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Die Technikspezialisten

Wow, kaum leuchtet an dem Leergutautomaten eine rote Lampe auf, wissen alle möglichen Leute genau Bescheid, was dem Gerät fehlt und welche Probleme da sowieso immer auftreten.

Und ich betreibe hier nur einen Supermarkt.
Die Leute, die in Technikläden arbeiten, tun mir jedenfalls gerade kollektiv Leid. :-O

Wo kann ich das wegwerfen?

Eine Kundin sprach mich an und trug dabei in einer Hand ein Brötchen, dass sie mir entgehenhielt. "Wo kann ich das wegwerfen?", wollte sie wissen und entdeckte währenddessen den Ständer mit dem blauen Müllsack vor dem Leergutautomaten: "Kann ich das da reinwerfen?"

"Was ist denn damit?", wollte ich wissen.

"Das ist mir eben runtergefallen."

Ich würde niemanden dazu zwingen, ein "abgestürztes" Brötchen zu kaufen. Trotzdem tat ich naiv und stellte die Einwortfrage: "Und?"

Sie sah mich ungläubig an und während ich das Brötchen entgegennahm, erklärte ich, dass ich das durchaus gerne noch essen möchte. Es war frisch aufgebacken und der kurze Bodenkontakt kann nicht so schädlich sein.

Ich befürchte, ich habe sie in ihren Grundfesten erschüttert. :-D

Niedlicher Versprecher

Mal ein niedlicher Versprecher einer älteren Kundin:
Haben Sie Spangenstargel?
Ja, in Däsern und Glosen. :-D

Nicht scannen!!!111EINSELF

Kurzes Erlebnis an der Kasse: Eine Kundin mittleren Alters wollte partout nicht, dass mein Mitarbeiter die Waren über den Scanner zieht.

Nach kurzer Diskussion hat er dann die jeweiligen Artikelnummern manuell auf der Tastatur eingegeben, worauf die Kundin sichtlich erleichtert reagierte.

Ich bin ja neugierig, suchte etwas im Web und stieß dabei (unter anderem) auch auf diesen Text:
Als Ajna mir das erste Mal erzählte, daß der Strichcode an Waren ein spaltendes bzw. auflösendes Feld erzeugt, war ich zornig und verlachte Sie. Sie sagte mir auch, daß Sie ihre gekauften Waren nie über den Laser - Scanner an der Kasse laufen ließe; diese Scanner­­­systeme seien die schlechtesten, die es gäbe. Ich antwortete ihr, daß dies unmöglich sei und der Laserstrahl, der diese Strichcodes erfaßt, nie eine negative Energie auslösen könne. Sie sagte mir darauf, daß Sie diese Strichcode­wirkung unmöglich zu neu­­tra­lisieren imstande sei, sonst alles andere neutralisieren kann. [...]
Nehmen wir mal die Fakten: Der Strichcode ist ein auf die Umverpackung eines Produktes aufgedrucktes Bild. Ein Laser ist nichts anderes als Licht. Polarisiert und von einer Wellenlänge. Aber genau dieses Licht kommt anteilig auch im Sonnenlicht vor. Bei einem Handscanner ist oftmals überhaupt kein Laser im Spiel, die Dinger funktionieren mit ordinären LEDs. Aber wie auch immer: Da ist kein Hexenwerk und auch keine ionisierende Strahlung dabei, wenn wir hier die Artikel über den Scanner ziehen.

Zu Hause erstmal mit "positiver Energie" bestrahlen.

Sabbeln statt zahlen

Eine Kundin hatte eingekauft. Naja, eigentlich noch nicht ganz: Die Ware war schon über den Scanner gezogen, als das Handy der Kundin klingelte.

Statt den Anrufer wegzudrücken oder zu ignorieren ging sie ran und telefonierte für deutlich über eine Minute. Nicht viel Zeit für ein ausgiebiges Gespräch, aber die wartenden Kunden hinter ihr und auch mein Mitarbeiter verdrehten (zumindest schon gedanklich) die Augen.

Ich glaube, ich wäre nicht so ruhig geblieben. Weder als wartender Kunde noch als Kassierer... :-O

In den Sack geschüttet

Ein Mann, Marke Flaschensammler, stand vor dem Leergutautomaten und entsorgte seine gesammelten Werke.

Plötzlich sah ich aus der Entfernung, wie er kurz mit einer Flasche in der Hand zögerte, sich schließlich zum blauen Müllsack umdrehte und den Restinhalt der Flasche dort hineingoss. Es dürfte sich mindestens noch um die halbe Flasche gehandelt haben.

Als ich ihn zur Rede stellen wollte und darauf hinwies, dass es sich dabei um einen Mülleimer und keinen Ausguss handele, guckte er mich an wie zwei Wagenladungen Stroh, zuckte mit den Schultern und fütterte weiter den Leergutautomaten.

Weiteres Einreden sinnlos.

Gregor und die älteren Damen – Teil 2

Noch mehr von Gregor:

Also diese eine ältere Dame, die ich verdächtige , dass das die ist, von der du gebloggt hast, dass die täglich für unter 10 Euro einkauft und unter anderem immer so ein kleines Päckchen Kaffee, die hat gerade eben eingekauft.

Die Kundin war jedenfalls schon eine gefühlte Ewigkeit im Laden unterwegs, als eine andere ältere Dame an die Kasse kam: "'Tschuldigung , können Sie sich bitte beeilen?!?"

Ich gucke verdutzt, verschwende dadurch noch mehr ihrer Zeit und lachte sie an: "Warum haben SIE's denn eilig? Müssen sie dringend zur Arbeit?"

"Nääää... Hier ist eine ältere Frau unterwegs, die verfolgt mich!!!"

In der Zwischenzeit habe ich sie wirklich rasend schnell abkassiert und die Kundin fuhr fort: "Die ist total bekloppt. Ich muss mir irgendwann mal Geld von der geliehen haben... Und ich bin mir ziemlich sicher, ich hab's wieder zurückgegeben. Aber die verfolgt mich. Immer, wenn wir uns sehen, kaut die mir ein Ohr ab. Oder genauer gesagt: Ein Kotelett. Aaaaah!!! Die macht mich ganz wahnsinnig!"

Ich hatte richtig Mitleid mit dieser Kundin.

Dann hat sie aber noch ganz entspannt ein bisschen mit dem Baby der Kundin hinter ihr gespielt und sonstwie die Zeit verschwendet und so sagte ich zu ihr als kleine Erinnerung: "Kssssssssssch, machen Sie, dass Sie wegkommen. Nicht, dass sie um die Ecke biegt."

Antwort der Kundin: "Ach, bei dem Tempo, das die an den Tag legt... Jetzt bin ich wieder entspannt. Jetzt habe ich ja den größten, den schwierigsten Teil geschafft. Die größten Hürden sind überwunden."

d'Oh... Kundinnen. :-)

Gregor und die älteren Damen – Teil 1

Mein Mitarbeiter Gregor kam kopfschüttelnd von der Kasse und berichtete mir das folgende Erlebnis:

Eine Kundin, die mir als gelegentlich jovial bekannt ist, ist irritiert von der Kundin davor, die sich vorgedrängelt hatte und sagte schließlich zu mir: "Ich bin ja heute ganz duldsam. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, vielleicht bin ich auch einfach nur krank." und scherzte noch etwas mit der Kundin hinter ihr. So weit war alles ganz gut.

Schließlich musste die Kundin vor ihr bezahlen. Der Kleingeldanteil der von ihr zu zahlenden Summe betrug sechs Cent.

Sie horchte nach: "SEX???"

"Nein, jetzt kein Sex. Wenn wir jetzt Verkehr haben, hält das alles auf."

Sie guckte etwas irritiert und meinte dann: "Sie Schlawiner, Sie. Wissen Sie, was die Berner zum Sex sagen?"

"Nee, habe ich keinen blassen Dunst."

"Die Bewegung is' scho' lästich, aber das Gefühl is' so schön."

Ich war arg irritiert, sowas von einer älteren Dame zu hören und die Kundin dahinter, die das mitbekommen hatte, lachte sich bereits checkig, guckte, wie ich kassiere und meinte: "Das hat sie jetzt schwer aus dem Konzept gebracht, was?"

"Wieso? Jaaa. Ältere Damen... Haben's faustdick hinter den Ohren."

Daraufhin meinte eine andere Kundin: "Naja, normalerweise unterhält man sich ja auch nicht mit so älteren Frauen über Sex."

Mischte sich noch eine weitere Kundin ein: "Könnte ein Fehler sein. Von denen können sie echt was lernen, sollten Sie öfter mal machen."

...und da sag' noch einer, im Supermarkt an der Kasse zu sitzen wäre nicht unterhaltsam. :-)

Traurig

Es ist wirklich traurig, mitzubekommen, wie manche Menschen im Alter immer weiter abbauen.

Eine ganz liebe und mindestens genauso alte Stammkundin der ersten Stunde war eben wieder hier. Körperlich ist (zumindest äußerlich) noch alles gut bei ihr. Aber in einem höchstens fünfminütigen Gespräch dreimal zu fragen, wie lange ich den Laden schon habe, sich zweimal nach meinem Namen zu erkundigen und ebenfalls zweimal darauf hinzuweisen, dass sie mich schon so lange nicht mehr gesehen hat (was allerdings nicht stimmt, da wir uns mindestens 1-2x pro Woche hier im Laden über den Weg laufen), ist echt traurig. :-(

Abgeknibbelt

Trotz gründlicher Grundierung hält die Latexfarbe an der Gipskartonwand rund um den Leergutautomaten nur bedingt. Als Fläche ist das kein Problem, aber sobald irgendwo ein kleiner Schaden ist, kann man die Farbe ablösen wie die abpellenden Hautschichten nach einem Sonnenbrand.

Hat jetzt auch die kleine Tochter eines Kunden festgestellt. Während Papa die Flaschen in den Automaten gesteckt hat, zupfte die Kleine in aller Ruhe in großen Stücken die Farbe von der Wand. :-O


Mozzarella

Eine Kollegin war dabei, Chips zu packen.

Da kam ein Kunde an das Regal, nahm sich eine Tüte Chips und warf die Packung Mozzarella, die er ursprünglich mit sich trug, ins Regal, ließ sie dort liegen und ging.

"Wollten Sie den Mozzarella nicht mehr haben?", erkundigte sich meine Mitarbeiterin bei dem Mann.

"Nein."

"Der Käse muss aber gekühlt werden. Wäre schön, wenn Sie sowas, wenn Sie es nicht mehr haben wollen, wieder ins Kühlregal zurückstellen würden."

"Wieso? Das ist doch Ihre Arbeit. Warum soll ich das machen?", antwortete der Kunde in unfreundlichem und arrogantem Tonfall.

Die Frage "Hakt's irgendwie bei Ihnen?" blieb unbeantwortet und meine Kollegin trug den Käse schließlich wieder zurück in die Kühlung.

Auf solche Kunden kann ich dankend verzichten. :-(


Wenn man etwas nicht mehr haben möchte und evtl. die Zeit wegläuft, kann man sowas einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin des Ladens in die Hand drücken. Es wird sich bestimmt niemand weigern, die Ware wegzubringen. Aber (gerade kühlpflichtige oder sogar tiefgefrorene) Produkte einfach irgendwo hinzuwerfen ist scheiße.

Wunderliches zum Herbstgebäck

Ich glaube, diesen Tag markiere ich mir rot auf dem Kalender.

Noch nicht ein Kunde hat rumgestöhnt, dass es doch jedes Jahr früher wird und ob das mit der Weihnachtsware denn jetzt schon sein müsse.

Im Gegenteil!

Gleich zwei Kunden haben mich mit mehreren Stunden Abstand gefragt, ob sie schon etwas von den Sachen kaufen könnten, die da noch eingepackt im Laden standen. Beid haben zugegeben, dass sie sich schon das ganze Jahr darauf freuen würden.

Wow! :-)

Kaffee-Anna

Anfang Juni berichtete ich von "Oma Anna", einer sehr alten Frau, die gefühlt mindestens zweimal täglich hier aufkreuzt und versucht, allen möglichen Leuten möglichst viel zu erzählen. Sie kommt aber nicht nur hierher, um zu reden. Sie kauft auch ein – und zwar bei jedem Besuch. Auffälligerweise kauft sie immer die selben Produkte und wir haben schon überlegt, wie es wohl bei ihr zu Hause aussehen mag. In Gedanken wohnt sie in einem Lager für eine Handvoll Produkte, die dort in einer riesigen Menge vorrätig sind.

So kauft sie z.B. immer ein kleines (250g) Paket Kaffee. Ich kann nicht sagen, in welchen Abständen sie den Kaffee mitnimmt, aber schon relativ häufig. Vielleicht einmal pro Woche, möglicherweise auch etwas häufiger oder seltener, aber so in etwa stimmt der Intervall.

Eben habe ich sie darauf angesprochen, dass sie mit dem 500-Gramm-Paket doch deutlich günstiger davonkommen würde.

Ich musste mich schon beherrschen, nicht loszulachen, als ich ihre Erklärung hörte. Das würde sich bei ihr nicht lohnen, da sie nunmal nur sehr selten Kaffee trinkt. Ab und zu mal am Morgen eine Tasse. Da würde sich das große Paket einfach nicht lohnen, der würde sein Aroma verlieren und darum nimmt sie lieber die kleinen Pakete und die würden bei ihr auch schon immer so lange reichen... :-O