In dem großen Müllsack vor dem Leergutautomaten entdeckte ich im Vorbeigehen etliche pfandfreie PET-Saftflaschen, die allesamt mit einem selbstgedruckten Strichcode inklusive DPG-Logo versehen waren. Abgesehen von der fehlenden Spezialfarbe, waren die Ausdrucke eher schlecht als recht. Die Qualität war einfach nur unterirdisch.
Da hat wohl jemand versucht, den Automaten zu überlisten und sich Geld zu erschleichen. Es gibt also tatsächlich noch Leute, die naiv genug sind, zu glauben, dass man auf diese Weise einfach Geld drucken kann…
Wir sahen uns die Videoaufzeichnung an und entdeckten auch tatsächlich die richtige Stelle. Ein Mann, den wir mit ziemlicher Sicherheit als den Dieb des "
Weihnachtsbierchens" identifizierten, versuchte mehrfach, seine "selbstgedruckten" dem Automaten zuzuführen. Nachdem dieser aber sämtliche Flaschen abgelehnt hatte, warf der Typ sie alle in den Müll und verließ den Laden wieder.
Wären wir uns hundertprozentig sicher gewesen, hätte er eine Anzeige wegen Betrugs und noch eine zusätzliche wegen des Hausfriedensbruchs bekommen. Da wir uns aber eben nur "ziemlich sicher" waren, haben wir einfach nur die Flaschen im Container für die entwerteten PET-Flaschen entsorgt und gut war's.
Nach seiner Mittagspause sprach mich einer meiner Mitarbeiter an und berichtete, dass er auf der noch von ihm zu packenden Getränkepalette die leere Packung eines Thermometers aus unserem Haushaltswarenregal gefunden hat. Allerdings konnte er mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass die Packung da vor seiner Pause noch nicht lag. Doch wie war die aufgerissene Blisterpackung da hingekommen? Immerhin ließ sich der fragliche Zeitraum auf eine knappe dreiviertel Stunde eingrenzen und so arbeiteten wir uns langsam durch die Videoaufzeichnung.
Im Gang mit den Haushaltswaren ist meistens nicht so viel los und daher begonnen wir dort mit unseren Ermittlungen. In den ersten 20 Minuten passierte gar nichts, aber schließlich tauchte ein langjähriger Stammkunde vor dem Regal auf. Nach einigen Augenblicken griff er zu den Thermometern und warf die flache Blisterpackung in seinen Einkaufswagen. Ach..?
Wir guckten weiter: Nach einem kleinen Rundgang durch den Laden versuchte er schließlich, sich hinter einem der Pfeiler hier zu verbergen. Dabei fummelte er eine ganze Weile in seinem Einkaufswagen herum. Dann drehte er sich um, deponierte irgendeinen hellen Gegenstand auf besagter Getränkepalette und ging zur Kasse. Dort bezahlte er zwar ein paar Lebensmittel und definitiv kein Thermomenter, was auch meine Mitarbeiterin, die ihn als letzten Kunden hatte, bestätigen konnte. Es fasste bis zum Ende der Pause meines Mitarbeiters auch kein anderer Kunde die Getränkepalette an, die Option ließ sich also auch ausschließen.
Zu dritt standen wir vor dem Monitor der Videoanlage und guckten uns erstaunt wie ungläubig an.
Und nun? Ich hatte spontan keine Idee. Der Mann kommt fast täglich hierher und wie sollte ich ihn beim nächsten Besuch ansprechen? Wenn mir bis dahin nichts Sinnvolles einfällt, werde ich improvisieren müssen. Aber ihn einfach kommentarlos weiter einkaufen lassen, kann ich auch nicht.
Ich gebe zu, es ist nicht das erste Foto dieser Art (Siehe
hier,
hier,
hier und
hier), aber es ist der erste offizielle Teil dieser Serie, die ich jetzt angefangen habe. Ich bin nämlich sicher, dass da noch viele weitere Kuriositäten folgen werden.
Ich hatte gerade eine Idee, mit der ich vermutlich bei den meisten Betrieben der Lebensmittelindustrie nicht auf große Begeisterung stoßen würde, die aber ganz im Rahmen meiner Einstellung bzgl. Verschwendung von Lebensmitteln ist.
Offenbar haben viele Leute
sehr großen Respekt vor den auf Lebensmitteln aufgedruckten Haltbarkeitsdaten. Das geht mitunter so weit, dass absolut einwandfreie Lebensmittel sogar schon weggeworfen werden, bevor sie eben jenes Datum erreicht haben – aus Angst vor einer drohenden Vergiftung.
So kam mir eben der Gedanke, eine Art Lehrgang vorzubereiten. Muss ja keine Woche Bildungsurlaub werden, nichtmal ein Wochenendseminar. Zwei bis drei Stunden irgendwann in der Woche würden locker ausreichen, um den Leuten zu erklären, um was es überhaupt geht, was mit den Produkten passiert oder passieren kann, was man wirklich nicht mehr essen sollte und so weiter. Natürlich mit entsprechenden Verkostungen.
Ich finde das durchaus spannend. Ob sich dafür wohl interessierte Teilnehmer finden lassen würden?
Im Juni 2010 hatte ich hier
das ziemlich alte Foto eines SPAR-Marktes in Westendorf / Österreich veröffentlicht, das ich von
Ulli Frevert bekommen hatte.
Kurz danach bekam ich eine E-Mail von Anja D., Mitarbeiterin in der Zentrale der
SPAR Österreich:
Wie wir sehen, veröffentlichen Sie Bilder von SPAR-Geschäften auf der ganzen Welt.
Unter anderem konnten wir auch ein Foto von SPAR in Westendorf finden. Ich schicke Ihnen im Anhang ein Bild von SPAR Westendorf, das etwas aktueller ist.... das Bild auf ihrer Homepage ist nämlich vor 30 Jahren gemacht worden 
Viel Spaß damit!
Danke für das Foto. Leider sind die beiden Bildausschnitte nicht direkt vergleichbar, aber ich glaube einfach mal, dass es sich um den selben Laden handelt.
Ich gebe zu, dass mir die kleine
Umfrage bezüglich des Alters der Blogleser von vor knapp vier Wochen fast gänzlich entfallen war. Aber eben nur "fast" und so ist hier der aktuelle Stand. Mit so einer Verteilung hatte ich zugegebenermaßen auch gerechnet:
Diese Fotos wurden auf der aktuellen Cebit geschossen. Der Wagen war vor dem Stand eines Softwareherstellers platziert und sollte für dessen Onlineshopsoftware werben, der für größere Warenumsätze ausgelegt ist
Immerhin: Es ist ein original Wanzl-Wagen, sogar mit dem originalen Wanzl-Typenschild. Hmm, der Wagen hat sogar eine Artikelnummer. Ob man den wohl regulär bestellen kann?
Dank an Adrian und Holger für die Bilder!
In der
gestrigen Ausgabe des regionalen Werbeblättchens "
Bremer Anzeiger" ist auf der Titelseite der Beitrag "Gelegenheit macht Diebe" zu lesen, in dem es vor allem um Übergriffe in Supermärkten geht. Fotograf Tjark Worthmann hatte sich vor dem Wochenende bei mir erkundigt, ob er wohl ein passendes Foto bei mir machen dürfte. Klar, warum nicht. Und weil zwei der drei anwesenden Mitarbeiter keine Lust hatten und der dritte sich erst hinterher gemeldet hat, musste ich also selber ran.
Aufgaben des Fotografen an seinen Kollegen und mich: Du stellst dich da hin und hältst das Messer und du versuchst mal, irgendwie entsetzt oder erschrocken zu gucken. Was sich als gar nicht so leicht herausstellte, denn bei meiner Mitarbeiterin an der anderen Kasse standen ein paar wartende Kunden und die mussten doch sehr darüber lachen, wie wir versucht haben, diesem Überfall-Foto eine möglichst dramatische Note zu verpassen.
Hier ist das Originalfoto. Vielen Dank an Tjark, dass er es mir zur Veröffentlichung gemailt hat.
Für alle Interessierten: Im
Impressum habe ich soeben ein aktuelles Foto von mir angehängt. Falls dem einen oder anderen noch ein Bild zum Blogger fehlt, lohnt sich der Blick.
Ich mag das Foto jedenfalls.
Auf Onlineshopkundenwunsch habe ich das Sortiment im
Shop soeben um ein paar Artikel erweitert. Zum einen sind endlich die drei
Caotina-Sorten (wenn auch nur in den 500g-Dosen) verfügbar, zum anderen die drei
"Alpen" Müsliriegel. Weitere "Alpen"-Produkte werden demnächst folgen und damit werde ich hoffentlich noch eine weitere Kundin glücklich machen.
Ich weiß: Mit Lebensmitteln spielt man nicht. Aber wir haben die kleine Mozzarella-Kugel, die uns so frech angegrinst hat, trotz der beiden Filzstift-Augen gegessen. Also.
Dominic hat mich angemailt:
Ich habe eine Frage zur Urlaubsplanung, da ich von diesem "Typ Urlaubsplanung" gerade selbst betroffen bin, ich habe vor kurzem meine neue Freundin kennengelernt und diese arbeitet in einem Supermarkt und hat auch schon den Urlaub für das ganze Jahr festgelegt/festlegen müssen.
Warum ist es scheinbar üblich, seinen Urlaubsplan für das ganze Jahr festzulegen? Es ist doch eigentlich egal, wer von den Mitarbeitern anwesend ist, oder (für mich als Laien?)? Wenn Person XY, die normalerweise fürs Kühlregal zuständig ist im Urlaub ist, macht das dann in der Urlaubszeit eben Person YX, oder? Man kann doch eine Liste mit Bereichen, die an einem Tag abgedeckt werden sollten erstellen und dann morgens flexibel verteilen, wer was macht, wenn der, der dafür normalerweise zuständig ist nicht da ist. Warum wird also nicht einfach eine Liste erstellt, auf der die einzelnen Schichten mit der Anzahl der "Pflichtmitarbeiter", die anwesend sein sollten für jeden Tag drauf stehen, wo dann jeder einfach bei Bedarf seinen Urlaub eintragen kann, wenn an diesen Tagen noch "was frei" ist? Wo ist der Unterschied, bzw. was wäre so schlimm daran, wenn jemand z.B. am 10. Juni spontan vom 15. bis 20. Juni freinehmen möchte und er/sie das einfach spontan machen könnte, wenn dort noch Platz wäre? Muss man wirklich schon im Januar wissen, wann man im Dezember frei haben möchte? Das erscheint mir sehr unflexibel.
Ich würde spontan sagen, dass drei wesentliche Faktoren dabei eine Rolle spielen:
1. Ein Supermarkt benötigt eine bestimmte Mindestbesetzung. Und die fast immer. Man kann nicht einfach wie z.B. ein Handwerksbetrieb Betriebsferien machen oder die Kunden ein paar Tage vertrösten.
2. Stark damit verknüpft ist die Tatsache, dass nicht jeder Mitarbeiter in allen Abteilung eingesetzt werden kann. Es gibt z.B. Kassiererinnen, Packer, Aushilfen f. Leergut, Wurstverkäuferinnen, Fleischer…
3. Gerade im Lebensmittelhandel arbeiten viele Mütter in Teilzeitstellen. Die wollen oder müssen sogar meistens bis immer in den Ferien Urlaub haben.
Um alles "unter einen Hut" zu bekommen, wird der Plan eben möglichst früh erstellt, damit Kollisionen in den Schulferien vermieden werden können oder, wenn sie unvermeidlich sind, eine Lösung gesucht werden kann.
Diese Antwort spiegelt meine subjektive Meinung dazu wieder. Die Gründe dafür, warum es Regeln für die Urlaubsplanung gibt, können natürlich von Betrieb zu Betrieb vollkommen unterschiedlich sein.