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Na, Björn

"Na, Björn. Und wie geht es dir?", lallte eine männliche Stimme hinter mir im Laden. Ich drehte mich um und sah einen Mann, den ich hin und wieder schonmal als Kunden gesehen habe.

Er schankte deutlich angetrunken hin und her und sah mich erwartungsvoll an. Doch was sollte ich sagen? Ich bin sowieso kein großer Meister im Fach "Smalltalk". Und wenn mich dann noch jemand so vertraulich anspricht.

Ich war jedenfalls froh, dass mich Sekunden später eine Kollegin ansprach und die Situation somit eine – für mich – glückliche Wendung nahm. :-)

Björn, die Pizza wackelt!

Was? Wie? Die Kollegin stand lachend vor dem Backofen. Ich stand vom Schreibtisch auf und ging zu ihr hin. Tatsächlich...

Etwas irritierend war auf den ersten Blick schon, dass die Pizza im Ofen so merkwürdig vor sich hin wackelte.

(Tatsächlich hatte sich das Blech durch die Hitze verzogen und lag nur an zwei diagonal liegenden Eckpunkten auf, so dass es im Luftstrom des Umluftgebläses hin und her bewegt wurde...)


Eingebung? Leider nur Zufall...

Eins meiner ec-Cash-Terminals kann genau 322 Transaktionen speichern, bevor ein sogenannter Kassenschnitt (Übertragung der gespeicherten Transaktionsdaten an den Netzbetreiber) durchgeführt werden muss, bzw. bei diesem Gerät beim 323. Bezahlvorgang automatisch ausgelöst werden würde.

Wir hatte eben ein kleines Problem mit einer der Kassen und so musste ich mehrere Minuten warten. Irgendwann kam mir der Gedanke, doch schonmal den Kassenschnitt an besagtem Terminal manuell auszulösen. Tzja, und wo stand der Zähler? Bei 322. :-)

Ananas Surprise

(für 2 Personen)

Zunächst den Backofen auf die höchstmögliche Temperatur vorheizen.
2 Eier trennen, das Eiweiß mit 2 EL kalten Wasser und 2 EL Zitronensaft sehr steif schlagen. 4 EL Zucker hinzufügen und kurz weiterschlagen. 1 Ananas der Länge nach halbieren. Das Fruchtfleisch herauslösen und würfeln. In die entstandenen Schalen Vanilleeis füllen, die Ananaswürfel darübergeben und dann mit der Eiweißmasse überziehen.

Jetzt für 2-3 Minuten in den Backofen geben, anschließend sofort servieren.

Verschwörung

Der Textmarker fällt offen mit der Spitze auf den schmutzigen Fußboden, die Heftzange ist leer und der Kugelschreiber kratzt. Ich glaube, die Bürotechnik hat sich heute gegen mich verschworen. :-O

Nette Masche

Gestern Mittag war eine Frau hier im Laden, die ich als "gelegentliche Kundin" bezeichnen würde. Sie bezahlte ein paar Teile und reklamierte daraufhin das Wechselgeld, das meine Mitarbeiterin ihr gegeben hat. Sie hätte mit einem 20€-Schein bezahlt, aber nur fünf Euro herausbekommen. Die beiden einigen sich darauf, dass die Kundin später wiederkommen würde, denn bei der Kassenabrechnung müssten dann ja 15 Euro übrig bleiben.
Leider erfuhr ich erst hinterher davon. Leider deshalb, denn sowas kann man ja dank der Videotechnik hier im Laden direkt klären. Man erkennt zwar auf den Videoaufnahmen nicht die Beschriftung, aber durchaus, ob der Aufdruck grau, rot, blau, braun, grün, gelb oder sogar violett ist. Das reicht normalerweise für eine eindeutige Identifizierung der Banknoten. Den Fünfer und den Zwanziger kann man zwar bei schlechtem Licht durchaus verwechseln, aber die helle Stelle unter dem Torbogen auf dem kleineren Schein strahlt auffällig weiß.
Rein optisch war es also schonmal definitiv ein 5€-Schein. Dazu kam, dass meine Kassiererin ihn in das richtige Fach in der Kasse einsortierte und – wen hätte es jetzt noch gewundert – keine Kassendifferenz in nennenswerter Höhe hatte.

Als die Kundin später wiederkam sagte ich ihr, dass sie sich getäuscht haben muss. Dies nahm sie ohne Diskussion hin.

Heute unterhielt ich mich mit zwei anderen Kolleginnen darüber. Eine der beiden berichtete, dass gestern eine weitere Kassiererin bestätigt hat, dass die selbe Kundin bei ihr auch schon einmal das Wechselgeld beanstandet hätte. Daraufhin fiel der anderen Mitarbeiterin ein, dass sie auch kürzlich einen Fall hatte, wo eine Kundin angeblich zu wenig Geld bekommen hat. Sie konnte zwar anhand der Videoaufzeichnung die Frau nicht identifizieren, bestätigte aber, dass Alter, Statur und Frisur durchaus passen könnten.

Wir werden das jetzt mal weiter beobachten. Auf jeden Fall wäre es eine interessante Masche. Kassierer gibt es viele und ich kann mir nicht nur vorstellen, ich weiß, dass viele in so einer Situation das Geld aus Unsicherheit ungeprüft herausgeben würden.

Marktsituation Malzdrinks

Blogleser Klaus hat ein paar Fragen zum Malzbier-Angebot in verschiedenen Läden:
Mit Freude lese ich täglich deinen Blog. Nun habe ich aber eine Frage, die wohl nur jemand mit einem Wissen von der deutschen Einzelhandelsszene wie du es hast beantworten kann. [Habe ich?!?] Seit einiger Zeit trinke ich mit Liebe gerne Malzbier. Doch da ist mir etwas komisches aufgefallen bei der Verteilung der verschiedenen Arten auf den Einzelhandel.

Handelshof (Kaufland-Kette): Karamalz - 0.5er Kästen und 0.3er Sixpack und Oettinger Malzbier

"E" (aber nur der Spezial Getränke-Markt) :hat 0.5er Kästen, 0.3er Kästen. Wobei eine einzelne Flasche 0.3 mehr kostet als eine 0.5er. 6Pack von 0.3er, 0.3er mit Lemon und 0.3er Karamalz aktiv.

Rewe: 0.5er Kästen Diestelhäuser Malz, Vitamalz(!) und Karamalz. Keine 6Packs, kein Oettinger.

Aral: 0.3er Dose(!) Vitamalz.

Warum ist die Situation so komisch? Warum hat jeder etwas anderes im Angebot? Und warum sind 0.3er Flaschen teurer als 0.5er - schon wenn sie einzeln verkauft werden?
Lieber Klaus,

herzlich willkommen in der Marktwirtschaft. :-)

Jedes Unternehmen nimmt die Artikel ins Sortiment auf, die aus finanziellen, logistischen oder schlicht und einfach subjektiven Gründen am besten erscheinen. Eine Dose ist z.B. der klassische Tankstellenartikel. Das war schon immer so und die Pfandlogistik ist für Dosen einfacher als für Mehrwegflaschen.

Warum die Halbliterflasche beim gelb-blauen Getränkemarkt günstiger ist als die Flasche mit einem Drittelliter Inhalt, kann ich dir allerdings auch nicht verraten. Das ist auf jeden Fall verkehrt. Irgendjemand hat da möglicherweise bei der Artikelpflege oder der Preiskalkulation nicht aufgepasst.

Wunderbärchen

Gerade eben hat sich ein Kunde bei meiner Kassiererin nicht mit "Schönes Wochenende.", "Ciao!" oder meinetwegen sogar "Tschüssikowski" verabschiedet. Nein, "Wunderbärchen." sagte er.

Und wir rätseln nun, was er damit wohl meinte. :-O

Vergebliche Anrufversuche

Manche Mitarbeiter muss man nie anrufen. Eine meiner Aushilfen z.B. kommt immer regelmäßig zum Ware verräumen. Sie hat ihre festen Arbeitszeiten und gut.
Nun wollte ich sie außerplanmäßig einsetzen, da wir genauso außerplanmäßig noch eine größere Warenlieferung bekommen haben. Die beiden Telefonnummern, die ich hier notiert habe, rief ich nacheinander an.

Zuerst die Festnetznummer. Nach längerem Freizeichen meldete sich eine zwar nette, aber mir völlig unbekannte Frau, die auch mit dem Namen meiner Mitarbeiterin nichts anzufangen wusste. Prima. Entweder hat sie also eine neue Telefonnummer oder irgendwo ist ein Fehler beim auf- und wieder abschreiben passiert.
Zweiter Versuch: Ihr Handy. Es gab nichtmal ein Freizeichen, sondern nur die Ansage, dass die gewählte Nummer nicht existieren würde.

Memo an mich: Zukünftig bitte regelmäßig die Telefonnummern der Belegschaft abgleichen.

Erdkunde

Ein Kunde suchte Walnüsse, die leider gerade ausverkauft sind.

Am Montag bekomme ich welche aus Kalifornien rein.

Ich möchte die aus Grenoble.

Ja, die kann ich auch bekommen, aber dann nur als abgepackte Ware.

Ist mir egal, ob lose oder abgepackt. Hauptsache ist, dass die aus Grenoble kommen.

Gut, dann bestelle ich die aus Frankreich zu Montag mit.

Ich will keine Nüsse aus Frankreich. Ich sagte, ich will nur Walnüsse aus Grenoble!"

Ich versuch's mal.

"Wir wollten nur probieren"

Mir fielen zwei Jungs, vielleicht knapp zehn Jahre alt, auf, die irgendwie "verdächtig" durch den Laden liefen. Ich kann "verdächtig verhalten" nicht richtig beschreiben, das ist einfach jahrelange Berufserfahrung. Ich ging also ins Büro und beobachtete die beiden unauffällig über die Videoüberwachungsanlage.

Ich konnte nicht genau sehen, was sie in der Hand hielten. Irgendeine Packung, an der sie auch herumfummelten. Sie warfen sie schließlich erst in irgendein Regal, vor dem sie gerade standen, nahmen sie dann wieder und gingen wieder hin und her. Mir reichte es. Ich beschloss, hinzugehen und sie darauf aufmerksam zu machen, dass hier kein Spielplatz ist.
Als ich an den beiden vorbeikam sah ich, dass sie eine Packung mit mehreren kleinen hochwertigen Schokoladenweihnachtsmännern in der Hand hielten. Einer der kleinen Schokokerle fehlte. Ahhhja. Mal beobachten, wie's weitergeht. Ich ging unauffällig hinterher und an der Kasse wollten die beiden sich plötzlich hinter der wartenden Schlange aus dem Laden drücken. Die Packung hatten sie nicht in der Hand.

Als ich sie ansprach, erklärten die beiden sich auch gleich bereit, die Schokolade zu bezahlen. "Wir wollten nur probieren.", erklärte einer der beiden und führte mich zu der inzwischen fast leeren Packung, die sie in ein Regal mit Getränken geworfen hatten. So geht's ja nicht und zumindest sollten die Eltern das wissen, dachte ich mir und drückte dem Jungen das Telefon in die Hand, damit er zu Hause anrufen und beichten konnte.
Er wollte absolut nicht anrufen, worauf eine Kollegin, die sich inzwischen dazugeselt hatte, in todernstem Tonfall hervorbrachte, dass wir in dem Fall die Polizei anrufen müssten, damit die sie dann nach Hause bringt. Daraufhin rief er doch an.

Die Mutter kam, hörte sich die Geschichte erst von ihrem Sohn und dann von mir an. Zu meiner Verwunderung wirkte sie kein Stück erbost oder enttäuscht. Auch nicht so, als ob sie Wut oder Enttäuschung nicht zeigen wollte. Es schien beinahe so, als wenn sie sich darüber grämte, dass die beiden erwischt worden sind. Sowas habe ich noch nie erlebt.

Vorsichtshalber sahen wir noch über die Kameras zu, ob nicht die Mutter der beiden das Teil auch wieder in irgendein Regal wirft. Gewundert hätte es uns nicht... :-|

Sie wollte es klären...

Eine Kundin löste beim Betreten des Marktes den Alarm der Warensicherungsanlage am Eingang aus. Ich war gerade in Lagernähe, schnappte mir den Superchecker Handchecker und lief nach vorne. Da an der Kasse zwei lange Schlangen standen, ersparte ich der Kundin die harmlose, aber dennoch auffällige Prozedur und ich sagte meinen Mitarbeitern, dass sie, wenn die Frau an die Kasse kommt, den Alarm ignorieren sollen.

Drei Minuten später rief mich mein Kassierer an: "Komm mal mit der Kelle nach vorne." – "Die Frau, die beim Reinkommen gepiept hat?" – "Ja, genau." – "Ignorier' das einfach. Ist okay." – "Aber sie sagt, sie will das jetzt geklärt haben."

Oh, ein historischer Augenblick. Ich schnappte mir also das kellenförmige Warensicherungsetikettensuchgerät und ging nach vorne. Die Frau war alles andere als gut gelaunt und ranzte mich gleich an, dass wir sie hier bloßgestellt hätten, weil "das" gepiept hat, als sie reingekommen ist.
Ich klärte sie darüber auf, dass das durchaus nicht meine oder unsere Schuld gewesen war und dass ihr das in jedem anderen Laden, der mit dieser Technik ausgestattet ist, genauso hätte passieren können. Und, dass die Antenne am Eingang genau den Grund hat, eingeschleppte Etiketten herauszufiltern, damit an der Kasse erst gar keine peinlichen Momente entstehen.

Ich begab mich also auf die Suche und wurde im Schminktäschchen der Kundin fündig. Und was war's? Richtig. Ein Lippenstift von Rossmann. Wie üblich. Nur weil ich's hier nicht mehr so oft erwähne, ist es ja nicht so, dass das nicht mehr passieren würde.

Kaffee-Dieb mit Handy

Meine Kassiererin rief mich an und sagte, dass gerade ein Mann rausgegangen ist, bei dem der Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst hätte. Er ging erst, ohne die Rufe meiner Mitarbeiterin zu beachten, Richtung Ausgang und rannte sofort los, als er den Laden verlassen hatte. Verfolgung sinnlos.

Doch was war geschehen?

Ein Mann, etwa Anfang zwanzig und mit einer so hässlichen Wollmütze auf dem Kopf, dass ich sie unter tausenden wiedererkennen könnte, betrat den Laden. Er ging direkt zum Kaffeeregal und sah sich dort kurz um. Dann zückte er sein Handy, telefonierte kurz, schien dabei etwas im Kaffeeregal zu suchen und nahm sich schließlich zielstrebig eine Packung von den nicht in der Vitrine stehenden Sorten. Hinter dem nächsten Regal ließ er den Kaffee in seiner Jacke verschwinden und schon ging er direkt Richtung Ausgang.

Ich habe ja echt schon viel erlebt, gerade auch mit Ladendieben. Aber dass einer nicht spontan aus einer Laune heraus etwas einsteckt oder speziell hochpreisige Artikel für seine Drogenbeschaffung klaut, sondern sozusagen gezielt ein Teil herauspickt (zumindest sah es sehr danach aus), ist mir auch noch nicht untergekommen...

Exotisches Leergut (83)

Ich glaube, ich sollte nochmal eine eigene Rubrik einführen: "Holländische Biersorten" :-)
Diese Flasche "Alfa" Edel-Pils stammt jedenfalls auch aus unserem Nachbarland im Nordwesten und sagt mir, wie so viele andere auch, gar nichts. Kann irgendjemand den Spruch vom oberen Etikettenrand übersetzen?