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Wie kommt man zu einem SPAR-Markt?

Schon viele haben mich in der Vergangenheit gefragt, wie ich überhaupt zu meinem Laden gekommen bin. Nun sollt ihr die Geschichte erfahren, wie es auch ohne Erbe oder Lottogewinn funktionieren kann. Ich habe lange überlegt, wie weit ich für diesen Bericht aushole. Wie weit soll ich in die Vergangenheit zurück, wieviel gebe ich über mich preis? Nun: Ich fange mit meinen Erzählungen kurz vor meiner Berufsausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel an:

Meinen ursprünglichen Wunsch, Bauingenieurswesen oder Architektur zu studieren, verwarf ich noch während der Fachoberschule. Vorher hatte ich schon jahrelang im Supermarkt in der Nachbarschaft gejobbt, habe mich dort vom Einkaufswagenschieber zum Factotum "hochgearbeitet" und hatte irgendwann so viel Gefallen an der Arbeit gefunden, dass ich im Sommer 1994 dort meine Ausbildung begonnen habe. Die Arbeit als solches ist mitunter recht stupide, aber dass es eigentlich nie langweilig wird, sollte dieses Blog schon oft genug bewiesen haben.

Ich hatte eine Mit-Azubine, die eine ganz andere Motivation zeigte: "Ich habe nichts anderes gefunden, darum habe ich das hier gemacht. Ich bekomme nach der Lehre sowieso mindestens zwei Kinder und werde Hausfrau." Prima Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.

Nach nur zweieinhalb Jahren Lehre und einem dreiviertel Jahr bei meinem Lehrbetrieb (Verbrauchermarkt-Filialist) wechselte ich zum Discounter Plus. Dort verbrachte ich knapp zweieinhalb unbefriedigende Jahre, zuerst als Verkäufer und später als Filialleiter im "eigenen" Markt.
All die Jahre über machte ich mir immer wieder und immer mehr Gedanken darüber, wie eine Selbstständigkeit aussehen könnte und wie ich einen eigenen Markt gestalten würde. Mein ehemaliger Ausbilder hatte das Unternehmen inzwischen ebenfalls verlassen und hat sich mit einem eigenen SPAR-Markt selbstständig gemacht. Wieder einmal sah ich voller Bewunderung zu ihm hinauf und freute mich für ihn. Er hatte das erreicht, wovon ich noch träumte - allerdings ist natürlich anzumerken, dass er etwa 25 Jahre älter ist und einfach mehr Erfahrung und Kapital vorweisen konnte.

Im Oktober 1999 kam ein Herr mit Anzug und Krwatte in meine PLUS-Filiale: "Sind Sie Herr Harste?" Ich bejahte und ging davon aus, dass es mal wieder ein Bezirks- oder Gebietsverkaufsleiter oder jemand von der hauseigenen Revision war, der einen mit einem unfreundlichen Besuch beglückte. "Mein Name ist K. von der Firma SPAR. Einer unserer selbstständigen Einzelhändler, der Herr F., hat mich zu Ihnen geschickt. Wir suchen ja auch immer fähige Kaufleute, die einen eigenen Markt betreiben wollen und er meinte, dass ich mich unbedingt mal bei Ihnen melden sollte."

Was für eine Freude! Von dem Moment an gab es nur noch ein Ziel: Es musste ein passender Laden gefunden werden. Ausreichend groß mit nicht allzuvielen Mitbewerbern in einer akzeptablen Gegend. Idealerweise auch nicht zu teuer. Wir suchten, die Mitarbeiter der SPAR suchten und Ende April im Jahr 2000 bekam ich eines Nachmittags den entscheidenden Anruf: "Wir haben einen Laden für Sie gefunden."
Am selben Tag noch sahen wir uns gemeinsam das Objekt an. Es war ein verlassener "Kaiser's"-Markt. Schmuddelig, dunkel, verbaut und hässlich. Aber zu vermieten. Mir gefiel's. Hier fühlte ich mich sofort wohl, wenngleich viel renoviert werden musste und so sagte ich spontan zu.

Am 30. April war die Schlüsselübergabe. Ich war hier, der Hausverwalter war hier, der Vermieter war hier, ein Kaiser's-Mitarbeiter war hier und zwei Leute unserer SPAR-Großhandlung ebenfalls. Nachdem alle Schlüssel aufgeführt und offiziell übergeben wurden, verschwanden alle und ich blieb alleine hier im Laden stehen.
Das war ein sehr komisches Gefühl. Ich kannte es von den Filialunternehmen so, dass man immer einen Vorgesetzen hatte, der in so einem Fall die Schlüssel verwaltet hat. Diesmal war ich ganz alleine, konnte auf- und zuschließen, wie ich wollte und ein- und ausgehen wann immer mir danach war. Dieser Laden war nun "mein" Laden und am 30. Mai sollte mein SPAR-Markt dort eröffnen.

Dass es geklappt hat, ist kein Geheimnis. Der Weg dorthin war hart, aber wir haben ihn geschafft. Die ersten beiden Mai-Wochen musste ich noch bei PLUS arbeiten, bin in der Mittagspause zum Handwerker kontrollieren und nach Feierabend zum Weiterarbeiten in meinen Laden gefahren.
In der Zwischenzeit mussten viele Dinge geregelt werden: Ich brauchte Personal und eine Gewerbeanmeldung. Handwerker mussten koordiniert und Lieferanten beauftragt werden. Die gesamte Ladengestaltung, das Sortiment und die Platzierungen mussten geplant werden und - ich brauchte Geld. Zum Glück war die Finanzierung kein großes Problem. Für die Bank gab es die komplette Ladeneinrichtung als Sicherungsübereignung, denn eine andere Möglichkeit hatte ich nicht. Woher sollte ich als 27jähriger das Kapital nehmen, um so einen Laden aufzubauen? Die Rentabilitätsberechnungen und die Standortanalyse sahen jedoch gut aus und so hat die Bank ohne Murren und Knurren sämtliche Gelder bewilligt.

Eigentlich keine sehr spektakuläre Geschichte, wenngleich sie mein Leben natürlich abgrundtief verändert hat. Ich bereue den Schritt nicht und bin froh, mein eigener Herr zu sein und mich nicht mit irgendwelchen Vorgesetzten in Form von Verkaufsleitern, Gebietsleitern herumschlagen zu müssen, die mit der Peitsche hinter einem stehen.

...und wir wir den Laden umgebaut haben, erfahrt ihr demnächst ausführlich mit allen Bildern, die währenddessen entstanden sind... :-)

Schlot

Eine vollkommen brav und gutsituiert aussehende, zierliche ältere Dame betrat den Laden und schob dabei langsam ihren Einkaufswagen an mir vorbei.

Sie grüßte, ich grüßte zurück. Gerade noch rechtzeitig, bevor es mir die Luft abschnürte.

Die Frau zog eine dermaßen starke, extrem herbe Zigarrenqualm-Fahne hinter sich her, dass man ihre Anwesenheit noch etliche Minuten später riechen konnte.

Am irritierendsten war, dass dieser Geruch nun so vollkommen gar nicht zur Erscheinung der Dame passen wollte... :-O

Erstmal lesen!

Aus einem Tagesseminar für Azubis hat mir jemand diesen Test mitgebracht, den ich recht beeindruckend fand. Ich glaube, die meisten dürften das Ding versemmeln. Mir ging es jedenfalls ebenfalls so.
Test
Zur Verfügung stehende Zeit: 1 Minute!
Lesen Sie die Aufgaben durch, bevor Sie beginnen!

1. Zeichnen Sie ein Dreieck.

2. Zeichnen Sie einen Kreis.

3. Wieviel ist 4 x 6?

4. Wieviele Ecken hat ein Kreis?

5. Wieviele Ecken hat ein Quadrat?

6. Wieviel ist 1500 : 50?

7. Wie heißt die Haupstadt von Deutschland?

8. Nennen Sie sechs Farben.

9. Schreiben Sie 6 Wörter, die mit "E" beginnen.

10. Nennen Sie 3 Flüsse, die durch Deutschland fließen.

11. Wieviele Beine hat eine Spinne?

12. Welche Tiere geben Milch?

13. Wieviele Tage hat eine Woche?

14. Wieviel ist 1550 + 1250?

15. Welche Währung gilt in den USA?

16. Wieviele Tage hat ein Jahr?

17. Um diesen Test richtig zu lösen genügt es, wenn Sie Ihren Namen oben rechts auf das Blatt schreiben.
Und? Reingefallen? :-)

Flaschenverschluss mit Zahlenkombination

Uli Stein berichtete heute in seinem Notizbuch über ein Problem mit ausgetrunkenen Weinflaschen bei "seinem" Italiener und einem "Flaschenverschluss mit Zahlenkombination", den er nun zum Schutz des Getränks an der Flasche befestigt hätte.
Ich hatte den Verschluss zuerst für einen Witz und eine nett gemachte Fotomontage gehalten. Aber gibt es heutzutage nicht doch irgendwie alles zu kaufen, was man nicht braucht? Die Google-Suche brachte mich schließlich zum Onlineshop desaster.com, bei dem man den Verschluss tatsächlich für 23,40€ erwerben kann.

Wäre auch was für unsere Firmenküche.

Bild: desaster.com

Exotisches Leergut (49)

Keine Bierflasche aus Übersee, nichtmal ein Pils aus einem unserer Nachbarländer. Einfach nur eine Flasche Mineralwaser aus Norwegen.
Voss (www.vosswater.com) ist ein reines, annähernd mineralstofffreies Wasser aus Norwegen, dass in einer von Calvin Klein entworfenen Flasche daherkommt.

Da kann die deutsche Einheitsbrunnnenflasche nicht mithalten. :-)


Schon lange kein Problem mehr

Ein paar Typen standen vor dem Leergutautomaten und fütterten ihn mit tropfenden Bierflaschen aus einer tropfenden Tüte. Mit spitzen Fingern. Plötzlich lachte einer: "Welche Spacken haben denn da schon wieder die Flaschen nicht ausgetrunken und so in die Tüten geschmissen."

Mit Blick auf die Tüte, in der deutlich sichtbar die Reste schawppten, bin ich ja so froh, den Automaten angeschafft zu haben. :-)

Verhältnisse bei Rabatten

Manchmal möchte man echt nur noch den Kopf schütteln. Ein Kunde kauft einen ganzen Karton Wodka und fragt, ob er eine der sechs Flaschen ohne Berechnung mitnehmen könnte. "Na, so'n kleiner Rabatt wird bei der Menge doch wohl drin sein..."

Abgesehen davon, dass die Spannen bei Spirituosen sowieso schon grausam schlecht sind: Wo bekommt man mal eben einfach so knapp 17% Mengenrabatt? Hätte er jetzt gleich mehrere Kartons kaufen wollen, hätten wir uns bestimmt auf eine oder mehrere Flaschen einigen können...

Vorstellungen haben die Leute. :-O

Zutrittskontrollsystem

Blogleser Thomas hatte eine Idee:
Hallo Björn.

Ich hätte da eine Idee um dem Diebstahl Einhalt zu gebieten.

Versuch es doch mal mit Zutrittskontrollsystemen. Das heißt am Eingang ist ne Schranke und jeder der den Laden betreten will muss vorher eine Chipkarte einstecken. Ist darunter ein Ladendieb gibs eben kein Zutritt in den Markt.

Wär doch was.
Die Idee ist nicht neu: Die Großmärkte METRO und Fegro z.B. lassen die Kunden nur nach persönlicher Authentifizierung in den Markt. Doch sind die Großmarkt-Kunden eher beständig und gehen gezielt einkaufen, während wir hier der Nahversorger für die breite Masse und viele Kleinigkeiten sind.

Wer sollte die Ausgabe der Karten kontrollieren? Und wer würde garantieren, dass nicht irgendein Kunde seine oder eine fremde Karte in Kreisen "profesioneller" Ladendiebe herumgehen lässt?

Von der Idee her nicht schlecht, aber meiner Meinung nach nicht alltagstauglich.

Gelöschter Blogeintrag

Heute bekam ich Post von einer Anwaltskanzlei. Ein Blogeintrag über ein persönliches Erlebnis und die darauf folgenden Kommentare sorgten für Unruhe im Hause eines mehr oder eher weniger bekannten Versicherers.

Der Einfachheit halber habe ich den kompletten Beitrag deaktiviert und nicht nur einzelne Kommentare. Bei etwa 150 täglich eintreffenden Kommentaren, kann ich einfach nicht jeden einzelnen überprüfen und auch die weit über 100 geschriebenen Anmerkungen zu dem beanstandeten Blogeintrag wären mir zu viele gewesen.

Ich lösche nur sehr ungern Blogeinträge, aber auch wenn eine Löschung einen persönlich wurmt, ist es auf jeden Fall der unkomplizierteste Weg.

Langjährige Leser können übrigens leicht selber kombinieren, dass es diesmal nicht um Kaffee ging. ;-)

PS: Kommentare zu diesem Beitrag sind aktiviert. Ich bitte jedoch um strikte Zurückhaltung bei der Nennen von Firmen und Namen jeder Art.

6 Schachteln Zigaretten

Während ich dabei war, meine Gemüsebestellung zu planen, betrat ein Mann den Laden. Er war etwa Mitte zwanzig und passte auf den ersten Blick sehr gut in die Schublade "Verdächtige Person": Schmuddelig, hagere Statur, fahle Haut, eingefallene Wangen, Schirmmütze. Normalerweise hätte ich mich auf den Weg ins Büro gemacht, um ihn weiter zu beobachten, jedoch ging er direkt zur Kasse und drückte gleich sechs mal auf eine Wahltaste unseres Zigarettenautomaten.
Er blickte kurz in meine Richtung, bemerkte dabei sehr wohl, dass ich zu ihm sah und ging dann, während die Schachteln von der Maschine nacheinander in den Auffangkorb geworfen wurde, noch kurz in den Laden zurück. "Alles okay", dachte ich mir. "Der hat nur eine Kleinigkeit vergessen."

Und beachtete ihn nicht weiter.

Etwa zehn Minuten später fiel mir auf, dass die Zigarettenschachteln immer noch in dem Korb lagen. Ob ihr der Kunde aufgefallen sei, der die Zigaretten gezogen hatte, wollte ich von meiner Mitarbeiterin an der Kasse wissen, jedoch konnte sie sich an nichts erinnern. Im Laden konnte ich ihn auch nicht mehr finden und so gehe ich davon aus, dass er "unauffällig" verschwunden ist.

Ich würde jede Wette eingehen, dass er böse Absichten hatte und zumindest versucht hätte, mehrere Schachteln Zigaretten mitgehen zu lassen.

Bi(h)ophar

Ein Kollege rief mich von der Kasse an und wollte einen Preis für ein Glas Honig wissen, dessen Strichcode nicht mehr lesbar war. Meine Frage nach der Marke bekam ich "Bi-ho-phar A-ka-zi-en-Ho-nig" als Antwort.

"Biophar heißt der", korrigierte ich ihn.

"Also hier steht Bihophar drauf."

Bevor ich unnötig den Kunden wegen einer Diskussion um die Aussprache des Namens warten ließ, nannte ich erstmal den Preis und kümmerte mich dann um das verwirrende "H" im Namen.

Im Regal stand jedenfalls dieses Glas:



Mein Mitarbeiter hatte also Recht. Aber..?
Ich war mir 100%ig sicher, dass es "Biophar" heißt. und nicht nur das: Auch auf den Regaletiketten steht noch die Abkürzung "BIOPH". Ich war verwirrt. Und dann fiel mir ein, dass die Verwendung des Begriffs "Bio" für nicht ökologisch erzeugte Produkte nicht zulässig ist. (Hier meine Gedanken zum Bi(o)ghurt von Ehrmann)) Das dürfte also der Grund für die Namenserweiterung gewesen sein. Und dabei ist "BiHo" gar nicht mal so abwegig, schließlich könnte es durchaus die Abkürzung für "BienenHonig" sein.

"BIOphar" steht übrigens noch auf den Gläsern des selben Herstellers, in denen sich tatsächlich Bio-Honig befindet. Rechtlich sicherlich auf der richtigen Seite, aber für den Kunden doch irgendwie sehr irritierend.


Bitter

Eine Kollegin wies mich eben darauf hin, dass von zehn vor ein paar Tagen neu bestellten Rasierern nur noch zwei Stück im Regal stehen. Ich sah mir daraufhin die Abverkäufe im Warenwirtschaftssystem an, um Gewissheit zu haben.

Ich stellte die eine Packung, die ich als Muster mit ins Büro genommen hatte wieder ins Regal. Mein einziger Kommentar dazu: "Wir lassen und jetzt die beiden auch noch klauen und dann schmeiß' den Artikel wieder raus."

Es ist so schlimm geworden... :-(

Gilt nicht für Deutschland

Auf Produkten, die im Ausland produziert und europaweit vertrieben werden, findet man oft auch einen aufgedruckten "Grünen Punkt", häufig mit der Unterschrift "Gilt nur für Deutschland".

Marco hat mir nun ein ganz anderes Kuriosum zukommen lassen. Eine Milchpackung mit dem Zeichen der DSD und dem Hinweis: "Gilt nicht für Deutschland"

Hmm..


25er bei den 50ern

Kennt noch jemand die kleinen Blechchips, die der Discounter Plus als Pfandmarke während der Einwegpfand-Übergangszeit mit den Insellösungen ausgegeben hat?

Und wisst ihr, wie erstaunt man sein kann, wenn einem so ein Blechstück aus einer Rolle entgegenfällt, in der sich eigentlich nur 50-Cent-Münzen befinden sollten?

Nicht mehr ermitteln konnten wir übrigens, ob die grüne Rolle letztendlich einen Wert von 20,25€ oder nur von 19,75€ hatte. :-)