter anderem den Punkt "Zeitungen bündeln".
So ist der Job, den man sonst immer mal 1-2mal pro Woche erledigt hat, nun auf der täglichen To-Do-Liste.
Ein Mitbürger kam mit dem Leergutautomaten nicht klar. Gut, eigentlich kam der Automat vor allem nicht mit dem Altglas des Mannes klar. Im Endeffekt lief es aber auf konsequente Fehlermeldungen hinaus. Eine Kollegin half ihm schließlich.
Als ich an ihm vorbeiging, raunte er hinter mir her: "Eeehhh, du! Des is voll de Scheissg'rät."
Dass ich mich nichtmal mehr umgedreht habe, war sicherlich unhöflich, die Anrede war aber nun auch keinen Deut besser.
Heute frisch geliefert: Karton-, paletten- und bergeweise Weihnachtssüßwaren – ähm, Verzeihung – Herbstgebäck natürlich. Dieser Euphemismus muss erlaubt sein.
Eine ältere Kundin sprach mich an, nachdem sie mit einem unserer Getränkelieferanten gesprochen hatte: "Sie sind ja schon alle total freundlich hier, aber Ihre Lieferanten sind auch total nett."
Vorhin rief jemand an, der mir den "kostengünstigen Austausch" meiner defekten Leuchtstoffröhren in meiner Außenwerbung anbieten wollte. Ich glaube sogar, dass es diese Firma hier war. Wenn nicht, war die Ähnlichkeit auf jeden Fall erstaunlich groß. "Da sind ein paar Röhren durch, in dem roten Feld!", erklärte mir der Anrufer. Ach, wirklich? Ich gucke alle paar Tage mal nach, ob noch alles funktioniert und vor ein paar Tagen war dem noch so. Natürlich kann eine der (oder mit großem Zufall auch mehrere) Röhren von heute auf morgen ausfallen…
Hey, wir haben schließlich Longlife-Röhren mit EVGs und das erst seit – oops, wie die Zeit vergeht – ziemlich genau zweieinhalb Jahren.
Naja, ich werde heute Abend mal darauf achten und wenn insgesamt wirklich nur 1-2 Röhren in unterschiedlichen Feldern defekt sein sollten, werde ich keine Panik aufkommen lassen. Dann ist die Anlage insgesamt zwar etwas dunkler, aber solange noch keine "schwarzen Löcher" auftauchen, blamiert man sich ja nicht gleich, zumal es sowieso mit großer Wahrscheinlichkeit niemand bemerken würde.