Skip to content

Traurig

Es ist wirklich traurig, mitzubekommen, wie manche Menschen im Alter immer weiter abbauen.

Eine ganz liebe und mindestens genauso alte Stammkundin der ersten Stunde war eben wieder hier. Körperlich ist (zumindest äußerlich) noch alles gut bei ihr. Aber in einem höchstens fünfminütigen Gespräch dreimal zu fragen, wie lange ich den Laden schon habe, sich zweimal nach meinem Namen zu erkundigen und ebenfalls zweimal darauf hinzuweisen, dass sie mich schon so lange nicht mehr gesehen hat (was allerdings nicht stimmt, da wir uns mindestens 1-2x pro Woche hier im Laden über den Weg laufen), ist echt traurig. :-(

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Bennsheim am :

Das ist vor allem für das Umfeld dieser Menschen traurig, die Menschen selber bekommen davon logischerweise ja nichts mehr mit weil sie es gleich wieder vergessen. So schlimm sind die gar nicht dran, sofern sich jemand um sie kümmert.

MiniMoppel am :

Stimmt. Demenz und Alzheimer sind für die, die sich um den Erkrankten kümmern, die schlimmsten, widerwärtigsten und grausamsten Krankheiten überhaupt. Ich kenne einen Fall, in dem ein Ehepaar über 50 (fünfzig!) Jahre verheiratet ist. Der Mann hat fortgeschrittenen Alzheimer, und wenn die Frau ihn füttert, vergisst er manchmal einfach das Schlucken, und damit er nicht erstickt, muss sie ihm eine Ohrfeige geben. Die Frau ist mittlerweile völlig am Ende mit den Nerven, will andrerseits ihren Mann auch nicht in eine Pflegeheim geben, weil sie sich selbst noch recht gut um ihn kümmern kann.
Einfach nur traurig, sowas.

Caro am :

Das sind so Momente, die mir bewusst machen, wie wichtig es ist, Respekt vor dem Alter zu haben. Es ist unglaublich, wieviel diese Menschen schon gefühlt, gehört, gesehen - wie oft sie gelacht, geweint, geflucht haben. Die "Schultern" dieser Dame sind nun ein wenig schwächer geworden. Kein Wunder bei dem riesengroßen Rucksack voller Erfahrungen, den sie ständig mit sich trägt. Kein Wunder, dass es schwer ist, etwas Neues darin unterzubringen. Ein (!) Wunder, irgendwie... .

Yawn am :

Was für ein Geschwafel.

Jensi am :

Aber echt mal... da läuft einem ja der Kaffee weg.

Joachim am :

Dann haben diese Menschen also ein kleineres Gehirn?

(Nein, nicht ernst gemeint. Aber diese Gefühlsduselei passt in eine vergangene Epoche, wo Krankheiten noch verklärt wurden.)

Noga am :

Gerade in der Anfangsphase bekommen dementiell veränderte Menschen sehr viel häufiger mit, dass sich bei ihnen was verändert, was für sie immer schwerer greifbar ist. Aber sie investieren unglaublich viele Energien um das vor sich und vor anderen zu verschleiern. Was meinst Du, was in einem Dementen in der Anfangsphase vor sich geht, wenn er / sie feststellt, daß er zwanzig Packungen Toastbrot zuhause hat und einfach nicht zusammenbekommt, wie er / sie dazu gekommen ist?

Gloria am :

Ja, das ist schlimm. Aber auch in der fortgeschrittenen Phase muss es entsetzlich sein, in einer Wohnung zu leben, die man nicht als die eigene erkennt und in der man ständig suchend herumirrt. Und wenn dann da noch wildfremde andere Menschen auftauchen oder sogar wohnen, die einem einzureden versuchen, dass sie Verwandte sind... Ein Albtraum!

The other one am :

Und überall diese Batterien!

In jeder Schublade, unter dem Bett, auf der Fensterbank.

Gloria am :

Pfui other one
Das hier ist eine ernsthafte Unterhaltung!

The other one am :

Pfui?

Ich bin ernsthaft.

der_wahre_pop am :

I like this! :-)

The other one am :

Ich muss hier noch eine Menge lernen, soviel ist klar.

Toastbrot ist ernsthaft, Batterien sind pfui!

Hoffentlich begleitet mich Gloria noch weiterhin hilfreich in diesem Blog, sonst komme ich da in Schwierigkeiten. Ernsthaft.

Noga am :

Wenn die Demenz so weit fortgeschritten ist, dann ist ein Leben allein zuhause nicht mehr möglich. Und die eigene Wohnung wird recht lange als die eigene Wohnung erkannt, aber an Details scheitert es dann. So findet sich dann der Schlüsselbund in der Mikrowelle oder nachts wird die Toilette nicht gefunden ...

Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.

Kommentar schreiben

Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode-Formatierung erlaubt
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen