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Bald klaut er nackt

Der "Feinkost-Dieb", der am vorletzten Samstag seinen Rucksack eingebüßt hat, war wieder da. Diesmal alleine und ohne Rucksack, aber dafür hat er sich den Hosenbund vollgestopft. Wieder mit Spezialitäten aus dem Kühlregal.

Als mein Mitarbeiter ihn aufhalten wollte und ihn dazu am Arm festhielt, hat der Dieb doch schlicht seinen Pullover ausgezogen und ist geflüchtet. In der Seitenstraße sprang er in ein dort wartendes Auto, aber das Kennzeichen konnten die Kollegen aus der Nachtschicht leider nicht mehr erkennen.

Inzwischen haben auf diese Weise aber sämtliche Mitarbeiter den Typen gesehen und wenn er nun noch ein drittes Mal in den Laden kommen sollte, bekommt er seine verdiente Anzeige.

Kassenarbeitsplatzverbesserung

Ich freue mich immer, wenn die außerplanmäßigen Dinge erledigt sind. Eben habe ich meiner Kasse ein weiteres ec-Terminal spendiert. Das Kundendisplay einer Gemüsewaage, das seit Ewigkeiten nur so auf dem Tisch stand, ist wieder befestigt und die Halterung für Preislisten und Artikelnummern, die ebenfalls vor einer gefühlten Ewigkeit abgebrochen ist, habe ich ausgetauscht.

Klingt so banal, ich geb's ja zu.
Aber doch ein Erfolgserlebnis. :-)

Lachs

"Weniger ist mehr", sagt man. Das trifft im Falle dieser Packung Räucherlachs allerdings eher nicht zu. Da ist weniger ganz klar wirklich weniger.

Sowas wird natürlich beim Großhändler reklamiert und an den Hersteller zurückgeschickt:


Bewerbungs-Frage

Hi Björn,

ich lese Deinen Blog ja schon länger, und nun hab ich eine ganz konkrete Frage zum Thema Bewerbungen sortieren. Vielleicht kannst Du ja helfen bzw. bist auch bereit dazu, mir eine schnelle Mail zu schreiben. Wenn nicht, gar kein Problem, wir Leser wissen (oder besser: glauben zu wissen), wieviel Arbeit so ein Supermarkt nun wirklich macht. Solltest Du meine Anfrage bloggen wollen, gern, aber dann bitte anonym und ohne konkrete Zahlen, denn besagte Bewerber lesen womöglich auch Deinen Blog. Ich bin unerfahren als Chef, hab noch nie Bewerbungen sortieren müssen... Also:
Diskretion ist natürlich Ehrensache. Aber ich finde das Thema sehr interessant und darum "musste" es einfach ins Blog...
Ich habe einen Nebenjob zu vergeben, eine Anzeige geschaltet und mehrere Dutzend Bewerbungen bekommen. Nun weiß ich nicht wirklich, wie ich die Bewerber aussortieren soll. Klar, die offensichtlich ungeeigneten (fachlich wie umganglich) kommen ins Kröpfchen, bleiben noch ... gefühlt genauso viele. Alle sind offenbar qualifiziert genug, umgänglich genug und mir allein schon deshalb sympathisch, weil sie sich die Mühe gemacht haben, eine Bewerbung zu schreiben. An welchen Kriterien soll man die Bewerber messen? Ist älter erfahrener oder komplizierter? Ist jünger ambitionierter oder chaotischer? Ist studiert geeigneter oder langsamer, da womöglich präziser? Und so weiter... Sollte man sich die ideal erscheinenden Wunschkandidaten rauspicken und den Rest zartfühlend ablehnen (whitelist, sozusagen) oder sollte man wirklich jedem einzelnen die volle Aufmerksamkeit schenken und eine Chance im Bewerbungsgespräch geben?

Noch nie ist mir so deutlich klar geworden, als wie unfair sich das Bewerben von dieser Seite aus herausstellt...
Oh, ja, das ist ein sehr schweres Kapitel und kaum pauschal zu beantworten. Es gehört eine Menge Erfahrung und Menschenkenntnis dazu – und trotzdem kann man immer wieder auf die Nase fallen. Ich gebe zu, dass ich relativ viel Wert auf die Fotos lege und Bewerber, die da sympathisch rüberkommen (Freundlichkeit, Offenheit), bevorzuge. Entsprechende Qualifikation vorausgesetzt.

Den ultimativen Tipp kan ich leider gar nicht geben. Ich habe hier in meiner Firma damals zur Eröffnung auch einfach anfangen müssen. Am einfachsten ist es am Anfang, sich ein paar Leute herauszusuchen, bei denen man ein gutes Gefühl hat und mit denen ein Gespräch zu führen. Du kannst nicht mehr Leute einstellen, als zum besetzen der Stelle/n nötig sind und alle anderen Bewerber werden folglich eine Absage bekommen müssen. Natürlich haben sie sich die Mühe gemacht und eine Bewerbung geschickt und sind es Wert, beachtet zu werden. Auch wenn's nun gemein klingt: Wenn man nicht gerade Vorstellungsgespräche zu seinem Hobby gemacht hat, muss man sich einfach auf eine gewisse Auswahl begrenzen.

Man kann den Leuten nunmal nur bis vor die Stirn gucken und weiß nie, wie sie wirklich ticken. Bei fachlicher Eignung und Sympathie ist bei mir jemandem der Job sicher. Für den Fall, dass man auf Dauer doch nicht miteinander klar kommt, gibt es ja noch die Probezeit und evtl. eine Befristung im Arbeitsvertrag.

Blasenkarte

Blogleser Sven hat mir eine Postkarte geschickt mit Lob für's Blog und dem Wunsch, auch mal darin zu erscheinen.



Dr. Schwabe freut sich bestimmt über die Werbung für dieses Mittelchen.

Vielen Dank für die Karte, aber ich gebe zu, dass ich schon etwas verstört geguckt habe, als ich sie in der Hand hielt... :-O

Kompliment

Als ich gestern Nachmittag nach Hause ging, spielten in der Seitenstraße zwei etwa zehnjährige Mädchen mit einem Ball auf der Straße. Ich weiß nicht, ob sie mich im Vorbeigehen erkannt haben, aber auf jeden Fall unterhielten sie sich irgendwie über meinen(*) Laden:

Mädchen 1: "SPAR ist doch voll cool, oder?"

Mädchen 2: "Jaaaa."

Klingt jetzt so harmlos, aber mich hat's gefreut. :-)



(*) Könnte natürlich auch irgendein anderer Laden gewesen sein, aber immerhin ist mein Laden im Umkreis von knapp 2,5km der einzige SPAR-Markt.

Red Bull aus Thailand

Andreas hat mir eine Flasche Red Bull aus Thailand mitgebracht. Ähm. Also er war nicht in Thailand im Urlaub, sondern das Fläschchen, dass er bei einem Spezialitätenhändler erworben hat, kommt aus Thailand.

Die braune Flasche erinnert stark an Hustensaft oder ähnliche Mixturen. Auf dem kompletten Etikett steht bis auf den Schriftzug des Zentralislamischen Komitees in Thailand nicht ein Wort in für mich lesbarer Schrift auf der Flasche.
Ich werde den Inhalt auf jeden Fall auch noch probieren, aber vorerst ist das Fläschchen ein wirksamer Blickfang hier im Büro.

Danke dafür. :-)


Warten am Telefon

Das Telefon klingelte.

SPAR-Markt Harste, guten Tag...

Keine Antwort. Stattdessen klackte es, als wenn jemand den Hörer hart auf den Tisch gelegt hätte.

Harste, hallo?!?

Keine Antwort. Ich hörte eine Frauenstimme, die sich entfernte und die Stimmen von mehreren Kleinkindern. Irgendwie war ich neugierig geworden und verfolgte die Situation über eine Minute. Kinder plärrten, es wurde geschrien und schließlich im Chor ein Kinderlied gesungen. Es klang beinahe wie ein Kindergarten.

Plötzlich meldete sich eine Frau mit ihrem Namen und nannte auch die Firma. Sie wirkte gar nicht irritiert, dass ich dran war und wusste auch gleich, wer ich bin. Ich konnte nicht mehr folgen.

Die Auflösung folgte umgehend: Sie macht gerade die Urlaubsvertretung für eine Mitarbeiterin einer meiner Lieferanten und fragt telefonisch die benötigten Mengen ab. Gerade als sie meine Nummer gewählt hatte, haben ihre Kleinen es wohl in der Wohnung etwas arg übertrieben und so ließ sie einfach den Hörer fallen, um ihren Nachwuchs zur Räson zu bringen.

Tiefkühlgarnelen

Fisch scheint bei Junks neben Süßwaren aller Art auch sehr beliebt zu sein.

Ein extrem heruntergekommener Mann irrte eben durch den Laden. Olfaktorisch hatte er einiges zu bieten und so beobachtete eine Kollegin ihn aus sicherer Entfernung und ich zusätzlich noch aus dem Büro über die Videoanlage. Drei Packungen Garnelen im Gesamtwert von knapp 14 Euro aus dem Tiefkühlschrank deponierte er in seiner mitgebrachten Sporttasche und wandelte anschließend zielstrebig – ins Lager.
Ich sprach ihn dort an und er begann, wirres Zeug zu reden. Davon, dass der Laden hier ja geschlossen werden wird und dass er Interesse an Maschinen, vor allem solchen mit Hydraulikanlagen, hat. Ich klärte ihn darüber auf, dass meine Papppresse hier bleibt und dass der Laden auch ganz sicher nicht geschlossen wird. Er ging in meiner Begleitung zum Ausgang und löste dabei noch den Alarm der Warensicherungsanlage aus, wofür die Garnelen allerdings definitv nicht verantwortlich waren. Dennoch durfte er mir ins Lager folgen, denn die drei Packungen aus der Tiefkühlung waren ja auf jeden Fall in seiner Tasche.

Im Lager öffnete er die Tasche. Auf den ersten Blick waren nur die kalten Krebstiere zu erkennen, tiefer wollte ich mich nicht durch seine Tasche wühlen. Erstens, weil das nicht gar nicht darf und zweitens, weil ich keinerlei Motivation hatte, in irgendwelche Spritzen oder ähnlichen unangenehmen Dinge zu fassen. Seinen Ausweis hatte er nicht dabei und so folgte der obligatorische Anruf bei der Polizei.

Der Dieb setzte sich auf den Fußboden und während wir auf die Polizei warteten, schlief er fast ein. Zwischendurch hielt er sich noch zwei Finger vor den Mund, als wenn er eine Zigarette rauchen würde und als er zu sehr schwankte und auf ein Alublech fiel, schreckte er völlig verstört hoch. Richtig ansprechbar war er allerdings die ganze Zeit nicht, da er unter irgendwelchen Drogen stand.

Was dann folgte, kennt ihr schon.

Als die Polizei ihn nach der Vernehmung aus dem Laden begleiten wollte, löste wieder der Alarm der Warensicherungsanlage aus. Die beiden Uniformierten begannen daraufhin noch mitten im Laden mit der Suche nach dem Auslöser für den Alarm. Die mitgebrachten Tabakpäckchen des Mannes waren dafür verantwortlich und keiner der Anwesenden hat ihm geglaubt, dass er sie nicht geklaut hat. Dann wären die Päckchen nämlich entsichert worden...

Leikeim-Glaskrug

Von der Leikeim-Brauerei habe ich (vor einiger Zeit sogar schon) einen Glas-Bierkrug mit Deckel bekommen. In den Deckel sind sogar meine Initialen eingraviert. Und das nur, weil ich an der "Treue-Aktion zum 120-jährigen Bestehen der Privatbrauerei" mitgemacht habe. :-)

Ich trinke zwar nicht viel Bier, aber der Krug ist cool. Danke.


Blöde

Ja, meine Güte, dann bin ich eben blöde.

Trotzdem erließ ich dem alkoholisierten Kunden nicht die fehlenden 57 Cent für seine zweite Flasche Bier, der mich daraufhin so titulierte.

"Betrug im Supermarkt"

Ich habe hier schon seit Ewigkeiten einen "skandalösen Bericht" aus einer Klatschzeitschrift liegen, über den ich schon immer mal etwas schreiben wollte.

"Beim Einkauf ist der Verbraucher oft der Dumme!" lautet die Schlagzeile und dann folgt eine Auflistung der unterschiedlichsten Begebenheiten, die man schonmal irgendwo aufgeschnappt hat: Fauliges Fleisch wurde im Supermarkt nur umetikettiert, Zigarettenkippen in der Bierflasche, Heftpflaster im Gurkenglas, tote Mäuse im Toastbrot, Surimi statt Fischfilet, Formfleisch statt Kochschinken, Fruchtaroma aus Sägespänen und verweste Fleischabfälle in der Wurst.

Liebe Schreiberlinge in der xxx-Redaktion: Unappetitliche Fremdkörper, die nunmal immer wieder mal irgendwo auftauchen können, Skandale, die profitgierige Lebensmittelhersteller bewusst ausgelöst haben und die üblichen, wenngleich oft ungewöhnlich wirkenden Verfahren der modernen Massenproduktion in einen Kessel zu werfen, kurz unter ständigem RÜhren aufzukochen und dann unter dem Titel, dass der Verbraucher "oft der Dumme" ist, zu servieren, ist meiner Meinung nach reine Panikmache und hat zum Glück nicht allzuviel mit dem Alltag im Lebensmittelhandel zu tun.

Verpackungen der Billigmarken

Berufspendler hat hier folgendes geschrieben:
Ich habe mal gehört, dass Verpackungen der Billigmarken oft bewußt unansprechend, ich will nicht sagen ekelhaft gestaltet werden - auch wenn der Inhalt lecker ist.

Stimmt das, Björn? Hast Du diese Erfahrung auch gemacht?

Ziel soll angeblich sein, dass der Kunde bevorzugt zum teureren Produkt greift.
Ich gebe zu, dass ich mir darüber in dieser Form noch gar keine Gedanken gemacht habe. Für mich waren die Verpackungen der Eigenmarken immer schlicht gehalten, um sie einerseits als "weniger hochwertig" identifizierbar zu machen und um andererseits die Kosten für aufwändiges Verpackungsdesign zu sparen.

Dass die Packungen "bewusst abschreckend" sein sollen, ist sicherlich ein ganz interessanter Aspekt. Sinngemäß: "Wie haben zwar Discountartikel zu Aldi-Preisen im Sortiment und können uns damit profilieren, kaufen sollen die Kunden aber bitte etwas anderes."
Ob das nun wirklich so gedacht wird, kann ich nicht sagen. Aber der Ansatz ist sicherlich nicht verkehrt...