Lucas hat mir folgendes Foto geschickt und fragt mich:
Hallo Björn,
hast du das Problem auch, dass einige Kunden Salz von Salz nicht unterscheiden (wollen)?
Nein, eigentlich nicht. Bei uns gibt es nämlich seit Wochen gar kein Streusalz. Und weil die Leute in der Not zum nächstgelegenen Produkt, nämlich billiges Speisesalz, greifen, ist das bei uns auch schon mehr oder weniger dauerhaft ausverkauft.
So gesehen ist es eigentlich egal, vor welchem leeren Regal die Kunden hier stehen.
Inzwischen habe ich mich für einen Entwurf entschieden, den ich auch schon als große, druckbare Datei vorliegen habe.
Denjenigen, die schon die ganze Zeit lästern, dass ich den Schandfleck in meiner Schaufensterfront nicht schon längst beseitigt habe: Die Klebefolie lässt sich nunmal nicht bei Temperaturen im Minusbereich anbringen. Zumindest wäre die Haltbarkeit nicht so gut und das fände ich bei einem mehrere hundert Euro teuren Druck doch nicht ganz so optimal.
Irgendetwas ist wohl bei der Übermittlung meiner Bestellung schiefgelaufen. Aus einem bestellten Karton wurden gleich 88. Und weil saure Gurken alltäglich in solchen Mengen bestellt werden, ist das im Großlager natürlich niemandem aufgefallen.
Netterweise wird der Großteil aber morgen schon wieder abgeholt. Zwei Kartons behalte ich und der Rest geht zurück. Hier ist noch einmal die komplette Palette zu sehen: Acht Stapel, jeweils acht Lagen hoch.
Und hier auf dem Rollbehälter stehen noch weitere 20 Kartons. In jedem Karton stehen zwölf Gläser, macht zusammen 1056 Gläser Gurken.
Weiß der Geier, warum wir das Ding bekommen haben – aber mit unserer heutigen Lieferung hat uns der Fahrer auch eine Europalette mit 768 Gläsern Spreewälder Gurken hier abgeworfen.
Mir hat ein Makler ein Objekt angeboten, das ihm sogar selbst gehört. Während des Gesprächs erklärte er mir, dass die zu erwartenden Mieteinnahmen für den Bürotrakt die bei einer Finanzierung anfallenden monatlichen Zahlungen deutlich übersteigen, ich also die angrenzenden Lagerhallen nutzen könnte und sogar noch einen Überschuss hätte.
Vielleicht sehe ich das ja auch nur falsch. Aber wenn ICH so ein Objekt hätte, würde ich das doch behalten und nicht wegloben.
Anruf eines Kunden, der seine Handschuhe an der Kasse vergessen hatte und darum bat, dass diese sicher verwahrt werden. "Klar, kein Problem." sagte ich. "Ich bringe die ins Büro, da kommen sie nicht weg."
"Danke. Ich hole sie dann morgen Nachmittag raus."
"Morgen? Oder heute? Also Dienstag oder Montag?"
"Äh... Ach, ja, heute. Wir haben ja schon Montag."
Ja, das ist der Preis für Nachtschichten: Man kommt mitunter sehr mit den Wochentagen und vor allem den Begriffen "heute" und "morgen" durcheinander. Die Thematik habe ich ja hier schon häufiger angesprochen.
· Zwei Leuten, die hier wegen begangener Ladendiebstähle Hausverbot haben, eine eindringliche Gedächtnisauffrischung verpasst. Nicht ohne mühsame Diskussion über das ob und wieso. Mit der Androhung, beim nächsten Verstoß die Polizei zu holen, Erfolg gehabt.
· Etlichen Gruppen hinterhergeguckt und jeden Schritt und Tritt beobachtet. Erstaunlich, warum junge Heranwachsende, wenn sie in Gruppen von mehr als zwei Personen auftreten, alles angrabbeln und wieder in die Regale werfen müssen. Das kenne ich eigentlich von Vierjährigen.
· Drei Artikel aus dem veganen Sortiment endgültig aus dem Sortiment verbannt. Echt frustrierend, dass ein Großteil der eigentlichen Zielgruppe nicht bereit ist, für die Ware Geld zu bezahlen. (Siehe Blogeintrag von heute Nachmittag.)
· Beschlossen, nicht mehr gegen 23 Uhr essen zu wollen. Nicht zum ersten Mal, dass mir wegen der Aufregung aufgrund möglicher Ladendiebe oder pöbelnder Horden das Essen quer im Magen liegt.
Maik hat mir dieses Foto eines SPAR-LKWs geschickt. Ist ja hierzulande ein selter Anblick geworden. In Österreich, wie auf diesem Foto, gehören sie natürlich noch zum Alltag.
Ich finde die SPAR-Trucks immer sehr edel. Komplett weiß und dann mit dem roten SPAR-Balken an der Seite.
Hier in der Gegend gibt es eine Riesen-WG, die sehr "alternativ" ist, zeitweise sogar "Pro Ladendiebstahl – Kampf dem Kapitalismus" an ihren Fenstern auf Plakaten propagiert hat. Nun, ja. Relativ. Sie haben nicht nur Ladendiebstahl propagiert, sondern auch praktiziert; bzw. praktizieren ihn heute noch.
Besonders beliebt sind die in "szenekreisen" bevorzugten Lebensmittel, also aus ökologischer Erzeugung und vor allem auch Fleischersatzprodukte aus Soja oder Weizeneiweiß.
Gestern Abend waren zwei Personen hier, haben mehrere Produkte aus ihren Karton-Umverpackungen befreit, eingesteckt – und natürlich nicht bezahlt. Aber die werden wiederkommen, da bin ich sicher. Und wir werden sie erkennen, denn die Videoanlage hat 1A-Bilder von den beiden geliefert.